Umstrittener Wiederaufbau - Turm der Potsdamer Garnisonkirche wiedereröffnet

Do 22.08.24 | 11:38 Uhr
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Archivbild: Garnisonkirche in der Breite Straße, Potsdam, Brandenburg. (Quelle: dpa/Schoening)
Video: rbb Brandenburg Aktuell | 22.08.2024 | T. Jaeger & A. Hewel & M. Albrecht | Bild: dpa/Schoening

Offizieller Festakt für ein nach wie vor umstrittenes Bauwerk: Am Donnerstagvormittag wurde in Potsdam der wieder aufgebaute Turm der Garnisonkirche eröffnet. Ab Freitag soll er für die Öffentlichkeit zugänglich sein - allerdings nicht umsonst.

In Potsdam ist am Donnerstag der wiederaufgebaute Turm der Garnisonkirchturm eingeweiht worden. Der Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sagte als Schirmherr des Projekts in einer Ansprache, der Weg zum Wiederaufbau sei lang und kompliziert gewesen und bleibe umstritten. Der Ort fordere heraus. Er konfrontiere die Deutschen mit ihrer Geschichte. Hier könne man über das Gestern, Heute und Morgen nachdenken und streiten.

Gegner des Wiederaufbaus sehen in dem Bau ein Symbol des Militarismus und befürchten, dass er Menschen mit rechtsradikaler Gesinnung anziehen könnte. Nach rbb-Informationen hat sich vor dem Beginn des Festakts etwa 100 Demonstranten vor der Garnisonkirche versammelt.

Auch Potsdams Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) sowie der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Christian Stäblein, kamen zu der Einweihung. Turm und Ausstellung sind ab dann Freitag für die Öffentlichkeit zugänglich. Besucher können dann erstmals von der 57 Meter hohen Aussichtsplattform einen Rundumblick genießen - über 365 Stufen oder mit dem Aufzug erreichbar.

Kritiker sehen Symbol des Militarismus

Die Militärkirche von 1735 war im Zweiten Weltkrieg ausgebrannt, die Reste wurden 1968 gesprengt. Die Rekonstruktion der historischen Garnisonkirche ist seit Jahren umstritten. Kritiker sehen darin ein Symbol des Militarismus und einen Identifikationsort rechter Kräfte. Sie verweisen auf den historischen "Tag von Potsdam" im März 1933, als Reichspräsident Paul von Hindenburg vor der Garnisonkirche dem neuen Reichskanzler Hitler die Hand reichte.

In den frühen 1990er Jahren begann eine von Ex-Bundeswehroffizier Max Klaar gegründete Traditionsgemeinschaft, Spendengelder zu sammeln. Wegen der fragwürdigen Gesinnung der Initiative regte sich rasch Widerstand.

Kirche soll Ort für Friedensarbeit werden

Die evangelische Kirche gründete schließlich eine eigene Stiftung, die seit 2017 den Wiederaufbau betreibt. Sie will den Ort für Friedensarbeit und Demokratiebildung etablieren. Eine Ausstellung mit dem Titel "Glaube, Macht und Militär" soll sich kritisch mit der Geschichte und den politischen Entwicklungen befassen. Peter Leinemann vom Stiftungsvorstand will mit dem Konzept eines Bildungs- und Gedenkortes Kritikern den Wind aus den Segeln nehmen: "Ich lade alle ein, die Veranstaltungen zu besuchen und sich die Ausstellung anzuschauen und dann gerne weiter miteinander zu diskutieren."

Der Pfarrer und Programmvorstand der Stiftung Garnisonkirche, Jan Kingreen, sagte am Donnerstag dem rbb, es gebe an diesem Ort keinerlei Anknüpfungspunkte für Rechtsradikale. Die Geschichte werde stattdessen schonungslos aufgearbeitet.

Ähnlich äußerte sich der Bundespräsident am Donnerstag. "Gerade hier werden wir schnell auf schmerzhafte, unheilvolle Teile unserer Vergangenheit gestoßen - ja, auf Wegmarken, an denen wir Deutsche den falschen Weg gewählt haben", sagte Steinmeier beim Festakt. Der Ort "wurde zum Symbol einer Allianz von konservativer Tradition und Nationalsozialismus; einer Allianz, die nicht zuletzt das Ende der ersten deutschen Demokratie besiegelte." Der wiederaufgebaute Turm rufe nun dazu auf, zu erinnern, zu differenzieren, aber keinesfalls zu vergessen. Der Bundespräsident würdigte die Debatte um den Wiederaufbau als "Ausweis eines kritischen Geschichtsbewusstseins", machte aber auch deutlich: "Ein Ort, der nicht mehr da ist, würde das kritische Erinnern nicht leichter machen."

Bürgerinitiative: "Finde, dass eine Touristenattraktion in Verbindung mit dieser problematischen Geschichte nicht möglich ist."

Sarah Krieg von der Bürgerinitiative "Potsdam ohne Garnisonkirche" überzeugt das nicht, wie sie sagte. "Ich finde, dass eine Touristenattraktion in Verbindung mit dieser problematischen Geschichte nicht möglich ist." Zur Eröffnung sei daher eine Kundgebung mit einem "Morgenfluch" als Gegenstück zu dem in der Turmkapelle angebotenen "Segen to go" geplant, so Krieg vorab.

Der Potsdamer Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) sagte am Donnerstag dem rbb, dass mit der Wiedereröffnung der Kirche die Diskussion über das Bauwerk nicht beendet sei. Die Kirche dürfe nicht einseitig betrachtet werden. Befürworter des Wiederaufbaus würden darauf verweisen, dass die Kirche zu Zeiten der DDR abgerissen wurde. Es sei wichtig, dass sich die Gesellschaft hier einen Raum leiste, an dem Diskussionen möglich seien.

Der Streit um den Wiederaufbau der Potsdamer Garnisonkirche

Eintritt für zwölf Euro

Tickets für die Eröffnung können online gebucht werden, der Eintritt für den Turm kostet zwölf Euro für die Ausstellung und die Aussichtsplattform, das "Potsdam Panorama". Ermäßigt sind es sieben Euro. Auf die Besucherplattform passen maximal 60 Menschen gleichzeitig.

Die Baukosten, die laut Stiftung rund 42 Millionen Euro betragen, finanziert überwiegend der Bund. 30 Prozent der Summe seien durch Spenden zusammen gekommen, so die Stiftung. Eine Besonderheit: Jedermann kann für Ziegelsteine (100 Euro) und Treppenstufen (für 2.500 Euro und 5.000 Euro) spenden. Dafür können sich die Unterstützer etwa mit einem wichtigen Datum und Namen darauf verewigen.

Plan für das höchste Gebäude Potsdams

Ganz fertig ist der Turm aber noch nicht. Eine 30 Meter hohe Haube muss erst noch gefertigt werden. Sie soll laut Stiftungsvorstand 2026 auf das Bauwerk kommen - mit dann fast 90 Metern das höchste Gebäude Potsdams.

Gewissermaßen als Provisorium wirken auch die acht Turmfenster, die mit Plexiglas verschlossen sind. Eigentlich vorgesehene Holzlamellen seien für rund 300.000 Euro zunächst zu kostspielig, sagte Kingreen. Auch vom Wiederaufbau des Kirchenschiffs ist beim Stiftungsvorstand kaum noch die Rede.

Sendung: rbb Brandenburg Aktuell, 22.08.2024, 19:30 Uhr

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68 Kommentare

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  1. 68.

    Und was hat das mit meinem Kommentar zu tun? Und ob die Arbeiterschaft und ganz besonders die aufständischen Matrosen 1918 ihn dafür geliebt haben?

    Eher nicht.

  2. 67.

    Na ja,
    zum Wilhelm II.- kurze Zusammengefassung: "Er liebte die pathetische Pose, und dafür liebte ihn das Volk."
    Zutreffender kann an es nicht Ausdrücken

  3. 66.

    Sehr geehrte/r Dame/Herr,

    da mögen Sie recht haben.
    Einerseits und andererseits auch nicht.

    Ganz sicherlich gehöre ich zu den Linken in der Sozialdemokratie. Jemand der die Ermordung von Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg zu verantworten hat ist nicht tragbar. Soweit dazu.

    Ich sehe aber das es grundsätzlich ein Problem zu sein scheint eine Meinung tolerieren zu müssen, die mit den gängigen Interpretationen von Geschichte nicht konform gehen will.
    Das ist in Ihren Einlassungen deutlich genug dargestellt.

    Diese Einstellung ist es auch was gerade die im Osten zu einer Anti-Haltung führt mit den drohenden Konsequenzen.

    Meinungen kann man verbieten, sie können auch verunglimpft werden, wie es ja hier heute geradezu plastisch anzusehen war, aber eines gelingt nicht: Die Gedanken sind frei, sie bleiben frei und werden es sein.

    Gehaben Sie sich wohl in Ihrer Gedankenwelt einen schönen Abend noch

  4. 65.

    Es gilt für Einstellungen und Handlungen des Rechtsextremismus das Gleiche wie für deren Prestige-Bauten - sie zu übernehmen, zu verfestigen, zu verstetigen, bedeutet, Rechtsextremismus zu stärken. Daher ist die Behauptung des Stiftungsvorstands nicht nur Doppelstandard, sondern unseriös. Auch die Jauchs, die in Talkshows schonmal dafür plädieren, Schüler*innen sollten obligatorisch KZ-Gedenkstätten im Rahmen des Unterrichts aufsuchen, begehen wiederholt Geschichtsrevisionismus. Mitnichten ist es der endgültige Untergang der Weimarer Republik allein, sondern die gesamte, kontinuierlich antidemokratische Geschichte dieses Orts. Hätte man sich kritisch mit Geschichte auseinandergesetzt, wäre es nicht zur Förderung eines identitären, reaktionären, demokratiefeindlichen Orts gekommen. Warum es einen Nachbau des Originals brauche, um einen Lern- und Kulturort zu schaffen, wurde zudem von keiner Seite verdeutlicht. Als nächstes dann in Berlin der Führerbunker als Museum?

  5. 64.

    Ich mag Ihre sachliche Art aber hier schießen Sie über das Ziel hinaus.

    "Die Kirche werde größtenteils aus Steuergeldern finanziert, sagt das „Rechercheteam Lernort Garnisonkirche“. Doch das Geld reiche nicht."

    Hier wurde also ein Projekt, welches von privat initiert wurde, mit Steuergeldern finanziert.

    "Die Idee zum Wiederaufbau der Garnisonkirche geht auf die Initiative von Max Klaar zurück, einem ehemaligen Bundeswehroffizier und späteren Vorsitzenden des rechtsextremistischen Verbands Deutscher Soldaten. Im Dezember 1984 gründete er die Traditionsgemeinschaft Potsdamer Glockenspiel (TPG) mit, die sich für eine Rekonstruktion des 1945 zerstörten Geläuts einsetzte. Nach dem Mauerfall 1989 warb Klaar für die Idee der Wiedererrichtung der Garnisonkirche in Potsdam. Bereits am 3. März 1990 hielt er dazu eine Rede auf dem Landesparteitag der CDU Brandenburg. "

    Wenn das kein Geschichtsrevisionismus ist, was dann? Die Kirche wird unweigerlich zum Wallfahrtsort werden.

  6. 63.

    Die Verdoppelung des Staatsnamens - obwohl das immer schon eine Einkürzung war - eint eingefleischte Anhänger und Gegner. Sie haben dabei das "Nie wieder ... (mindestens 5 Ausrufezeichen) !" überhört. ;-

  7. 62.

    Wer schreibt Geschichte? Eine naive Frage, finde ich.

    Erstmal der Sieger. Die Herrschenden, die Oberklasse. "Geschichte von unten" existiert noch nicht allzu lange. Da hat man angefangen die Geschichte ALLER Deutschen aufgeschrieben und nicht nur die der Herrschenden.

    Ich habe zwei Autoren genannt, für den Anfang reicht das Gedicht von Bertold Brecht. Es endet mit:

    Warum erinnern wir uns nur,

    Wenn der Name groß war,

    Wenn die Tat gut war,

    Oder der Fehler so unendlich schwer?

    Warum vergessen wir die Anderen?

    Was ist mit jenen, die keine Geschichte schrieben,

    Aber ohne die sie nicht geschrieben werden konnte.

    Sind diejenigen weniger beteiligt?

  8. 61.

    Ggf. lohnte eine verbale Abrüstung: "Rechercheteam" hört sich gewaltig und großartig an; dabei sind es Menschen mit vorgefassten Auffassungen, die stets finden, was sie suchen, weil kein einziger Bau jemals so "gelaufen" ist wie er geplant war.

    Der Terminus "Geschichtsrevisionismus" ist eine toxische Vokabel, die genau das Gegenteil des offenen Ansatzes ist, den ich andeutete. Es sind eben zwei grundverschiedene Lernmuster: Das eine, welches Menschen neugierig macht für etwas, dass sie bewegt werden, SELBER zu lernen, ohne vorgegebenes Ergebnis; das andere: das sie mit der Nase auf etwas gestoßen werden.

    Sie haben sich für die zweite Variante entschieden. Diese Art von Rigorisität haben andere allerdings stets "besser" gekonnt, mit verheerenden Ergebnissen. ;-

  9. 60.

    Vor Beginn der Veranstaltung meine ich aus meinem Büro (wenige Luftmeter Entfernung) Sprechchöre vernommen zu haben, die immer wieder "Deutschland, Deutschland" riefen. Das ist doch ein ganz tolles Publikum was angezogen wurde.

  10. 59.

    Hier wird Geschichtsrevisionismus mit Steuergeldern gefördert! Ein Unding!

    Das Rechercheteam Lernort Garnisonkirche:

    „Hier werden im Kleinen jene Muster reproduziert, die der Öffentlichkeit aus den großen Bauskandalen des letzten Jahrzehnts hinlänglich bekannt sind“, schreibt das Rechercheteam. Aufgrund des hohen politischen Drucks, den man selbst erzeugt hat, versucht man eine Aktenlage herzustellen, die wenigstens auf dem Papier korrekt aussieht. Der Förderantrag liegt nun dem Bundesministerium der Finanzen vor, mit einer Freigabe ist zu rechnen. Das Mindeste wäre dann eine Verpflichtung der Stiftung zu mehr Transparenz über ihre Finanzen."

  11. 58.

    Ein Meilenstein war die Preußen-Ausstellung 2001, die schonungslos weder die Unmenschlichkeiten Preußens wie Spießrutenlauf noch die löblichen Seiten wie die Rechtsstaatlichkeit ausließ, was u. a. Uwe Wesel, einer der Autoren des Verfassungsentwurfs zum Bund Deutscher Länder 1990, hervorhob. Zu einem großen Brei lässt sich das nicht verrühren, weder zu einem Monster noch zu Glanz & Gloria. Es lässt sich nur daraus lernen.

    Mehr als Menschen anderswo sind Deutsche m. E. verhärmt, nach glasklarer Unterscheidung zw. definitiv richtig u. definitiv falsch orientiert - bis zum Erbrechen und Verbrechen. Diese Kontinuität ist systemübergreifend, findet sich also auch zu heutigen Zeiten. Mit Galligkeit ist der Potsdamer Garnisonkirche nicht beizukommen, auch nicht mit Jubelgesängen.

    Die Ausstellung im Turm und die Bildungsarbeit wurzeln genau in dieser Gratwanderung. Der "Lernort Garnisonkirche" will aber Menschen mit der Nase auf das einzig möglich Richtige stoßen. ;-

  12. 57.

    Wer hat die Geschichte dieses Landes den "geschrieben", wenn nicht die hier seit Generationen lebenden Deutschen?
    Da Deutschland nie ein anektiertes Land war, ist es für seine geschichtliche Entwicklung ganz alleine verantwortlich, über Generationen hinweg, und die Nachkommen geht diese Geschichte sehr wohl was an, da sie die Ururenkel , Urenkel. und Enkel sind..

  13. 56.

    "Politisch ist meine Heimat die SPD, zur Wendezeit noch SDP. "

    Auch die Sozialdemokratie schützt nicht vor Geschichtsrevisionismus. Im Gegenteil, wie einige Beispiele aus unserer und diesmal ist es wirklich unsere, Geschichte zeigen.

    Noske... Ebert...

    Preußen existiert nicht mehr. Finden sie sich damit ab.

  14. 55.

    Bin da neulich vorbei Steht so ein bisschen verloren und nackig herum Keine Seele,völlig unnütz.Wüste nicht,warum ich da für 12.Euro Eintritt zahlen sollte.

  15. 54.

    Sehr geehrter Herr Morena,

    Vielen Dank für Ihre Antwort.

    Nicht nur an mich. Sondern auch an andere.
    In der Summe empfehle ich Ihnen in sich zu gehen und sich selbst mal zu hinterfragen.

    Im übrigen muss ich Sie enttäuschen, weder jammere ich, noch bin ich extremitisch.
    Politisch ist meine Heimat die SPD, zur Wendezeit noch SDP.


    Insofern eine schöne Zeit

  16. 53.

    "Preussen wird immer noch nicht korrekt als militaristisch verunglimpft. Dies hat mit der Geschichts-Interpretation nach dem 2. Weltkrieg zu tun. "

    Ich empfehle ihnen ein Blick in ein Geschichtsbuch oder besser noch, Bücher von Sebastian Haffner und Bernt Engelmann über das Thema zu lesen.

    "Endlich entsteht wieder weiter unsere Preußische Geschichte ..."

    Unsere? Sie stammen also in direkter Linie von preußischen Generälen, Fürsten oder gar den Hohenzollern ab?

    Einfaches Landvolk, Arbeiter und Handwerker können sie bei einem Dreiklassenwahlrecht ja nicht meinen.

    So ähnlich beginnt auch die Einleitung zu Engelmanns Buch "Wir Untertanen" und mit dem Gedicht Bertolt Brechts "Fragen eines lesenden Arbeiters".

    "Friedrich der Zweite siegte im Siebenjährigen Krieg. Wer

    Siegte außer ihm?"

    Wer hat "unsere" Geschichte geschrieben? Meine Vorfahren waren es nicht. Ihre etwa?

    Preußen existiert de facto seit 1945 nicht mehr. De jure seit dem 25. Februar 1947.

  17. 52.

    Es ist wie mit dem Stadtschloss neokitsch. Abgesehen vom historischen Hintergrund. Diese Kirche muss nicht zum neuen Disneyland aufgebaut werden. Alles, was in der Zeit nicht mehr vorhanden ist, können wir nicht wieder nachgebaut hinsetzten. Es gibt genug erhaltene historische Bauwerke, die Zeitgeschichtlich relevant sind.

  18. 51.

    Richtig. Das Eigenheim von Kaiser Wilhelm steht nun als rekonstruiertes Plattenbauschloss wieder gegenüber der Kapelle des Feudalherrschers "Berliner Dom" - der auch schon zeitgenössisch ein furchtbares Statement war.
    Die Kaiser Wilhelm Gedächtniskirche ist wieder ganz was anders und eben keineswegs historisierend wie die Garnisonskirche "wieder aufgebaut"

  19. 50.

    Voll witzig Clara - aber in in einer sachlich-inhaltlichen Diskussion halt destruktiv-nervig.

    Die Kaiser Wilhelm Gedächtnis Kirche - zeitgenössisch schon ein schreckliches Monstrum und Statement wie der Berliner Dom zeitgenössisch ebenso
    - ist nach dem Krieg eben nicht mehr aufgebaut worden. Sondern als hohler, ruinenhafter Zahn von einem modernen Architekten - Egon Eiermann - gegen den Protest der Reaktionären und Restauratoren als Mahnmal kinzopert und fertig gestellt worden.
    Ganz andere Nummer als das, was mit der Potsdamer Militaristenkirche nun durchgesetzt ist.

  20. 48.

    Preussen progressiv? Die Aufnahme der Hugenotten war Repeupelierungspolitik. Das war pragmatisch, um Alt- und Mittelmark nach dem 30jährigen Krieg wieder zu bevölkern. Aber nicht ausergewöhnlich. Das war Umsetzung Seckendorff "deutscher Fürstenstaat".

    Progressiv genug, um die Prakmatische Sanktion (Erfolge einer Frau) anzuerkennen, war man dann doch nicht. Landnahme Schlesiens als späte Rache dafür, dass man 70 Jahren vorher durch Kaiser Leopold zurückgepfiffen wurde und einen Grossteil Schwedisch-Pommerns zurückgeben musste. Der Ursprung für die militärische Aufrüstung einer ehemaligen Mittelmacht, armierter Reichsstand, um aussenpolitisch mitspielen zu können.

    Dass das Herr eine Sonderrolle hatte in Preussen ist gar nicht abzustreiten. Es ist kein Zufall, dass ein Verkleideter genau hier eine Abteilung abordnen konnte, um die Zivilverwaltung einer Stadt festzusetzen zulassen. Diese Sonderverständnis des Heeres war auch eine der Triebfedern, die Weimar scheitern liessen.

  21. 47.

    Mit "Eigenheim von Kaiser Wilhelm" ist garantiert nicht die Gedächtniskirche gemeint. Oder hat er darin gewohnt?

  22. 46.

    Schöne Reden des Bundespräsidenten und des Oberbürgermeisters!
    Städtebaulich und architektonisch die richtige Entscheidung den wohl bedeutendsten Kirchturm des norddeutschen Barocks wiederherzustellen. Wohlgemerkt wurden hier auch tatsächliche Spolien des ursprünglichen Bauwerks verwendet.

    Ich freue mich für Potsdam und auf die Ausstellung im Inneren des Bauwerks.

  23. 44.

    Dir sollte aber schon klar sein, dass die KW-Gedächtniskirche in West-Berlin liegt und dementsprechend seinerzeit in der Bundesrepublik Deutschland. Die "Kommunisten" hatten mit den baulichen Entscheidungen zu dem Bauwerk nichts zu tun.

  24. 43.

    Mit diesem Turm wird m. E. Potsdam und seinen Bürgerinnen und Bürgern nicht gedient. Die Kirche ist in der Geschichte zugrunde gegangen und so sollte es bleiben. Wem nutzt diese historisierende Frömmelei?

  25. 42.

    In Brandenburg verfallen die Feldsteinkirchen, es fehlt Geld. Aber man baut die Garnisonkirche (sic), also eine Kirche für das Militär, wieder auf und fasselt dann von Friedensstätte, obwohl man dort sich z. B. auf den Krieg gegen Frankreich eingeschworen hat. Gewollte Symbolik und erzielte Symbolik fallen da ausseinander.

    Beim Bauplatz schaffen, metzelt man sich genauso geschichtsvergessen durch die DDR Baulandschaft, wie es schon die Kommunisten mit dem preussischen Erbe getan haben. Sehr reflektiert. Und am Ende muss man fragen, was soll eine Demokratie aus einem verklärten Symbol eines paternalistischen Feudalstaat lernen?

    Die Kirchenstiftung treibt eben nicht genug Spender auf, deshalb sollte der Dank an die Steuerzahler gehen. Mit den Spendern allein gäbe es nur einen Stummel.

  26. 41.

    Naja, verunglimpft? Der preußische Militarismus und Kadavergehorsam hat Hitler erst aufsteigen lassen. Da gibt es also kein "angebliche", sondern eine tatsächliche historische Belastung. Der Tag von Potsdam ist dafür sinnbildlich.

    Ohne den Geist Preußens hätte es niemals zwei Weltkriege gegeben.

    Zu Denken sollte uns auch geben dass die Gelder für den Wiederaufbau von einem dibiosen Verein und einem eindeutig rechtsnationalen Mäzen gesammelt wurden.

    "Mehrfach stellte Klaar die deutsche Kriegsschuld und den Angriff des Dritten Reiches auf Polen 1939 infrage und schrieb von der Befreiungslüge des Jahres 1945. Die Bundesregierung fand in der Verbandszeitschrift des von Klaar zeitweise geführten „Verbandes deutscher Soldaten“ im Jahr 2000 „tatsächliche Anhaltspunkte für einen rechtsextremistischen Hintergrund“.

  27. 40.

    Ja war krass skandalös das "die Kommunisten" die Garnisonskirche der Militaristen nicht wieder aufgebaut haben. Wirklich extremst skandalös.
    Genauso voll krass unglaublich skandalös war, das "die Kommunisten" die Ruine von Kaiser Wilhelm nicht wieder aufgebaut haben hier in Berlin. Das wäre ja die erste Bürgerpflicht aller Demokraten, Sozialisten und Kommunisten gewesen, das Eigenheim von Kaiser Wilhelm wieder aufzubauen.

    Iss klar. Halt nur sone Meinung.
    Baut doch mal ne bezahlbare Wohnung Freunde von Preußens Glanz und Glorie.
    Wohnungen für Hunderttausende sind noch immer mehr Leistung der Gesellschaft der DDR für Berlin, als diese Repräsentationsbutzen, von denen man im Zweifelsfall nicht mal weiss, wofür sie innen eigentlich funktionieren sollen.
    Die Wohnungen hat ja nicht Honecker oder Mielke gebaut. Das haben die Menschen der DDR finanziert und kommenden Generationen noch heute funktionierend bezahlbar hinterlassen.
    Man sollte schon wissen wer die wirklichen Helden sind

  28. 39.

    Sie haben ausgesprochen gut argumentiert... Chapeau.

  29. 38.

    Apropos Geist von Potsdam...
    Ja, hier scheiden sich mal wieder die Geister: die des Fortschritts und die der Rückwärtsgewandtheit.
    Kann man ja froh sein, dass man nicht zu letzterem gehört...
    Kinder, wir leben im 21. Jahrundert, und setzen wieder mal dem Alten ein Denkmal?! Nicht zu fassen!

  30. 37.

    Das gehört als Meldung Nummer 1. Ohne Bewertung

  31. 36.

    Ich hoffe, das wird heute abend nicht auch noch in der Abendschau gezeigt?!

  32. 35.

    und schon deshalb passt dieser Bau dort überhaupt nicht mehr hin. Als wäre nicht das südliche Zentrum schon genug mit Bausünden gepflastert. Ein Blick von der Terrasse des "Minsk" und man fasst sich an den Kopf.

  33. 34.

    so. 2. Versuch -ich weiß nicht, was an meiner Info so verwerflich sein könnte.

    "Das aber nur, weil keine Gläubigen mehr zum Gebet kommen."

    Für dieses "Fragment" wurde sogar die Kirchengemeinde wiederhergestellt, samt Pfarrstelle!
    Was bei den anderen Gemeinden viel Kritik hervorrief, weil : überall fehlt das Geld für die Instandhaltung der Kirchen und die Gemeindearbeit ...

  34. 33.

    Ich bin das sie wieder da ist!!!
    Die vormalige Ruine haben die Kommunisten sprengen lassen, das habe ich als Kind live miterlebt.
    Endlich entsteht wieder weiter unsere Preußische Geschichte "Auferstanden aus...." Gottseidank ohne Kommunisten.
    Danke allen Spendern.

  35. 32.

    @ Wohnort, bei allen kritischen Stimmen hier kam nicht einmal die Forderung nach Abriss aber es muss erlaubt sein, gegen den Wiederaufbau gewesen zu sein. Also mäßigen Sie bitte Ihren Ton.

  36. 31.

    Sie (und auch Maik) haben ja recht damit, dass die preußische Geschichte nicht so eindimensional ist, und zweifellos ist in Preußen u.a. großartige Architektur geschaffen worden. Aber er herrscht daran ja kein Mangel, vieles ist zu recht erhalten oder wiederaufgebaut. Ich denke etwa an die Neue Wache, die Museumsinsel und den Dom in Berlin, die Schlossensemble Sanssouci und Babelsberg in Potsdam, ebenso Persius' Heilandkirche zu Sacrow. Und St. Nicolai ist schon zu DDR-Zeiten wiederaufgebaut worden.

    Angesichts dieses architektonischen Reichtums erschließt es sich mir nicht, warum jetzt ein völlig verschwundenes Gebäude als Fragment wiederaufgebaut werden musste, das niemand wirklich vermisst hat und das eben gerade nicht für preußische Aufklärung und Kunstsinnigkeit steht, sondern für die dunkle, militaristische Tradition.

    Freilich passt es zur ausgerufenen "Zeitenwende" ...

  37. 30.

    Ja. Erfinden Sie doch ganz einfach eine alternative Geschichte zur Geschichte des Baus dieser Teil-Imitation der Garnisonskirche. Die ja auch Gernisons-Kriche heisst, weil in eine Garnison Wattebäuschchen zu rosa Wolken geformt wurden, mit denen wiederum Babybettchen ausgepolstert wurden. Die dann in der Garnisonskirche gesegnet wurden.

    Sie meinen also: Das betrieben nicht rechtsradikale Kreise. Diesen rechtsradikalen Kreisen ging es unbedingt um irgendwas mit weltoffen und Einwanderung, Migration und Ansiedlung von Hugenotten...

    Ja ist klar. Man muss einfach die Realität ignorieren, sich eine Parallelgeschichte und Parallegesellschaft schaffen und von da ab felsenfest behaupten das sei die nun wirkmächtige und dominante Historie...
    Und das "Kirche im Dorf lassen" nennen.

  38. 29.

    Kann man es mal ausnahmsweise schaffen, den Ball flach zu halten? Die Kirche stammt aus den 1730ern. Wenige Jahre zuvor hatte man die Hugenotten aufgenommen. Der Staat war progressiv, und die preußischen Könige waren Freimaurer. Die waren für ihre Zeit die Vorreiter des Liberalismus. Dass 200 Jahre später Nazis an die Macht kommen, konnte keiner ahnen. Es gibt insoweit auch keine Kausalität, denn Hitler war Österreicher, und mit denen hatte man Krieg. Ohne Preußen hätte Napoleon übrigens 1815 bei Waterloo gewonnen. Damals war man in Europa gern gesehener Bündnispartner. Last but not least bringt es nichts, sich über die Fertigstellung eines Projekts aufzuregen. Diese Proteste kommen viel zu spät.

  39. 28.

    Es wird am Ergebnis nichts ändern, stellen Sie Geschichtsrevisionismus, Geschichtsklitterung als Opfer von Unterdrückung dar. Vielmehr handelt sich dabei um eine besonders perfide Methode mit Begriffen wie "Meinung" "andere Gedanken" "bestimmte Ecke" nicht auf den Punkt dessen zu kommen wofür man argumentiert, wofür, oder wogegen man steht.

    Anders als Sie es darstellen und der allgemeine Wirtschafts-Marketing-Liberalismus vermittelt, ist nicht alles möglich, alles gleichwertig, alles legitim.

    Sie werden damit klarkommen müssen in der "Ecke" zu stehen, in der sie stehen und stehen wollen. Statt darüber zu jammern das Sie darauf hingewiesen werden in ihr zu stehen.

    Ich weiss eben um das Symbol der Garnisionskirche. Und ich weiss um die rechtsextremistischen Kreise die den "Wiederaufbau" betrieben und zunächst finanzierten, um dann von auch meinen Steuergeldern eine weitere Imitation in die Landschaft zu stellen, während in sPotsdam keine Wohnung für Normalverdiener gebaut wird.

  40. 27.

    Haben wir der-die-das Preussen nicht auch die Verbreitung der Kartoffel zu verdanken?
    Und werden nun Münzen mit der Garnisonkirche darauf jetzt wieder beliebter?

  41. 26.

    Sehr geehrter Herr Morena,

    Vielen Dank für Ihre Belehrung.
    Um Sie zu korrigieren: Es ging mir um eine sachliche Bewertung und nicht um eine Glorifizierung.

    Den „Revisionismus“ den Sie mir vorwerfen, gebe ich gerne zurück. Sie zeigen damit lediglich eine gängige Argumentationsmethode die derzeit in Mode gekommen ist. Alles was nicht passt, wird in eine bestimmte Ecke gestellt.

    Schade das wir wieder an einem Punkt angelangt sind, wo es nicht mehr erwünscht ist, andere Gedanken und Meinungen zuzulassen, zu tolerieren.

    Zum Schluss sei gesagt das schon zweimal im 20. Jahrhundert nur genehme Meinungen erwünscht waren. Derzeit drängt sich einem der Eindruck auf, das wir auf dem besten Weg sind, das es wieder dahin kommt.

    Ich wünsche einen schönen Tag und empfehle mich


  42. 25.

    Eine Kirchenstiftung sahnt knapp 30 Millionen Bundesmittel für einen funktionslosen Kirchturm ab. Und alle mühen sich ab, das in salbungsvollen Worten zu rechtfertigen: Ein Ort, der nicht mehr da ist, würde das kritische Erinnern nicht leichter machen. Bauen wir also alles Geschliffene wieder auf. Palast der Republik. Berliner Mauer. Deutsche Mauer. Grenzanlagen zu den europäischen Nachbarn. Produktionsstätten der V1 und V2. Das könnte dann unsere Jahrhundertaufgabe werden. Sonst haben wir ja nichts zu tun.

    Was für eine Verschwendung von Geldern.

  43. 24.

    Architektur ist in Stein gemeißelte Geschichte. Die mit der Garnisonkirche verbundene lässt sich nicht von einem Ort der Vernichtung der Demokratie in einen Ort der Demokratie umdeuten, wie wortreich versucht. Wie geschichtsvergessen müssen die politischen Entscheider und Geldgeber sein angesichts eines möglichen Durchmarschs der AfD bei den Landtagswahlen in 3 Bundesländern? Hören Sie nicht die Glocken, die uns zur Kriegstüchtigkeit mahnen?

  44. 23.

    Boah, was ist das denn für'n verkopfter Quark? Kleiner ham'ses wohl nicht? Tut ja weh beim Lesen.

  45. 21.

    >"Ist aufgebaut und bleibt so. Basta!"
    Natürlich bleibt das Teil da jetzt so stehen. Abreißen wäre auch wieder Unsinn. Kein Ding ist umsonst auf dieser Welt, es kann immer noch als schlechtes Beispiel dienen! ;-)

  46. 20.

    Doch. Dem ist eine Menge hinzuzufügen. Und das ist bereits passiert und passiert weiter.

    Träumen Sie also besser nicht den autoritären Traum weiter, dem Autoritären sei nichts mehr hinzuzufügen.

  47. 19.

    Ist nur ein Unterschied, ob etwas noch steht und stehen bleibt,
    oder ob man aus Gründen des Geschichtsrevisionismus überall Disney-Bauten hinstellt aus restaurativen Gründen.

    Also halten Sie Kritik und Kritiker nicht für dumm um dann Ihr autoritäres "Basta!" zu verbreiten.

  48. 18.

    Ist aufgebaut und bleibt so. Basta! Gewöhnt euch dran. Die Kritiker sollen sich ein anständiges Hobby suchen. Oder denken die etwa, dass die wieder wegkommt?

    "Sie verweisen auf den historischen "Tag von Potsdam" im März 1933, als Reichspräsident Paul von Hindenburg vor der Garnisonkirche dem neuen Reichskanzler Hitler die Hand reichte."

    Reißt doch einfach ganz Berlin weg. Die sind ja schließlich überall rumgelatscht. Das ist doch albern und nervt einfach nur noch. Kann doch keiner mehr ernst nehmen. Habt ihr alle Langeweile?

  49. 17.

    Ach wissen Sie, für uns weit nach dem Krieg nachfolgende Generationen stellten sich die wieder aufgebauten Städte eben so dar, wie wir diese jetzt kennen. In West wie Ost wurde die Chance beim Wiederaufbau genutzt, die damals als fortschrittlich angesehenen Vorstellungen von Städtebau umzusetzen. Ich brauche keine Repliken von alten Gebäuden. Im Gegenteil. Diese Städte kommen mir dadurch heute fremd vor, eben anders, als ich diese vorher kannte. Für eine Stadtgesellschaft kann es nicht gut sein, alle paar Jahrzehnte abzureißen und Gebäude hinzustellen, die zu einer anderen Epoche gehörten. Wenn solche Gebäude schon immer da sind, ist es ja gut, hat Stil und sollte auch so bewahrt werden. Aber alte Häuse ohne ihren architektonischen Zusammenhang des Umfeldes in neue Stadtstrukturen zu setzen ist wie Palmen pflazen in einer Kiefernplantage. Passt irgendwie nicht und machts auch nicht schöner.

  50. 16.

    „Da hilft Ihr Gechichtsrevisionsismus nicht, eine romantische Erzählung von Preussen zu erfinden. Es bleibt in die Zukunft gedachter Geschichtsrevisionismus.„
    Ganz gegen jede Schulbildung vernachlässigen Sie den preußischen Satz „Der alte Zopf muss ab“ und weitere preußische Tugenden, die wie alles, immer Gutes und Schlechtes beinhalten. Das wird auch die Gegenwart einmal betreffen.
    Da die Bundesländer Berlin und Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen Anhalt sehr klein sind... an Menschen....ist es sogar legitim an die besten preußischen Tugenden zu erinnern und ein preußisches Bundesland zu denken... Schon aus Wirtschaftsgründen. Staatskanzleien und Ministerien sind teuer.

  51. 14.

    Sie wird zuweilen auch Garnisonskirche geschrieben oder als Militär- oder Standortkirche bezeichnet. Seit dem 18. Jahrhundert wurden in Garnisonsstädten eigene Kirchen für das dort stationierte Militär gebaut oder schon vorhandene Kirchen als solche genutzt. Die Kirchen waren oft Eigentum des Staates.

  52. 13.

    Feedback auf Toberg
    Danke fürs aufklären.
    Dann werde ich bei meinem nächsten Besuch in Potsdam mir die Zeit nehmen bevor ich meine Tante am Sterncenter besuche.

  53. 12.

    Ich freue mich über die Wiedererrichtung. Die Parteigänger Ulbrichts erfahren ein wenig davon, was damals mit der Sprengung den Potsdamern widerführ. Laut Schilderungen war es einfach furchtbar. Ohnmacht und Trauer begleiteten den Abriß. Die schwer misshandelte Stadt hat Wiedergutmachung verdient. Nicht einmal die russischen Besatzer konnten Ulbricht stoppen!

  54. 11.

    Mit dem Argument dass das ein Symbol ist weil Hitler dort Hindenburg die Hand gegeben hat und es deswegen abgerissen werden müsste , könnte man auch das Olympiastadion abreißen oder den Deutschen Bundestag in Berlin. Alles Orte bzw. Gebäude die mit dem dritten Reich in Verbindung stehen. Man käme aus dem Abreißen gar nicht mehr raus.

  55. 10.

    Sehr geehrter Herr Maik,
    weder "Preussen" noch das Gebäude "Garnisionskirche" ist ein wesenhaftes Wesen, ein Subjekt, eine Person, die man "verunglimpfen" könnte.

    Das eine -Preussen- ist ein Staat, eine Staatsstruktur, ein Kaisertum, eine Obrigkeit, eine Kultur, eine Politik die zu Recht und in Annäherung an die Wahrheit als militaristisch, autoritär und aller Modernisierungs- und Reformbemühungen zum trotz keineswegs nur "angeblich" von der "Geschichte belastet" ist.

    Die Garnisionskirche ist ein Gebäude, dessen Sinn und Zweck von Beginn an symbolisch war und dabei keineswegs "missbraucht" wurde. Sondern repräsentiert, was unter dem Begriff "Preussen" und "preussisch" unbedingt abzulehnen ist.
    Da hilft Ihr Gechichtsrevisionsismus nicht, eine romantische Erzählung von Preussen zu erfinden. Es bleibt in die Zukunft gedachter Geschichtsrevisionismus.

  56. 9.

    >"Also ehrlich andernorts schließen Kirchen "
    Das aber nur, weil keine Gläubigen mehr zum Gebet kommen. Dieses Fragment einer Kirche heißt zwar Garnisonkirche, ist aber nur der Turm und wird so auch nie als Gebetsraum im Sinne von Kirche genutzt. Das Teil steht einfach nur so da, weil einige Leute es cool fanden, so ein alt aussehendes Gebäude a la Disney World dort wieder hinzustellen. Sieht doch auch echt schick aus... klassizistisches Gebäudeteil vor sozialistischem Zweckbau. Macht schon was her...

  57. 8.

    Die Kirche ist seinerzeit nicht für Nazis gebaut worden. In meiner Berliner Wohnung hat auch einmal ein SS Mann gewohnt, aber deshalb bin ich kein Nazi. Wir haben den 2. Weltkrieg verloren, aber deshalb alles was in Deutschland von Nazis mißbraucht wurde ist, zu einem Nazisympol abzuwerten, ist der Sache nicht angemessen, ist moderner, links-woker Populismus und Zeichen mangelndem Selbstvertrauen in unseren demokratischen Staat.
    Wenn die Kirche die Garnisionskirche zu einem Ort des Friedens machen will, dann ist das der richtige Weg.

  58. 7.

    Ja was hat der Osten nicht alles an Resten (Zuende-) Gesprengt - das Berliner Stadtschloss, diese und weitere Kirchen, und und und.
    Der Wiederaufbau solcher Objekte wirkt manchmal wie ein gewisser Finger gen DDR (-Geschichte).
    Und wie viele Reichsgebäude werden heutzutage von Behörden und Staat genutzt?
    Wenn solide genung kann man das geschichtliche außen vor lassen.

  59. 6.

    Die haben den Schuss nicht gehört. Wer hat für wen diesen Gebäuderest herstellen lassen? Es sind Menschen aus einer alten Zeit, die sich ein Denkmal gesetzt haben. Glückwunsch, ganz toll, weiter so.
    Niemand braucht den Quark außer die Artillerie zum Kalibrieren ihrer Geschütze.
    Ein Schwimmbad, ein Kühlbunker, Sozialwohnungen, ein Frauenhaus, Männerhaus…was auch immer, wären sinnvoll. Stattdessen kloppen die da einen unbrauchbaren Sakralphallus hin… meine Fresse!

  60. 5.

    Ein kompletter Wiederaufbau wäre für die Architektur der Stadt schön. Die Dresdener Frauenkirche kann da immer ein Vorbild sein.
    Momentan ist die Hauptstraße Potsdams ein architektonisches Sammelsorium aus historischen Gebäuden, Plattenbauten und einem Einkaufszentrum. Mehr Grün würde der Straße auch gut tun.

  61. 4.

    Sehr geehrter Herr Jörg60,

    folgendes antworte ich Ihnen:
    Si vis pacem para bellum.

    Preussen wird immer noch nicht korrekt als militaristisch verunglimpft. Dies hat mit der Geschichts-Interpretation nach dem 2. Weltkrieg zu tun.

    Ich finde es eine Schande wie derzeit Namen und Denkmäler unserer Geschichte verunglimpft werden, nur weil sie angeblich historisch belastet seien.
    Weder Preussen noch die Garnisonkirche können etwas dafür das sie missbraucht wurden für politische Exempel. Wir aus der DDR sollten eigentlich wissen, was nicht sein sollte.

    Mit besten Grüßen
    Empfehle ich mich

  62. 3.

    Was ist dem dem Gelaeut?

  63. 2.

    Passt ja gut zum neuen deutschen Militarismus .




  64. 1.

    Also ehrlich andernorts schließen Kirchen und hier wurde wieder eine für wenige Mitglieder aufgebaut.
    Was für eine Verschwendung.

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