Sondersitzung am Freitag - Berliner Senat verlängert 9-Euro-Sozialticket bis Ende April

Fr 10.02.23 | 13:09 Uhr
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Symbolbild:Fahrgäste am U-Bahnhof Hermannplatz.(Quelle:dpa/Geisler-Fotopress)
Audio: rbb24 Inforadio | 10.02.2023 | Silke Mehring | Bild: dpa/Geisler-Fotopress

Das 9-Euro-Sozialticket wird in Berlin bis mindestens zum 30. April angeboten. Dies hat der Senat am Freitag in einer Sondersitzung beschlossen. Laut einer Senatsmitteilung wird der Beschluss nun in den Aufsichtsrat des Verkehrsverbunds für Berlin und Brandenburg (VBB) eingebracht.

Bisher war das Angebot bis Ende März befristet - einen Monat bevor das deutschlandweite 49-Euro-Ticket starten soll.

Das Berlin-Ticket S ist ein besonderes Tarifangebot, welches einkommensarmen Personen ermöglicht, für einen ermäßigten Preis von derzeit 9 Euro im Tarifbereich AB die öffentlichen Verkehrsmittel zu nutzen.

Ticketpreise ab Mai weiter unklar

Wie es ab Mai mit den Ticketpreisen weiter geht, muss noch mit dem Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) beraten werden. Diese Verhandlungen sollen im Februar und März laufen, sagte die Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD).

Auch nach der Einführung des Deutschlandtickets wird laut Senats-Mitteilung angestrebt, weiterhin ein preisreduziertes Berlin-Ticket S anzubieten.

Uneinigkeit zwischen SPD und Linken

Die rot-rot-grüne Regierungskoalition hatte im November letzten Jahres beschlossen, die Kosten für das Ticket speziell für Menschen, die Sozialleistungen empfangen, von 27,50 Euro auf neun Euro zu senken.

Ursprünglich wollte Sozialsenatorin Katja Kipping (Linke) das 9-Euro-Sozialticket schon im vergangenen Jahr, bevor es überhaupt in Kraft trat, über den März hinaus verlängern. Aber die SPD trat auf die Bremse: Sie wollte über das vergünstigte Sozialticket gemeinsam mit dem für alle Berliner zugänglichen 29-Euro-Ticket entscheiden, hieß es von den Sozialdemokraten.

Anspruch auf Sozialticket haben 700.000 Berliner

Erst am Sonntag betonte die Linke, dass der Senat eine Verlängerung des Tickets beim VBB beschließen sollte. "Alle drei Koalitionsfraktionen befürworten das und haben die dafür notwendigen finanziellen Mittel bereitgestellt", sagte Carsten Schatz von der Linksfraktion im Abgeordnetenhaus am Sonntag dem rbb.

Das 9-Euro-Sozialticket ist für 700.000 Berlinerinnen und Berliner erhältlich, die Anspruch auf Bürgergeld, Sozialhilfe oder eine SED-Opferrente haben.

Sendung: rbb24 Abendschau, 07.02.2023, 19:30 Uhr

59 Kommentare

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  1. 59.

    Wie wäre es Menschen, die arbeiten können, mal dazu zu ermutigen, als ihnen den Bauch zu pinseln?
    Alles Wahlgeschenke in einer Stadt der Leistungsferne.

  2. 58.

    Wenn Ihre Tochter sehr wenig Geld zur Verfügung hat, dann hat sie sicher auch Anspruch darauf dieses Ticket zu bekommen.

  3. 56.

    Der Ultrarote Senat weiß, dass nach dem Sonntag Feierabend ist. Verteilt noch fleißig Wahlgeschenke. Generation Netflix wird das zahlen müssen.
    Giffey und Jarasch auf Jobsuche.

  4. 55.

    Man kann doch ein Kommentar schreiben ohne persönliches Problem zu haben, weder mit der einen oder anderen Seite.
    Wert neutral zu beobachten und dies im Forum zu konstatieren, das gehört zur Diskussionskultur einer demokratischen Gesellschaft!

  5. 54.

    Meine Tochter ist 39 Jahre alt, geistig behindert und seit vielen in einer WfbM beschäftigt. Sie muß täglich mit Öffis fahren.
    Sie hat ein geringes Einkommen und würde finanziell entlastet, wenn sie ein 9 €-Ticket bekommen würde. Zur Zeit zahlt sie
    27,50 €.

  6. 53.

    Meiner Deutung nach hat Dagmar es doch im Kommentar angegeben!!!
    Oder bitte Angaben zu "genau" und "Problem"!!!

  7. 51.

    Die Zahl der Empfänger von Bürgergeld und Sozialhilfe in Berlin muss angesichts des aktuellen Arbeitskräftemangels schnell in den kommenden Jahren fallen. Den Menschen muss geholfen werden schnell mindestens einen 520 Euro Job zu finden, um nicht länger auf staatliche Almosen angewiesen zu sein.

  8. 50.

    Ist nicht auch das AB-Ticket auf 29€ runtersubventioniert? Das macht doch schon eine spürbare geldwerte Entlastung aus, für diejenigen die dieses für den Arbeitsweg benutzen müssen. Soviel kostet ein halbwegs anständiges Fahrrad auch ungefähr. Zur Finanzierung kann die Enfernungspauschale abgeschafft werden. Mein Beitrag zu dieser Neiddebatte. Warum sollten zum Beispiel Brandenburger (weil in Berlin bringt die eh nüscht) doppelt profitieren?(Kilometergeld und 49€ Ticket)

  9. 49.

    Das was Sie als coole wirksame Maßnahme bezeichnen, und andere bereits verabschiedete wirksame coole Maßnahmen dazugerechnet, bekommt man den Eindruck, dass die Linke die Absicht verfolgt, nur 15% der hiesigen Einwohnern, diese Stadt als quasi kostenfreien Freizeitpark anzubieten,

  10. 47.

    Im Berlin gibt es an die 560 000 Grundsicherungsempfänger, das sind rund 15% Einwohner.

    Warum diese Bevölkerungsgruppe für nur 9Euro den ganzen Monat kreuz und quer durch die Stadt rumfahren kann, und dies als Teilhabe begründet wird, um welche Teilhabe es gehen soll, das werstehe wer will.
    Die Arbeitnehmer, die müssen wegen ihre Teilhabe am Arbeitleben tag für tag rumfahren.

  11. 46.

    Wer sich das Ticket für den Nahverkehr nicht leisten will muss zu Fuß gehen bzw. mit dem Rad fahren.

  12. 45.

    Es sind nur Wahlgeschenke. Deswegen wurden diese Entscheidung wie andere sehr schnell noch vor der Wahl durchgedreht. Ohne Weitsicht kann man doch Berlin nicht regieren.

  13. 44.

    Was ist denn daran wirksam? Es fehlt an ALLEN Ecken und Enden Geld für Schulen, Verwaltung, Neubau etc ! Ich würde meine mühsam erarbeiten Steuergelder lieber in fassbaren Anliegen sehen als damit u.U. Couchpotatoes zu unterstützen! Rentner und Erwerbsunfähige ausgenommen, aber Bürgergeld Empfänger KÖNNEN arbeiten!

  14. 43.

    In Berlin sind es über 9% und weiß der Kuckuck welche Aufstocker da vielleicht nicht inbegriffen sind. So oder so wird es teuer...

  15. 42.

    Voll der Sozialneid hier und Ärger über diese coole wirksame Maßnahme.

  16. 41.

    Weil Arbeitslose nicht mal 5 Prozent ausmachen und Sie, als offenbar Arbeitender sich keinen Zacken aus der Krone brechen werden...

  17. 40.

    "Drei Tage vor der Wahl noch mal 1,5 Milliarden EUR ausgeben, die man nicht hat und die kein anderes Bundesland/Bundesregierung bezahlt. das ist so typisch grünlinks und populistisch, auf Schuldenbasis Wahlgeschenke zu machen."

    Zwei Tage vor der Wahl noch mal eine absolut falsche Fantasiezahl in die Welt zu setzen, die natürlich viel, viel zu hoch ist, das ist so typisch schwarzrechts und populistisch, auf Kosten der Wahrheit Wahlkampf zu machen.

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