Berliner Fischerinsel - Dach von Partyboot eingestürzt - Polizei ermittelt wegen fahrlässiger Körperverletzung

Mi 18.09.24 | 16:55 Uhr
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Eingestürztes Dach eines Veranstaltungsbootes in Berlin-Mitte am 18.09.2024. Bild: M. Pudwell
Video: TeleNewsNetwork | 18.09.2024 | Bild: M. Pudwell

Das Metalldach eines Veranstaltungsbootes an der Berliner Fischerinsel stürzt ein, an Bord befinden sich 120 Menschen. Zwölf Personen werden teils schwer verletzt. Nun ermittelt die Polizei.

Nach einem Unfall auf einem Veranstaltungsboot in Berlin mit zwölf Verletzten ermittelt die Polizei wegen des Verdachts der fahrlässigen Körperverletzung. Das teilte die Behörde am Mittwoch mit.

Polizei und Feuerwehr wurden den Angaben zufolge am Dienstagabend gegen 21:20 Uhr nach Berlin-Mitte gerufen, weil das Metalldach des Bootes, das fest verankert auf der Spree im Bereich der Fischerinsel liegt, eingestürzt war.

Ein Rettungshelikopter steht auf der Straße wegen eines Bootsunfall bei der Fischerinsel (Quelle: rbb/Bruno Dietel)
Bild: rbb/Bruno Dietel

120 Menschen an Bord - zwölf Verletzte

Insgesamt wurden neun Frauen im Alter von 22 bis 30 Jahren, sowie drei 24, 26 und 31 Jahre alte Männer verletzt. Zwei von den Frauen sind der Polizei zufolge zur stationären Behandlung ins Krankenhaus gekommen. Mehrere Verletzte wurden vor Ort oder ambulant im Krankenhaus behandelt. Auch ein Rettungshubschrauber war im Einsatz. Die Feuerwehr hatte am Dienstagabend zunächst von 26, später von neun verletzten Menschen gesprochen.

Insgesamt sollen rund 120 Menschen auf dem Boot gewesen sein. Dabei handelt es sich um das Veranstaltungsschiff "MS Heimatland", wie der Betreiber auf Nachfrage bestätigte. Es wird auch als Galerie und für Konzerte genutzt. In dem nun beschädigten Bereich finden Kulturveranstaltungen statt. Diese sollen vorerst ausgesetzt werden, wie der Betreiber dem rbb sagte. Er sei zum Zeitpunkt des Vorfalls nicht auf dem Boot gewesen.

Für Dienstagabend waren mehrere Konzerte auf dem Boot angekündigt gewesen. Warum das Dach des Schiffes eingestürzt ist, ist den Angaben zufolge noch unklar und werde ermittelt. Nach Angaben einer rbb-Reporterin lagen auf Teilen des Dachs Teppiche. Es könnten sich möglicherweise Personen auf dem Dach befunden haben.

Bei den Ermittlungen werde nun auch geprüft, ob die Konstruktion des Daches wirklich tragfähig war und ob es eine Erlaubnis gab, dass sich Personen darauf aufhalten. Nach Aussagen von Nachbarn gegenüber dem rbb hatten sich bei Veranstaltungen auf den Schiff auch immer wieder Menschen auf der Dachkonstruktion aufgehalten.

Das Schiff ist ein ehemaliges Frachtschiff, Baujahr 1910, wie die Polizei mitteilte. Pächter des Schiffes ist ein tschechischer Galerist.

Sendung: rbb24 Inforadio, 18.09.2024, 08:11 Uhr

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