Nahverkehr - Berliner Senat sucht Generalplaner für U8-Verlängerung ins Märkische Viertel

Do 29.08.24 | 15:56 Uhr
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Symbolbild: Märkisches Viertel, Reinickendorf, Berlin. (Quelle: dpa/Schoening)
Audio: rbb24 Inforadio | 29.08.2024 | Nachrichten | Bild: dpa/Schoening

Die U-Bahnlinie 8 in Berlin soll verlängert werden über Wittenau hinaus bis ins Märkische Viertel. Jetzt kommt das Projekt einen weiteren Schritt voran: Die Ausschreibung für die Generalplanungsleistungen ist veröffentlicht worden. Laut BVG können sich nun Planungsbüros bis zum 18. September auf das Projekt bewerben.

Verlängerung seit Jahrzehnten ein Thema

Im Frühjahr hatte die BVG bereits mit dem Senat eine Finanzierungsvereinbarung über die ersten Planungsschritte getroffen. Dazu gehören ein Verkehrsmittelvergleich für das Projekt, eine Trassenbewertung und eine Kosten-Nutzen-Analyse. Noch unter der früheren Verkehrssenatorin Regine Günther (Grüne) waren drei Trassen-Varianten untersucht worden.

Bislang endet die U8 am S- und U-Bahnhof Wittenau. Von dort fahren Busse ins Märkische Viertel. Seit Jahrzehnten wird darüber diskutiert, die U-Bahn-Linie weiterzuführen. "Wir sind absolut davon überzeugt, dass die Anwohnenden des Märkischen Viertels endlich eine direkte Anbindung an die U-Bahn verdienen", sagt der Vorstandschef der BVG, Henrik Falk.

Sendung: rbb24 Abendschau, 29.08.2024, 19.30 Uhr

33 Kommentare

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  1. 33.

    Auch in Potsdam gibt es Satellitenstädte, namentlich die Wohngebiete Schlaatz, Am Stern, Neu-Drewitz, Waldstadt II, nach 1990 das Kirchsteigfeld, die allesamt per Tram angebunden sind. Bezogen auf den Bezirk Berlin-Reinickendorf ist das sehr wohl vergleichbar. Gegebenenfalls lohnt ein Ausflug in Gebiete, wo neue Straßenbahnstrecken entworfen werden, mit welcher Kreativität und Phantasie dort zu Werke gegangen wird.

    Frankreich ist für die Gestaltung von Tramstrecken geradezu ein Musterbeispiel - gerade auch, was die Ein- und Anbindung von Satellitenstädten angeht. Hier im Märkischen Viertel ginge es nur darum über den "eigenen Schatten" zu springen.

  2. 32.

    Das teure Autofahren können sich viele Bewohner des Märkischen Viertels gar nicht mehr leisten. Natürlich sind dort viele Leute auf den ÖPNV angewiesen und würden einen U-Bahn-Anschluss sofort auch nutzen.

  3. 31.

    Keine Ahnung worauf Sie abzielen, weil Sie D mit F vergleichen - allerdings ist die Bewohnerstruktur im MV mittlerweile damit zu einigen Städten dort vergleichbar, wenngleich nicht absolut.
    Ohne die Gehwege zu verschmälern und wichtige alte Bäume zu fällen, ist auf dem Wilhelmsruher Damm aktuell halt kaum Platz für eine zweigleisige Tramlinie, ebenso wenig auf Senftenberger Ring, Treuenbrietzener Str., Eichhorster Weg oder den Dannenwalder Weg - um hier die breitesten Straßen zu nennen. Ich weiß auch nicht, warum man ständig eine U-Bahn ins MV weiterziehen möchte. Im MV fahren genügend Buslinien, die als Zubringer zu U/S-Bahn und der Tram in Rosenthal dienen. Die Parkplatzsituation wurde in der letzten Dekade für die Autonutzenden noch weiter geschmälert, was ja an sich gut ist, um den KFZ-Verkehr zu verringern. Nun ist Potsdam auch mitnichten mit dem MV oder Berlin vergleichbar. Das MV war eine Satellitenstadt, Berlin und Potsdam sind völlig anders geplant und strukturiert.

  4. 30.

    Ich glaube nicht, dass die Menschen in Deutschland - auch nicht im Märkischen Viertel in Berlin - so sehr verschieden sind wie die Menschen in Frankreich: Da, wo ein öffentliches Verkehrsmittel sichtbar und vor aller Augen mit ansprechenden Anlagen aufwartet, wird es auch benutzt. Insofern wird der "Allpräsenz" des Kfz-Verkehrs eine "Allpräsenz" des ÖPNV an die Seite gestellt und damit eine wirkliche Wahlmöglichkeit geboten.

    Wenn aus einem kleinen Auto nur ein großes wird und dieses auch noch in jeder Kurvenlage Menschen durchschüttelt, fahren nur Diejenigen mit, die es unbedingt müssen. Besteht unabhängig davon Schiene und Oberleitung auf eigener Trasse - für die selbstverständlich auch im Märkischen Viertel Platz ist -, dann sieht die Sache anders aus.

    Mir scheint, Einige halten sich immer noch am "Zipfel" U-Bahn-Bau fest - so, als müsse nur tief genug in die Erde gefahren werden, um die immense Wichtigkeit eines Gebietes zu unterstreichen. ;-

  5. 29.

    Wer das MV kennt, der weiß auch um die Bewohnerstruktur und deren Nutzungsverhalten - den meisten sind Öffis auch nach einem Ausbau egal. Und die Kinder werden weiter mit den Elternschlitten umhergekarrt. Und nach wie vor: der Wilhelmsruher Damm ist eh schon enger geworden und böte Tramgleisen keinen Platz, ebenso wie die von mir bereits benannten Straßen. Aber wer das Auto als alleiniges Hassobjekt verortet, kann offenbar nicht anders, wobei dann auch der Stromernutzende gemeint sein dürfte. Ziemlich simpel gestrickt, wer so eingestellt ist - stimmt´s Poster? Ich sehe alle im Miteinander, wobei das Rad immer mehr an Gewicht gewinnt - urban definitiv ein Gewinn für Umwelt und Leute.

  6. 28.

    Ganz abgesehen davon, dass begrenzte Budgets in einem U-Bahn-Projekt zu versenken für den Rest des ÖPNV finanziell schlimmes befürchten lassen. Allerdings geht es dem Senat m. E. grundsätzlich um freien Strassenraum für den MIV, da ist der Ansatz dann schon doppelt zielführend. Senat für alle ... Autofahrer. Ohne Kinder. Abstoßend egoistisch.

  7. 27.

    Leider doch - aber lesen Sie nochmal gerne und versuchen zu verstehen, was ich meine. Sie waren demnach wohl auch noch nie in Pankow-Rosenthal, Prenzlauer Berg Kastanien/Pappelallee, Stahlheimer Str. u.v.m.
    Nur n kleiner Tip noch: auch Schienen, in die Straße eingelassen, gelten noch immer als Schienenverkehr. Ach, warum wiederhole ich mich eigentlich :-P

  8. 26.

    Bei allem Streit:

    Kern des Baues ist, in welcher Weise Fahrgastströme ab Bhf. Wittenau zur U-Bahn u. zur S-Bahn gehen. Die U 8 -Verlängerung geht davon aus, dass sich trotz des mauerbedingten windungsreichen Verlaufes der U 8 die meisten Fahrgäste in die U 8 begeben, nicht aber, die gradlinigere u. schnellere S-Bahn nutzen.

    Angenommen, dass sich die Fahrgastströme hin zur S-Bahn verlagert haben, wäre ein Umsteigen am Bhf. Wittenau in den meisten Fällen sowieso gegeben. Da besteht die Alternative nur darin, ob von -2 -Ebene ganz weit unten hoch auf den S-Bahn-Damm umgestiegen wird oder ob vom Straßenniveau in Richtung S-Bahn umgestiegen wird, womit der Umsteigeweg weniger als halb so weit wäre wie bei der U-Bahn.

    Weiter angenommen, dass es so ist, winkte mit der Tram das Potenzial, per direkter Fahrverbindung auch die andere Richtung zu erschließen, in Richtung Pankow - von der direkten Zugänglichkeit zur Tram bei ggf. zwei Strecken im Märk. Viertel mal ganz zu schweigen.

  9. 24.

    Antwort auf "René" vom Freitag, 30.08.2024 | 07:02 Uhr
    "Wie weit ist die Verbindung zum Tram-Netz entfern. Steigen dadurch nicht die Kosten enorm?" Es sind 2,2 km, die 386 Mio. Euro kosten sollen!

  10. 23.
    Antwort auf [Sebastian] vom 30.08.2024 um 07:10

    Der Wilhelmsruher Damm wäre für die Elektrische gänzlich ungeeignet, ebenso Dannenwalder Weg oder Senftenberger Ring. Die ehemaligen Industriebahntrassen sind eh längst unbrauchbar. Die Wendeschleife in Rosenthal reicht doch aus - da kommt man mit dem Bus auch ran. Das MV braucht keine Untertunnelung oder Tramschienen. Dafür fahren dort genug Buslinien als Zubringer zu Tram, S- und U-Bahn. Ich nehme an, dass die Vorschläge für diesen Wahnsinn irgendwelchen profilierungssüchtigen Kleinpolitikern zuzuordnen sind, die sonst nix zu sagen haben - sei es auf Bezirks- oder Senatebene bis hin zum Regierenden Bürgermeister.

  11. 22.

    Wenn ich schnell von A nach B möchte, nehme ich mein Fahrrad oder mein eBike. Das ist schneller und bei Einhaltung der Regeln und gebotener Vor-/Rücksicht auch sicherer - vor allem muss ich da nicht mit dem Gestank der Welt in einer Dose hocken. Maximal mit dem Gestank von einigen Fahrzeugen im Stau - den ich aber schlauerweise umfahre und damit kaum Berührungspunkte habe. Das Auto nutze ich innerstädtisch überhaupt nicht mehr - höchstens mal das Motorrad.

  12. 20.

    Na vielleicht liegt ja der neue Bahnhof unter dem Bauloch am Schwimmbad. Aber der Orientexpress ins MV rein? Nee Danke - ist ja jetzt schon schlimm genug hier.

  13. 19.

    Kurze Frage zur den Forderungen nach den Tram-Strecken:
    Wie weit ist die Verbindung zum Tram-Netz entfern. Steigen dadurch nicht die Kosten enorm?
    Die müsste doch zuerst hergestellt werden? Ein Tram-Inselnetz macht keinen Sinn.
    Eine U-Bahn hat auch viele Vorteile, neben der relativen Unempfindlichkeit gegenüber Wetter Einflüssen.

  14. 18.

    Jeder weiß, dass sich U-Bahnen, finanziell gesehen, erst nach 50 Jahren oder mehr Jahren amortisieren. Sie leiten den Verkehr unterirdisch ab, sind wenig störungsanfällig und haben riesige Kapazitäten. Gerade in Asien ist das in vielen Großstädten perfekt zu beobachten.
    Tram´s werden in eine Straße gequetscht, die bereits mit Fahrzeugverkehr, Fußgängerverkehr und Radverkehr mit Lieferzonen, Haltverbotszonen usw. überfüllt ist.
    Tram´s können den Transport von vielen Menschen vielleicht punktuell optimieren, sind aber keine realistische Verkehrsentlastung. Nur, weil es billiger ist, ist es (gerade in diesem Fall) gar nicht besser.
    Und es macht einen Unterschied, ob ich 9 Stationen mit der U-Bahn fahre oder 47 Stationen mit einer Tram...

  15. 17.

    Antwort auf "Leuchtturm " vom Donnerstag, 29.08.2024 | 16:39 Uhr
    "Jeder Umsteigezwang macht den ÖPNV unattraktiver...." Schöne neue Ausrede! Bitte jedes öffentliche Verkehrsmittel von Tür zu Tür, gern auch von der Couch bis zum Schreibtisch, sonst ist es nicht attraktiv.. Wie haben wir nur bisher überlebt??

  16. 16.

    Antwort auf "TEICHERT " vom Donnerstag, 29.08.2024 | 19:46 Uhr
    "...wird seit 30 Jahren ungefähr wird über Anschlüsse diskutiert" Genau, und die Ausführung dauert noch mal so lange...

  17. 15.

    Antwort auf "ÖPNV-Nutzer" vom Donnerstag, 29.08.2024 | 16:33 Uhr
    "Es ist schon merkwürdig, kein Geld in den öffentlichen Kassen aber die extrem teure U8- Verlängerung soll um jeden Preis gebaut werden." Nicht merkwürdig, sondern überflüssig, das MV ist mit Bussen und S-Bahn bestens versorgt. Und: auf diesem Reststück stehen ausschließlich Hochhäuser, denen will man den Boden wegbuddeln? Für mich ist das ne Totgeburt
    "Sinnvoller wäre es, das Märkische Viertel durch zwei auch zusammen deutlich billigere Straßenbahnlinien wesentlich besser zu erschließen und auch in Richtung Pankow anzubinden." Die Anbindung ist bereits vorhanden mit Bussen und Straßenbahn.

  18. 14.

    Die Tram blockiert nicht den Straßenverkehr, sie ist der Straßenverkehr.

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