Positionspapier der Innenminister - Berliner CDU unterstützt Forderung nach Passentzug für Organisierte Kriminelle

Sa 26.08.23 | 19:48 Uhr
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Symbolbild: Deutscher Personalausweis und Reisepass (Quelle: dpa/Zoonar)
Bild: dpa/Zoonar

Die Berliner CDU unterstützt die Forderung, Organisierten Kriminellen mit doppelter Staatsangehörigkeit den deutschen Pass zu entziehen. Das sagte Burkard Dregger, innenpolitischer Sprecher der CDU im Abgeordnetenhaus, dem rbb. Damit stellen sich die Berliner Christdemokraten hinter ein Positionspapier der Innenminister der unionsgeführten Länder.

"Ich begrüße jeden Versuch, eingewanderte Verbrecher aus unserem Land zu entfernen, auch wenn die rechtlichen Hürden hoch sind", so Dregger gegenüber dem rbb. "Bereits heute kann die erteilte deutsche Staatsbürgerschaft entzogen werden, wenn sie durch falsche Angaben erschlichen worden ist." Dregger argumentierte, dass jeder Eingebürgerte bei seiner Einbürgerung versichern müsse, dass er sich zur freiheitlichen demokratischen Grundordnung des Grundgesetzes bekenne. Aus Dreggers Sicht sei "eine gesetzliche Regelung denkbar, die Staatsangehörigkeit zu entziehen, wenn schwerste Straftaten begangen worden sind".

Positionspapier der unionsgeführten Innenministerien

Die Innenminister der unionsgeführten Bundesländer wollen die Bekämpfung der organisierten Kriminalität verschärfen. Das Positionspapier, über das zuerst die "Welt am Sonntag" berichtet hatte, wurde unter Federführung von Hessen und Nordrhein-Westfalen erarbeitet und mit den unionsgeführten Innenministern abgestimmt. "Zu prüfen ist, ob Personen mit doppelter Staatsangehörigkeit, die an Organisierter Kriminalität nachweisbar mitwirken, die deutsche Staatsangehörigkeit entzogen werden kann", heißt es in dem Papier.

Die SPD-geführte Senatsverwaltung für Inneres war zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.

Sendung: rbb24 Inforadio, 26.08.2023, 16:33

28 Kommentare

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  1. 28.

    Das stimmt natürlich, aber jedem "politischen Wollen" sind durch das Grundgesetz - in seiner Auslegung durch die gewählten Bundesverfassungsrichter/-innen - u.a.
    durch das "Verhältnismäßigkeitsprinzip" Grenzen gesetzt.
    Diese politischen Gestaltungsgrenzen - auch mal mit empirischen "Lageanalysen" unterlegt - zu kennen fände ich als "Diskussionsgrundlage" sehr interessant, damit man selbst nicht "im Trüben fischen" muss.
    MfG

  2. 27.

    Da stimmt natürlich, aber jedem "politischen Wollen" sind durch das Grundgesetz - in seiner Auslegung durch die gewählten Bundesverfassungsrichter/-innen - u.a. durch das "Verhältnismäßigkeitsprinzip" Grenzen gesetzt.
    Diese politischen Gestaltungsgrenzen - auch mal mit empirischen "Lageanalysen" unterlegt - zu kennen fände ich als "Diskussionsgrundlage" sehr interessant, damit man selbst nicht "im Trüben fischen" muss.
    MfG

  3. 26.

    "So wie Mutti die Weiche nach links gestellt hat, wird der Nachfolger von Merz die Weiche wieder nach rechts stellen müssen, "

    Wie gesagt man muß selbst extrem weit rechts stehen um eine solche These zu vertreten. Merkel hat den konservativen und wirtschaftliberalen Kurs unter Kohl weiterverfolgt.

  4. 25.

    Wenn es die Situation erfordert können oder müssen Gesetze geändert, bzw. außer Kraft gesetzt werden. Es ist alles nur eine Frage des Wollens ! Es wird auch etwas in dieser Richtung passieren. Die Ersten preschen schon vorsichtig vor und sondieren die Lage. Da man bisher keine ernsthaften Anstalten gemacht hat, etwas zu verändern, werden die nötigen Konsequenzen in der Endabrechnung drastischer ausfallen, als sich mancher heute träumen lässt.

  5. 24.

    Es geht also um eine einfach-gesetzliche Regelung im Sinne von Art. 16 Absatz 1 Satz 2 GG?
    "Art 16
    (1) Die deutsche Staatsangehörigkeit darf nicht entzogen werden. Der Verlust der Staatsangehörigkeit darf nur auf Grund eines Gesetzes und gegen den Willen des Betroffenen nur dann eintreten, wenn der Betroffene dadurch nicht staatenlos wird."
    Vllt. bekommt man ja mal - wenn's in's Budget passt - eine juristische Einschätzung bzgl. "der Hürde".
    Danke!

  6. 23.

    Martenstein: „Ich habe meine Meinung nicht geändert"

  7. 22.

    Martenstein hatte behauptet das Tragen von Judensternen auf Corona-Demonstrationen sei „sicher nicht antisemitisch", das wurde zu Recht gelöscht. Es gab keinen "Maulkorb" aber mit der Wahrheit nehmen sie es nicht so genau, wie bereits schon gestern.

  8. 21.

    CDU und links? Selbst in der Merkel Ära nicht.
    Frau Merkel hat in Ihrer Zeit das C in CDU gestärkt. Was mir persönlich trotz meiner Ungläubigkeit unter z.B. Helmut Kohl nie so richtig eingeleuchtet hat, wofür dieses C in dieser Partei steht.
    Christliche Werte wie Menschlichkeit, Umweltschutz etc. Das eine oder andere zu zaghaft oder nicht zu Ende gedacht bzw. an den eigenen Leuten gescheitert.
    Heute haben die Konservativen wieder die Oberhand gewonnen. Aber mit Sicherheit kein linkes Gedankengut.

  9. 20.

    So wie Mutti die Weiche nach links gestellt hat, wird der Nachfolger von Merz die Weiche wieder nach rechts stellen müssen,
    um sich eine zukünftige Machtoption zu sichern, wenn die CDU den nächsten Kanzler stellen möchte. Der Kollege Spahn hat als erster begriffen, wo der Haase läuft und bereitet sich schon auf die Kür vor, nachdem er schon einmal verzichtet hat bzw. sogar musste.

  10. 19.

    "Die CDU ist seit der "Merkel-Ara" nach links gerückt."

    Deswegen kokettiert Pascha-Merz mit der rechtsextremen AfD, indem er identische Positionen einnimmt? Oder Vornamen-Kai, der mit Rassismus Wahlkampf in Berlin machte? Und nicht zuletzt Dregger der wie sein Vater ganz weit rechts steht?

    Man muß selbst sehr weit rechts stehen wenn man meint die Unionsparteien wären "nach links gerückt". Sogar extrem weit rechts. Da ist dann alles andere "links".

  11. 18.

    Auweia… das GG ist nur für Deutsche…
    Na dann erklären sie mal warum es in Artikel 1 heiß:
    Die Würde des Menschen ist unantastbar… und nicht die Würde des Deutsche ist unantastbar… und nebenbei der einzige Artikel der nicht eingeschränkt werden darf.

  12. 17.

    Solch ein Unsinn. Man kann nicht einfach jemanden die deutsche Staatsbürgerschaft entziehen. Man sieht wie schwierig es ist jemanden aus einer Partei auszuschließen. Primitiver Stimmenfang, sonst nichts. Wichtig wäre es mal mehr Lehrer einzustellen.

  13. 16.

    Wie Sie sehen, ist es keine einfache Aufgabe kriminell gewordene Menschen abzuschieben und das ist auch gut so (Stichwort: Menschenrechte). Wer sich eine schnelle, unkomplizierte Exekutive wünscht, arbeitet wieder auf den Faschismus hin...

  14. 14.

    Der von mir sehr geschätzte Harald Martenstein, einst TAGESSPIEGEL, den hat er wegen eines Maulkorbes verlassen. "Ein Land mit dauerhaft ungeregelter Zuwanderung geht vor die Hunde".

  15. 13.

    Deutschland ist ein Failed State geworden, kann einfachste Aufgaben nicht mehr bewältigen: wie eine Ausbürgerung von Kriminellen zurück in ihr Land.
    Zudem sieht man dass die Gesetzgebung (GG, STGB, BGB) überhaupt nicht funktioniert und sich selbst im Weg ist, und sich widerspricht und Lücken hat.
    Angefangen vom GG das nur für Deutsche gilt. Ergo kann ganz einfach nicht jeder Zugereiste nach GG behandelt werden, denn das GG ist für Deutsche und nicht für Menschen mit einer anderen Staatsangehörigkeit. Entweder man Bürgert ein, das geht aber nicht, weil der ausländische Pass gültig bleibt.
    Umgekehrt für Deutsche im Ausland auch. Man bleibt national gebunden, es sei denn man will seine ausländische Staatsbürgerschaft unbedingt loswerden. Das macht aber keiner freiwillig. Deswegen ist die Doppelte Staatsbürgerschaft Quatsch und ein Nachteil (GG) ggü denen die keine Doppelte haben.

  16. 12.

    Abgesehen davon, ob ich eine derartige Regelung gut fände oder nicht: Die CDU sollte zunächst einmal prüfen, ob der Entzug der Staatsbürgerschaft überhaupt irgendwelche Wirkungen haben könnte:
    1. Wie viele organisiert Kriminelle haben überhaupt 2 Staatsbürgerschaften? Oder sind das z. B. oft Nachkommen von staatenlosen Palästinensern, die keine weitere Staatsbürgerschaft haben?
    2. Und selbst wenn die deutsche Staatsbürgerschaft entzogen werden kann: Ist eine Abschiebung realistischerweise möglich? Oder würde das wie bei vielen abgelehnten Asylsuchenden aus den verschiedensten Gründen scheitern?

    Bitte nicht noch ein Gesetz, das nicht umgesetzt wird!

  17. 9.

    "Was sind nun schwerste Straftaten…"

    Die laut Gesetz als "besonders schwer" definiert werden. Wie zum Beispiel der Diebstahl der Goldmünze aus dem Bodemuseum: besonders schwerer Diebstahl. Usw.

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