Konzeptverfahren - Wettbewerb zur Nachnutzung des ICC soll im nächsten Sommer starten

Mo 25.09.23 | 14:13 Uhr
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Symbolbild: ICC, Messedamm (Quelle: dpa/Schoening)
Bild: dpa/Schoening

Der Berliner Senat will am Dienstag grünes Licht für den Wettbewerb zur Nutzung des Internationalen Congress-Centrums (ICC) geben. Demnach ist das Ziel, das denkmalgeschützte Gebäude zu einem Kunst- und Kulturzentrum zu machen.

"Im Bedarfsfall" sei auch eine Nutzung für Kongresse und Konferenzen zulässig, heißt es im Senatsbeschluss, der dem rbb vorliegt. Damit setzt Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD) neue Prioritäten für die Wiederinbetriebnahme des ICC: In der Vergangenheit lag der Fokus vor allem auf der Nutzung als Kongresszentrum.

Potenzielle Investoren sollen aber auch ein neues Hotel und ein Bürogebäude auf dem Areal errichten dürfen. Großflächiger Einzelhandel wie bei einer Shopping-Mall wird hingegen ausgeschlossen. In einem ersten Schritt soll nun ein Konzeptverfahren durchgeführt werden, um eine konkrete Umsetzungsidee zu finden.

Schadstoffbelastung soll noch einmal analysiert werden

Anders als bei früheren Versuchen, das seit 2014 stillgelegte ICC wiederzubeleben, wird sich der Senat nun aber nicht mehr an der notwendigen Schadstoffsanierung beteiligen - aus Kostengründen. In der Vergangenheit waren dafür noch 200 Millionen Euro aus dem Landeshaushalt vorgesehen. Komplett abstoßen will der Senat das ICC aber auch nicht: Geplant ist, das ICC in Erbbaurecht über 99 Jahre zu vergeben.

Vor dem Konzeptverfahren soll laut Senatsbeschluss allerdings noch einmal analysiert werden, wie hoch die Schadstoffbelastung im ICC ist. Außerdem soll eine Machbarkeitsstudie klären, ob das marode ICC-Parkhaus abgerissen werden könnte, um die Fläche für einen Hotelneubau zu nutzen. Für Investoren dürfte das eine der entscheidenden Fragen bei der Vermarktbarkeit sein. Auch der kleine Parkplatz gegenüber vom ICC-Haupteingang ist Teil des Verfahrens, hier könnte laut Senatsbeschluss ein Neubau für Büros entstehen, vorrangig für die Messe Berlin.

Bis 2028 soll das ICC vergeben sein

Laut Zeitplan der Wirtschaftsverwaltung soll das Konzeptverfahren im Sommer 2024 starten, bis Mitte 2026 sollen die Angebote möglicher Investoren auf dem Tisch liegen. Bis 2028 soll das ICC schließlich vergeben sein. Für das gesamte Verfahren sind bislang 1,66 Millionen Euro eingeplant.

Der Senatsbeschluss muss nun noch im Abgeordnetenhaus abgesegnet werden, eine Zustimmung gilt aber als sicher.

Sendung: rbb24 Abendschau, 25.09.2023, 19:30 Uhr

12 Kommentare

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  1. 11.

    In dem einen Artikel wird über die Suche nach einem Standort für die ZLB berichtet und hier über die Suche nach einer Nachnutzung des ICC…

  2. 10.

    Über Geschmack lässt sich trefflich streiten. Das ICC steht unter Denkmalschutz, abreißen ist also nicht.

    Ich hab hier sowieso eher den Eindruck als ginge es hier auch nicht um Kosten, sondern um so eine Art "Rache" der enttäuschten Ostalgiker weil der PdR abgerissen wurde, was ich btw. sehr schade fand.

    "Machst du mir mein Förmchen kaputt, mache ich dir dein Förmchen kaputt. Auf diesem Niveau spielt sich das Gejammer hier ab.

  3. 9.

    Sie scheinen Ahnung zu haben, dass Sie uns gleich auch noch die Bauweise des abgerissenen Palast der Republik erklären.
    Aber, letztendlich hat Eric&Sven Recht: abreißen! Seit Jahren ein Millionengrab, für das der Steuerzahler aufkommt und zudem wirklich ein ähnlicher, aus der Zeit gefallenen architatonischer Schrott.

  4. 8.

    Genau!

    Oder mal im Ernst: kann man die dreieinhalb Millionen Bücher u.a. der Zentralen Landesbibliothek nicht vielleicht im ICC unterbringen?? Ich hab gerade mal nachgerechnet - müsste passen. Und es wäre sogar noch Platz für was anderes.
    Über die Schadstoffbeseitigung und den Regaleinbau müsste man nochmal nachdenken...

    Auf jeden Fall ist dann der ICC-Abriss vom Tisch und in der Friedrichstraße könnten weiter Klamotten verkauft werden. O.ä.

  5. 7.

    Das versteht kein Mensch der einigermaßen bei Verstand ist, warum der Planungsprozess und das gesamte Verfahren so lange dauert.
    Die Kosten würden bei einem beschleunigten Verfahren nicht unerheblich gesenkt !
    Da sollten die beteiligten einfach mal über Ihren Schatten springen und die ein oder andere Überstunde in Kauf nehmen!

  6. 6.

    Keine Ahnung, aber maulen. Im ICC wurde kein Asbest sondern Cafco verbaut. Cafco ist ein nicht krebserregend, gleichwohl aber ein sog. Gefahrstoff, der heute noch in div. Bauten zu Brandschutzzwecken verwendet wird. Einen Bericht dazu können sie hier nachlesen:
    https://www.morgenpost.de/berlin-aktuell/article123993779/Nicht-asbestverseucht-ICC-koennte-billiger-werden.html

    Bei Erichs Lampenladen kam dagegen schnöder Spritzasbest, teilweise ungekapselt, zum Einsatz. Beide Bauten lassen sich vom Auffwand der Schadstoffentsorgung und auch der Konstruktion in keiner Weise vergleichen.

  7. 5.

    Seit Jahren schon die Diskussion über den Abriss,u.a. auch wegen Asbestbelastung. Und nun neue Planung ?? So schnell schon ? Na ja, eben Berlin, da ticken die Uhren wohl langsamer.

  8. 4.

    Ich finde die Idee genial, daß im Internationalen Congress Center auch Kongresse stattfinden sollen.

  9. 3.

    Warum reißt man diesen asbestverseuchten Schuppen nicht ab?
    Aber nein, da klammern die Alt-Westberliner, vielleicht kleben die sich sogar daran fest.

  10. 2.

    Also für den Abriss des Parkhauses war ich schon immer. Und wenn man schon dabei ist, könnte man doch den Rest auch gleich mit abreißen, oder?

    Andererseits: wenn man ein Hotel dahinbauen will, warum nicht das ICC als Frühstücksraum nutzen und als Kinderspielzimmer; eventuell wäre auch noch Platz für ein Schwimmbecken...

    Ansonsten: abreißen das ganze Ensemble!

  11. 1.

    Warum erst im nächsten Sommer ? Wie viel Zeit soll denn noch vergehen?

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