46-Jähriger bei Einsatz getötet - Polizisten schossen 19 Mal auf Verdächtigen in Nikolassee

Mo 02.09.24 | 14:20 Uhr
Polizisten eines Spezialeinsatzkommandos (SEK) gehen zu einem Mehrfamilienhaus in Berlin Nikolassee. (Quelle: dpa/Michael Kappeler)
Video: rbb24 Abendschau | 02.09.2024 | Marvin Wenzel | Bild: dpa/Michael Kappeler

Bei einem Schusswechsel mit der Polizei ist am Samstag ein Mann in Berlin-Nikolassee getötet worden. Laut Staatsanwaltschaft gaben die Einsatzkräfte 19 Schüsse auf den 46-Jährigen ab. Dieser soll zuvor mit einem Druckluftrevolver geschossen haben.

Nachdem ein 46 Jahre alter Mann am Samstag bei einem Schusswechsel mit der Polizei in Berlin-Nikolassee getötet worden ist, geht die Staatsanwaltschaft von einer Notwehrsituation aus.

Wie der Sprecher der Staatsanwaltschaft Berlin, Sebastian Büchner, mit Blick auf die bisherigen Ermittlungen sagte, habe der Verdächtige sofort geschossen, als Spezialeinsatzkräfte die Tür zu seiner Ein-Zimmer-Wohnung öffneten. Nach seinen Angaben gaben die Einsatzkräfte 19 Schüsse ab, ein Großteil davon habe den 46-Jährigen getroffen. Bei der Obduktion der Leiche hätten Gerichtsmediziner mindestens 12 Projektile gefunden, so Büchner.

Getöteter war psychisch krank

Unklar ist bislang, wie der Getötete zu der Waffe kam. Laut Staatsanwaltschaft handelt es sich um einen Druckluftrevolver, der bei Schüssen aus der Nähe zu tödlichen Verletzungen führen kann.

Der 46-Jährige war psychisch krank und stand deswegen unter Betreuung. Nach Angaben seiner Betreuerin habe er vor geraumer Zeit um Geld für eine Waffe gebeten, hieß es. Dies habe die Frau abgelehnt. "Woher die Waffe und das Geld dafür kam, ist nun Gegenstand der Ermittlungen", so Büchner.

Bedrohung auf Wohnwagenplatz löst SEK-Einsatz aus

Nach Angaben von Polizei und Staatsanwaltschaft soll der 46-Jährige am Samstagmorgen auf einem Wohnwagenplatz an der Potsdamer Chaussee einen 49 Jahre alten Mann bedroht haben. Diesem gelang es, den Angreifer zu vertreiben und die Polizei zu rufen. Zudem verfolgte der 49-Jährige den Berliner und sah, wie dieser in einem Mehrfamilienhaus in der Dreilindenstraße verschwand. Der Mann sei auch mithilfe von Videoaufnahmen identifiziert worden, so Büchner. Weil er nicht öffnete, habe das SEK die Wohnungstür aufgebrochen.

Unklar ist laut Staatsanwaltschaft bislang, warum der Berliner bewaffnet zu dem Wohnwagenplatz gegangen war.

Sendung: rbb24 Abendschau, 02.09.24, 19:30 Uhr

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