Bezirk Mitte und Senat finden Lösung - Einigung im Streit um Finanzierung von Jugendeinrichtungen

Mi 31.01.24 | 22:21 Uhr
  6
Zwei Jungen sind in einem Jugenfreizeitzentrum hinter einem Billardtisch zu sehen (Quelle: dpa/Markus Scholz)
Video: rbb24 Inforadio | 31.01.2024 | Jan Menzel | Bild: dpa/Markus Scholz

Im Haushaltsstreit zwischen dem Bezirk Mitte und dem Land Berlin gibt es eine Lösung.

Die Finanzverwaltung erteilte am Mittwochabend ihre Zustimmung, dass der Bezirk auf Rücklagen zurückgreifen darf. Damit ist die Schließung von Familienzentren und Projekten der Jugend- und Jugendsozialarbeit vom Tisch.

Erleichterungen im Bezirk, dass Kürzungen abgewendet wurden

Mittes Bezirksbürgermeisterin Stefanie Remlinger (B'90/Die Grünen) reagierte mit großer Erleichterung. "Alle Jugendeinrichtungen sind gesichert", sagte Remlinger dem rbb am Mittwoch. Die Finanzverwaltung habe dem Bezirk schriftlich mitgeteilt, dass Mittel aus einer Investitionsrücklage entgegen den regulären Bestimmungen entnommen werden dürfen, um damit im Jugendbereich Kürzungen zu verhindern. Damit folgte die Verwaltung einem Vorschlag der Bezirksbürgermeisterin. Mittel für den Bauunterhalt dürfen dagegen nicht umgewidmet werden.

Der Bezirk Mitte muss im laufenden Haushaltsjahr rund 13 Millionen Euro einsparen. Davon entfallen etwa 3,7 Millionen auf den Jugendbereich. Zu Jahresanfang hatte der Bezirk 95 Einrichtungen der Jugend- und Familienhilfe mitgeteilt, dass sie nur noch bis Ende April finanziert werden können.

Remlinger geht von einer Lösung für gesamten Doppelhaushalt aus

Die Beschäftigten hatten mehrfach demonstriert, in der vergangenen Woche auch vor der Sitzung des Senats. Mit der Einwilligung der Finanzverwaltung gibt es zunächst eine Lösung für dieses Jahr. Aber auch für 2025 ist Bezirksbürgermeisterin Remlinger zuversichtlich: "Ich gehe davon aus, dass wir einen Durchbruch für den gesamten Doppelhaushalt haben."

Hintergrund sind Zusagen der Bildungsverwaltung, Kosten für die Anna-Lindh-Schule zu übernehmen. Diese musste aus ihrem alten sanierungsfälligen Gebäude ausziehen und ist nun in einer Mietimmobilie untergebracht.

Sendung: rbb24 Inforadio, 31.01.2024, 22:20 Uhr

6 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 6.

    Hallo Nicola...ja du hast es genau verstanden...ich bin sehr enttäuscht...hier in Hohenschönhausen hat sich der Senat..der bisher Jugendclubs unterstützt hat aus der Finanzierung zurückgezogen..nur weil der Bezirk die Finanzierung übernommen hat geht der Betrieb hier weiter...ich frage mich immer mehr wie ernst unserer Politik Kinder und Jugendliche sind..das macht mich soo traurig die Kids brauchen unsere Hilfe gerade in sozialen Brennpunkten.. dennoch freue ich mich für die Kids im Wedding..

  2. 5.

    Juhu, Schließungen sind vom Tisch!
    Die Kinder haben gejubelt!

  3. 4.

    Lieber Matthias,

    was ich rausgelesen habe aus dem Kommentar ist- Enttäuschung und Frust?
    Meiner Kenntnis nach ist die Haushaltslage und Geldverteilung in den Bezirken sehr unterschiedlich.
    Wie das mit deinen genannten Bezirksbeispielen gemeint ist, kann ich nicht einordnen.
    Viele betroffene Kinder und Jugendliche leben im Wedding.
    Im Bezirk Mitte haben sich viele Träger etc. zusammengetan und ihre Kritik wiederholt öffentlich gezeigt.
    Wie es in den anderen Bezirken mit der Bündelung von Gleichgesinnten ist, kann ich nicht beurteilen.
    Was ich im Vorfeld mitbekam, dass es unterschiedliche Kürzungsabsichten in den Bezirken gab und diese daher unterschiedliche Konsequenzen zur Folge hätten. Gesperrte Gelder betrafen Mitte.
    Benachteiligte Kinder und Jugendliche bleiben ein berlinweites Thema - dass es selbstverständlich Schutz und Förderung gibt- hoffentlich auch.
    Mit freundlichem Gruß

  4. 3.

    Au, wei.Das Rbb-Team hat dazu ja auch im TV gesendet: Nichts für schwache Nerven. Die Bez-bm Remlinger war da echt nicht zu beneiden und der Bürger fragt sich nun, musste da eine Person so unter Stress gesetzt werden? Aber gut für die Jugendlichen. Wenn diese offensichtl. kein Zuhause haben. Richtigerweise wird im Forum angefragt, ob nur Bbm Remlinger das Glück der Senatsentscheidung 'erzittern' durfte - warum es per se nicht für alle Stadtbezirke so glimpflich entschieden wird? Ich meine, es sind unsere Kinder - die Berufstätigen/Wähler von Morgen. Wenn sich scheinbar niemand um sie bemühen (sollte?), dann sollte es wenigstens der Senat tun. Es ist sehr traurig. Man kennt das ja - allerdings von der Seite der in den Sozialberufen Tätigen. Was für ein Arbeitsleben, sich da jedes Jahr oder aller 2 Jahre von Stelle zu Stelle hangeln müssen. Ich meine, es sind nicht nur Sozialberuf'ler', sondern wirkliche Menschen mit Familie, Kindern u.auch eigenen, wenn auch meist bescheid. Wünschen.

  5. 2.

    Interessant... für Mitte übernimmt der Senat die Finanzierung und hier in Hohenschönhausen hat er sich aus der Finanzierung zurückgezogen und dem Bezirk alles überlassen...da fehlen mir die Worte... Jugendgipfel wegen Kriminalität etc und selbst die Ursachen legen...wie soll die dort besprochene Ursachenbekämpfung funktionieren wenn keine Jugendsozialarbeit möglich ist..? Wo ist der Unterschied zwischen Mitte und Lichtenberg, Spandau oder Marzahn - Hellersdorf??? ( rethorische Frage)

  6. 1.

    Gut so! Es wär sonst ein Desaster geworden. Drastische Kürzungen in diesem Bereich verbieten sich, wenngleich trotz dieser guten Nachricht überall genau geschaut werden muss, was sinnvoll ist.

Nächster Artikel