Frankfurt (Oder) - Neues Ukraine-Kompetenzzentrum an Viadrina eröffnet

Do 11.07.24 | 20:45 Uhr
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Symbolbild: ine kleine Fahne der Ukraine und von Polen sowie ein Anstecker der Europa-Universität Viadina sind bei einem Teilnehmer der Eröffnung vom Viadrina Center of Polish and Ukrainian Studies zu sehen. (Quelle: dpa/Pleul)
Video: rbb|24 Brandenburg aktuell | 11.07.2024 | Sophie Goldau | Bild: dpa/Pleul

An der Frankfurter Europa-Universität Viadrina wurde am Donnerstagnachmittag das neue Zentrum für Ukraine-Studien eröffnet. Dort sollen Forschung, Lehre und Netzwerke koordiniert werden, die den Fokus Ukraine haben, sagte Susann Worschech, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Europa-Universität: "Für die Viadrina ist das wirklich ein ganz besonderes Projekt, weil das unterstreicht, dass wir die Uni sind in Deutschland, die sich das Thema Osteuropa schon ins Gründungsbuch geschrieben hat. Wir haben lange Zeit den polnischen Integrationsprozess auch mitbegleitet und mitverfolgt und können von dort auch ganz viel übernehmen, was jetzt auch für die Ukraine wichtig sein wird."

Das Ukraine-Zentrum soll laut dem Präsidenten der Viarina, Eduard Mühle, zu einem differenzierten Ukrainebild beitragen. Zudem sollen die deutsch-ukrainischen Beziehungen innerhalb eines neu akzentuierten europäischen Systems intensiviert werden.

Gegen die Eröffnung demonstrierten vor dem Audimax ein Dutzend Personen der umstrittenen Gruppierung "Frankfurter Freigeister".

DAAD fördert Viadrina mit 2,5 Millionen Euro

Die Viadrina konnte sich im Auswahlverfahren mit dem "Kompetenzverbund Interdisziplinäre Ukrainestudien Frankfurt (Oder) – Berlin (KIU)" gegen zahlreiche andere Hochschulen durchsetzen. Das Projekt wird vom Deutschen Akademischen Auslandsdienst (DAAD) in diesem Jahr mit 750.000 Euro gefördert. Auch das Zentrum "Denkraum Ukraine" der Universität Regensburg wird vom DAAD unterstützt. Insgesamt stehen beiden Zentren bis 2028 knapp fünf Millionen Euro zur Verfügung.

An der Viadrina sollen mit der Fördersumme von 2,5 Millionen Euro unter anderem Stellen für Gastdozenten und Stipendien finanziert werden. Zudem geht es bei der wissenschaftlichen Arbeit um die Geschichte und Kultur der Ukraine sowie um den Ukraine-Krieg und die völkerrechtliche Aufarbeitung.

2023 bereits Center for Polish and Ukrainian Studies eröffnet

Zu dem neuen Kompetenzverbund gehören das Zentrum für Osteuropa- und internationale Studien, die Humboldt-Universität zu Berlin, die Freie Universität Berlin, die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften sowie das Wissenschaftskolleg Berlin.

2023 war an der Viadrina bereits das Center of Polish and Ukrainian Studies eröffnet worden. Die Hochschule pflegt einen engen Austausch mit der Ukraine, der durch das Kompetenzzentrum noch ausgebaut werden soll. Derzeit studieren dort 145 junge Menschen aus der Ukraine.

Sendung: Brandenburg Aktuell, 11.07.2024, 19:30 Uhr

1 Kommentar

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  1. 1.

    Ein differenziertes Bild von der Ukraine wäre m. E. zu erreichen, wenn sich sowohl von der russischen Propaganda, dass die Ukraine ein Hort von Faschisten sei als auch vom Bild, dass in der Ukraine (ausschließl.) für "die Freiheit" gekämpft werde, verabschiedet wird.

    Soweit von Wahrheit überhaupt die Rede sein kann, liegt sie zwischen diesen Extremen, zwischen diesem üblich gewordenen Schwarz-Weiß-Bild. Russland bietet eine Bandbreite zw. Gorbatschow u. Stalin und Putin befindet sich irgendwo dazwischen. Die Ukraine bietet eine Bandbreite zw. Kreativen, von denen wir uns noch eine Scheibe abschneiden können und hartgesottenen Nationalisten, die jegliche andere Minderheit - auch die Russen - am Liebsten aus dem Land befördern möchten.

    Keine Frage, dass jede militär. Okkupation verurteilt werden muss; wenn es um die Lösung geht, sollte die Eskalationsspirale nicht außer Acht gelassen werden. Freigeistig ist allerdings nur jemand, der sich SELBST nicht so bezeichnet. ;-

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