Nach Brandenburger Landtagswahl - Woidke und Wagenknecht haben sich vor Sondierungen getroffen

Fr 27.09.24 | 13:11 Uhr
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Collage: Dietmar Woidke (SPD) am 22.09.2024 und Sarah Wagenknecht (BSW) am 24.09.2024 in Berlin. (Quelle: dpa)
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Audio: rbb24 Inforadio | 27.09.2024 | Nachrichten | Bild: dpa

Die CDU in Brandenburg hat sich aus den Sondierungsgesprächen verabschiedet - ein Bündnis zwischen SPD und BSW wird wahrscheinlicher. SPD-Chef Woidke und die Chefin des Bundes-BSW trafen sich nun vor dem ersten offiziellen Gespräch.

Vor den Sondierungen zwischen SPD und BSW in Brandenburg, haben sich SPD-Ministerpräsident Dietmar Woidke und BSW-Chefin Sahra Wagenknecht getroffen. Das Gespräch fand am Donnerstag statt, wie SPD-Generalsekretär David Kolesnyk am Freitag mitteilte. Weitere Details nannte er zunächst nicht. Über Inhalte wurde nichts bekannt.

Die Verhandlungsgruppen von SPD und BSW (Bündnis Sahra Wagenknecht) in Brandenburg sollen Mitte kommender Woche zusammenkommen und Sondierungsgespräche aufnehmen.

CDU will nicht mitregieren

Das BSW ist die letzte verbliebene Option für die Wahlgewinnerin SPD, um eine Regierung zu bilden. Die CDU in Brandenburg hatte am Donnerstag bekannt gegeben, sie werden nach der Landtagswahl vom Sonntag nicht weiter mit der SPD über die mögliche Bildung einer Landesregierung sprechen. Das teilte CDU-Landeschef Jan Redmann mit, nachdem es ein erstes Sondierungstreffen mit Vertretern der SPD in Potsdam gegeben hatte.

"Die Mehrheiten sind, wie sie sind", so Redmann. "Die SPD hat die Wahl gewonnen. Gemeinsam mit dem BSW haben sie die Mehrheit, eine Mehrheitsregierung zu bilden. Weitere Termine für Sondierungsgespräche sind nicht verabredet worden."

Mit der AfD schließen die Sozialdemokraten eine Zusammenarbeit kategorisch aus. Weitere Parteien schafften es bei Wahl vom Sonntag nicht in den Brandenburger Landtag.

Wagenknecht fordert Positionierung im Koalitionsvertrag

Unterdessen hat Parteigründerin Sahra Wagenknecht ihre Vorbedingungen für Koalitionen in Brandenburg, Thüringen und Sachsen präzisiert. Die jeweilige Landesregierung müsse sich im Koalitionsvertrag klar gegen die Stationierung von US-Mittelstreckenraketen in Deutschland positionieren, sagte Wagenknecht in einem Podcast der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".

In der Präambel solle zudem stehen: "Wir appellieren an die Bundesregierung, nicht weiter auf die militärische Karte und auf Waffenlieferungen zu setzen."

Die außenpolitischen Positionen des BSW gegen Waffenlieferungen an die von Russland angegriffene Ukraine und gegen die Stationierung von US-Raketen sind auch in Brandenburg ein möglicher Stolperstein. Ministerpräsident Dietmar Woidke unterstützt die Linie der Bundesregierung, die Ukraine auch weiterhin militärisch zu helfen.

Die Bundesländer haben indes kein außenpolitisches Mitbestimmungsrecht. "Die Pflege der Beziehungen zu auswärtigen Staaten ist Sache des Bundes", heißt es in Artikel 32 des Grundgesetzes.

Sendung: Inforadio, 27.09.2024, 13:01 Uhr

Kommentar

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21 Kommentare

  1. 21.

    Da bin ich ja gespannt ob sich die beiden zusammen raufen

  2. 20.

    Es gibt wahrlich genügend angenehmere Möglichkeiten seine Seniorenfreizeit zu gestalten, als sich eine 3-Stunden-Doku über das BSW anzutun - aber egal. Danach war mir immerhin klar, warum Sahra Wagenknecht Walter Ulbricht für einen der bedeutendsten deutschen Politiker des 20. Jahrhunderts hält. Natürlich wegen seines Regierungsstils, den sogenannten demokratischen Zentralismus. Zugleich Personenkult, aber der Parteivorsitz auf Lebenszeit ist gegenüber der SED eine Reform, denn ergäbe ein BSW ohne, oder gar mit einer anderen Vorsitzenden, also ohne SW, einen Sinn? Dietmar Woidke ist durch die Weigerung der CDU, sich in Brandenburg an einer von ihm geführten Regierung zu beteiligen, in keiner beneidenswerten Position, Sonst hätte man immerhin mal ausloten können, ob AfD und BSW quasi vor laufenden Kameras gemeinsam gegen CDU und SPD Front machen.

  3. 19.

    Die Demagogin Frau Putinknecht und ihre Wähler schaden unserem Land ohne es zu merken. Putin versteht jedes Entgegenkommen als Schwäche. Mit Wattebällchen werfen ist der nicht zu beeindrucken.

  4. 18.

    Die Außenpolitischen Ziele sind nicht Sache der Länder. Zu den Waffen die Russland stationiert hat, muss von der Nato mindestens so beantwortet werden dass es ein Gleichgewicht gibt.

  5. 17.

    Das heißt immer noch nicht, daß führende Politiker von Sachsen, Brandenburg und Thüringen sie wie ein Bittsteller nach Berlin fahren um sie zu treffen.

  6. 16.

    Ich sehe Neuwahlen schon kommen. Als wir Wahlhelfer mit dem Auszählen der Stimmen und allem Protokollarischen gegen 19:30 Uhr fertig waren, haben wir uns bis Ende November dann verabschiedet ;-)
    Da Sarah Wagenknecht unbedingt ihre bundespolitischen Positionen in eine Landeskoalition einbringen will und gerade was die Unterstützung Ukraine anbetrifft die Positionen zwischen Bundes-SPD und BSW sehr weit auseinander liegen, wird das mit einer Landeskoalition SPD + BSW wohl nix. Die Landes SPD kann ja nicht grundsätzlichen Positionen der Bundes SPD entgegenstehen.
    Süß fand ich übrigens bei der Pressekonferenzen nach den Wahlen Stefan Roth in jedem zweiten Satz... Sarah Wagenknecht hat gesagt... Erinnert mich ein wenig an Muttisöhnchen aus meiner Kinderzeit "Mutti hat gesagt..."

  7. 15.

    die Ukrainische Bevölkerung hat im Euromaidan erfolgreich gegen pro russischen Einfluss in der Politik gewehrt mit viel Blut bezahlt. Dafür hatte sich Putin erst die Krim geholt und will nun noch gerne den Rest des Landes. Und wer genau hingehört hat worauf es bei Putin hinausläuft sind die Grenzen von 1989 damit wäre der Osten wieder Russische Besatzungszone wer es noch kennt von denen.

  8. 13.

    Wie heißt der Verein?: "Bündnis Sahra Wagenknecht". Also.
    Sie als Chefin will schon gefragt werden. Und hat natürlich das Sagen.
    Warum auch nicht.

  9. 12.

    " Es täte gut, sich über die lange Vorgeschichte zu informieren, die zu diesem schrecklichen Angriffskrieg geführt hat."

    Konkret bitte - wüste gern was die lange Vorgeschichte ist, das dann einen Angriff/Gewaltakt rechtfertigt?!

  10. 11.

    Eine Gesichtswahrung für Beide wäre, bei einschlägigen Abstimmungen im Bundesrat sich der Stimme zu enthalten. Das ist ja bislang erst einmal - bei der Abstimmung über die doppelte Staatsbürgerschaft - schiefgelaufen. Eine Erklärung, dass neben aller militärischen Bewältigung der Konflikt nur diplomatisch GELÖST werden kann, sollte beiderseits drin sein.

    Ansonsten geht es zu über 90 % um das Brandenburgische. Wie sieht eine transnationale Zusammenarbeit aus? Wie kann es erreicht werden, dass die geschichtlich beiden Teile der einen Stadt: Frankfurt/Oder / Slubice nicht nationalstaatlich zerteilt werden?

  11. 10.

    Eine große Mehrheit in Ostdeutschland ist gegen diese Waffen. Links dazu sind hier nicht gestattet. Also sollte dieses Thema auch aufgenommen werden.

    Bei Landesthemen sollte es keine großen Konflikte geben. Da dürften beide Parteien ähnlich ticken.

    Wer mehr erfahren möchte, kann sich ein aktuelles Interview von Wagenknecht bei rnd durchlesen.

  12. 9.

    Vielleicht wären doch Neuwahlen eine gute Idee, ich würde cDU wählen statt sPD!

  13. 8.

    Die Probleme in Brandenburg interessieren das BSW offenbar nicht. Wichtig ist der Ukrainekrieg, die amerikanischen Raketen und sonst nichts. Ich habe den Eindruck, die Frau hat den Sinn für die Realität völlig verloren. Diese Themen sind Bundespolitik.

  14. 7.

    Komisch, Frau Wagenknecht stand doch garnicht zur Wahl. Was ist denn mit der eigentlichen BSW-Spitzenkandidatin?
    Was für eine Ego-Show!

  15. 6.

    Also sind alle Russen böse und für den Krieg? Mit solchen pauschalen Äußerungen kommen wir nicht weiter.
    Das Bündnis Sahra Wagenknecht hat dezidierte Vorstellungen. Es täte gut, sich über die lange Vorgeschichte zu informieren, die zu diesem schrecklichen Angriffskrieg geführt hat. -
    Es waren politische Entscheidungen und daraus resultierende Zustände seit 2015, die die Wähler und Wählerinnen zu anderen neuen Parteien "getrieben" haben. Nun wird regieren schwieriger.

  16. 5.

    Woidke begeht gerade politischen Selbstmord, ihm kann es egal sein. Seiner Brandeburger sPD wird es das Genick brechen.

  17. 4.

    Sorry, sitzt die Dame in Brandenburger Landtag?

    Und welche außenpolitischen Möglichkeiten hat Herr Woidke?

  18. 3.

    Wo Landesthemen? Interessiert Sahra überhaupt die Flut in Brandenburg? Landesthemen habe ich bei ihr noch null wahrgenommen.

  19. 2.

    Mit einer Kaderpartei möchte die spd oder cdu wirklich zusammenarbeiten? Von der DDR wohl nichts gelernt?

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