Berlin-Kreuzberg - Architekturwettbewerb für Wiederaufbau der Synagoge am Fraenkelufer gestartet

Mo 12.08.24 | 16:51 Uhr
Das noch erhaltene Nebengebäude der in der Pogromnacht zerstörten Synagoge am Fraenkelufer. (Quelle: dpa/Vorndran)
Audio: rbb 88.8 | 13.08.2024 | Jonte Weiland | Bild: dpa/Vorndran

Für den geplanten Wiederaufbau der Synagoge am Fraenkelufer in Berlin-Kreuzberg hat jetzt ein Architekturwettbewerb begonnen. Das sagte der Baubeauftragte Engelbert Lütke Daldrup der Deutschen Presse-Agentur.

In dem europaweiten Wettbewerb geht es demnach um die konkrete bauliche und gestalterische Form des Projekts, das ein Gemeinde- und Kulturzentrum sowie eine Kita mit 45 Plätzen umfassen soll. Er läuft bis Ende des Jahres, in der zweiten Januar-Hälfte 2025 entscheidet eine Jury dann voraussichtlich über den Siegerentwurf.

Raum für Kultur, Bildung, Begegnungen und eine Kita

Die alte Synagoge am Fraenkelufer war 1916 eröffnet worden und zählte zu den größten Berlins – sie bot Platz für bis zu 2.000 Menschen. Das Hauptgebäude wurde 1938 im Zuge der Pogromnacht am 9. November von den Nazis weitgehend zerstört. Die baulichen Reste wurden in den 50er Jahren abgetragen. Heute steht am Fraenkelufer noch ein Nebengebäude, das als Synagoge genutzt wird.

Das Grundstück gehört dem Land Berlin. Das neue jüdische Zentrum soll Raum bieten für Kultur und Bildung, nachbarschaftliche und interkulturelle Begegnungen, Feierlichkeiten, Veranstaltungen - und für eine Kita.

Grundsteinlegung frühestens Ende 2026

Die Kosten bezifferten die Initiatoren von Anfang an auf etwa 20 bis 25 Millionen Euro. Nach den Worten Lütke Daldrups hat sich an diesem ungefähren Rahmen nichts geändert. In verschiedenen Investitionstöpfen des Landes Berlin sind demnach bis zu 24 Millionen Euro für das Vorhaben zurückgelegt. Hinzu kommen Spenden.

Lütke Daldrup hofft, dass nach dem Architektenwettbewerb und weiteren Planungsverfahren die Baugenehmigung im Jahr 2026 vorliegt. "Wenn es sehr gut läuft, können wir dann gegen Ende 2026 den Grundstein legen."

Sendung: rbb 88.8, 13.08.2024, 14:30 Uhr

Nächster Artikel