Plan der Berliner Bildungsverwaltung - Sprachtests für Nicht-Kita-Kinder sollen vorgezogen werden

Mi 25.01.23 | 19:29 Uhr
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Kinder werden in einer Schule in deutscher Sprache unterrichtet (Bild: imago images/Sämmer)
Audio: rbb24 Inforadio | 25.01.2023 | Kirsten Buchmann | Bild: imago images/Sämmer

Die Berliner Bildungsverwaltung will frühere Sprachtests für vierjährige Kinder, die keine Kita besuchen. Wie gut sie Deutsch sprechen, solle zwei Monate schneller als bisher festgestellt werden, sagte Bildungssenatorin Astrid-Sabine Busse (SPD) am Mittwoch dem rbb.

Der Deutschtest soll demnach von November auf September vorgezogen werden, knapp zwei Jahre vor der Einschulung. Dann soll festgestellt werden, ob Nicht-Kita-Kinder noch Deutsch lernen müssen.

Wenn das der Fall ist, soll es für ihre Familien zum früheren Zeitpunkt leichter werden, eine Kita für sie zu finden, wo sie im Alltag Deutsch sprechen. Denn in diesem Zeitraum hätten Kitas mehr Platz für die Kinder, sagte Bildungssenatorin Busse. Im Sommer wechseln Kinder in die Schule, sodass in den Kitas Plätze frei werden.

Busse hofft auf höhere Chancen für die Betroffenen

85 Prozent der getesteten Nicht-Kitakinder haben laut Bildungsverwaltung Sprachförderbedarf. Momentan kommt der Behörde zufolge nur gut ein Viertel von ihnen tatsächlich in einer Kita an. Senatorin Busse verspricht sich von den vorgezogenen Tests, mehr Kinder erreichen zu können.

Sie wolle möglichst viele Kinder in die anderthalbjährige Sprachförderung in die Kita bringen: "Immerhin bin ich dann fünf Stunden in einer Kita, im Alltag der Kita. Ich hoffe, dass das die Chancen für die Kinder sehr erhöht." Die Bildungsverwaltung plant die vorgezogenen Tests zum neuen Schuljahr.

Kritik von der CDU

Die CDU-Bildungspolitikerin Katharina Günther-Wünsch kritisiert derweil, der vorgezogene Sprachtest gehe am Problem vorbei. Dieses sei nicht die Kita-Platz-Suche, sondern dass sich die Eltern gar nicht erst dazu auf den Weg machten: "Die Kitas melden zurück, dass gar nicht so viele Suchanfragen da sind, sondern dass es wirklich die Frage ist, wie die Eltern informiert sind."

Die Oppositions-Abgeordnete wünscht sich daher, dass mehr Kita-Sozialarbeiter die Familien aufsuchen und den Eltern erklären, wie wichtig der Kita-Besuch für die Kinder sei.

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11 Kommentare

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  1. 11.

    Das sehe ich genauso. Frühzeitig mit der Integration beginnen. Dazu gehört meiner Meinung nach auch, die deutsche Sprache lernen zu müssen. Es kann und darf nicht allein der Schule aufgedrückt werden. Ein verpflichtendes letztes Kita-/Vorschuljahr sollte verpflichtend sein.

  2. 10.

    Wenn es so ein großes Problem mit nicht Kita Kindern gibt, wieso zwingen wir dann die Eltern nicht dazu, ihre Kinder in Kitas zu geben? Zum Beispiel durch die Verknüpfung mit Kindergeld. Wieso muss man als Gesellschaft zusehen, wie Eltern die Zukunft ihrer Kinder verbauen, nur weil sie scheinbar etwas bespaßung zuhause brauchen?

  3. 9.

    Die Oppositions-Abgeordnete Günther-Wünsch wünscht sich daher, dass mehr Kita-Sozialarbeiter die Familien aufsuchen und den Eltern erklären, wie wichtig der Kita-Besuch für die Kinder sei. - Hallo, CDU, das darf doch nicht ihr ernst sein, oder bringen Sie gleich die betr. Prüfer/Aufsucher mit?
    Die Eltern stehen in der Pflicht, sich um ihre Kinder zu sorgen. Wenn man juristisch (in diesem Fall m.E. sogar eindeutig) nachweisen kann, dass da Mängel bestehen, so wird ein Vertrags(geschäft?)einseitig aufgekündigt. Oder was sonst. Der Schule kann man doch nicht alles in die Schuhe schieben, was daheim unterlassen oder vergessen wird. Immerhin stimmt in vielen HH die Haushaltsausstattung. Viel Technik, damit man mehr Zeit f. die Kinder hat.Wie lange sollen wir diese Defizite als Gesellschaft schlucken. Ich kenne genügend Familien, die ihre Kinder dt. & x erziehen. Es geht also!

  4. 8.

    Das stimmt absolut. Wenn die Eltern nicht das Problem erkennen, ist frühkindliche Sprachförderung nicht unbedingt erfolgreich. Warum nicht Sprachförderung von Kindern und Eltern parallel. Das geht auch im selben Kurs, wenn genügend kompetente Erzieher/Lehrer vorhanden sind. Würde bestimmt besser angenommen vielleicht auch verbunden mit anschließend gemeinsamem Kaffeetrinken, Kochen, Basteln… würde bestimmt gut angenommen. Hier ist Kreativität gefragt.

  5. 7.

    Es gibt gute Sprachkonzepte, die die Eltern mit einbeziehen. Es sollten keine abwertenden Pauschalisierungen in Bezug auf die Eltern ausgesprochen werden.

  6. 6.

    Es könnte durch das Bürgergeld eine Veränderung eintreten, da Frauen dann nicht sofort gezwungen werden können, Jobangebote anzunehmen. Dieser Zwang ist seit Jahren mit ein Auslöser, warum Kinder nicht in der Kita angemeldet werden.

  7. 5.

    Warum nicht die Behörden, Verwaltungen u. Bildungseinrichtungen auf ein ganz neues Willkommens-Niveau heben: Jeder Mitarbeiter hat die Ansprache/Sprache so zu wählen, die gegenüber auch verstanden werden.
    Warum nicht ein verpflichtendes letztes Kitajahr?
    Wir müssen die Voraussetzungen schaffen, dass man schneller fertig und noch schneller zum Einzahler wird.

  8. 4.

    Wer stellt in Berlin sicher, dass die Kinder in den Kitas untereinander Deutsch sprechen? Häufig treffen sie dort auf Kinder aus demselben Kiez, die alle dieselbe Familiensprache sprechen, und die ist nicht grundsätzlich Deutsch. Die Eltern dazu zu bewegen, die Kinder in eine Kita zu schicken, löst nicht automatisch die sprachlichen Probleme, mit denen die Kinder dann in der Schule ankommen. Die Benachteiligung und ungleiche Bildungschancen sind vom Schuleintritt an gegeben. Zuvorderst bräuchten diese Kinder Eltern, die das als ein Problem erkennen und es zu ihrem Interesse erklären, daran etwas zu ändern. Der Staat kann nicht alles leisten!

  9. 3.

    Warum sich selber bewegen. Es läuft doch. Die Kohle kommt pünktlich, und der Staat übernimmt auch noch das Ausbügeln der Untätigkeit.

  10. 2.

    Kindergeld an Kita- Besuch knüpfen- dann klappt es auch bei den Eltern

  11. 1.

    Aus dem Artikel: "... Die Oppositions-Abgeordnete wünscht sich daher, dass mehr Kita-Sozialarbeiter die Familien aufsuchen und den Eltern erklären, wie wichtig der Kita-Besuch für die Kinder sei. ..."

    Nö, anders herum ...
    Eltern werden verpflichtet, ihren Kinder das Erlernen der deutschen Sprache zu ermöglichen.
    Geanuso wie die Vorschule in der Kita, sonst wird die Einschulung "verschoben".


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