Brandenburger Tierschutzkonferenz - Brandenburg will private Haltung gefährlicher Tiere verbieten - Zeitpunkt weiter offen

Mi 22.05.24 | 16:36 Uhr
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Zwei Löwenjunge im Zoo von Eberswalde (Quelle: DPA/Patrick Pleul)
Audio: rbb24 Antenne Brandenburg | 22.05.2024 | Tino Geduldig | Bild: DPA/Patrick Pleul

Tierschützer und Politiker haben in Brandenburg erneut über das Verbot beraten, die Haltung exotischer und gefährlicher Tiere zu verbieten. Wann es dazu kommt, ist noch unklar. Außerdem soll es künftig keine Rasseliste für Hunde mehr geben.

  • Verbot der privaten Haltung von exotischen und gefährlichen Tieren in Brandenburg geplant
  • keine Rasseliste für Hunde mehr, sondern ausgeweitete Kennzeichnung
  • Tierheime sollen mehr Geld bekommen, unter anderem für die Kastration herrenloser Katzen

Die private Haltung von Löwen und anderen gefährlichen Tieren soll in Brandenburg möglichst bald verboten werden. Das kündigte Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) am Mittwoch nach einer Tierschutzkonferenz in Potsdam an.

"Es geht auch am Ende hier darum, dass Menschen geschützt werden und dass Tiere möglichst artgerecht gehalten werden." Als Beispiele wurden Großkatzen, Giftschlangen und Giftspinnen genannt. Mit der Gefahrtierverordnung werde Brandenburg eine Lücke schließen, in zwölf Bundesländern gebe es bereits eine Regelung, so auch in Berlin. Wann genau sie für Brandenburg kommt, blieb aber weiter offen.

In Berlin gibt es bereits ein Verbot

Woidke hatte bereits im November angekündigt, dass die private Haltung gefährlicher Tiere grundsätzlich verboten werden soll. Als Beispiele nannte er Großkatzen wie Löwen, Tiger und Leoparden, aber auch Reptilien. In Berlin gibt es ein solches Verbot bereits für einige wilde und exotische Tiere.

Wann die Verordnung erlassen wird, "ist noch nicht absehbar", sagte Ministeriumssprecher Martin Burmeister. Er verwies auf noch fehlende Voraussetzungen. Aus dem Umweltministerium müsse eine Liste gefährlicher Arten kommen, aus dem Verbraucherschutzministerium Haltungsvorschriften für genehmigte Arten. Erst dann könne eine Liste gefährlicher Tiere erarbeitet werden.

Neue Verordnung für Hundehalter, Finanzierung von Tierheimen

Die Suche nach einer vermeintlichen Löwin in Kleinmachnow hatte im vergangenen Sommer weltweit für Aufsehen gesorgt. Das vermeintliche Raubtier war aber keines - es entpuppte sich als Wildschwein.

Bei der Tierschutzkonferenz ging es nach Angaben der Staatskanzlei auch um eine neue Hundehalterverordnung. Die bisherige Regelung läuft bald aus. Für Hunde soll es den Angaben zufolge nun keine Rasselisten mehr geben, eine Kennzeichnung soll dagegen ausgeweitet werden.

Die Ordnungsbehörden vor Ort sollten die Gefährlichkeit im Einzelfall zum Beispiel anhand des Verhaltens feststellen. "Die Gefährlichkeit von Hunden wird nicht mehr aus einer bestimmten Rasse abgeleitet", sagte Woidke. Eine Kennzeichnungspflicht soll auf alle Hunde ausgeweitet werden. Der Chef des Landestierschutzverbandes befürwortete die Pläne. Ein Verbot besonders aggressiver Zuchtlinien soll bestehen bleiben. Die neue Hundehalterverordnung soll zum 1. Juli in Kraft treten und die bisherige ersetzen.

Tierheime bekommen Geld für Kastration von Katzen

Weiteres Thema war eine Grundfinanzierung für Tierheime. Der Vorsitzende des Landestierschutzverbandes, Rico Lange, hatte im November auf eine steigende Belastung der Tierheime hingewiesen, weil mehr Tiere als früher dort abgegeben würden.

Die Tierschutzvereine werden nach den Plänen von nun an stärker bei der Kastration herrenloser Katzen unterstützt. In diesem Jahr stehen dafür nach Angaben der Staatskanzlei 100.000 Euro zur Verfügung. Das Verbraucherschutzministerium, das derzeit Ursula Nonnemacher von den Grünen führt, setzt sich für eine Erhöhung auf 150.000 Euro ein.

Die Landesregierung plant nach eigenen Angaben, Mittel für eine Grundfinanzierung für Tierheime zur Verfügung zu stellen. Der Tierschutzverband sieht auch die Kommunen in der Verantwortung. Die Landestierschutzbeauftragte Anne Zinke forderte insgesamt mehr Geld für den Tierschutz nach der Landtagswahl im September.

Sendung: rbb24 Antenne Brandenburg, 22.05.2024, 9:00 Uhr

37 Kommentare

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  1. 37.

    Doch noch 1 ganzer qm, Ich dachte ein halber würde reichen ?
    Darum heißen die auch Wildtiere, oder ?

  2. 36.

    Gründe für ein Verbotnur bei ausreichender Anzahl ?
    So generell also ab 5 oder sagen wir 10 Gründen gibts dann ein Verbot ? Oder wie darf man sich das bei Ihnen vorstellen ?
    Politiker als „gönnerhafter Erlauber“ ? Ziemlich verquerte Formulierung. Ist besser als das Tierhalter das selber bestimmen. Ich habe noch nie einen „Halter“ von Tieren gehört, der denken würde, er wäre ungeeignet dafür.

  3. 35.

    Haskys, eigentlich Huskies, haben nicht grundsätzlich blaue Augen.
    Auch brauchen sie in der Wohnung maximal ca. 1m² Platz zum schlafen.
    Es ist immer wieder lustig, Kommentare zu lesen, die von Unwissenheit geprägt sind.
    Der Bewegungsdrang wird draußen befriedigt. Auch nicht im Alibigarten. Sondern bei Rennen mit dem Wagen, dem Schlitten oder am Fahrrad. Ausgedehnte Waldspaziergänge sind obligatorisch.

  4. 34.

    Was zur.... das war noch erlaubt. Unglaublich.

    Und da meckern manche an den deutschen Zoos rum von wegen Art gerechte Haltung.

  5. 33.

    Hoffentlich fängt man damit nicht in kleinmachnow an... (kleiner Scherz). Ganz kleiner. Sie haben nämlich nicht Unrecht.

  6. 32.

    In, die Einführung einer Genehmigungspflicht könnte schon einiges ändern. So wäre es möglich, die Haltung gefährlicher Tiere nur geeigneten Personen zu erlauben. Die Eignung könnte zum Einen gewissen Berufsgruppen (z.B. Veterinären, Zoologen, Tierpflegern etc.) erlaubt sein, zum Andren könnte eine entsprechender Lehrgang mit Eignungsprüfung (ähnlich z.B. der Jägerprüfung) den zweiten Zugang zur Erlaubnis darstellen.

  7. 31.

    Es kommt auf den Halter an…..gebe ich Ihnen zu 75% recht. Es gibt Hunde, die ein „Aggressionspotential“ in sich haben. Aber es gibt auch viele Halter, denen es wichtig ist, ihren Hund „scharf“ zu machen. Ich habe schon mit Rottweiler, Staffordshire und dergleichen geschmust, bevor Herrchen auf die Idee kam: ich muss aus dem einen „richtigen „Hund machen. Nichts war mehr wie vorher! Ich hatte einen Schäferhund-Collie-Mix. Er konnte Joghurtbecher knacken. Hätte ich ändern können.

  8. 30.

    Was Sie nicht erkennen ist die Tatsache, dass es kaum noch irgendwo wirkliche Wildnis gibt. Ohne engagierte Zuchtprogramme würden z.B. sowohl der Chinaalligator als auch der Gangesgavial aussterben. Beim nördliche Breitmaulnashorn wie beim Beutelwolf wurde versäumt, rechtzeitig hinreichend große Zuchtgruppen zusammenzustellen.

  9. 29.

    Das wird vor allem Kleinmachnower freuen.

  10. 28.

    Wo sind denn die Tierschützer , die sonst Randale gegen den Zirkus machen?

  11. 27.

    Wie gesagt sollte das differenziert betrachtet werden. Wer die nötige Sachkunde besitzt und in der Lage ist, die Tiere sicher und artgerecht unterzubringen, sollte anders behandelt werden als eine Person, die solche Tiere aus reiner Geltungssucht unter unzureichenden Bedingungen hält. Warum sollte z.B. ein im Umgang mit Großtieren erfahrener Veterinär, der über der über ein hinreichend großes und abgesichertes Gelände verfügt, keine Großkatze halten dürfen? Vermutlich wären solche Tiere bei einer derart qualifizierten Person besser untergebracht, als in manchen Zoos, geschweige denn in einem Zirkus.

  12. 26.

    Wenn Sie schon denselben Nickname wie ich verwenden, dann tun Sie wenigstens nicht so, als würde Ihr Beitrag von mir stammen.

  13. 25.

    Schauen Sie sich Willes Welt genauer an. Tierwohl ist vorbildlich. Was unterstellen Sie denn da? Zu meinen Argumenten haben Sie nichts gesagt. Gar nichts. Aber bewertet :-(.

    P.S. Zum Thema AfD sage ich nichts. Zum Thema Extremismus schon. Eventuell lesen Sie die Formulierungen genauer, um den Nickdiebstahl daran zu erkennen?

  14. 24.

    Deswegen wäre ein Hunde-Führerschein im Interesse der Hunde erstrebenswert!

  15. 23.

    Ich kann meinen Kommentar von dem Unwetterartikel nur wiederholen!
    Wat is mit Ihnen los, ich habe Sie seriöser in Erinnerung …

  16. 22.

    Sag mal gehts noch?
    Nicht nur daß Du beim Thema AfD gern schwurbelst, jetzt auch noch beim Thema Wildtiere!? WILDtiere gehören in die WILDNIS und nicht in irgendwelche kleinen Gehege zur Geldgenerierung!

  17. 21.

    Genau Haskys sind Schlittenhunde bzw. Laufhunde was haben diese Hunde u andere grosse Hunde, in Wohnungen zusuchen. Wegen ihre blaue Augen u Teddygesicht, sie werden nicht gefordert u werden Aggressiv. Das sollte jeder Halter wissen. Viele vergessen das der Hund ein Raubtier ist. Sie sollten sich mit der Geschichte mal auseinandersetzen. Selbst der beste angeblich sozialisierte Hund kann ausrasten.

  18. 20.

    Verbote sind dann notwendig, wenn es Gründe für die Verbote, in ausreichender Anzahl, gibt. Gibt es diese denn? Da steht im Artikel wieder mal nur sinngemäß „Ich finde...“. Und genau das reicht nicht. Missionarische Moralisten können nicht alleine ausschlaggebend sein.
    Ein Beispiel: Willes Tierwelt ist klein und privat entstanden. Hätte man das verboten, wäre eine solch schöne Entwicklung nicht möglich gewesen.
    Wo sind die Politiker nun die Ermöglicher statt „gönnerhafter Erlauber“?

  19. 19.

    Sie haben recht, ich geb mich geschlagen. Wildtiere gehören on die Freiheit oder hochqualifizierte Zoos, wenn überhaupt. Sorry, ich mag sie doch auch.

  20. 18.

    Da versteckt ein dröger verwalter also als Fan der Haltung wilder Tiere - Ihre Verwalterhaltung dazu lächerlich. Die Haltung gefährlicher, exotischer und wilder Tiere MUSS verboten werden.

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