Kürzung des Ruhegelds - Ex-Bezirksbürgermeister von Dassel klagt gegen Senatskanzlei

Di 04.07.23 | 13:21 Uhr
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Archivbild:Stephan von Dassel (Bündnis 90/Die Grünen) am 25.08.2022.(Quelle:dpa/F.Sommer)
Bild: dpa/F.Sommer

Der frühere Bezirksbürgermeister von Berlin-Mitte, Stephan von Dassel (Grüne), klagt gegen die Kürzung seines Ruhegehalts, die aus disziplinarischen Gründen verhängt wurde. Das teilte ein Gerichtssprecher des Verwaltungsgerichts Berlin am Dienstag mit. Zuvor hatte der "Tagesspiegel" berichtet.

Konkret gehe es um eine Kürzung von 20 Prozent für die Dauer von zwölf Monaten. Die Klage richtet sich laut Gericht gegen die Senatskanzlei. Dem Sprecher zufolge ist noch unklar, wann die zuständige Disziplinarkammer über die Klage entscheidet, die dem Gericht bereits seit Anfang des Jahres vorliegt.

Von Dassel antwortete auf eine Anfrage nicht. Die Senatskanzlei äußert sich in solchen Fällen generell aus Datenschutzgründen nicht.

Abgewählt wegen umstrittener Stellenbesetzung

Die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) hatte von Dassel im September 2022 bei einer Sondersitzung abgewählt. Hintergrund war dessen Verhalten im Zusammenhang mit einer umstrittenen Stellenbesetzung. Von Dassel soll versucht haben, einen bei einer Stellenbesetzung unterlegenen Bewerber mit Hilfe einer Geldzahlung davon abzubringen, gegen die Entscheidung zu klagen.

Ein konkretes Geldangebot habe es von seiner Seite nicht gegeben, hatte von Dassel gesagt. Er hatte entsprechende Vorwürfe zurückgewiesen und einen Rücktritt abgelehnt.

Um die Vorwürfe gegen ihn in der Verwaltung unabhängig aufarbeiten zu lassen, hatte der Grünen-Politiker selbst bei der Senatskanzlei um die Einleitung eines Disziplinarverfahrens gegen ihn gebeten. Mit der Klage geht der Grünen-Politiker, der inzwischen Bezirksverordneter in Mitte ist, gegen den Ausgang des Verfahrens vor.

Sendung: rbb24 Abendschau, 04.07.2023, 19:30 Uhr

10 Kommentare

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  1. 10.

    Im Verhalten des Herrn von Dassel liegen genau die Gründe für den derzeitigen Höhenflug der AfD. Und ich schließe mich der Frage an: warum bezieht Herr von Dassel ein Ruhegeld? Wofür? Was leistet er für dieses Geld, dass aus Steuermitteln stammt? Ich kann es meinen Mitbürgerinnen und Mitbürgern nicht verdenken. Auch wenn ich selbst die AfD nicht wählen würde. Warum sollten diese Damen und Herren es denn anders oder besser machen, als die sogenannten Etablierten? Glaubt das wirlich jemand?

    Gruß
    Navan

  2. 9.

    Ist das etwas neues ? Mich erstaunt in diesem Land und den Werten nichts mehr !

  3. 8.

    Job zuende, Geld zuende. Amt zuende, Geld auch zuende. Das sollte auch für die im Februar abgewählten Vertreter gelten.

  4. 7.

    Er sollte lieber das ganze Geld was er bekommen hat zurück geben, da er nicht wirklich was geleistet hat. Und jetzt noch mehr Ruhegelder fordern geht gar nicht.

  5. 6.

    Ich kann mich noch gut daran erinnern, als der Herr von Dassel aufgrund einer Handvoll Spätverkauf-Partys im Bereich Rosenthaler/Torstraße den gesamten Spätverkauf-Betrieb am Sonntag einschränkte bzw. unterband und diverse "Bäckereien" geschlossen wurden. Das schlug mir persönlich äußerst "sauer" auf, weil die Qualitätsdichte im Soldiner Kiez nicht besonders hoch war, aber aus Wahlkampfgründen die Afd auf rechts überholt wurde. Chapeau Herr v. Dassel. Ein Husarenstück oder "Neues aus Schilda"! Jetzt noch eine Klage auf das höhere Ruhegehalt. Nachtigall, ick hör dir trapsen!

  6. 5.

    Und wieder einer, der den Hals nicht voll kriegt. Gewissen?

  7. 4.

    Mit welchem Recht soll der Beziksburgermeister Ruhe Geld beziehen? Jeder andere Mensch, würde es in diesem Fall auch nicht mehr bekommen.

  8. 3.

    Mit welchem Recht erhalten Politker "Ruhegehälter"? Kein Wunder, dass unser Rentensystem so marode ist, wenn nur Arbeiter und Angestellt einzahlen - würden ALLE Berufsstände dies machen, gäbe es nicht diese Rentenungerechtigkeit wie es sie nur in D gibt. In Österreich funktioniert es, in anderen Ländern auch, die sich sozial nennen. Nur hier nicht. Scheiß Berufsbeamtentum und Politikerkaste. Für mich kein Grund NAzis zu wählen, jedoch verständlich, wenn es immer mehr werden, die es machen - leider!

  9. 2.

    Passt in die aktuelle Zeit.
    A Haufen Mist bauen, für nichts verantwortlich sein wollen, den Steuerzahler / Wähler schröpfen.
    So macht man das als Politiker.

  10. 1.

    Netter Versuch Herr Dassel.

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