"Iuventa" droht zu sinken - Berliner Seenotretter zeigen italienische Behörden an

So 19.02.23 | 14:56 Uhr
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Archivbild: Das Seenotrettungsschiff "Iuventa" im Mittelmeer (Bild: dpa/Friedhold Ulonska)
Audio: Antenne Brandenburg | 19.02.2023 | Timo Mascheski | Bild: dpa/Friedhold Ulonska

Die Berliner Seenotrettungsorganisation "Jugend rettet" hat die italienischen Behörden angezeigt, weil diese ihr Schiff "Iuventa" in einem sizilianischen Hafen verrotten lassen sollen. Die "Iuventa" war 2017 beschlagnahmt worden und liegt seitdem im Hafen von Trapani.

Nach vier Jahren sei es aus dem Sicherheitsbereich des Hafens an einen frei zugänglichen Ort gebracht worden, so "Jugend rettet". Seitdem hätten zeitweise Menschen auf dem Schiff gewohnt, es beschädigt und geplündert. Mittlerweile sei die "Iuventa" weitgehend zerstört und drohe zu sinken. Die Organisation wirft der Hafenbehörde in Trapani vor, sie hätte für eine effektive Bewachung des Schiffs sorgen müssen.

Vorwurf der Kooperation mit Schleusern

Mitglieder von "Jugend rettet" sind in Italien wegen des Vorwurfs einer Kooperation mit Schleusern angeklagt. Sie weisen die Vorwürfe zurück und werten das Verfahren als Versuch, die Rettung von Flüchtlingen und Migranten im Mittelmeer zu blockieren.

Die "Iuventa" hat nach Angaben der Crew während der Zeit der Einsätze mehr als 14.000 Menschen in Seenot geholfen. Die italienischen Behörden gehen seit Jahren gegen Seenotrettungsorganisationen und deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor. Unter der neuen italienischen Regierung wurden die Regelungen für Rettungseinsätze nochmals verschärft.

Sendung: Radioeins, 19.02.2022, 16:00 Uhr

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11 Kommentare

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  1. 11.

    Es gibt für Menschen aus den betreffenden Ländern keine legalen Fluchtwege. Wäre es möglich, ein Visum zu beantragen, würden die Menschen es tun. Wir vergessen häufig, dass das Menschen wie wir sind, mit denselben existenziellen Bedürfnissen und Verhaltensweisen, um diese zu sichern. Wer sich über die Bedingungen in den libanesischen Lagern informiert, weiß, warum kein Seenotretter der Welt mit Herz und Verstand die Geretteten dorthin bringen würde.

  2. 10.

    Erläuterung zur dt. Rechtslage:
    https://anwaltauskunft.de/magazin/gesellschaft/migration/welche-strafen-drohen-schleusern-und-fluchthelfern
    "Fluchthilfe hingegen ist kein Straftatbestand Und kann daher gar nicht zur Anklage gemacht werden." Kann man damit nicht per se so formulieren, schon wegen der Wiederholung und da nicht nur einer Person geholfen wurde. Wie ist die Rechtslage in Italien? Ist das ein harmonisiertes Recht in der EU?

  3. 9.

    Wie viel Liegegeld hat denn diese Organisation an das Hafenamt Trapani bezahlt? Welche Massnahmen des Schiffseigners wurden ergriffen, um sein Eigentum zu sichern. Sind alle obligatorischen Papiere des Schiffes auf dem aktuellen Stand gehalten worden?

  4. 8.

    Es ist erstaunlich wie wenig Ahnung von der hier behandelten Materie Sie mitbringen und trotzdem mei en hier qualitativ mitdiskutieren zu können. Hätten Sie den Artikel gelesen, wüssten sie dass eben diese Anklage erheben würde.
    Und genau wie bei anderen Verhandlungen, gegen Frau Rakete u.ä wird der Richter dagegen entscheiden, da es keinerlei Anzeichen für die genannten Straftaten gibt.
    Die Anklagen dienen nur dazu die Arbeit der Organisationen zu behindern.
    Zudem ist Piraterie ein juristisch der spezifischer Begriff, der die gewaltsame Entführung auf See bezeichnet. Ich weiß nicht, wie sie auf diesen Vorwurf gekommen sind.
    Fluchthilfe hingegen ist kein Straftatbestand Und kann daher gar nicht zur Anklage gemacht werden.
    Bitte informieren Sie sich in Zukunft wenn Sie über komplexe Themen diskutieren. Wir wollen doch nicht dass jemand noch mit falschen Informationen konfrontiert wird. Außerdem stehen Sie dann in Zukunft nicht als der Dumme da.

  5. 7.

    Es mag sie überraschen, aber eben dies war der Fall. In den letzten vier Jahren durften die Betreiber das Bot nicht betreten wegen dem laufenden Prozess und der Beschlagnahmung.

  6. 6.

    Leider begeben sich diese Personen wissentlich in Gefahr. Wenn es dieser Organisation um das Retten von Leben.ginge, würden die Menschen auch in Häfen im Libanon ect gebracht.

    Gerade dies geschieht ja nicht. Daher steht nicht die Rettung sondern die schleusung in die EU im Vordergrund

    Wer legal einreisen will, beantragt ein Visum

  7. 5.

    "Nach vier Jahren sei es aus dem Sicherheitsbereich des Hafens an einen frei zugänglichen Ort gebracht worden, so "Jugend rettet". Seitdem hätten zeitweise Menschen auf dem Schiff gewohnt, es beschädigt und geplündert." War es denn der Eigentümerorganisation verboten, sich um ihr Schiff zu kümmern?

  8. 4.

    Menschen aus Kriegsgebieten wegen Fluchthilfe anzeigen? Seenotrettung als Schleuserei verhetzen? Nettiquette auch schon auf Linie? Deutschland verwandelt sich zunehmend in eine Zeit, die wir vor 100 Jahren schon mal hatten. Aus der Geschichte nichts gelernt. Auch die Verfolgten des dritten Reiches waren auf Fluchthilfe angewiesen. Hoffe Sie selbst kommen nie in Seenot.

  9. 3.

    Es ist vermutlich noch viel viel schlimmer, wie die „Piraten“ ihr Leben und ihre Rente finanzieren. Sollte das auf Kosten der Allgemeinheit gehen, sind diese Leute schon jetzt zu ihrem Glück zu zwingen, weil es sonst teuer wird....für uns alle.

  10. 2.

    Völlig richtig, das Schiff, das von kriminellen Menschenschleppern für kriminelle Handlungen benutzt wurde, dem weiteren Zugriff neuer krimineller Gruppen zu entziehen, die unter dem Deckmantel der Flüchtlingshilfe letztlich Seepiraterie und Menschenschmuggel betreiben.

  11. 1.

    Die Organisation sollte verklagt werden wegen schleuserei und fluchthilfe.
    Das ist ja nicht mehr auszuhalten mit den angeblich Seenot Rittern.
    Kriminelle sind das. Genau wie Frau Rakete

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