Für 2023 - Berliner Senat beschließt 20 Millionen Euro für Gewaltprävention

Di 14.03.23 | 15:22 Uhr
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Franziska Giffey, Vorsitzende der SPD Berlin, Regierende Bürgermeisterin von Berlin, spricht bei einem dpa-Interview. (Foto: dpa)
Audio: rbb24 Inforadio | 14.03.2023 | Iris Völlnagel | Bild: dpa

Für Maßnahmen gegen Jugendgewalt in Berlin sollen noch in diesem Jahr 20 Millionen Euro zur Verfügung stehen. Das hat der rot-grün-rote Senat am Dienstag beschlossen, wie die Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) nach der turnusmäßigen Sitzung sagte.

"Ich hoffe sehr, dass die Umsetzung jetzt erfolgt. Die Weichen sind dafür gestellt", so Giffey weiter. Mit dem Geld soll ein Paket von Maßnahmen in den Bereichen Elternarbeit, Schulsozialarbeit und Jugendsozialarbeit finanziert werden, aber auch die Jugendgerichtsbarkeit gestärkt werden.

Weitere 70 Millionen sollen folgen

Außerdem hat sich der Senat darauf verständigt, dass bei den Anmeldungen für den Doppelhaushalt 2024/25 weitere bis zu 70 Millionen Euro für den Bereich berücksichtigt werden sollten. Allerdings hat darüber nicht mehr Rot-Grün-Rot zu entscheiden.

Die entsprechende Vorlage des Senats wird als Nächstes dem Rat der Bürgermeister zur Stellungnahme weitergeleitet. Die Maßnahmen sollen zum Teil auch von den Bezirken umgesetzt werden.

Pläne sollen über Legislatur Bestand haben

"Sie wissen, dass wir gerade natürlich in einer bewegten Übergangs- und Umbruchzeit sind", räumte die SPD-Landesvorsitzende mit Blick auf die Koalitionsverhandlungen mit der CDU über die Bildung einer neuen Landesregierung ein. Kommt es zu dieser Koalition, muss sich ein schwarz-roter Senat mit dem Doppelhaushalt beschäftigen.

"In den Sondierungs- und ersten Koalitionsgesprächen für die neue Landesregierung ist vereinbart worden, dass die Ergebnisse dieses Jugendgipfels und dieses Senatsbeschlusses auch in dem weiteren Fortgang der Legislatur umgesetzt werden", sagte Giffey dazu. "Also auch über das Jahr 2023 hinaus, das ist eine wichtige Priorität auch in der Zukunft. Insofern haben wir die Grundlagen dafür gelegt, dass tatsächlich mehr passieren kann in dem Bereich."

Reaktion auf Silvesterkrawalle

Bei dem Thema gebe es zwischen Schwarz und Rot keinen Dissens, betonte die Regierende Bürgermeisterin. Es sei allen klar, dass man es sich gerade bei diesem Thema nicht leisten könne, hinter das zurückzufallen, was dazu erarbeitet wurde. Das gelte auch für die Größenordnung von 70 Millionen Euro für die Maßnahmen in den Jahren nach 2023.

Das Maßnahmenpaket ist das Ergebnis der beiden Gipfel gegen Jugendgewalt, zu denen Giffey nach den Krawallen in der Silvesternacht eingeladen hatte. Damals war es zu zahlreichen Angriffen auf Polizeibeamte und Feuerwehrleute gekommen. Unter den Tatverdächtigen waren unter auch viele Jugendliche.

Sendung: rbb24 Inforadio, 14,03.2023, 17:05 Uhr

8 Kommentare

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  1. 8.

    Man muss die rote Suppe am Kochen halten, da sitzen hunderte Sozialarbeiter die alimentiert werden müssen, an den Problemen wird das aber nichts ändern. Verplempertes Geld.

  2. 7.

    GENAU !!
    Diese Gelder sind in den Sand gesetzt.

    Die 20 Millionen wären an anderer Stelle besser eingesetzt gewesen z.B. beim Wohnungsneubau und in der Schulsanierung.

    Ich finde es nicht gut, dass eine ABGEWÄHLTE REGIERUNG noch Ausgaben beschließen kann.
    Da hätten ja wohl 4 Wochen mehr Zeit bis der neue Berliner Senat im Amt sein wird keine Rolle gespielt.

  3. 6.

    Das Geld löst nicht das Problem an der Stelle wo es jetzt hin soll. Es gehört in die Stärkung der Justiz, die alle rechtlichen Mittel ausschöpfen muss. Die Polizei muss endlich wieder durchgreifen dürfen, das Recht zu Eingriffen und Selbstverteidigung haben - ohne dafür im Nachhinein strafrechtliche Konsequenzen fürchten zu müssen.

  4. 5.

    Das Geld wird in sinnlosen Projekten versickern, damit wird kein Problem gelöst!

  5. 4.

    Sehe ich genauso absolut verschwendetes Geld !!! Sinnlose Arbeitsbeschaffung

  6. 3.

    Auch diese Millionen werden das Grundproblem nicht lösen.
    Im Übrigen werden durch die Verarmung der unteren Mittelschicht wohl bald die nächsten Gewalt-Generationen herangezüchtet.
    Ein massives Problem ist zudem die Schere zwischen Arm und Reich, die Politiker immer weiter anwachsen lassen durch Fehlentscheidungen.
    Ebenso muss die Polizei durchgreifen dürfen bei Randalierern.
    Aber da werden ja unsere Polizisten auch nur beschimpft.

  7. 2.

    Meine Prognose: Mit den riesigen Summen werden Heerscharen an nichtsnutzigen Soziologen und Sozialarbeiter durchgefüttert, aber in der Sache wird sich nichts ändern.

  8. 1.

    Erfolg ist messbar...Wir werden sehen.... 20 Mille statt in „Gute Gesetz“ wie Bildung nun in die Prävention. Von den ermittelten Tätern, hätte man die überhaupt erreicht..... mit Präventionsgeld? Mehr als einen?

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