Höhere Kosten, mehr Bedürftige -
Die Brandenburger Landesregierung unterstützt die Tafeln im Land in diesem Jahr mit einer halben Million Euro. Mit der Soforthilfe sollen die gemeinnützigen Ausgabestellen für Lebensmittel in Zeiten der Energiekrise und wegen des wachsenden Zulaufs von Hilfsbedürftigen unterstützt werden, sagte Sozialministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) am Donnerstag laut Mitteilung.
Es kämen immer mehr Menschen zu den Tafeln, gleichzeitig gingen die Lebensmittelspenden zurück. "In dieser besonders schwierigen Zeit der Mehrfachkrisen ist die Arbeit der Tafeln neben den staatlichen Sozialleistungen von unschätzbarem Wert", erklärte die Ministerin. "Als freiwilliges Hilfsangebot der Zivilgesellschaft ohne institutionelle Förderung haben die Tafeln keine Möglichkeit, diese derzeit prekäre Situation abzumildern, ohne ihr Angebot für bedürftige Personen und Familien spürbar einzuschränken."
Daher stelle die Landesregierung für die 43 Tafeln und andere Hilfsorganisationen mit vergleichbarem Angebot Soforthilfen von jeweils bis zu 10.000 Euro zur Verfügung.
Hilfsfonds soll Bürger vor Strom- und Gassperren bewahren
Insgesamt 1,5 Millionen Euro umfasst ein weiterer Hilfsfonds, mit dem die Landesregierung einkommensschwache Bürger vor Strom- und Gassperren wegen nicht gezahlter Rechnungen bewahren will. Die Hilfen könnten ab sofort beim Landesamt für Soziales und Versorgung beantragt werden, teilte das Ministerium mit. Ziel sei es, angedrohte oder bereits vollzogene Energiesperren abzuwenden oder zu beenden. Das geschuldete Geld werde direkt auf das Konto des Energieversorgers überwiesen. Voraussetzung ist, dass andere Sozialleistungen nicht greifen.
Die Mittel für die Soforthilfen stammen aus dem zwei Milliarden Euro umfassenden Brandenburg-Paket, mit dem die Landesregierung die Folgen des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine und der Energiekrise abmildern will.
Sendung: radioeins, 30.03.2023, 21:00 Uhr