Wahlen, Kabelfernsehen, Reservierungspflicht - Das ist neu ab Juni

Mi 29.05.24 | 06:19 Uhr
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Collage: Auf einem Plakat wird fuer die Europawahl am 9. Juni 2024 geworben; Fanmeile in Berlin; ICE-Plätze bei der Taufe des ersten ICE 3neo. (Quelle: dpa/Steinach/Stauffenberg/Geisler)
Bild: dpa/Steinach/Stauffenberg/Geisler

So viel Europa war selten: Die Europawahlen stehen im Juni an, die Fußball-Europameisterschaft kommt, und das Bezahlen wird ebenfalls europäischer gedacht. Das bringt einige Änderungen mit sich, beim Bahnfahren mitunter auch neue Pflichten.

Jugendliche wählen mit

Größere Veränderungen wird es im Juni möglicherweise in der Zusammensetzung des EU-Parlaments geben. Am 9. Juni findet die Europawahl statt. Die Vertreter des Parlaments erlassen gemeinsam mit EU-Kommission und Ministerrat Gesetze, die meist für die gesamte Europäische Union gelten.

In Deutschland darf wählen, wer seinen Hauptwohnsitz seit mindestens drei Monaten hier hat, in einem Wählerverzeichnis geführt ist und - das ist neu - mindestens 16 Jahre alt ist. Erstmals bei der Europawahl dürfen nun auch Jugendliche ihre Stimme abgeben. Damit hat sich die Zahl der Wahlberechtigten von rund 61,5 Millionen bei der letzten Wahl 2019 auf rund 65 Millionen Menschen bei dieser Wahl erhöht.

Fahrplan, Reservierungen, Bahncard - Neues bei der Bahn

Einige Änderungen wird es vor allem auch für Bahnkunden geben. Der Wechsel vom Winter- auf den Sommerfahrplan steht am 9. Juni an - dem Tag, an dem auch die Bahncard in ihrer bisherigen Form zu verschwinden beginnt. Die Bahncard 25 und 50 wird es ab dem 9. Juni nur noch in digitaler Form geben. Kunden benötigen dann ein Profil in der Bahn-App. Wer kein Smartphone hat, kann sich allerdings auch ein Ersatzdokument ausdrucken. Vorhandene Plastikkarten können bis zum aufgedruckten Gültigkeitsende genutzt werden.

Grafik: Das ist neu ab Juni. (Quelle: rbb)

Die wahrscheinlich größte Änderung ab Juni betrifft Fahrten mit dem ICE. Auf ausgewählten internationalen Strecken führt die Deutsche Bahn zwischen Juni und September eine Reservierungspflicht ein. Das betrifft Fahrten von und nach Dänemark, Belgien, Österreich, Tschechien und die Niederlande. Der Grund? Die Fußball-Europameisterschaft, während der alle Fans und Urlaubsreisende möglichst sorgen- und stressfrei reisen sollen, sagt die Bahn.

Public Viewing in Berlin

Die Fußball-Europameisterschaft selbst beginnt dann am 14. Juni. Auf der Wiese vor dem Reichstag können sich Fans in der "Fan-Zone" austauschen und die Übertragungen der Spiele sehen. Ein großes Public Viewing gibt es außerdem vor dem Brandenburger Tor. Dort werden alle Spiele, die im Berliner Olympiastadion stattfinden (15. / 21. / 25. / 29. Juni), alle Spiele der deutschen Nationalmannschaft sowie alle Spiele der Ausscheidungsrunde übertragen.

Neue Verträge beim Kabelfernsehen

Apropos übertragen. Millionen Mieter müssen spätestens am 30. Juni geklärt haben, wie sie in ihrer Wohnung künftig weiter das Fernsehprogramm übertragen haben wollen. Ab Juli dürfen Vermieter die TV-Gebühren nämlich nicht mehr auf die Nebenkosten umlegen. Die bisherigen Verträge sind damit beendet. Rund zwölf Millionen Mieter müssen nun selbst entscheiden, wer das Programm liefern soll. Falls Sie sich noch nicht entscheiden konnten oder trotz der vielen Vertreterbesuche von Kabelfernseh-Unternehmen zum ersten Mal von Ihrer neuen Wahlfreiheit hören: Hier gibt es noch einige Hintergründe und Hinweise zu den Kosten.

Weitere Möglichkeit beim Zahlen mit dem Handy

Beim Thema Geld gibt es ab Juni auch eine Wahl mehr, und zwar im Zahlungsverkehr. Die Bankeninitiative EPI (European Payments Initiative ) bringt im Juni die digitale Geldbörse "Wero" an den Start. Die erste Ausbaustufe wird Deutschland, Frankreich und Belgien umfassen und den Kunden von Sparkassen, Volks- und Raiffeisenbanken sowie der Deutschen Bank ermöglichen, untereinander Handy-zu-Handy-Zahlungen durchzuführen. Später sollen weitere Länder und Funktionen hinzukommen.
Ziel von EPI ist es, ein europaweit einheitliches System zum Bezahlen per App aufzubauen und eine Alternative zu Bezahldiensten von US-Konzernen wie Paypal, Google oder Apple zu etablieren.

Sendung: Supermarkt, 27.05.2024, 20:15 Uhr

97 Kommentare

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  1. 97.

    Die können Sie aber nur mit Mobilfunkvertrag nutzen oder haben Sie überall offenes WLAN?

  2. 96.

    Haben Sie jemals über die Konsequenzen des rein digitalen Zahlungsverkehrs nachgedacht ?
    Nein ! Sie machen immer alles mit! Als die Kanadischen Trucker streikten, hat man ihre Konten gesperrt und schon hatten sie nichts mehr zu essen. Sie streiken ja nicht. Kennen Sie noch den Spruch von Martin Niemöller:

    Als sie die Konten der Juden sperrten schwieg ich - ich war ja kein Jude
    als Sie die Konten der Kommunisten sperrten, protestierte ich nicht - ich war ja kein Kommunist
    Als sie mein Konto sperrten, gab es niemanden mehr, der protestieren konnte.

  3. 95.

    Gänge sind Stehplätze. In jedem Zug. Wovor wollen Sie den fliehen im Zug?

  4. 94.

    Und wenn die sich bei der PIN dreimal vertippt haben, dann ist die Karte gesperrt. Dann wird es richtig nervig. Dann wird erstmal ein Kollege gerufen, der alle Eingaben zurücksetzen kann und die Waren müssen dann wieder zurück ins Regal.
    Und das nur wegen Leuten, die mit ihrer Karte unbedingt die Datensammler über ihre Lebensgewohnheiten informieren müssen.

  5. 93.

    Es gibt hier auch Netto-Märkte, die haben 5 oder noch mehr SB-Kassen. Die kann man aber nicht nutzen, wenn man Bar bezahlen will. Also stehen die Kunden an der einen herkömmlichen Kasse mit Kassiererin.

  6. 92.

    Warum nehmen Sie nicht das Auto?
    Da haben Sie immer Sitzplatz, können an jedem Parkplatz Pause machen und haben das Essen mit dabei.
    Und wenn Sie richtig müde sind, klappen Sie die Rückbank runter und machen sich lang und Schlafen. Da sind Sie ausgeruht am Ziel, und müssen sich nicht mit diesen Attitüden der Bahn rumärgern.

  7. 91.

    Das Problem ist ja (noch) nicht das Smartphone, sondern die SIM-Karte und der Zugriff auf den Standort.

  8. 90.

    Da bezahlen Sie halt nicht.
    Bargeld ist gesetzliches Zahlungsmittel. Die Verkehrsbetriebe müssen folglich Barzahlung akzeptieren.

  9. 89.

    "Millionen Mieter müssen spätestens am 30. Juni geklärt haben, wie sie in ihrer Wohnung künftig weiter das Fernsehprogramm übertragen haben wollen."

    Da fällt was weg, was ich sowieso nicht genutzt habe aber bezahlen musste. Wieso muss ich da was klären? Das verstehe ich nicht.

  10. 88.

    "Die Bahncard 25 und 50 wird es ab dem 9. Juni nur noch in digitaler Form geben."

    Ich habe zwar keine Bahncard (zu teuer), aber wenn es in diese Richtung geht, dann muss der Individualverkehr - also z.B. ein Auto - Vorrang haben.

  11. 87.

    Nie im Leben werde ich solche Handscanner benutzen und schon während des Einkaufens einscannen.
    Punkt 1: Soll ich demnächst noch helfen, die Ware einzuräumen?
    Punkt 2 und viel wichtiger: Ich habe ganz gern beim Scannen den Überblick, wieviele Artikel ich zu welchem Preis gescannt habe. Außerdem lege ich auch manchmal was zurück, weil ich weitere Zutaten für das geplante Essen nicht bekomme. Was ist dann mit bereits Eingescanntem?
    Nein danke.

  12. 86.

    Supermarkt, was ist das? "Super" (gut) sind die "Kaufhallen" definitiv nicht!

  13. 85.

    Doch, das geht, wenn Sie die dort verfügbaren Handscanner benutzen. Während des Rundgangs den Artikel scannen, zum Ende "Bezahlen "drücken und den Scanner vor das SB. Terminal halten. Dann mit Handy oder Karte bezahlen. Geht ganz Fix.

  14. 83.

    Was ist das für eine dumme Aussage. Gerade gestern war ich bei Rewe. An der SB Kasse eine lange Warteschlange, an der anderen ging es flott voran... Tests haben außerdem auch erwiesen, dass SB Kassen noch nicht unbedingt schneller passiert werden...

  15. 82.

    In Norwegen ist das auch so. Übersetzt nennen sie ihr "Handy" Mobiltelefon. Es gibt noch etliche Beispiele in denen sie dort Dinge in ihrer Muttersprache benennen. Armes Deutschland! In vielerlei Hinsicht.

  16. 81.

    Reservierungspflicht in der Bahn?

    Ich befürworte ein Informationspflicht!

    Die Durchsagen sind sehr oft fehlerhaft, zu leise, zu spät. Auch die Infobildschirme sind oft nur grau. Was machen die Zugbegleiter eigentlich?* Denken sie vielleicht das ALLE Fahrgäste ortskundig sind?

    * Antwort: Zugbegleiter verbringen viel Zeit beim Triebfahrzeugführer, das ist wohl angenehmer als Auseinandersetzungen mit Fahrgäste.

  17. 80.

    Ach das mit dem gläsernen Menschen… da müssen sie sich keine sorgen machen.
    Oder nutzen sie kein Internet… Mail… Handy ?
    Da sind dann schon alle Daten über sie gesammelt, da macht die Handynummer den Kohl auch nicht fett.
    Tja das mit dem Datenschutz…. Der Datenschutz blockiert an vielen Stellen einiges.
    Zumindest bei staatlichen Stellen macht er Sinn. Ob nun der Handel weiß was ich wann wo gekauft habe ist mir eigentlich schnuppe.

  18. 79.

    Alte Menschen werden durch das Alter nicht automatisch doof und hilflos. Meine Eltern sind jenseits der 80, die lachen sich schief über ihre analogen Altersgenossen. :-)

  19. 78.

    Tja, es gibt schon herrliche Pseudo Anglizismen. Bei "gedownloaded" bekomme ich Pickel! :-D

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