Nach Ampel-Aus - Scholz bereit zu Gesprächen über früheren Termin für Vertrauensfrage

Fr 08.11.24 | 17:20 Uhr
Bundeskanzler Olaf Scholz, unterwegs als SPD-Bundestagsabgeordneter im Wahlkreis Potsdam (Quelle: dpa/Patrick Pleul)
dpa/Patrick Pleul
Audio: rbb24 Inforadio | 08.11.2024 | Gabor Halasz | Bild: dpa/Patrick Pleul

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) zeigt sich nach dem Aus der Ampel-Koalition gesprächsbereit über den Zeitpunkt einer Vertrauensfrage und der folgenden Neuwahl.

"Ich habe bereits am Mittwochabend angekündigt, dass ich zügig Neuwahlen in Deutschland ermöglichen möchte, damit nach dem Ausscheiden der FDP aus der Koalition bald Klarheit herrscht. Über den Termin sollten wir möglichst unaufgeregt diskutieren", sagte Scholz am Rande des informellen EU-Gipfels in Budapest.

Noch vor Weihnachten Abstimmung über Gesetzentwürfe

Er mahnte aber eine Einigung im Bundestag darüber an, welche Gesetze noch beschlossen werden sollen. Scholz hatte angekündigt, er wolle bis Weihnachten im Bundestag alle Gesetzentwürfe zur Abstimmung stellen, die aus seiner Sicht keinerlei Aufschub duldeten. Rot-Grün hat allerdings ohne die FDP keine Mehrheit mehr im Bundestag.

Zudem erklärte Scholz, der Wahltermin sei kein rein politisch festzusetzendes Datum. Er müsse auch den Anforderungen der Bundeswahlleiterin genügen, um eine ausreichende Zeit für die Organisation einer fairen und demokratischen Wahl zu berücksichtigen.

Bundeswahlleiterin warnt vor überstürztem Termin

Bundeswahlleiterin Ruth Brand hat unterdessen in einen Brief an den Bundeskanzler appelliert, auf dem Weg zu Neuwahlen nichts zu überstürzen. Es sei erforderlich, den Zeitraum der 60 Tage ab Auflösung des Bundestags voll ausschöpfen zu können, um die Wahl ordnungsgemäß vorbereiten und durchführen zu können, zitieren mehrere Nachrichtenagenturen aus dem Schreiben. Würden Termine und Fristen in die Weihnachtszeit oder in die Zeit zwischen den Jahren fallen, wäre dieser Zeitraum maßgeblich verkürzt.

Bisher hat Scholz angekündigt, die Vertrauensfrage im Parlament am 15. Januar zu stellen. Die Neuwahl könnte dann im März stattfinden. Die Opposition plädiert für einen früheren Termin. Die Union etwa geht davon aus, dass die Bundestagswahl etwa bereits am 19. Januar stattfinden könnte, würde Scholz die Vertrauensfrage schon kommende Woche stellen.

Sendung: rbb24 Inforadio, 08.11.2024, 18:00

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