Jugendbeirat protestiert - Kinder und Jugendliche fordern Tempo 30 auf Bundesstraße in Groß Schauen

Do 13.06.24 | 13:48 Uhr
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Kinder fordern Tempo 30 auf B246 in Groß Schauen. Bild: rbb
Audio: Antenne Brandenburg | 13.06.2024 | Michael Lietz | Bild: rbb

Die neu gewählten Gemeinde- und Ortsbeiräte in Groß Schauen (Oder-Spree) treffen auf einen selbstbewussten Jugendbeirat: Die dazugehörenden Kinder und Jugendlichen protestieren gegen zu schnell fahrende Autos im Ort und wollen nun erreichen, dass die Bundesstraße 246 verkehrsberuhigt wird.

Die B246 durchschneidet Groß Schauen, einen Ortsteil von Storkow. Sie dient als Umleitungsstrecke für die Autobahn 12 und als Durchfahrtsstraße für Berliner Wochenendtouristen. "Wenn die Autobahn gesperrt ist, dann rasen die hier auch immer", sagte Hannes, ein junger Anwohner. Auf der Bundesstraße gilt innerorts eine Höchtsgeschwindigkeit von 50 km/h.

Kinder-Demo im Juli geplant

Kinder und Jugendliche wollen das Tempo auf der Bundesstraße auf 30 km/h senken, um wieder ungefährdet von der Wohnsiedlung zum Jugendclub zu kommen. Oft müssen sie bis fünf Minuten warten, um die Straße überqueren zu können, wie sie berichten. Die zehn Kinder und Jugendlichen des Jugendbeirats organisieren deswegen einen Protest und haben Plakate gemalt und an Laternen aufgehängt.

"Auf einem waren rote Fußabdrücke über eine Straße", sagte Merle vom Jugendbeirat. "Und weil so viele Katzen schon überfahren wurden, haben wir auch noch einen Grabstein gemalt, auf dem die Katzennamen stehen."

Am 7. Juli soll eine Kinder-Demonstration stattfinden. "Wir sperren einen Teil der B246 ab, dann laufen wir mit Plakaten herum", sagte einer der jungen Organisatoren dem rbb. "Und wir machen noch ein Picknick auf der Straße, was hoffentlich viel Spaß macht." Außerdem hätten sie Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) eingeladen – der aber wohl nicht kommen werde, hieß es vom Jugendbeirat.

Sendung: Antenne Brandenburg, 13.06.2024, 14:40 Uhr

Mit Material von Michael Lietz

8 Kommentare

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  1. 8.

    Also wenn es nach Ihnen ginge, sollten die Kids mucksmäuschenstillstem still sein, kuschen und alles mit sich machen lassen. Toll. Echt!

  2. 7.

    Und die Kinder sind da so ganz allein drauf gekommen für Tempo 30 zu demonstrieren, ganz ohne Anregungen von Medien und Erwachsenen?

  3. 6.

    Das stimmt und wird sich auch nicht ändern lassen. Aber ich würde niemals auf einer dieser Bundesstraßen Berlin durchqueren. Da ist man auf dem Ring schneller und vor allem stressfreier. Die meisten anderen Städte haben den Luxus einer Umgehungsstraße aber nicht.

  4. 5.

    "Unsinn" liegt ja wohl im Auge des Betrachters. Wenn die Kinder dort demonstrieren, wird das nichts ändern. Ist nun mal leider so. Die Vorschriften, wann auf einer Bundesstraße Maßnahmen gegen Tempo 50 ergriffen werden dürfen, sind nun mal leider knallhart. Habe das selbst in meiner Jugend erleben müssen, als wir über die Hauptstraße zur Schule eine Ampel haben wollten. Mit großer Mühe ist dann gerade noch so ein Zebrastreifen rausgekommen und der musste penibel mit Verkehrsaufkommen vs. Fußgängeraufkommen begründet werden. Und das war nur eine einfache Verbindungs- und keine Bundesstraße. Also erzählen Sie mir nichts von "Unsinn".

  5. 4.

    Was erzählen Sie hier für einen empathielosen Unsinn. Anstatt die Jugendlichen, die etwas sinnvolles tun, zu unterstützen, belehren Sie uns und sie von Oben herab mit Ihrem Bürokratiemist. Albern.

  6. 2.

    Bundestraße > Bundesstraße

  7. 1.

    Mit einer Demo wird man dort nichts ändern. Es muss beim Landratsamt der Bedarf angemeldet und begründet werden. Wenn minutenlang ein Überqueren der Straße nicht möglich ist, dann ist dort offensichtlich zumindest zeitweise ein derart hohes Verkehrsaufkommen, dass entweder ein Zebrastreifen oder sogar eine Fußgänger-Bedarfsampel möglich ist und dies stößt mit Sicherheit nicht auf politische Ablehnung. Dafür muss man aber tätig werden, nicht einfach nur protestieren. Da heißt es Autos und Fußgänger zählen, um den Bedarf nachzuweisen. Dieser Nachweis ist auch für ein Tempo 30 nötig, die dürfen auch nicht so einfach angeordnet werden, gleich gar nicht auf einer Bundesstraße.
    Generell muss man auch mal die Frage stellen, warum Bundesstraßen immer noch mitten durch die Orte verlaufen.

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