Regierender Bürgermeister und Bildungssenatorin - Senatskanzlei muss nach Gerichtsbeschluss Info zu Beziehung offen legen

Mi 15.05.24 | 15:24 Uhr
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Archivbild:Kai Wegner (CDU), Regierender Bürgermeister von Berlin, und Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU) am 12.04.2024.(Quelle:picture alliance/dpa/M.Skolimowska)
Audio: rbb24 Inforadio | 15.05.2024 | Patrik Buchmüller | Bild: picture alliance/dpa/M.Skolimowska

Die Berliner Senatskanzlei muss mehr Auskünfte über die private Beziehung des Regierenden Bürgermeister Wegner mit Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch geben. Dazu hat das Berliner Verwaltungsgericht die Behörde in einem Eilverfahren verpflichtet.

Nach einer Eilentscheidung des Berliner Verwaltungsgerichtes hat die Berliner Senatskanzlei eine Information im Kontext der Beziehung des Regierenden Bürgermeisters Kai Wegner mit Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch (beide CDU) offengelegt. Senatssprecherin Christine Richter sagte am Mittwoch auf Anfrage, dass Wegner sie im November 2023 über die "private Paarbeziehung" informiert habe. An das genaue Datum könne sie sich nicht mehr erinnern.

Am 5. Januar hatten Wegner und Günther-Wünsch über ihren Anwalt mitteilen lassen, sie hätten sich im Herbst 2023 entschieden, eine Beziehung einzugehen. Kurz vor dieser Mitteilung, am 29. Dezember 2023, gab Wegner die Trennung von seiner bisherigen Partnerin bekannt.

Klagegrund: mögliche Einflüsse der Beziehung auf dienstliches Handeln

Mit den Angaben vom Mittwoch ist nun klar, dass Richter, die auch Chefin des Presse- und Informationsamtes ist, schon weit vor der offiziellen Bekanntgabe von der Beziehung wusste. Ihre Angaben stehen nicht im Gegensatz zu denen Wegners und Günther-Wünschs.

Die Frage, wann Wegner seine Senatssprecherin erstmals über seine Beziehung mit der Senatorin informierte, hatte der Berliner "Tagesspiegel" [Bezahlschranke] an die Senatskanzlei gestellt, die jedoch dazu keine Informationen herausgab. Nach einer daraufhin eingereichten Klage der Zeitung verpflichtete das Verwaltungsgericht die Behörde nun in einem Eilverfahren, Angaben dazu zu machen (VG 27 L 9/24).

Die Recherche für eine beabsichtigte Berichterstattung über mögliche Einflüsse der Beziehung auf dienstliches Handeln beider Senatsmitglieder könne ein gesteigertes öffentliches Interesse beanspruchen, begründete das Gericht seinen Beschluss vom 8. Mai. "Das Informationsinteresse überwiegt die Betroffenheit des allgemeinen Persönlichkeitsrechts."

Klage wurde nur teilweise stattgegeben

Mit dem Beschluss, der am Mittwoch durch einen Beitrag im Tagesspiegel bekannt wurde, gab das Gericht der Klage auf Grundlage des Presserechts allerdings nur teilweise statt. Die Zeitung hatte weitere Informationen angefragt, die sich vor allem auf die Trennung Wegners und seiner früheren Partnerin bezogen. Auskunft darüber lehnten die Richter unter Verweis auf die Privatsphäre der beiden ab.

Die Entscheidung des Verwaltungsgerichtes ist noch nicht rechtskräftig. Möglich ist eine Beschwerde an das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg. Die Senatskanzlei macht davon nach Angaben Richters keinen Gebrauch. Der "Tagesspiegel" prüft eine Beschwerde nach eigenen Angaben.

Sendung: rbb24 Inforadio, 15.05.2024, 13:00 Uhr

41 Kommentare

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  1. 41.

    Ich will? Was für eine Unterstellung. Immer wenn sie keine Arfumente haben, also immer. Warum haben Reporter des "Tagesspiegel" dann eine Klage anstrengen müssen und vor Gericht Recht bekommen?

    Sie lesen wirklich nur was sie lesen wollen und versuchen mir ein Kind in den Bauch zu quatschen.

    "Die Recherche für eine beabsichtigte Berichterstattung über mögliche Einflüsse der Beziehung auf dienstliches Handeln beider Senatsmitglieder könne ein gesteigertes öffentliches Interesse beanspruchen, begründete das Gericht seinen Beschluss vom 8. Mai."

    "Wissen Sie ich steige aus..." Der Fuchs und die Trauben...

    Es gibt Leute die schaffen es nicht in einfachsten Zusammenhängen zu denken. Nein, es ist nicht egal ob eventuell eher die persönlichen Präferenzen oder die erforderliche Eignung eine Rolle bei einem wichtigen Posten gespielt hat.

    Für Leute wie sie gibt es die "Bunte". Schöne Homestorys. Heile Welt.

  2. 40.

    @Leni ich stimme Ihnen zu. Aber manchen Kommentatoren ist egal, ob politische Ämter durch Vetternwirtschaft vergeben werden könnten. Das Kommentieren mit " ist doch Privatsache " heißt Unkenntnis und Gleichgültigkeit.

  3. 39.

    @Matzes Sorry aber sie verstehen leider wieder einmal nicht genau worum es hier eigentlich geht.
    Es geht nicht um fremde Betten, sondern darum, wie hier jemand u U an seinen Posten gekommen sein könnte - und dass das jetzt geklärt wird,. Das ist alles.

  4. 38.

    Viel Text ohne etwas zu sagen.....:-) Ich wünsche Ihnen ein schönes Pfingstfest.

  5. 37.

    Da frage ich mich haben wir in dieser Stadt keine anderen und wichtigsten Probleme zu lösen. Für ist es doch die Privatsphäre der beiden Personen und dieses sollte die Presse auch respektieren. Egal ob sie ein Jahr ein Paar sind oder ein Monat oder eine Woche.

  6. 36.

    Wissen Sie ich steige aus.....Ihre Vermutungen und so weiter sind einfach ohne Worte. Sie wollen unbedingt einen Skandal....dann bauen Sie sich einen.

  7. 35.

    Frau Heike.
    ich sag Ihnen mal meine Kriterien. Meine Perspektive. Als Wählende. Bürgerin. In der Realität Anwesende. Zu Respektierende.

    Mir ist es zunächst wurscht wer wen beglückt. Ist aber wie in der Wohngemeinschaft. Am Ende aber nicht egal wenn was ausgehandelt werden muss. Mit dem Mitbewohner.
    Aus diesem Grund haben seriöse Mandatsträger solcher Konstellationen bisher vermieden, ein und derselben Regierung anzugehören. Das kann man auf dem Dorf, im Gemeinderat so machen. Wo jeder jeden kennt. Also auch klar ist, falls sich die Verpaarten gemeinsam gegen die moderne Dorfbeleuchtung zugunsten der Pseudo-Schmiedeeisernen entscheiden. Wäre aber auch schon da Mist, wenns keiner so richtig wissen soll. der Geliebte aber aussenden noch die Schmiedeeisernen verkauft.
    Geht hier drum Parlamente nicht in die Regenbogenpresse zu ziehen. Ist was grundlegendes. Eigentlich konservative Primärtugend. Amt und Würde und Vertane in Mandat nicht beschädigen. Sowas halt Dies-Das.

  8. 34.

    Ich sage doch, sie lesen immer nur die Hälfte und dann nur das was sie lesen wollen. Deswegen ja die Anfrage des "Tagesspiegel". Möglicherweise hat nämlich die Liason viel früher begonnen.

    Also nichts mit "Halbes Jahr dazwischen, da kann viel passieren".

    Das will man uns weismachen, ja. Warum macht man denn ein Staatsgeheimnis daraus? Weil man mit allen Mitteln verhindern will was einige und auch der "Tagesspiegel" nämlich vermuten.

    "Die Recherche für eine beabsichtigte Berichterstattung über mögliche Einflüsse der Beziehung auf dienstliches Handeln beider Senatsmitglieder könne ein gesteigertes öffentliches Interesse beanspruchen, begründete das Gericht seinen Beschluss vom 8. Mai. "Das Informationsinteresse überwiegt die Betroffenheit des allgemeinen Persönlichkeitsrechts."

    Das wollen sie einfach nicht zu Kenntnis nehmen, warum auch immer.

  9. 33.

    Ehrlich Leni, waren Sie dabei als der Posten vergeben wurde?? Oder hatten Sie einen Spion im Hause Wegener/ Wünsch, das Sie so genau wissen was dort schon vor März 2023 zwischen den Beiden gelaufen ist um, von zuschachern zu schreiben ??

  10. 32.

    Im März 2023 wurden die Senatoren ernannt, im Herbst haben die beiden entschlossen ein Paar zu werden. Halbes Jahr dazwischen, da kann viel passieren. Da gab es nichts zu vertuschen. "Nichts mit auf der Couch"

  11. 31.

    Liebe "Heike", auch Sie verkennen da was. Es geht nicht ums Öffentlichmachen sondern dass da jmd seiner Geliebten einen Senatsposten zugeschachert hat.

  12. 30.

    Darum geht es überhaupt nicht. Ihr Versuch des derailing läuft ins Leere. Hier wurde ein wichtiger Senatorenposten intransparent vergeben, womöglich nicht nach Eignung, sondern nach persönlichen Präferenzen.

    Alle die hier von "Moralapostel" o.ä. schwafeln wären die ersten die Geschacher! skandieren würden wäre das bei den Grünen oder Linken passiert.

    Man erinnert sich an den Fall Graichen oder Jarasch. Wobei letzterer nicht mal ein Fall war, sondern herbeikonstruiert.

  13. 29.

    #Matze: Ihre Aussage wird nicht wahrer wenn Sie sie wiederholen und nein, ich schalte dann nicht gleich eine Anzeige in der Zeitung, wenn Sie es schon so genau wissen wollen. Nur tut das nichts zur Sache. Die Beiden sind in der Politik tätig und ich gönne ihnen ihr Glück. Sie haben sich jedoch an Regeln zu halten. Das haben sie nach Lage der Dinge nicht getan. Punkt.

  14. 28.

    @Leni! Machen sie gleich eine Anzeige in einer Zeitung wenn sie einen neuen Partner kennengelernt haben??? Ich meine das die Beiden, trotz Neid und Häme einen vernünftigen Job machen. Für alle Kritiker ist das Verhältnis natürlich ein gefundenes Fressen.

  15. 27.

    Wie immer lesen sie nur die Hälfte. Warum macht Wegner ein so großes Geheimnis seit wann Wünsch und er ein Paar sind?

    Offensichtlich gilt es zu vertuschen dass es eine Einflussnahme auf die Vergabe des Senatorenposten gab.

    Und da liegt der "Tagesspiegel" mit der Frage nach dem Trennungsgrund vollkommen richtig. Wäre nämlich die neue Beziehung der Trennungsgrund gewesen, dann stünde ja fest, dass Wünsch und Wegner schon viel früher als man jetzt scheibchenweise zugibt ein Paar waren.

    Offensichtlich ist dieser Senat nicht nur käuflich (man hat nie wieder was von der vollmundig versprochenen eidesstattlichen Erklärung gehört), sondern es wurden Senatsposten auf der "Besetzungscouch" vergeben.

    Diese Mauscheleien gehen die Öffentlichkeit sehr wohl etwas an.

  16. 26.

    Na Sie habe ja Probleme.....Da wurde eine Beziehung nicht gleich öffentlich gemacht und Sie unterstellen Matze Unwissenheit, weil er das ganze "Drama" etwas entspannter sieht.
    Vielleicht sollten Sie sich mal ein bisschen entspannen. Es ist herrliches Wetter draußen.;-)

  17. 25.

    Ob der von Ihnen hochgejazzte Bürgermeister genau der Richtige ist, muss nach dem aktuellen Sachstand strikt verneint und bezweifelt werden. Bisher hat er und sein Senat nicht viel vorzuweisen. Von der versprochenen Änderung der Politik in Berlin ist noch nichts zu bemerken. Ganz im Gegenteil ! Es grünt weiter ! Es ist auch nur mit Hilfe der AfD ins Amt gewählt worden, da ihm die Teile der eigenen schwarz-roten Koalition in zwei Wahlgängen die Gefolgschaft verweigert haben. Aber im Endergebnis alles egal, auch die Brandmauer. Hauptsache Bürgermeister !

  18. 24.

    Auch Politiker haben ein Privatleben. Außerdem: seit Wowereit haben wir endlich wieder einen Bürgermeister, auf den die Berliner stolz sein können. Wir Leben nicht mehr in den problemlosen Achtzigern. Die Herausforderungen der jetzigen Zeit müssen auch in Berlin erst einmal bewältigt werden. Dafür ist unser Bürgermeister genau der Richtige. Das sage ich, der 50 Jahre lang SPD gewählt hat. Natürlich nur bei den Berlin-Wahlen. Schröder habe ich nie gewählt. Einen Verräter der Sozialpolitik, wählt

  19. 23.

    Auch Politiker sind Menschen und haben ein Recht auf Glück und Privatsphäre. Also sollte man den beiden Herrschaften endlich in Ruhe ihr Privatleben genießen lassen.

  20. 22.

    Auch das Private ist politisch ist ein alter Sponti-Spruch, von dem die Akteure heute nichts mehr wissen wollen. Es ist eben immer noch so, wie man es gerade braucht, so argumentiert man auch. Heute so, morgen so !

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