Am 3. Oktober - Breites Bündnis will in Berlin für Friedensbemühungen demonstrieren

Do 26.09.24 | 14:08 Uhr
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Archivbild: Kundgebung "Nein zu Kriegen - Ruestungswahnsinn stoppen - Zukunft friedlich und gerecht gestalten" in Berlin. (Quelle: dpa/Ditsch)
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Video: rbb24 | 26.09.2024 | Nachrichten | Bild: dpa/Ditsch

Für den Tag der Deutschen Einheit ruft ein Bündnis der Friedensbewegung zu einer Demo am Großen Stern auf. Protestiert werden soll gegen die Kriege im Nahen Osten und in der Ukraine und für Verhandlungen. Mit dabei soll auch Sahra Wagenknecht von der Partei BSW sein.

Die Friedensbewegung ruft bundesweit für eine Demonstration in Berlin am 3. Oktober auf. Die Veranstaltung richtet sich gegen die Stationierung von US-Raketen, gegen die Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten und gegen deutsche Waffenlieferungen an die Ukraine oder Israel. Sprechen sollen unter anderen BSW-Vorsitzende Sahra Wagenknecht, Linken-Politikerin Gesine Lötzsch und SPD-Politiker Ralf Stegner.

Hinter der Demo stünden 3.000 Organisationen und Einzelpersonen, erklärten die Veranstalter der Initiative "Nie wieder Krieg - Die Waffen nieder" am Donnerstag in Berlin. Nicht alle seien sich in allen Punkten einig, hieß es, aber doch in drei Kernfragen. Dazu zähle das Nein gegen die von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) angekündigte Stationierung von US-Mittelstreckenraketen in Deutschland ab 2026.

Großer Stern soll "gut gefüllt" sein

Zudem fordere man ultimativ einen Waffenstillstand und Friedensverhandlungen für die Ukraine sowie diplomatische Initiativen der Bundesregierung. Dritter Punkt sei eine Senkung der Rüstungsausgaben, denn die Welt insgesamt und auch Deutschland könnten sie sich einfach nicht mehr leisten, sagte Reiner Braun von der aufrufenden Initiative. Der Friedensaktivist sagte, dass es sich in der Ukraine um einen Angriffskrieg Russlands handele, sei unter den Veranstaltern des Protests unstrittig. Mit der Demonstration solle die Bundesregierung aufgefordert werden, sich an der Vorbereitung von Friedensverhandlungen zu beteiligen.

Er wollte keine Schätzung zur erwarteten Teilnehmerzahl nennen. Doch die Organisatoren gehen davon aus, dass der "Große Stern gut gefüllt ist". Drei Sternmärsche sollen am frühen Nachmittag zu dem Platz um die Siegessäule im Tiergarten führen. Das Motto lautet "Nie wieder Krieg - Die Waffen nieder".

SPD- und Linken-Politiker rechtfertigen sich

Angesichts von Kritik an seiner Teilnahme an einer Kundgebung, bei der auch Wagenknecht auftritt, verwies der SPD-Politiker Ralf Stegner auf unterschiedliche Positionen in der Friedensbewegung. Die Demonstration sei eine "plurale Veranstaltung". Faschisten würden allerdings nicht geduldet, sagte Stegner.

Die Linken-Politikerin Lötzsch sagte, Ziel der Demonstration sei es, ein breites Spektrum an Menschen zu gewinnen. Sie wolle dabei zeigen, dass es möglich ist, gemeinsam für eine Welt ohne Krieg zu demonstrieren, "auch wenn man im Detail unterschiedliche Auffassungen hat".

Sendung: Fritz vom rbb, 26.09.2024, 14:30 Uhr

Kommentar

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23 Kommentare

  1. 23.

    Warum nicht wenn der US-Präsident in Berlin weilt, warum nicht in Rammstein, wo von Biden neues Geld für den Krieg gesammelt wird? Ganz einfach, weil die Rüstungsindustrie Geld verdienen will, genauer: die amerikanische Rüstungsindustrie von Europa bezahlt. Wahrscheinlich könnte die deutsche Rüstungsindustrie zumindest einen Teil der Waffen liefern und der eigenen Wirtschaft helfen, wenn die Ampel nicht so gestört wäre. Von Wirtschaftswachstum zu sprechen, wenn der Wert im Minusbereich liegt, hat was. Etwa so als hätten Tote Fieber.

  2. 22.

    "Wunsch nach Frieden bedeutet nicht Wunsch nach Frieden - das gibt die Politik schon vor."
    Leider gibt "die Politik" was ganz anderes vor. Es geht um kriegstüchtig werden und um die Stationierung neuer Raketen in Deutschland ohne auch nur eine Debatte darüber zu führen.
    Das dürften genug Gründe sein, um gegen die Ampelpolitik auf die Straße zu gehen.

  3. 20.

    Für mich als Ostgeborenen ist ausschliesslich der 03. Oktober, der qTag der Deutschen Einheit, das EINZIG RICHTIGE Datum. Wenn da welche demonstrieren wollen, für oder gegen was oder wen auch immer, bitte gerne. Wir sind 'n freies Land. Der 07. Oktober war für mich zumindest NIE wirklich ein Feiertag. Warum auch?

  4. 19.

    "Für viele Ostdeutsche wäre der 07.Oktober das bessere Datum". So wie viele Westdeutsche besonders prädestiniert sind, Unsinnskommentare abzugeben.

  5. 18.

    ich bin zwar nicht Herr Stegner, aber Parteigrenzen gibt es bei dieser Demo nicht. Frieden und zwar unverzüglich ist die Forderung.

  6. 15.

    Und man hat in Deutschland genau wie oft erleben dürfen,
    das "Genau deshalb ist es wichtig ein Zeichen zu setzen!" auch nur ansatzweise was gebracht/geändert hat?
    Wenn auch Wahlberechtigt - nach dem Kreuz ist/hat man sich entmündigt.
    Oder gibt es da auch nur ein einziges anders Beispiel?
    Eher zerfleischen sich Parteien/Politiker untereinander, ohne Einfluß der jeweiligen (damaligen) Wähler.
    Demokratie is schon toll!!!

  7. 13.

    Muss das wirklich sein - Hinter der Demo stünden 3.000 Organisationen und Einzelpersonen!
    Letztlich werden da einige, wenn auch wirklich ernst gemeint, abgestempelt werden.
    Wunsch nach Frieden bedeutet nicht Wunsch nach Frieden - das gibt die Politik schon vor.

  8. 10.

    „Diplomatie, Waffenstillstand und Verhandlungen sind das Gebot der Stunde – alles andere ist absolut verantwortungslos“, sagt Reiner Braun. Er organisiert gerade zusammen mit Mitstreitern die Großdemo für den Frieden am 3. Oktober in Berlin und warnt mit drastischen Worten vor der Gefahr eines Krieges mit Russland und spricht über die Friedensbewegung, die „neue Strukturen“ auf lokaler, regionaler, aber auch zentraler Ebene brauche. „Für mich“, so Braun, „gibt es auch keine alte und neue Friedensbewegung, sondern nur Engagierte, die alles versuchen, Widerstand zu organisieren. Die bundesweite Demonstration am 3. Oktober ist dabei ein erster wichtiger Höhepunkt.

    Das hat erst einmal nichts mit Wagenknecht/BSW oder der Stegner/SPD zu tun, nur weil sie dort sprechen. Andere Politker haben einen anderen Standpunkt und rufen lieber zu weiterer Eskalation auf.

  9. 9.

    Verstehe ich nicht; sollte die Demo nicht besser am 07. Oktober stattfinden?!

  10. 8.

    BSW steht ja für einen ganz besonderen Frieden, mir wird schlecht.

  11. 7.

    Hingehen für den Frieden und gegen jede weitere Eskalation!

  12. 6.

    Herr Stegner, ich habe mal eine Frage.
    Ich bin AFD Wähler und kein Faschist. Darf ich Ihrer Meinung nach an der Demo teilnehmen ?

  13. 5.

    Früher hätte ich gesagt: Tolle Idee.
    Heute mischen sich bei solchen Demos alle möglichen "Parteien" wie BSW und AfD darunter, nur geheuchel. Russland raus aus der Ukraine und dann geht Frieden. Sonst nicht!

  14. 4.

    Wieso in Berlin besser wäre es doch bei der Einheitfeierlichkeiten in Schwerin wo unsere Verantwortlichen Politiker sind.

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