"Wärmepumpengipfel" in Brandenburg - Heizungsbauer fordern klare Regeln für umstrittenes Energiegesetz

Mi 07.06.23 | 20:13 Uhr | Von Christoph Hölscher
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Wärmepumpen stehen im Lager auf dem Gelände eines Unternehmens (Quelle: dpa/Moritz Frankenberg)
Audio: rbb24 Inforadio | 07.06.2023 | Torsten Sydow | Bild: dpa

Ein geplantes Gesetz sieht vor, dass neue Heizungen ab 2024 zu 65 Prozent mit erneuerbaren Energien laufen müssen. Um Details sollte es beim "Wärmepumpengipfel" in Groß Kreutz gehen. Doch es blieben einige Fragen offen. Von Christoph Hölscher

An Carsten Matthieu soll die Wärmewende nicht scheitern. Etwa jede zweite Heizung, die der selbständige Installateurmeister aus Cottbus neu einbaut, ist schon eine Wärmepumpe. Wenn man ihn allerdings jetzt beauftragt, braucht man viel Geduld: "Es ist fast aussichtslos, dieses Jahr noch irgendwas hinzukriegen", stellt Matthieu klar. Die Lieferfristen für Wärmepumpen betragen bis zu einem Jahr. Dazu kommt der Mangel an Handwerkern. Matthieu sucht schon seit zwei Jahren nach neuen Mitarbeitern, findet aber keine.

Trotz der hohen Nachfrage nach Wärmepumpen berichtet er auch von einem gegenläufigen Trend: Viele Kunden wollten noch schnell ihre alten Gas- oder Ölheizungen erneuern, bevor das womöglich bald nicht mehr erlaubt sei. Heizungsinstallateur Mattieu wünscht sich von der Politik deshalb mehr Klarheit darüber, wie genau das geplante neue "Heizungsgesetz" aussehen wird.

Beim "Wärmepumpengipfel" in Groß Kreutz (Potsdam-Mittelmark) hofft er, mehr Informationen zu bekommen. Der Handwerkskammertag Brandenburg hat eingeladen. Vertreter von Handwerksbetrieben, Ministerien und Fachverbänden sind gekommen, um über das geplante Gesetz und seine Auswirkungen zu diskutieren.

Ministerium stellt Stand der Gesetzgebung vor

Viele Ängste der Bürger seien unbegründet, versucht Dirk Scheinemann vom Bundesbauministerium zu beruhigen. Zwar bestätigt er die Planungen, dass ab Januar 2024 nur noch neue Heizungen eingebaut werden dürfen, die zu mindestens 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Nur so sei es möglich, den CO2-Ausstoß im nötigen Umfang zu reduzieren und die Klimaziele zu erreichen. Wenn die alte Öl- oder Gasheizung jedoch kaputt gehe, solle es Übergangsfristen von drei bis zehn Jahren geben - sowie Ausnahmen etwa für Menschen über 80 oder Bezieher von Sozialleistungen.

Außerdem sei eine staatliche Förderung der Einbaukosten von mindestens 30 Prozent vorgesehen - unter bestimmten Voraussetzungen sogar von bis zu 50 Prozent. Ministeriumsvertreter Scheinemann verspricht: "Wir werden den Menschen bei der Umstellung ihrer Heizung unter die Arme greifen." Das letzte Wort dazu wird allerdings der Bundestag haben. Das Gesetz sei im "parlamentarischen Verfahren", das noch vor der Sommerpause abgeschlossen sein soll.

Fachverband fordert "Technologieoffenheit"

Wie auch immer das neue Heizungsgesetz am Ende genau aussehen wird - Erik Debertshäuser hofft dabei auf "Technologieoffenheit". Er ist Hauptgeschäftsführer des Brandenburgischen Fachverbands Sanitär, Heizung, Klima. Eine Wärmepumpe sei nicht für jedes Gebäude die optimale Lösung, erklärt Debertshäuser. So seien eine sehr gute Wärmedämmung erforderlich sowie entsprechende Heizkörper, besser noch eine Fußbodenheizung.

Diese Voraussetzungen erfüllen längst nicht alle Wohngebäude in Brandenburg. Gerade bei älteren Häusern seien etwa Kraft-Wärme-Kopplung, Brennstoffzellen, Solarthermie oder auch eine Holzheizung bessere Alternativen. Ansonsten könne der Umbau eines Einfamilienhauses bis zu 100.000 Euro kosten, warnt Debertshäuser. Die "Praktiker vor Ort" müssten den Kunden letztlich so beraten, dass die Anlage zu ihm und zum Gebäude passt. Und das Gesetz müsse ihnen dafür die nötige Flexibilität lassen.

Fachkräftemangel bremst Wärmewende

Trotzdem würden die "Praktiker vor Ort" – sprich die Handwerker – aber womöglich nicht hinterherkommen, so Verbandsvertreter Erik Debertshäuser. Rund 460.000 Öl- und Gasheizungen gebe es noch in Brandenburg. Um alle in einem überschaubaren Zeitraum durch klimafreundliche Anlagen zu ersetzen, bräuchte man mindestens 2.500 zusätzliche Fachkräfte. Mit dem derzeitigen Bestand werde die Umstellung etwa 38 Jahre dauern, rechnet Debertshäuser vor: "Wir müssen uns mächtig strecken, um die Ziele zu erreichen."

Installateurmeister Carsten Matthieu macht sich wenig Hoffnungen, dass er zusätzliche Mitarbeiter findet. Zu lange schon suche er vergeblich. Auch sonst ist der Unternehmer "ein bisschen enttäuscht", als er nach dem "Wärmepumpengipfel" aus Groß Kreutz nach Cottbus zurückfährt. Mehr Klarheit habe er jetzt auch nicht, viele seiner Fragen zum geplanten "Gebäudeenergiegesetz" seien offen geblieben. Womöglich gibt es die Antworten erst, wenn das Gesetz verabschiedet ist.

Sendung: rbb24 Inforadio, Der Nachmittag, 07.06.2023, 17:58 Uhr

Beitrag von Christoph Hölscher

41 Kommentare

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  1. 41.

    Naja, welche anderen Möglichkeiten gibt es denn wirklich

    Eine Holzheizung lohnt sich für das ein oder andere Einfamilienhaus, aber Holz ist aus mehreren Gründen nicht die Lösung sein. Erdwärmepumpen und Solarthermie sind auch nur in Einzelfällen interessant.
    Wasserstoff wäre sinnvoll wenn man dafür die vorhandenen Gasleitungen benutzen kann. Jedoch musste zunächst alle Heizungen gleichzeitig von Gas auf Wasserstoff umgestellt werden. Zudem ist Wasserstoff in den Mengen gar nicht vorhanden.

    Die Politik redet eigentlich auch nur über Einfamilienhäuser, viel komplexer sind Mehrfamilienhäuser. Eine Wärmepumpe schafft vielleicht 500 qm zu heizen eine Öl- Gasheizung ohne Probleme 2.500 qm.

    Das heißt bei größeren Häusern müssten mehrere Wärmepumpen eingebaut werden, wenn kein Fernwärmenetz vorhanden ist. Viele Eigentümer haben schon mit dem Schornsteinfeger und Sanitärer gefragt, jedoch haben sie auch in meistens keine Lösungsvorschläge, außer schnell eine neue Gasheizung einbauen.

  2. 40.

    "Ende 2022 explodierte der Strompreis regelrecht und schwellte auf 43 Cent an." Wenn es schon beim Ablesen des Kalenders hapert ... Die reale Entwicklung straft Sie Lügen, fallen die Strompreise seit September 2022 und liegen schon tiefer als im Oktober 2021, dem Ende der Ära Merkel. Gleiches gilt für den Gaspreis.
    https://m.faz.net/aktuell/wirtschaft/zahlen-zu-strom-und-gas-wie-hart-die-krise-deutschland-trifft-18232227.html

  3. 39.

    Wie oft wollen Sie Ihre Lügen wiederholen? Der Gesetzesentwurf sieht zudem mehr als nur Fernwärme und Luft-Wasser-WP als mögliche Alternativen zur Gebäudeheizung vor. Schon die Einschränkung "Luft-Wasser-WP" ist eine bewusste Irreführung Ihrerseits. Zudem werden längst auch Wärmepumpen zur Bereitstellung von Fernwärme genutzt. Kraft-Wärme-Kiopljng hatte ich auch schon in der Schule gehabt.

  4. 38.

    Der Installateurmeister sucht seit Jahren neue Mitarbeiter. Anderen Firmen geht's ebenso. Mmh. Vielleicht liegt's am recht üppigen Bürgergeld? Arbeiten lohnt nicht mehr. Die fehlenden paar Hundert Euro zum Job holt man sich mit ein paar Stunden Schwarzsrbeit. Die Rente und die Miete kommen eh vom Staat. Dank an den Hubertus!

  5. 37.

    Die Ausweichvariante der kommunalen Fernwärme, die im Gesetz als "Alternative" zur WP angeboten wird, ist Grüner Mist. Wie hier schon korrekt ein User ausführte, ist Fernwärme nur sinnvoll, wenn in der Gegend ohnehin genügend Wärme durch industrielle Prozesse anfällt, deren Abwärme ansonsten nutzlos in die Luft gepustet würde. Ein kommunales Wärmenetz mit entsprechend großen isolierten Leitungen zum Transport der warmen Luft ist in der Fläche unbezahlbar. Ich finde es eine Dreistigkeit das Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen, öffentliche Gebäude etc. vom Gesetz ausgeklammert werden und gleichzeitig dem breiten Nutzerkreis von bisherigen Gas- Öl- und Holzheizungen das Heizen zu verbieten ohne ein funktionsfähiges alternatives Wärmeversorgungssystem anzubieten. Denn die Habeck Luft-Wasser WP bietete nicht nur CO2 mäßig keine wesentliche Verbesserung, sie ist zusätzlich durch die hohen Investitionen auf WP Tauglichkeit ein nutzloses Milliardengrab.

  6. 36.

    Ich werde mit Ihnen hier nicht rumstreiten. Die Logik hinter dieser gemachten Aussage ist eindeutig: Dass etwas überwiegend so vorkommt, heißt nicht, dass etwas ausschließlich so vorkommt. Da gibt es einen nicht unwesentlichen Unterschied. Genau so war die Aussage Habecks. Alles andere ist Dichtung und es wäre themenfremd, das hier weiter auszuwalzen.

    Guten Abend.

  7. 35.

    Richtig, Fernwärme ist klimapolitisch nur da wirklich sinnvoll, wo ohnehin Abwärme aus industriellen Prozessen entsteht oder zumindest ein direkter Umweltnutzen entsteht, weil fossile Rohstoffe dezentral und außerstädtisch verbrannt werden. Die Nutzung von Fernwärme kommt ja ursprünglich aus dem Bereich von Kohlekraftwerken, was natürlich energetisch extrem sinnvoll ist. Wenn man schon CO2 ausstößt, nutzt man die Abwärme so effektiv wie nur möglich und erhöht damit den Wirkungsgrad. Zwar gilt das gleichermaßen auch für Gaskraftwerke, wie bei vielen Stadtwerken. Diese sollen aber ja ausschließlich als Rückfallebene dienen und sind daher nicht laufend am Netz, müssen aber weiter Heizwärme erzeugen. Ob das sinnvoll ist, hängt vom Einzelfall ab. Je mehr Abnehmer am Wärmenetz hängen, um so niedriger ist der Vorteil, zumal auch noch Leitungsverluste über lange Strecken zunehmen.

  8. 34.

    Nein, Herr Krüger. Der Kontext der Aussage Habecks war schlicht eindeutig und zeugt von einer Abgehobenheit vom realen Wirtschaftsleben, die ihresgleichen sucht. Sie können das gerne für sich positiv deuten. Für den Großteil der Bevölkerung hat er sich mit dieser Aussage schlicht und ergreifend bis auf die Knochen blamiert.

  9. 33.

    Nochmals: Es geht um die Behauptung einer Ausschließlichkeit, sprich: dass es ausschließlich so sei.
    Vielmehr ist so UND so, ganz einfach und ganz nüchtern. Von Eisdielen ist das so bekannt, dass niemand darüber redet und das auch garnicht mehr in den Fokus gelangt, bei tausenderlei anderen Beispielen nicht.

    Robert Habecks Aussage war und ist vollkommen zutreffend; sie ist eine Absage gegen einen denkerischen Totalitarismus und ein simples Schwarz-Weiß-Denken.

    Wie genannt.

  10. 32.

    Problem an der Fernwärme ist auch man hat es mit einem monopolistischen Markt zu tun. Dies sieht man aktuell deutlich das viele Beschwerden bei den Verbraucherzentralen über überhöhte Preise eingehen. Die Preisbestimmung ist nicht transparent und man kann keine Vergleichsangebote einholen.

    Die Betreiber nehmen den Staat aufgrund der Fernwärmepreisbremse ganz schön aus und niemand kann es kontrollieren.

    Zudem wird Fernwärme in Deutschland durchschnittlich aus ca. 80 % Öl und Gas erzeugt Die angeblich teuren CO2 Kosten in den nächsten Jahren trifft somit Fernwämrekunden fast genauso, wie bei Öl- und Gasheizung.

    Der Strom wird aufgrund der vielen neuen Wärmepumpen und E-Autos ebenfalls in den nächsten Jahren verdoppeln. Zumal ab 2030 ca. 40 % des jetzigen Kohlestroms wegfällt und in der Zeit nicht genügen andere Energiequellen diese ersetzen.

    Es wird für alle Eigentümer, Mieter, Kommunen usw. unvorhersehbar teuer und komplex bei der Umstellung.

  11. 31.

    Haben Sie eine Quelle für die Behauptung, dass Fernwärme kommen *muss*? Bei dichter Besiedlung macht die durchaus Sinn und soll laut Geywitz gestärkt werden. Auf dem platten Land sieht es damit aber schlechter aus. Übrigens dürfen bereits heute Kommunen einen Zwangsanschluß an Fernwärme vorschreiben, aber nur bei einem Heizungstausch. Daran soll sich nichts ändern.
    S. z.B. https://www.spiegel.de/wirtschaft/service/fernwaerme-dreimal-so-viele-anschluesse-moeglich-wie-bisher-a-4c9b4c8e-55a9-4c5c-bb90-e569f2736944

  12. 30.

    Die CO² Werte steigen seit 2022 wieder an. Die Entnahme der AKW`s konnte und kann nur durch zusätzliche Kohlekraftwerke ausgeglichen werden. Aktuell geht zudem ein Ölkraftwerk ans Stromnetz. Im Winter 2022/23 lag der CO² Anteil im Strom bei durchschnittlich 600 gr. CO² je kWh. Dadurch ist eine Wärmepumpe im Altbau, mit einem COP von 3 - 3,5, im Winterbetrieb (2/3 tel des Stromverbrauchs fallen im Winter an) nicht sauberer als eine moderne Gas-Brennwerttherme. Herr Prof. Ganteför hat mit seinen Darstellungen recht.

  13. 29.

    Die CO² Werte steigen seit 2022 wieder an. Die Entnahme der AKW`s konnte und kann nur durch zusätzliche Kohlekraftwerke ausgeglichen werden. Aktuell geht zudem ein Ölkraftwerk ans Stromnetz. Im Winter 2022/23 lag der CO² Anteil im Strom bei durchschnittlich 600 gr. CO² je kWh. Dadurch ist eine Wärmepumpe im Altbau, mit einem COP von 3 - 3,5, im Winterbetrieb (2/3 tel des Stromverbrauchs fallen im Winter an) nicht sauberer als eine moderne Gas-Brennwerttherme. Herr Prof. Ganteför hat mit seinen Darstellungen recht.

  14. 28.

    Also echt, Herr Krüger! Wollen Sie diese Habeck'sche Aussage jetzt ernsthaft noch positiv umdeuten? Ohne Verkauf sind Firmen innerhalb kürzester Zeit pleite. Die Idee Habecks, man könne den Geschäftsbetrieb einfach mal so für Wochen oder gar Monate einstellen, zeugt schlicht von Unkenntnis. Die Fixkosten laufen nämlich unvermindert weiter, was zwangsläufig zur Insolvenz führt und zwar sehr schnell. Die Insolvenz tritt bereits in dem Moment ein, wo Zahlungsverpflichtungen nicht mehr erfüllt werden können, nicht erst bei Anmeldung.

  15. 27.

    Geht die Gasheizung nächstes Jahr kaputt, darf man

    1. eine neue einbauen, jedoch die neue in drei Jahren gegen eine Wärmepumpe zu ersetzen oder
    2. in 10 Jahren an das Fernwärmenetz anschließen.

    Zu 1. Hier hat man doppelte Kosten. Erst eine neue Gasheizung einbauen, den gewünschten Gebrauchtmarkt gibt es nicht. Man kann z. B. nicht so einfach eine Vaillant gegen Bosch ersetzen, (Gewährleistung auf Gebrauchte, Anschlüsse, usw.?) Des Weiteren benötigt man ein Gutachten mit unvorhersehbaren Kosten wie das Gebäude für eine Wärmepumpe saniert werden muß.

    Zu 2. Niemand kann einem sagen, ob man ggf. ans Wärmenetz in den nächsten 10 Jahren angeschlossen wird.

    Außerdem kommen die Fernwärmebetreiber ebenfalls mit der Arbeit nicht hinterher, sollten viele Besitzer Gleichzeitig umstellen. Darüberhinaus wird es viele viele viele Jahre dauern bis Fernwärme zu 65% aus erneuerbaren Energie besteht.

    Das Gesetz kann nur nach hinten losgehen!

  16. 26.

    Es gibt noch ein zweites Gesetz , das im Oktober zur Abstimmung kommt; Die Kommunen sind bis 2028 und früher verpflichtet Fernwärme anzubieten. Wird Infolgedessen die Wärmepumpe dann wieder verboten? D.h. erst mind 12000 in die Wärmepumpe stecken und nach 15 Jahren das Ding wieder rausreißen? Dann für 20000 einen Anschluss für Fernwärme??
    Letztendlich muss die PFAS - Wärmepumpe ja auf jeden Fall in 15 Jahren raus.

  17. 25.

    Das BMWK hat zum Thema eine FAQ-Seite mit derzeit Stand 24.05.2023:
    https://www.energiewechsel.de/KAENEF/Redaktion/DE/FAQ/GEG/faq-geg.html
    Sie dürfen gerne auch Ihre Öl- und Gasheizung bis in alle Ewigkeit mit den E-Fuels betreiben, die FDP und CDU für PKW als Alternative sieht, also nach deren Meinung in Bälde im Überfluss verfügbar sein müssten. Ploß von der CDU hat dazu auch eine Karte von Tankstellen veröffentlich, wo es die schon gibt. ;-)

  18. 24.

    200g/MWh für das Erdgas + 60 - 70g CO2 für Transport aus USA etc. , wobei russ. Erdgas eh auch nicht das Gelbe vom Ei ist.
    https://www.handelsblatt.com/unternehmen/energie/umweltsuende-oder-klimaretter-so-wirkt-sich-fluessigerdgas-auf-das-klima-aus/28934426.html
    Ganteför ist emeritierter Professor für Festkörperphysik und ward deshalb wohl auch nie auf Fachtagungen zu sehen gewesen. Dort hätte man ihm allein schon seine falsche CO2-Zahl für Erdgas um die Ohren gehauen. Er ist ein seit Jahren bekannte Klimaskeptiker mit teils kruden Thesen wie möglichst viel fossilen Wohlstand für die Dritte Welt als Gegenmaßnahme zum anthropogenen Klimawandel. Dabei ist er hier auch so ziemlich der einzige, der von den WP-Gegner angeführt wird, die dabei keine Ahnung von den Reviews wissenschaftlicher Studien haben, sondern deren Ersteller einfach als käuflich abtun.

  19. 23.

    Es steht Ihnen frei sich den Wasserstoff selber herzustellen, oder vielleicht ein Waldstück zu kaufen und Brennholz zu schlagen. Technologieoffen heißt nicht dass Ihnen alles auf dem Präsentierteller gereicht wird oder dass es mehrere billige Alternativen gibt, es heißt dass das Gesetz keine Technologie vorschreibt. Gleiches gilt zum Beispiel auch beim CO2 Ausstoß im Verkehr. Wer da etwas anderes als BEV machen möchte kann gern, es kostet dann halt nur ein Vielfaches.

  20. 22.

    Der genannte Herr Habeck wies darauf hin, dass Geschäftsunterbrechungen nicht gleichbedeutend mit Insolvenzen seien. Da ist zweifellos zutreffend - auch wenn andere diese billige Gleichsetzung ziehen und wiederum einige andere behaupten, er hätte das glatte Umgekehrte gesagt, nämlich dass Geschäftsunterbrechungen nie mit Insolvenzen in Verbindung stünden.

    Eine Schwarz-Weiß-Logik im Sinne einer Hundertprozentigkeit bekommt Umstände selten zu fassen und darauf hinzuweisen, kann sogar als politische Aufklärung verstanden werden. ;-

  21. 21.

    Da wissen Sie mehr als ich gelesen habe. Der aktuelle Vorschlag lautet, 65% Energie müssen aus erneuerbaren Quellen gewonnen werden. Desweiteren finde ich "Hybride" Lösungen nicht gut, Man hat dann zwei völlig unterschiedliche Heizsysteme im Unterhalt und in der Wartung an der Backe

  22. 20.

    Die Grüne Göring-Eckardt rechnet mit sinkenden Strompreisen nach dem Atomausstieg. Ganz klar, sinkendes Angebot bedeutet immer sinkende Preise. Das kleine grüne Alphabet der Wirtschaftswissenschaften. Herr Habeck erklärte, dass Bäckereien und andere Handwerksbetriebe zwar aufhören könnten zu produzieren, deshalb aber nicht insolvent seien. Bei Bäckern fand Herr Habeck da keine Zustimmung.
    Wenn die Grünen Fachleute was sagen, liegt man meistens mit dem Gegenteil richtig. Ende 2022 explodierte der Strompreis regelrecht und schwellte auf 43 Cent an. Die reale Entwicklung war damit deutlich drastischer als angenommen. Mittlerweile liegt der Strompreis bei 40 Cent pro kWh (mit Strompreisbremse, Stand: Juni 2023).

  23. 19.

    Wie ich sehe, liegt Ihnen der Herr mit dem netten Zubrot nicht. Ich für meinen Teil finde ihn glaubwürdig, kann seine Rechnungen nachvollziehen; als ehemaliger Professor muss er nicht um Forschungsaufträge bei den WP Herstellern buhlen und das nachbeten, was die WP Hersteller in ihren Marketingabteilungen so schreiben. Wenn es Ihnen nichts ausmacht, die Quelle Ihrer Zahl von 0,27 kg/kWh CO2 für eine Gasheizung wäre nicht schlecht.

  24. 18.

    Hybrdheizungen, die aus Wärmepumpe und Spitzenlast-Gasheizung bestehen, sind ebenfalls zulässig. Hat man Ihnen und anderen das nicht verraten? Damit hätten Sie bis Ende 2044 Zeit gewonnen. Dabei scheinen Sie wohl eher eine Schrottimmobile zu haben, wenn die, obwohl noch gar nicht so alt, einen teuren Sanierungsstau aufweist.

  25. 17.

    "Das Gesetz ist perfekt technologieoffen, schreibt es doch lediglich vor, dass 65% der Energie aus erneuerbaren Quellen kommen müssen." Das wäre es, wenn diese 65% Energie aus erneuerbaren Quellen überhaupt zur Verfügung stehen würde. Tun sie aber nicht, was damit durch die Hintertür eine Wärmepumpenpflicht darstellt. Und selbst da belügt man sich selbst, da diese Wärmepumpen dann mit dem jeweiligen Strommix betrieben werden müssen, der gerade zu den Zeiten, wo die Wärmepumpe am meisten leisten muss, sehr sehr weit weg ist von 65% Ökostrom.

  26. 16.

    Das Problem des Einsatzes von Wärmepumpen in Deutschland liegt vorrangig darin, dass diese hauptsächlich genau dann den höchsten Energiebedarf haben, wenn Ökostrom nicht in ausreichendem Maße erzeugt werden kann: im Winter und Nachts. Das ergibt dann absolut Sinn, wenn der Ökostrom entweder aus Wasserkraft gewonnen wird (wie zum Beispiel in Norwegen und Teilen von Schweden) oder alternativ aus Atomkraft oder aus einem Speicher zurückgewonnen wird. Atomkraftwerke haben wir abgeschaltet und Speicher existieren faktisch nur privat, in der Regel im Zusammenhang mit Solarpanelen auf dem eigenen Dach. Für das Stromnetz existieren keine auch nur im Ansatz ausreichenden Speichermöglichkeiten. Also müssen für den Betrieb der Wärmepumpe fossile Brennstoffe verfeuert werden. Mit Verlusten bei der Stromerzeugung und Leitungs-/Umspannverlusten kommt da mehr CO2 zusammen, als bei der direkten Verbrennung zu Hause mit einer effizienten modernen Gasheizung.

  27. 15.

    Tja, wäre dem so, wie Sie es darstellen, dann wäre es kein Gesetz, sondern nur eine Absichtserklärung.

  28. 14.

    Die 0,16 kg/kWh eines bekennenden Klimaskeptikers, der sich ein nettes Zubrot zur Pension verdient, sind nachweislich falsch und liegen je nach Herkunft des Erdgas bei bis zu 0,27 kg/kWh.

  29. 13.

    Tja, da hat wohl jemand über 16 Jahre vernunftkräftig einer Energiewende verhindert.

  30. 12.

    Technologieoffen? Welche Offene Technologie gibt es denn heute? Das geplantes Gesetz sieht vor, dass neue Heizungen ab 2024 zu 65 Prozent mit erneuerbaren Energien laufen müssen. Eine grüne Wasserstoffleitung gibts nicht in meiner Straße. Nur eine Erdgasleitung. Und- natürlich die Habeck-WP könnte ich kaufen. Mit über Hundertausend € Kosten könnte eine Bestandsimmobilie, noch gar nicht so alt, WP tauglich gemacht werden. Und hätte dann ggfs. einen höheren CO2 Austoß als meine vorhandene Gasheizung.

  31. 11.

    Die Befürworter der Stromheizung sind ja der Meinung, dass der Strompreis mit zunehmendem Anteil an so genannter EE sinken wird. Ich lach mich schlapp. Der Strom kostet so oder so nur ein paar Cent. Der Rest sind Profit für die Händler und Abgaben an Staat und Netzgesellschaft. Wer von denen sollte verzichten?

  32. 10.

    Es ist ja gerade das "Wesen" eines Gesetzgebungsverfahren, dass es dazu ein Beratungsverfahren gibt und hoffentlich sämtliche relevanten Aspekte dazu "eingespeist" werden können. Und es ist ganz offensichtlich eine geschürte Strategie des Misstrauens, dass schon gegen einen allerersten Entwurf Front gemacht werden müsse.

    Wer eine Bleistiftskizze zu Papier bringt, erntet Kritik, dass da so wenig erkennbar sei und sich da jemand wohl einen schlanken Fuß machen wolle, umgekehrt, wenn da schon recht viel drauf ist, dass da alles bereits in Sack & Tüten und sowieso nur bereit zum Abnicken sei, Menschen vor vollendete Tatsachen gestellt würden.

    Schwierig wird es v. a. dann, wenn die soziale Abfederung sich als notwendig erweist und Derjenige, der seine Hand darüber hat, dies aus parteitaktischen Gründen zurückweist - mit der Option, sich zu gebotenerer Stunde dann als Retter zu gebären.



  33. 9.

    Viel unterschlagen bewusst, dass die CO2-Preise auch nach den Plänen von CDU und FDP massiv ansteigen sollen. 55°C Vorlauftemperatur als Daumenwert für Wirtschaftlichkeit einer WP sind dabei allerdings erheblich höher als die 35°C, die gerne von Klimaskeptikern kolportiert werden. Man muss schon sehr lange nichts mehr in den Unterhalt der Immobilie investiert haben, wenn man höhere Vorlauftemperaturen benötigt.

  34. 8.

    Eine Lebenslüge wird gerade abgeräumt. "Wind und Sonne schicken keine Rechnung" ist schlicht falsch. Warum können sich dann mehr als 300.000 Haushalte keinen Strom mehr leisten? Was in Deutschland jeder für den Strom bezahlt, kann er an seiner Stromrechnuig ablesen. Es ist einer der höchsten Strompreise der Welt.

  35. 7.

    "CO2 Ausstoß im Stromsektor sinkt von Jahr zu Jahr". Der Anteil an Erneuerbaren am deutschen Strommix liegt seit Jahren relativ konstant bei ca. 50 %.

    https://strom-report.com/strom/

    Dass der CO2 Anteil in den nächsten Jahren massiv sinken wird, dafür gibt es keine Anhaltspunkte. Im Gegenteil. Durch die neuen Gaskraftwerke für LNG und Ersatz für die stillgelegten Atomkraftwerke wird der CO2 Anteil eher steigen. Eine Gasheizung stößt 0.16 kg/kWh CO2 aus, eine WP COP 2 mit deutschem Strommix 0.22 kg/kWh CO2.

  36. 6.

    Ob "Kleinere Maßnahmen" am Haus für den Einsatz einer WP reichen, hängt vom wärmetechnischen Zustand der Bestandsimmobilie ab. Es gibt genügend Beiträge im Internet, wo frische WP Besitzer über hohen Stromverbrauch klagen. Denn die WP arbeitet im Vergleich zu möglichen vorigen Gas- oder Ölheizung nur bei niedrigen Vorlauftemperaturen in einem wirtschaftlich günstigen Arbeitspunkt: Die WP wird mit höheren Vorlauftemperaturen dann gleitend ein normales Elektroheizgerät und macht ihren Job als WP immer weniger. In Skandinavien und in Frankreich ist die WP stark verbreitet, weil Strom nur ein Bruchteil des hiesigen Strompreises ausmacht. Da heizt man mit einem hohen Anteil von elektrischem Strom ohnehin traditionsgemäß. Anders sieht das hier mit dem höchsten Strompreis der Welt aus, da ist selbst der subventionierte Strompreis für WPs noch viermal so hoch wie in Skandinavien.

  37. 5.

    Der Vorwurf ist natürlich unsinnig. Es stimmt: Bei strengem Frost ist eine Wärmepumpe mit dem heutigen Strommix schlechter als eine Gasheizung. Jedoch: Strengen Frost haben wir nur zwei Wochen im Jahr und der CO2 Ausstoß im Stromsektor sinkt von Jahr zu Jahr. Im Mittel ist die Wärmepumpe also schon heute besser als die Gasheizung und in zehn Jahren auch wenn es richtig kalt draußen ist.

  38. 4.

    Ein gewisser Klimaskeptiker, der glaubt, dass man nur genügend fossilen Wohlstand in die Dritte Welt bringen muss, um den anthropogenen Klimawandel zu minimieren, wird im Netz aber auch immer wieder Lügen gestraft, weil er z.B. mit falschen Zahlen hausieren geht. In der Fachwelt sind die Thesen des Pensionärs, der sich mit Büchern und Internet-Videos ein nettes Zubrot verdient, mehr als nur umstritten. Selbst die Europäische Kommission warf öffentlich gewissen Berliner Medien eine bewusste Irreführung Irreführung beim angeblichen "Heizhammer" vor.

    Wer sich heute eine neue fossile Heizung einbauen, sollte sich auch bewusst sein, dass CDU und FDP vor allem über CO2-Abgaben das den Markt regeln lassen wollen.

    Bei der Wärmepumpe ist es wie mit einem Tempolimit: Funktioniert weltweit, nur nicht in Deutschland.

  39. 3.

    Das Gesetz ist perfekt technologieoffen, schreibt es doch lediglich vor, dass 65% der Energie aus erneuerbaren Quellen kommen müssen. Im Gesetz steht nichts von Wärmepumpen. Wer Technologieoffenheit fordert rennt also offene Türen ein.

  40. 2.

    Es ist Legende, dass man ein Haus vor dem Einbau einer Wärmepumpe auf ein Topniveau sanieren muss. Oft reichen schon kleinere Maßnahmen. Gerade in Ostdeutschland, wo der Wohnungsbestand - im Durchschnitt - in einem besseren energetischen Zustand ist als im Westen.

  41. 1.

    Verfolgt man die Diskussionen um die Wärmepumpe im Internet, so müßte doch zuerst geklärt werden, was eine Luft-Wasser Wärmepumpe (der häufigste Typ) mit hiesigem Strom betrieben überhaupt bringt. Wie beispielsweise steht es um den Vorwurf, dass diese Wärmepupe mehr CO2 ausstößt als ggf. die vorhandene Gasheizung, die jetzt durch eine Wärmepumpe ersetzt werden soll?

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