Bildung - Berlin und Brandenburg gehen bei Qualitätssicherung in Schulen getrennte Wege

Do 13.07.23 | 16:49 Uhr
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Eine Mathematik Klassenarbeit der 7. Klasse eines Gymnasiums. (Foto: picture alliance/Zoonar)
Audio: rbb24 Inforadio | 13.07.2023 | Thomas Bittner | Bild: picture alliance/Zoonar

Das ISQ kümmert sich für Berlin und Brandenburg um Bildungsstudien, Vergleichsarbeiten und Schulevaluationen - bisher: Brandenburg steigt nun aus. Es ist nicht das erste Mal, dass die Länder ihre Zusammenarbeit in der Schulbildung beenden.

Nach der Aufkündigung der Zusammenarbeit beim gemeinsamen Landesinstitut für Schule und Medien (LISUM) werden Berlin und Brandenburg auch beim Thema Qualitätssicherung in Schulen getrennte Wege gehen. Brandenburg zieht sich aus dem gemeinsamen Institut für Qualitätssicherung (ISQ) zurück. Das kündigte das Potsdamer Bildungsministerium am Donnerstag an.

Zum 31. Dezember 2024 wird das Land demnach aus dem Trägerverein austreten, in dem neben den beiden Ländern auch die Freie Universität Berlin, die Universität Potsdam und die Landesschulbeiräte vertreten sind.

Mit der Kündigung ist eine komplette Neuaufstellung der Qualitätssicherung sowie der Aus-, Fort- und Weiterbildung von Lehrkräften in einem neuen Landesinstitut verbunden. Lehrkräftebildung, Unterrichtsentwicklung und Qualitätssicherung sollen gebündelt werden, kündigte Bildungsminister Steffen Freiberg an. Bisher war das ISQ unter anderem für Bildungsstudien, Vergleichsarbeiten und Schulevaluationen zuständig.

Berlin will ab 2025 selbst für Lehrerbildung sorgen

Berlin hatte zuvor angekündigt, sich aus dem gemeinsamen Landesinstitut für Schule und Medien (LISUM) mit Sitz im brandenburgischen Ludwigsfelde zurückzuziehen, um ab 2025 in Berlin die Lehrerbildung in einem eigenen Landesinstitut zu organisieren. Der damals noch rot-grün-rote Senat war damit den Empfehlungen einer Qualitätskommission zur Schulqualität, der sogenannten "Köller-Kommssion" gefolgt.

Die Experten hatten Berlin zu einem eigenen Landesinstitut geraten, wie es auch in Hamburg, Scheswig-Holstein und Baden-Württemberg existiert. Der neue CDU-SPD-Senat in Berlin hatte diese Linie übernommen.

Berlin zeigt sich nicht überrascht

Die Berliner Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU) sagte, sie bedauere die Kündigung des Landes Brandenburg beim Institut für Schulqualität. Der Schritt komme dennoch nicht überraschend. Berlin werde den Auftrag des ISQ in Eigenregie weiterentwickeln, denn es genieße hohe Akzeptanz bei den Berliner Schulen.

Mit der Zusammenarbeit im LISUM und im ISQ waren auch mehrere gemeinsame Vorhaben in der Schulbildung beider Länder verbunden, unter anderem gemeinsame zentrale Prüfungen, gemeinsame Rahmenlehrpläne und ein Bildungsserver für beide Länder. Arbeitsgruppen beider Länder beraten derzeit über die Zukunft dieser Projekte.

Sendung: rbb24 Abendschau, 13.07.2023, 19:30 Uhr

2 Kommentare

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  1. 2.

    Auf die städtischen und ländlichen Bedürfnisse hätte man auch in gemeinsamen Institutionen Rücksicht nehmen können. Was sind die Gründe für den Rat der Expert:innen? So scheint es eine Reform um der Reform willen zu sein.

  2. 1.

    Qualitätssicherung? Weiterentwickeln? Oder doch Retourkutsche?
    Auf jeden Fall gibt es eine Diskrepanz. Zwischen den gewählten Begriffen und den Ergebnissen. Die (guten) Schüler sind die Leittragenden und die Abschlüsse haben keinen guten Ruf. Der aber wichtig ist, um angenommen zu werden.

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