Berlin und Brandenburg - 49-Euro-Ticket für Studenten kommt verspätet

Fr 28.04.23 | 20:19 Uhr | Von Julian von Bülow
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Symbolbild:Eine junge Frau geht zu dem am Bahnsteig 5 wartenden Regionalzug RB 55 "Prignitz Express", der kurz darauf nach Kremmen abfährt.(Quelle:dpa/S.Stache)
Audio: Fritz | 30.04.2023 | Nachrichten | Bild: dpa/S. Stache

Trotz anderslautender Pläne kommt das 49-Euro-Ticket für Studierende wohl erst im Juni. Und auch das wird nur eine Überganglösung sein. Wer das Deutschlandticket schon im Mai haben möchte, muss draufzahlen. Von Julian von Bülow

Ab Mai gilt das Deutschlandticket. Wollen Studierende aus Berlin und Brandenburg es in diesem Monat auch nutzen, müssen sie zusätzlich zum Semesterticket die vollen 49 Euro zahlen. Voraussichtlich ab Juni sollen Studis dann günstiger an das Deutschlandticket kommen: Sie müssen dann nur den Differenzbetrag zum Semesterticket zahlen, das sind für Berliner Studierende 13,95 Euro und für Brandenburger 15,67 Euro. Das teilten Berliner Senat und der Semesterticket-Verhandlungsführer des Studierendenausschusses der Uni Potsdam mit.

Eigentlich hatten sich die Bundesverkehrsminister im März auf den ersten Mai als Startdatum für Studierende geeinigt. Einen Vorschlag [berlin.de] für die konkrete Umsetzung machte die Berliner Senatsverwaltung für Verkehr dann am Montag öffentlich.

Das brandenburgische Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung stellte seine Umsetzungspläne am Freitag den Studierendenvertretern vor. Für einen Aufpreis von 15,67 Euro zum Semesterticket sollen brandenburgische Studenten dann im Juni das Deutschlandticket über eine App erwerben können.

Fragen und Kritik von Hochschulen und Studierenden

Der Semesterticket-Verhandlungsführer des allgemeinen Studierendenausschuss der Uni Potsdam, Matthias Weingärtner, ist verärgert: "Nun auf einem Termin mit nur wenigen Tagen Vorlaufzeit, drei Tage vor eigentlichem Start, eine halbgare Lösung zu präsentieren, ist den Bedürfnissen der Studierenden gegenüber respektlos." Bezüglich des Datenschutzes, der Barrierefreiheit und des Zusatzaufwands für Hochschulen und Studierendenausschüsse gebe es noch viele offene Fragen. Dabei habe man bereits im Oktober 2022 Vorschläge an die Politik unterbreitet.

In Berlin wird der Ticketverkauf über die BVG abgewickelt, die Zugriff auf die Berechtigungsdaten der Studierenden erhalten soll. Ab Mitte Mai sollen Studierende das monatlich kündbare Abo für 13,95 Euro über eine Webseite abschließen können, teilte die Senatsverwaltung für Verkehr mit. "Bislang sind jedoch noch etliche Fragen offen, insbesondere zu den technischen Aspekten der Umsetzung", sagt eine Sprecherin der Humboldt-Universität.

Wie geht es weiter?

Doch auch wenn sich für die Studierenden nun das Deutschlandticket anbahnt, zeichnet sich die nächste Aufgabe ab. Sowohl für die Brandenburger als auch Berliner Studierenden laufen die Semesterticketverträge mit dem VBB nach dem Sommersemester aus. Bis dahin muss verhandelt und abgestimmt werden, dafür braucht es Planungssicherheit.

Im März kündigte der Vorsitzende der Verkehrsministerkonferenz, Oliver Krischer (Grüne), an, dass es frühestens 2024 ein bundesweites solidarisch finanziertes Semesterticket geben solle. Die Senatsverwaltung für Verkehr teilte dem rbb mit, es gebe den von Berlin unterstützten Plan, ein bundesweites Semesterticket auf Basis des Deutschlandtickets schon zum Wintersemester 2023/2024 umzusetzen. Vorsichtshalber sei bei der Upgrade-Lösung für das laufende Sommersemester bereits eine mögliche Ausdehnung auf das kommende Wintersemester berücksichtigt worden.

Auf eine Option wies der TU-Studierendenvertreter Gabriel Tiedje hin: Die Berliner SPD plakatierte im Wahlkampf damit, das 29-Euro-Ticket verlängern zu wollen. Das käme auch den Studierenden sehr entgegen, nur bräuchten die und die Hochschulen bald Planungssicherheit.

Beitrag von Julian von Bülow

23 Kommentare

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  1. 23.

    Bis 2025 soll der Preis bei 49,00 € fest sein. Jedenfalls ist das so vereinbart.

  2. 22.

    "Sachliche Beiträge sind wohl nicht so Ihr Ding." Doch, auf sachliche Beiträge antworte ich gern sachlich. Hab wohl einen Nerv getroffen bei Ihnen, wenn Sie Ihre Antwort gleich zwei Mal schicken.....

  3. 21.

    Aus der Rentenkasse werden aber auch immer mehr eigentlich sachfremde Leistungen in Deutschland bezahlt, was nicht gerade förderlich für das Renteniveau war und ist.

  4. 20.

    Mit einem 29-Euroticket wäre ein separates Ticket für Studenten wohl nicht nötig. Aber man kann natürlich für jede Zielgruppe eine eigene Ermäßigung einführen. Das wird am Ende nur wieder sehr unübersichtlich und kompliziert.

  5. 19.

    Na Sie sind ja gut im Austeilen hier! Sachliche Beiträge sind wohl nicht so Ihr Ding.

  6. 18.

    Na Sie sind ja gut im Austeilen hier! Sachliche Beiträge sind wohl nicht so Ihr Ding.

  7. 17.

    "Diese Logik ist absurd." Absurd ist nur Ihre Antwort, finden Sie mal den Fehler! #Arbeitsweg #Semesterticket....

  8. 16.

    Mathematisch ganz einfach: wir haben ein Umlagesystem. Tatsächlich wird heute schon die Rentenkasse querfinanziert mit zweistelligen Milliardenbeträgen jährlich. Da ist also viel Solidarität. Das Geld fehlt dann übrigens bei Investitionen in Bildung, Wirtschaft etc und zukünftig gibt es dann weniger Wertschöpfung und zu verteilen. Man hätte vor 30 Jahren das Rentensystem umbauen oder mehr Kinder bekommen müssen. Wie solidarisch ist es trotz Versäumnissen heute vollen Ausgleich zu erwarten?

  9. 15.

    Ich bin sicher, dass es so einige Studenten gibt, für die etwa 15€monatlich schon eine Mehrbelastung sind. Vor allem dann, wenn ihre Eltern sie nicht finanzkräftig unterstützen können. Und was steht meiner Meinung nach auch niemandem zu, festzulegen, wann und wohin Studenten reisen dürfen (betrifft jetzt nicht Ihren Kommentar,sondern eine spätere Aussage). Studis haben offensichtlich wirklich kaum eine Lobby, wenn man Kommentare zu studentenbezogenen Themen so verfolgt.

  10. 14.

    Ich frage mich woher der Neid auf Rentner kommt? Man sollte nicht vergessen viele Rentner haben ihr Leben lang gearbeitet und Steuern bezahlt . Die Rentenerhöhung deckt nicht die Preiserhöhung. Also nicht immer auf Rentner rumhacken

  11. 13.

    Sollten Arbeitende nicht arbeiten? Dann hätten sie sowieso keine Zeit zu reisen, außer an maximal 30 Tagen im Jahr. Was soll der Mist? Diese Logik ist absurd.
    Außerdem gibt es heutzutage auch die Möglichkeit von Zuhause oder überall in der Welt zu studieren. Die Zeiten von zwangsmäßigen Präsenzveranstaltungen sind sowieso vorbei, daneben gibt es auch Fernunis, wo das sowieso schon immer der Fall war.
    Herzlich Willkommen im 21. Jahrhundert!

  12. 12.

    Ich bin da auch nicht überrascht und erwarte das. Ich habe nur so meine zweifel, ob die Gesamtkalkulation mit diesem einen Einheitspreis überhaupt tragfähig ist auf Dauer oder mehr Diversifizierung nicht wirtschaftlich besser wäre, da der Bedarf an einem Einheitspreisbillet mit der Reichweite ganz Deutschland wohl überschaubar sein sollte bzw. (wie Sie auch schon erwähnten) auf Urlaubszeiten bei vielen beschränkt bleibt.

  13. 11.

    "Das 29-Euro-Ticket wäre die Lösung auch für viele Zielgruppen, .." na klar, es gäbe noch MEHR Zielgruppen für kostenlosen ÖPNV, die sich dann, so, wie schon beim 29-Euro-Ticket, über schlechte Infrastruktur, schmutzige Bahnhöfe, zu wenig Personal usw. beschweren würden! Wer das Ticket aus beruflichen Gründen braucht, kann sich 49€ leisten, wer nicht berufstätig ist, braucht kein Ticket in diesem Umfang.

  14. 10.

    "Schade, dass die Studenten unter so viel Unfähigkeit leiden müssen." Sollten Studenten nicht studieren?? Dann hätten Sie im Mai sowieso keine Zeit zum Reisen, die nächsten Ferien sind m. W. erst im Sommer....? Hoffentlich werden aus den heutigen Studenten Politiker, die all das besser machen, was sie heute als "unfähig" beweinen!

  15. 9.

    Gabriel Tiedje hat Recht: Das 29-Euro-Ticket wäre die Lösung auch für viele Zielgruppen, die jetzt beim 49-€-Ticket benachteiligt werden: Z. B. Solo-Selbständige, Geringverdiener und alle Arbeitnehmer ohne Aussicht auf Jobticket.

  16. 7.

    Die 49 Euro galten von Anfang an als Einführungspreis und wird mit der Zeit teurer wie alles andere auch. Da sollte nun niemand überrascht sein. Man kalkulierte das Ticket auf 18 Mio. dauerhafte Abonnenten. Von dieser Anzahl ist man noch sehr weit entfernt. Unterschätzt wird mMn die monatliche Kündbarkeit. Es wird vsl. von vielen nur saisonal, urlaubsbedingt gekauft werden, wie das 9 Euro Ticket letztes Jahr. Nun gut, ein bisschen mehr Zeit muss schon noch vergehen, um den Erfolg bewerten und den Preis ggf. neu kalkulieren zu können.

  17. 6.

    Studenten haben einfach keine Lobby. Hauptsache die Renten wurden pünktlich kräftig erhöht. Übrigens trotz fallender Reallöhne und zweithöchster Steuern und Abgabenlast c der OECD.

  18. 5.

    https://www.deutschlandticket-rabatte.de

    Für den Monat Mai finden die Studierenden eventuell hier ein günstiges D Ticket...

  19. 4.

    Wie lange wird es denn überhaupt noch 49 Euro kosten? Es wird doch schon über mögliche Preisanhebungen diskutiert, wegen der allg Teuerung.

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