Mitgliederentwicklung - Bundesparteien verzeichnen mehr Eintritte nach Ampel-Aus

Mo 18.11.24 | 14:26 Uhr
  12
Christian Lindner, FDP-Parteivorsitzender, spricht nach der Regierungserklärung von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD). (Quelle: dpa/Michael Kappeler)
dpa/Michael Kappeler
Video: rbb|24 | 18.11.2024 | Anja Herr | Bild: dpa/Michael Kappeler

Die im Bundestag vertretenen Parteien verzeichnen seit dem Bruch der Ampel-Koalition mehr Eintritte. Das hat eine Erhebung von rbb24 Inforadio ergeben. Danach meldete die SPD, dass seit dem 6. November 2024 bundesweit mehr als 2.000 Interessierte online ihren Beitritt erklärt hätten. Wie hoch die Ein- bzw. Austrittszahlen auf analogem Weg waren, will die SPD erst zum Jahresende mitteilen.

Die CDU berichtet, dass auf Bundesebene zuletzt über 1.000 Mitgliedsanträge bei ihr eingegangen seien. Genauere Zahlen könne man erst im Dezember nennen.

Stärkster Mitgliederzuwachs bei den Grünen

Bei den Grünen waren es in dem Zeitraum nach Angaben der Partei mehr als 5.500 Eintritte. Wie viele Mitglieder ihren Austritt erklärt haben, konnte die Bundesgeschäftsstelle auf Anfrage von rbb24 Inforadio zunächst nicht sagen. Das geschehe vor allem in den Orts- und Kreisverbänden der Partei.

Die FDP hatte der Deutschen Presse-Agentur (DPA) bereits in den Tagen direkt nach dem Koalitionsbruch mitgeteilt, dass es bislang ungefähr 1.300 Eintritte gegeben habe. Man verzeichne zwar auch Austritte, sagte Generalsekretär Bijan Djir-Sarai der DPA, diese seien aber "kaum relevant". Eine Anfrage von rbb24 Inforadio ließ die Partei bislang unbeantwortet.

Auch AfD, BSW und Linke erfahren Zulauf

Keine konkreten Daten konnte die AfD nennen. Die Zahl der Eintritte sei aber "weiterhin anhaltend hoch", wie die Partei auf Anfrage betonte.

Ähnlich beschreibt das Bündnis Sahra Wagenknecht die Entwicklung bei den Mitgliedszahlen. In den Tagen direkt nach dem Ampel-Aus habe das BSW einen fünfmal so hohen Zulauf erfahren wie davor. Inzwischen normalisiere sich die Lage jedoch wieder.

Die Linke spricht von bundesweit 3.675 Eintritten seit Mitte vorletzter Woche. Dem stünden 73 Austritte in diesem Zeitraum gegenüber.

Sendung: rbb/24, 18.11.2024, 13 Uhr

Kommentar

Bitte füllen Sie die Felder aus, um einen Kommentar zu verfassen.

Kommentar verfassen
*Pflichtfelder

Aus datenschutzrechtlichen Gründen werden Kommentare, bei denen die E-Mail-Adresse in den Feldern Name, Wohnort oder Text geschrieben wurde, nicht freigegeben. Mit Nutzung der Kommentarfunktion stimmen Sie unserer Netiquette sowie unserer Datenschutzerklärung (Link am Ende der Seite) zu. Wir behalten uns vor, Kommentare, die nicht zu einer konstruktiven Diskussion beitragen, nicht freizugeben oder zu löschen. Wir geben keine Auskunft über gelöschte oder nicht freigegebene Kommentare. Mit der Abgabe eines Kommentars erklären Sie sich mit diesen Regeln und den Kommentarrichtlinien des rbb einverstanden.

12 Kommentare

  1. 12.

    Kommen jetzt endlich Fachkräfte in die Parteien ?

  2. 11.

    davon habe ich schon einige Jahre Kenntnis. Deutschland soll für die USA in den Krieg gegen Russland ziehen da die USA sich um China kümmern müssen, beide gleichzeitig geht nicht. StGB § 80 weggefallen, Kriegshetze, Kriegstreiberei, Vorbereitung eines Angriffskrieges, oder warum stehen schon Deutsche Panzer an der Russichen Grenze ?

  3. 10.

    Hieß früher Kandidat der SED, heute Kandidat der, des BSW. Früher ein Jahr Parteischule, heute, ich weiß es nicht.

  4. 8.

    Ich vermisse bei diesen Zahlen für Parteieintritte noch die Zahlen des Zulaufs für die Bundeswehr. Mit dem Maul kann jeder das Land verteidigen. Wer Waffenlieferungen fordert und befürwortet, nur in seiner Partei redet, aber nicht mit den Kriegsparteien der soll doch bitteschön mit besten Beispiel vorangehen und selbst die Waffen bedienen, sich dabei von Mitgliedern der eigenen Familie tatkräftig unterstützen lassen und Held werden, nicht Maulheld.

  5. 7.

    Die Menschen sind Wohlstands-Müde und brauchen einen neuen Kick ! Nur am Bildschirm ist eben nicht in Echt !

  6. 5.

    Erst nachdem das 1,5° Temperaturziel unwiederbringlich gerissen wurde, strömen nun, so als ob das nachträglich verhindert werden könnte, tausende Nachzügler:innen zu den Grünen.

    Sehr verrückte Welt.

  7. 4.

    Wo wir durch die Freigabe weitreichender US-Waffen vor dem 3. Weltkrieg (auch) in Europa stehen, macht sich das gut, am Ende noch einmal "dabei" gewesen zu sein. So positionieren sich CDU-FDP-GRÜNE als bestehende „parteiübergreifende Kriegspartei“ in Deutschland – gemeinsam mit einer abgewählten und ohnehin hochproblematischen US-Regierung.

    Das ist in jeder Hinsicht gefährlich und skandalös – ein verlorener Krieg soll so noch einmal massiv eskaliert werden. Die "Kriegsallianz" in Deutschland ist dennoch begeistert und will mit Taurus-Raketen nachziehen.

    Na dann ihr 5.500 Neumitglieder, mit einem Parteieintritt in den Abgrund und in den Krieg ...

  8. 3.

    Vor dem Hintergrund, dass die BSW nur handverlesene Mitglieder aufnimmt, ist der die Verfünffachung des Zuwachses relativ zu sehen. Statt 2 Neumitglieder nun 10 Neumitglieder ist auch eine Verfünffachung.

  9. 2.

    Und die AfD schafft es nicht, die fünf Neuanträge zu zählen? lol

  10. 1.

    Mehr oder weniger scheint das getragen werden vom Gedanken: ´Auf zum letzten (allerdings nichtsnutzigen)Gefecht´.
    Koalitionsverhandlungen möchte ich mir nicht unbedingt für den Febr. / März ausmalen, es sei denn, alle Entscheidungen werden als ausgesprochene Gewissensentscheidungen ausgegeben und die faktische Fraktionsdisziplin damit aufgehoben.

    In solch einem Klima könnte etwas gedeihen. ;-

Nächster Artikel