Suizidprävention | Interview - "Kaum ein Mensch hat den Wunsch, sich zu töten. Sondern eher: Ich möchte so nicht mehr leben"

Mi 11.09.24 | 14:01 Uhr
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Symbolbild: Ein Mann sitzt wegen Depressionen beim Psychologen. (Quelle: IMAGO/Zoonar.com/Sirijit Jongcha)
Audio: rbb24 Inforadio | 10.09.2024 | Eva Döring-Brandl, Doerthe Nath | Bild: IMAGO/Zoonar.com/Sirijit Jongcha

Seit 2003 gilt der 10. September als "Welttag der Suizidprävention", an dem für das Thema sensibilisiert werden soll. Winfried Glatz arbeitet für den Berliner Krisendienst und spricht täglich mit Menschen, die in ihrem Leben keinen Sinn mehr sehen.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und die International Association for Suicide Prevention (IASP) haben 2003 erstmals den 10. September als "Welttag der Suizidprävention" ausgerufen. Er soll dazu dienen, Menschen mit Suizidgedanken Auswege aufzuzeigen. Zahlen des Amtes für Statistik Berlin-Brandenburg zeigen, dass es in der Region seit 2017 mehr Suizide gibt.

Winfried Glatz arbeitet für den Krisendienst Berlin-Pankow und Reinickendorf. Im Gespräch mit rbb|24 zeigt er Möglichkeiten auf, die Betroffene zum Umdenken bringen können.

rbb|24: Herr Glatz, was tun sie, wenn jemand anruft und sagt, er oder sie würde gerade über Suizid nachdenken?

Winfried Glatz: Genau das habe ich heute im Dienst schon gehabt. Meistens ist es so, dass jemand damit nicht direkt ins Gespräch einsteigt. Wenn Suizidgedanken geäußert werden, geht es dann zuerst darum, ein bisschen mehr zu erfahren: Wie akut ist das? Wie unmittelbar ist eine Absicht? Da gibt es eine Reihe von Fragen, mit denen man das ein bisschen besser abschätzen kann.

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Was wäre so eine Frage, die sie dann stellen?

Eine Frage ist, ob es schon mal einen Suizidversuch in der Vergangenheit gegeben hat. Das ist ein sehr starker Hinweis für eine akute Situation. Und dann, wie konkret diese Gedanken sind, also wenn die Person sagt: Ja, ich habe mir das so und so vorgestellt. Oder ist es mehr: So möchte ich nicht mehr leben. Wenn es keine konkrete Vorstellung gibt, ist die Gefahr weniger akut. Wenn es konkret ist, dann muss man weiter fragen: Gibt es schon konkrete Vorbereitungen? Auch die Lebenssituation sollte erfragt werden. Da gibt es bestimmte Faktoren, bei denen die Suizidalität statistisch sehr viel höher ist. Zum Beispiel: Mann, höheres Alter, Einsamkeit oder chronische Krankheiten.

Wenn Sie die Lage als sehr ernst und vielleicht lebensbedrohlich einstufen, was machen Sie dann?

Grundsätzlich sollte das keine kühle Abschätzung sein, wie es jetzt vielleicht klingt, sondern es ist wichtig, mit der Person in einen menschlichen Kontakt zu kommen. An die Betroffenen gerichtet: Sich zu isolieren, damit alleine zu sein, das ist was ganz Ungünstiges. Sobald ein Mensch sich öffnet, jemandem davon erzählt, ist es schon mal eine Sache, die sehr präventiv ist.

Kaum ein Mensch hat den Wunsch, sich zu töten oder tot zu sein. Sondern eher: Ich möchte so nicht mehr leben.

Also im Gespräch bleiben, hilft.

Da geht es dann um die Frage: Wie kann sich jemand von der Suizidabsicht, den Gedanken distanzieren. Wenn jemand hier anruft, dann ist es in der Regel so, dass die Person noch nicht so weit ist, es einfach machen zu wollen und dabei nicht gestört zu werden - denn sonst würde sie nicht hier anrufen.

Ein ziemlich wichtiger Punkt ist: Was ist das Motiv dahinter? Kaum ein Mensch hat den Wunsch, sich zu töten oder tot zu sein. Sondern eher: Ich möchte so nicht mehr leben, ich halte das nicht mehr aus. Oder ich brauche eine Pause, das ist gerade alles viel zu viel. Ich will eine Stopptaste drücken, damit das alles ruhig ist. Und wenn man dieses Motiv dahinter herausfindet, dann gibt es oft auch Möglichkeiten, die derjenige jetzt wegen seines Tunnelblicks vielleicht gerade nicht so sieht - oder keine Hoffnung hat, diese Pause auf eine weniger endgültige Art zu erreichen. Dann hat man einen Ansatzpunkt.

Weisen Sie dann auf Alternativen hin?

Ja. Wenn jemand sagt, das halte ich nicht mehr aus, dann kann man gucken: Gibt es vielleicht auch eine Möglichkeit, sich komplett rauszuziehen und zu verschwinden, ohne sich das Leben zu nehmen? Man hat dann einen konkreten Ansatzpunkt, der in der individuellen Situation des Anrufers liegt.

Wenn ich davon ausgehe, die Person will das selber auch nicht oder ist zumindest sehr ambivalent, dann ist abzuklären: Schafft sie es, sich zu distanzieren? Zu sagen: Ich habe solche Gedanken, die sind auch dringend, aber die nächsten zwei Tage mache ich jetzt noch nichts. Außerdem natürlich die Faktoren: Was hält jemand im Leben? Ganz oft sind es andere Menschen, Familie, Kinder, denen sie das nicht antun wollen, oder die Katze ist da. Wer soll die versorgen?

Infobox

Seit 2017 ist die Zahl der Suizide in der Region Berlin-Brandenburg gestiegen. Das zeigen Zahlen des Landesamtes für Statistik.

Demnach töteten sich im Jahr 2022 in Berlin 447 Menschen, in Brandenburg 363. Im Jahr zuvor waren es 434 Berlinerinnen und Berliner sowie 299 Brandenburgerinnen und Brandenburger. Damit sterben deutlich mehr Menschen durch Selbsttötung als durch Verkehrsunfälle.

Vor allem ältere Menschen setzen ihrem Leben selbst ein Ende, wie die Statistik zeigt. Die meisten Suizid-Fälle in beiden Bundesländern gibt es in den Altersklassen 60 bis 70 Jahre, sowie 80 bis 90 Jahre.

Und diese "Anker" betonen sie dann in dem Gespräch?

Nicht nur. Man muss im Prinzip beide Seiten erfragen. Wenn jemand anruft und sagt, ich kann nicht mehr, ich möchte weg sein – diese Seite hat auch ihre Berechtigung. Meine Erfahrung ist: Jemand sagt so etwas, der Gesprächspartner geht auf die positive Seite und sagt, aber guck doch mal – und dann gibt es so eine Polarisierung. Dann muss die Person ja sagen: Nee, aber mir geht es auch wirklich schlecht und geht auf die negative Seite. Wenn man sich nur auf das Positive konzentriert, kann das also auch ungünstig sein. Aber wir müssen diese Seite trotzdem mit bewusst machen.

Wenn diese Distanzierung nicht gelingt, die Person sich aber nicht gefährden möchte, dann käme infrage, eine Klinik zu empfehlen, wo es Schutz gibt. Oft gibt es auch die Möglichkeit, ein möglichst enges Netz zu machen, mit Kontakten zu Angehörigen. Manchmal kommen auch Leute mit so einer Problematik, und da sind Angehörige mit dabei, die sich Sorgen machen. Oder man vereinbart mit Betroffenen: Morgen kommen Sie wieder, wir machen einen Termin und die Person kann zusichern, dass sie sich bis morgen nichts antut beziehungsweise vorher Kontakt aufnimmt. Das ist ein sogenannter Anti-Suizid-Pakt. Das hilft nicht zu 100 Prozent, ist aber trotzdem ein sinnvolles Hilfsmittel.

Inwiefern gibt es einen Unterschied dazwischen, dass Suizidgedanken aus einer schweren Lebenskrise entspringen oder aus einer chronischen, unheilbaren Krankheit?

Naja, eine chronische, unheilbare Krankheit kann eine schwere Lebenskrise auslösen. Da ist die Frage der Hoffnungslosigkeit, und dass sich an der Situation womöglich tatsächlich erstmal nichts ändern wird. Eine Lebenskrise oder Depression kann das gleiche Gefühl hervorbringen, dass es nie mehr etwas wird. Aber objektiv ist es dann anders.

Es kann auch passieren, dass ich eine Situation geschildert kriege, in der ich auch nicht weiter weiß. Dann geht es bei Schwerkranken vielleicht um Sterbehilfe oder bestimmte Maßnahmen nicht mehr zu machen. Das sind aber in der Regel längere Prozesse und keine impulshaften Suizidhandlungen.

Sie haben vorhin gesagt, deutlich mehr Männer begehen Suizid. Haben sie dafür mögliche Erklärungen?

Das Verhältnis Männer zu Frauen ist bei Suiziden tatsächlich ungefähr drei zu eins. Bei Suizidversuchen ist es umgekehrt. Das ist viel häufiger bei Frauen. Männer wählen häufiger harte Methoden, die zuverlässiger funktionieren. Und es passiert öfter, dass sie sich bei Problemen keine Hilfe suchen. Das fällt Männern viel schwerer.

Es ist bei den meisten Beratungsstellen so, dass doppelt so viel Frauen Hilfe suchen wie Männer. Männer buchen Hilfesuchen eher als Misserfolg. Und sie haben eine stärkere Handlungsorientierung: Probleme werden durch Handeln gelöst. Das kann manchmal positiv sein, zum Beispiel im Umgang mit einer Depression, aber im Falle von Suizidgedanken ist es natürlich äußerst ungünstig.

Ich glaube, der Umgang mit Gefühlen ist auch ein wichtiger Punkt. In so einer Situation wird man von Gefühlen überschwemmt, und damit haben Männer in aller Regel viel weniger Erfahrung. Eine Lösung ist dann, sich Gefühle vom Leib zu halten, sie eher wegzudrücken. Das bedeutet, dass damit auch positive Gefühle weggedrückt werden und die Wahrscheinlichkeit, das Leben als hoffnungslos zu betrachten, ist größer. Sie haben ganz oft nicht gelernt zu akzeptieren, dass man jetzt gerade nichts machen kann, sondern dass man eine Situation manchmal einfach aushalten muss.

Sie haben beruflich vermutlich schon häufiger mit Menschen gesprochen, die Suizidversuche überlebt haben. Gibt es da etwas, was die meisten in ihren Erfahrungen eint?

Meine Erfahrungen sind da anekdotisch. Ein deutlich überwiegender Teil der Menschen ist hinterher froh, dass es nicht gelungen ist. Häufig ist es auch eine Ambivalenz, gibt es widerstreitende innere Anteile - und dann hat sich die Fraktion, die weiterleben wollte, letztendlich durchgesetzt. Dann ist es eine Erfahrung, eine Situation, die völlig aussichtslos schien, bewältigt zu haben. Das ist wieder etwas enorm Präventives, wenn jemand später wieder in so eine Situation kommt: Es kann wieder besser werden, ich habe es erlebt, das Leben ist nicht vorbei. Das ist oft auch der Nachteil von Jüngeren, die haben diese Erfahrungen noch nicht gemacht. Sie denken zum Beispiel, die Beziehung ist geplatzt, das wird nie wieder was. Es hilft, zu erleben, dass dieses Empfinden, es geht gar nichts mehr, nicht zuverlässig ist.

Vielen Dank für das Gespräch.

Das Interview führte Anna Bordel / rbb|24

rbb|24 berichtet in der Regel nicht über Suizide oder Suizidversuche. Ausnahmen machen wir nur bei besonderen Umständen.

Sollten Sie selbst Selbsttötungsgedanken haben oder Gedanken, sich selbst Schaden zuzufügen, suchen Sie sich bitte umgehend Hilfe. Es gibt Hilfsangebote vor Ort, telefonisch, per Chat oder Mail. Die Telefonseelsorge ist rund um die Uhr erreichbar, auch anonym. Telefon: 0800 111 0 111 und 0800 111 0 222.

Weitere Anlaufstellen gemeinnütziger oder städtischer Organisationen für Berlin sind auf berliner-notruf.de aufgelistet. Hilfsangebote in Brandenburg und überregional finden sich z.B. auf suizidprophylaxe.de (Webseite der Deutschen Gesellschaft für Suizidprävention).

Sendung: rbb24 Inforadio, 10.09.2024, 10:30 Uhr

21 Kommentare

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  1. 21.

    In einem Land wo Milch und Honig fließen und sich alle lieb haben, wäre sowas gar kein Thema. In diesem kalten Land leider schon.

  2. 20.

    Ich möchte an dieser Stelle Mut machen über Probleme zu sprechen. Dazu braucht es nämlich eine gehörige Portion Mut und die richtigen Ansprechpartner. Oft höre ich, die können mir auch nicht helfen. Doch können Sie. Ich habe es erlebt, Nach langer Krankheit habe ich mich schon beim Sozialamt gesehen und das nach 35 Jahren ununterbrocher Arbeitszeit.
    Alle anderen Leistungen waren ausgeschöpft. Heute geht es mir gut und das Leben macht wieder sehr viel Spaß.
    Es hat gedauert, aber es hat sich gelohnt.
    Und was noch beeindruckend war, ich war eine von vielen.
    Traut Euch bitte.
    Liebe Grüße

  3. 19.

    JA, Mia, welche Gesellschaft haben wir nur geschaffen? Eine gute Frage. Eine Gesellschaft, ist auch immer ein Spiegelbild von einem selber und ihre politischen Verantwortlichen. Nehmen wir alleine die sexuellen Missbrauchsfälle der letzten Jahrzehnte. Wie viele Opfer, wurden über Jahrzehnte nicht gehört? Viele Jugendliche haben diesen Scham nicht überwunden. Auch heute noch warten Opfer auf Hilfe. Trotz großartige Versprechungen der Politischen Kaste, hat sich wenig getan für die Opfer. Die Prävention, hat Gottseidank zugenommen. Leider müssen heute Oofer von "Pontius bis Pilatus" laufen, um letztendlich nach Jahren des Kampfes mit den Behörden, einen negativen Bescheid, zu bekommen. Wenn Briefe schreiben, Hilfe Gesuchen über Jahre nicht helfen, was bleibt ? Die Gesellschaft, schafft sich ihre Opfer selber. Staatliche Organisationen, haben einen großen Anteil daran. Was nützen sogenannten "Opferbeauftragte" wenn sie letztendlich nichts bewirken ?

  4. 18.

    Ja, auch weil Ältere immer mehr ausgeschlossen werden. Neuestes Beispiel (vielleicht ein doofes Beispiel, aber doch bezeichnend) , meine Mutter, 88 jährig, hat weder Handy noch PC, hat sehr gerne und oft bei einem Versandhaus telefonisch bestellt. Seit gestern gehen evt.Retouren nur noch online über QR Codes.angeblich wegen der "Umwelt" , für sie nicht im Geringsten machbar. Für mich persönlich eine Art Ausgrenzung von Menschen, die nicht im Internet unterwegs sind oder sein können. Diskriminierung? Soll nur ein Beispiel sein, wie alte Menschen systematisch ausgeschlossen werden. Sehr traurig!

  5. 17.

    Eindrucksvoll auch dieser Artikel, wie das auf die Psyche schlägt rbb24.de/politik/beitrag/2024/09/tag-der-wohnunglosen-menschen-caritas-berlin-interview.html

  6. 16.

    Heute wurde im DRadio ein Buch vorgestellt, das in Frkr. gerade in aller Munde ist: Trauriger Tiger. Ein Phänomen, das es auch in D gibt, mit hohem Dunkelfeld, wie wir alle wissen. Ich denke an diese (vielen) Kinder, mit denen man unerbittlich ist, wenn sie als Erwachsene nicht funktionieren.

    Dann gibt es – z. B. – als Erwachsenen-Erziehungsmaßnahme Sanktionen. Es ist das genau falsche.

  7. 15.

    Danke, das meinte ich. Danke auch für Kommentar 8, das werde ich an eine Person weitergeben, der es ähnlich geht, als Ermutigung (hoffentlich). Wir als Freundeskreis sind dabei, einen (Aus-)Weg zu suchen und wollen den Krisendienst einbinden. Hoffentlich ist es das passende, so zu handeln …

  8. 14.

    @Schau genau hin
    "Wenn ein Suizid eines jungen Menschen die einzige Lösung zu sein scheint, hat niemand hingeschaut, niemand zugehört, niemand Hilfe geboten, niemand Liebe gegeben, niemand unterstützt, niemand die Hand gereicht."
    Dasselbe gilt dann auch für mittelalte und alte Menschen und das sind die am häufigsten Betroffenen. Peaks bei den Endfünfzigern und den Hochbetagten.

  9. 13.

    Erst einmal möchte ich auch allen Menschen danken, die in den Krisendiensten und Seelsorgen arbeiten!
    Auch ich habe diese Angebote schon mehrfach nutzen dürfen.
    Nicht immer möchte man nahe Menschen mit den Sorgen belasten oder möchte einfach eine Meinung von außen und unbeteiligt.
    "Häufig ist es auch eine Ambivalenz, gibt es widerstreitende innere Anteile - und dann hat sich die Fraktion, die weiterleben wollte, letztendlich durchgesetzt." Ja, sicher dann richtig, der Mensch lebt ja noch. Ein schönes Erfolgserlebnis für den Helfenden. Das Gefühl für die andere Seite kann allerdings weiterhin ambivalent sein. Immerhin geht der (Überlebens-)K(r)ampf, dann wieder weiter. Und damit das Leid.


  10. 12.

    Nun, ich gehe soweit mit, dass eine Depression jemanden in die Handlungsunfähigkeit treiben kann, man öffnet keine Briefe, verpasst Termine und kann nicht mehr arbeiten, verliert das Konto, die Wohnung und wenn ich Sie richtig verstanden habe, wäre die Sanktionierung der Punkt auf dem I zum Suizid. Da gebe ich Ihnen tatsächlich recht. In unserer Gesellschaft fallen Menschen mitunter aus dem Leben direkt in diese Situation. Wenige fangen wir auf. Die Scham jener und die Unmöglichkeit, wieder Fuß zu fassen, ist besonders fatal. Oft guckt man weg oder zu. Der Suizid scheint die Lösung, wenn nichts mehr geht.
    Menschen brauchen in dieser Situation viel Beistand, Akzeptanz und Menschen, die helfen.

  11. 11.

    Genau, mit Geld heilt man alle Wunden.

    Sicher haben Sie es nicht bös gemeint, geschmacklos war es dennoch.

  12. 10.

    Weil es tatsächlich viel zu viele Menschen sind, die den Freitod wählen, obwohl sie eigentlich leben wollen. Es sind zu viele, die ohne Hilfe und ohne Hoffnung sind. Manch einer wartet nur auf einen Strohhalm, eine Hand, ein Wort. Einen Menschen, der zuhört.

  13. 9.

    Ich bin entsetzt über die Kommentare. Es gibt so viele Menschen in dieser Gesellschaft in tiefster Not, wir wollen sie am besten gar nicht sehen, nicht erkennen. Mir geht’s gut, was kümmern mich die Opfer.

    Wenn ein Suizid eines jungen Menschen die einzige Lösung zu sein scheint, hat niemand hingeschaut, niemand zugehört, niemand Hilfe geboten, niemand Liebe gegeben, niemand unterstützt, niemand die Hand gereicht. Es gibt Eltern, die treiben ihre Kinder in den Tod durch Lieblosigkeit und Gleichgültigkeit, durch Gewalt, es gibt Kinder, die treiben andere Kinder in den Tod, weil sie sie mobben ohne Ende. Es gibt Kinder von Psychopathen, die komplett am Ende sind und alle wollen leben, leben, doch sie wissen nicht, wie sie da rauskommen.

  14. 8.

    Ich, immer wieder schwere Depression, kenne das Gefühl und diesen "letzten Wunsch"!
    Allein durch Depression, durch die Belastungen in der wissenschaftlichen Forschung oder durch chron. Schmerzen ... oder alles zusammen ..., es gab so viel, was schwer auszuhalten war. Und ich war leider mehrfach am besagten Punkt, das "WIE ohne viel Aufwand" werde ich wohl nie vergessen. Heute geht es mir gut und ich fange an die Zusammenhänge zu verstehen. Kliniken und der Krisendienst haben mir geholfen. DANKE!

  15. 7.

    "Meine Erfahrungen sind da anekdotisch. Ein deutlich überwiegender Teil der Menschen ist hinterher froh, dass es nicht gelungen ist. Häufig ist es auch eine Ambivalenz, gibt es widerstreitende innere Anteile - und dann hat sich die Fraktion, die weiterleben wollte, letztendlich durchgesetzt."

    Das ist für mich die alles entscheidende Passage und deshalb möchte ich mich von Herzen bei den Menschen bedanken, die für die Telefonseelsorge arbeiten. Wer weiß, wie hoch die Zahlen sonst wären und wie viele Menschenleben dadurch schon gerettet werden konnten. Dankeschön für Ihre wahnsinnig wichtige Arbeit, die Sie an dieser Stelle durchführen und die man nicht hoch genug schätzen kann.

  16. 5.

    Warum wird beim Thema fast immer erwähnt dass mehr Menschen den Freitod begehen als bei sogenannte Straßenverkehrsunfälle sterben?

  17. 4.

    Wenn du mal mit solchen Menschen redest, wirst du feststellen, dass Mia recht hat. Die meisten Probleme im Leben kann man mit Geld lösen. Das gilt auch für Menschen, die wegen chronischem Geldmangel auch chronische Sorgen haben.

  18. 3.

    Also soziale teilhabe benötigt schon Geld. Mal auf einen Kaffee treffen, oder ein Bier. Und das auf "neutralem " Boden. Zum Kennenlernen.

  19. 2.

    Super, wie Sie alles auf Geld reduzieren. Gibt es nichts Wichtigeres in Ihrem Leben?

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