Einen Monat nach Legalisierung - Cannabis-Clubs verärgert über fehlende Senatsverordnung

Mo 05.08.24 | 14:30 Uhr
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Symbolbild: Eine Hand hält Cannabis-Blüten in die Kamera. (Quelle: dpa/Zalubowski)
Audio: Fritz vom rbb | 05.08.2024 | David Klevenow | Bild: dpa/Zalubowski

Die Umsetzung des Konsumcannabisgesetzes in Berlin lässt weiter auf sich warten. Da in den Prozess verschiedene Stellen involviert sind, könne noch nicht gesagt werden, wann die Verordnung in Kraft tritt, so die Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege. An der Umsetzung wird demnach intensiv gearbeitet.

Ursprünglich war geplant, dass Lizenzen ab dem 1. Juli beantragt werden können.

Derzeit arbeitet die Senatsverwaltung an einem Vorschlag, der anschließend dem Senat vorgelegt wird. Im Anschluss erhält der Rat der Bezirksbürgermeisterinnen und -bürgermeister die Möglichkeit zur Stellungnahme. Der letzte Schritt sei, die Verordnung zur Kenntnisnahme ins Abgeordnetenhaus einzubringen. Das passiert angesichts der parlamentarischen Sommerpause wohl frühestens im September.

Ohne Verordnung kein Cannabis-Anbau

Solange die Zuständigkeitsverordnung nicht vorliegt, sind die Berliner Bezirke zuständig. Die hatten zuletzt aber mitgeteilt, die Anträge vorläufig nicht zu bearbeiten, sondern "mangels hinreichender Zuständigkeitsregelung zunächst ruhend zu stellen". Lediglich das Bezirksamt Marzahn-Hellersorf bearbeite den einen bei sich eingegangenen Antrag, berichtet die "tageszeitung". Weitere 14 Anträge würden in anderen Bezirken vorliegen und ruhen.

Zahlreiche Clubs haben bereits Anträge auf Anbaugenehmigungen gestellt, bei ihnen ist der Unmut über die schleppende Umsetzung des Bundesgesetzes in Berlin groß. Die Vorstände mehrerer Clubs vereinbarten eine Zusammenarbeit. Weitere Vernetzungstreffen sind auch im Rahmen der Hanfparade am Samstag geplant.

Bereits im Juni kritisierte die zuständige Gesundheitssenatorin Ina Czyborra (SPD) die Bundesregierung. Die Zeit für die Umsetzung sei extrem kurz. Sie versicherte damals, die Abstimmungen auch mit dem Nachbarland Brandenburg liefen "auf Hochtouren".

Sendung: Fritz vom rbb, 05.08.2024, 15:30 Uhr

19 Kommentare

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  1. 19.

    Ich verstehe sowohl Sie, als auch die Behörden! - Schließlich wurde von der Union ja der Untergang Deutschlands prophezeit, und wozu sollte sich eine Behörde auf etwas vorbereiten, das erst NACH dem Untergang stattfindet?

  2. 18.

    DIE"Verordnung zur Kenntnisnahme" kann frühestens im September vorgelegt werden. Leider steht im Kommentar nicht,welches Jahr gemeint ist. Wir sind ja schließlich in. Berlin,Pfui- Sarkasmus

  3. 17.

    wenn wir in der Wirtschaft so schnell und effektiv arbeiten würden wie die Politik in diesem Fall wäre Deutschland bereits Pleite. Berlin führt am besten bereits gestern ein Modell Projekt ein in dem Cannabis in Lizensierten Fachgeschäften 24/7 ausgeteilt wird. Wäre nicht nur Wirtschaftlich ein erfolg zu erwarten sondern auch was Möglichkeiten von Sozialarbeit und Jugendschutz ermöglicht. Ich erwarte etwas Einsatz bei dieser Chance zu diesem Zeitpunkt von der Politik.

  4. 16.

    Gern: die halbe Milliarde an verschwendeten Steuergeldern für die Maut von den Herren Dobrindt und Scheuer! Das ergab der Untersuchungsausschuß. Prost!

  5. 14.

    Sehr gutes Argument! War auch mal in Kalifornien, da kannste überall kiffen und es ist wirklich ein Millardenmarkt. Wir brauchen doch das Geld!

  6. 13.

    "Einen Monat nach Legalisierung" in der Überschrift ist verwirrend, Cannabis wurde doch bereits am 01.04.2024 legalisiert und die Anbauvereine sollten dann ab 01.07.2024 an den Start gehen, jedenfalls eine bisher unbefriedigende Situation ausser für die Organisierte Kriminalität.

  7. 12.

    Wenn das Bezirksamt Marzahn-Hellersorf die Anträge bearbeitet ist doch super. Dort gibt es doch bestimmt das ein oder andere leerstehende Objekt was weit genug weg von Kindertagesstätten, Schulen, Kitas, Sportplätzen usw. ist. Ein Umzug wenn es in den anderen Bezirken irgendwann auch mal läuft sollte auch nicht unmöglich sein, nur so als Idee

  8. 11.

    in USA gibt es Lizensierte Fachgeschäfte und einen Milliarden Umsatz, bei uns müssen die Kassen wohl so voll sein das der Staat darauf nicht angewiesen ist, so bekommt die Organisierte Kriminalität weiterhin die ganzen Milliarden, guter Job Politik

  9. 10.

    Ganz ehrlich …. Was bekommt denn dieser Senat überhaupt hin ? Wem wundert denn das noch ?

  10. 9.

    Nur die in Berlin, in allen anderen Bundesländern hat die Verwaltung ordentlich gearbeitet.

  11. 8.

    kann so bleiben, der Rubel rollt bei Cannabis Dealern

  12. 7.

    @ Staakener ganz ehrlich?
    Das war mein erster Gedanke als ich den Artikel las...
    Ich komm mit dieser Gesetzesänderung nicht klar und die Behörden scheinbar selbst auch nicht.

  13. 6.

    Bei Sanktionen gegen Kiffer Würden alle pünktlich bereit stehen und mit aller Härte durchgreifen.

  14. 5.

    Die Umsetzung müsste normal fortgeschrittener sein und wenn Sabotage im Spiel ist, könnte ein Untersuchungsausschuß weiterhelfen.

  15. 4.

    Endlich tut der Staat mal was für den kleinen Mann, damit wird der Beruf der Cannabis Dealers erhalten bleiben.

  16. 3.

    Ich habe nichts anderes vom Senat erwartet. Alles soll gemacht werden, keiner ist primär zuständig ( benannt). Kein Wunder, wenn der illegale Handel weiter blüht.
    Auch wenn ich keine Freundin von Cannabis bin, hoffe ich doch das es 2024 noch vorwärts geht für alle Betroffenen.

  17. 2.

    Politiker macht ganz in Ruhe, ist ja nicht so als ob man es nicht bereits am 01.04 wusste das der 01.07 kommt aber die illegalen Drogendealer haben glorreich Zeiten

  18. 1.

    Es gibt mit Sicherheit Wichtigeres in dieser Stadt als sich mit des Kiffers Befindlichkeiten zu befassen.

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