Brandenburg-Derby in der Regionalliga Nordost - Energie Cottbus sichert sich späten Sieg und Tabellenführung in Babelsberg

Sa 10.12.22 | 14:58 Uhr
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Energie Babelsberg
Video: rbb24 | 10.12.2022 | Torsten Michels | Bild: IMAGO/Matthias Koch

Energie Cottbus hat das Brandenburg-Derby bei Babelsberg spät mit 1:0 gewonnen - auch, weil die Hausherren ihre Chancen zuvor nicht nutzten. Nun thront das Team von Trainer Wollitz vorübergehend an der Tabellenspitze.

Energie Cottbus hat mit einem späten Sieg im Brandenburg-Derby vorübergehend die Tabellenführung der Regionalliga Nordost erobert. Das Team von Trainer Claus-Dieter Wollitz gewann am Samstag beim SV Babelsberg 03 mit 1:0 (0:0). Das Tor des Tages erzielte Jonas Hildebrandt in der 82. Minute. Damit schob sich Cottbus vorbei an Rot-Weiß Erfurt an die Tabellenspitze. Die Erfurter können diese am Sonntag im Spiel bei Chemie Leipzig zurückerobern.

Babelsberg drückend überlegen

Auf leicht gefrorenem Rasen entfaltete sich vor rund 4.500 Zuschauern in den Anfangsminuten ein intensiv geführtes Derby mit zahlreichen Zweikampfaktionen. Für die erste hochkarätige Möglichkeit sorgte auf Babelsberger Seite Stürmer Tom Nattermann, der von linker Seite eine Flanke serviert bekam, den Kopfball aus drei Metern allerdings neben das Tor setzte. Auch bei der nächsten nennenswerten Offensivaktion machte Nattermann, der erneut für den verletzten Daniel Frahn startete, keine gute Figur: Der Angreifer verstolperte den Ball, nachdem Daoud Iraqi ihn in aussichtsreicher Position nahe dem Elfmeterpunkt in Szene gesetzt hatte (19.).

Die Hausherren erarbeiteten sich nun ein Übergewicht und konnten das Spiel zunehmend tief in die Hälfte der Cottbuser verlagern. In der 37. Minute brachte das Team von Markus Zschiesche Energie gleich mehrfach in Bedrängnis. Flügelspieler Rudolf Ndualu brachte den Ball von rechts auf Sturmpartner Nattermann, der erneut vergab, weil Keeper Elias Bethke den Schuss allerdings glänzend parieren konnte. In der folgenden Szene kamen die Babelsberger gleich zu mehreren Abschlüssen, die jedoch allesamt von Energie-Verteidigern geblockt werden konnten. So verdichtete sich kurz vor der Halbzeitpause der Eindruck, dass der Tabellensiebte zu wenig aus seinen Gelegenheiten gegen enttäuschend auftretende Cottbuser machte.

Cottbuser Tor des Tages fällt spät

Nach dem Seitenwechsel präsentierte sich die Mannschaft von Claus-Dieter Wollitz engagierter, ohne sich allerdings zwingende Abschlüsse zu erspielen. Zwei ungefährliche Freistöße aus halbrechter und halblinker Position blieben in der ersten Viertelstunde des zweiten Durchgangs die einzigen Abschlüsse der Cottbuser. Die Babelsberger Verteidigung um Janne Sietan und Jake Wilton mussten jedoch in der Folge zunehmend auf robuste Zweikampfführung zurückgreifen, um den Offensivbemühungen der Gäste Herr zu werden.

In der 72. Minute konnte der Cottbuser Ali Abu-Alfa nach einem Fehlpass von Wilton durch die Defensivreihe brechen, schob den Ball allerdings um zwei Meter am Tor vorbei. Das Tor des Tages fiel per Standardsituation: Erneut aus halblinker Position ließ der Cottbuser Jonas Hofmann eine Flanke quer über den Babelsberger Strafraum segeln, die sein unbewachter Teamkollege Jonas Hildebrandt am langen Pfosten direkt ins kurze Eck verwertete.

Mit dem Erfolg hat Energie Cottbus vorübergehend die Tabellenführung erobert. Rot-Weiß Erfurt kann sich diese allerdings bereits am Sonntag (14 Uhr) zurückholen, sollten die Thüringer bei Chemie Leipzig als Sieger vom Platz gehen. Babelsberg hat hingegen wettbewerbsübergreifend nunmehr fünf Partien in Folge verloren und rangiert auf dem achten Platz.

TeBe geht in Meuselwitz unter

Der Tabellenvorletzte Tennis Borussia hat derweil nach dem zweiten Saisonsieg am vergangenen Wochenende gegen Lichtenberg 47 einen deutlichen Rückschlag hinnehmen müssen. Im Kellerduell beim ZFC Meuselwitz unterlagen die Berliner mit 1:5 (0:2). Nils Schätzle brachte von Beginn an überlegene Thüringer nach 20 Minuten per Kopf in Führung, Andy Trübenbach erhöhte nach einer knappen halben Stunde auf 2:0.

Nach der Pause konnte TeBe dann zumindest kurz hoffen: ZFC-Keeper Justin Fietz patzte bei einer Flanke, Kilian Dewald köpfte zum 1:2 aus Gästesicht ein (56.). Doch Meuselwitz reagierte prompt. Nach einer Ecke von Luis Fischer stellte Nils Miatke mit dem dritten Kopfball-Treffer der Partie den alten Abstand wieder her (60.). In der Folge fiel Tennis Borussia auseinander: Till Jacobi und Felix Rehder trafen zum 5:1-Endstand (78./83.). Meuselwitz springt damit vorerst auf den zwölften Tabellenplatz, Tennis Borussia bleibt mit vier Punkten Rückstand auf Luckenwalde 17. der Regionalliga Nordost.

Das Spiel von Lichtenberg 47 gegen den Greifswalder FC wurde abgesagt. Grund sei die "Unbespielbarkeit des Platzes", wie der Nordostdeutsche Fußball-Verband bekanntgab. Als Nachholtermin sei aktuell der 21. Januar angedacht, teilten die Lichtenberger mit. Dieser stehe aber noch nicht endgültig fest. Alle Eintrittskarten behielten ihre Gültigkeit.

Sendung: rbb24, 10.12.2022, 18 Uhr

11 Kommentare

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  1. 11.

    Hallo,Te Be -Präsidium und Vorstand, es gibt einen neuen Preis, den sogenannten " Doofie-,Preis ".Den erhält man , wenn man mit der Mannschaft des Weltmeisters in der Regionalliga absteigt. Bei Eurem Trainer-Duo schafft Ihr das. Also, haltet am Trainer fest und der Preis ist Euch sicher!
    Schon mal herzlichen Glückwunsch im Vorfeld. Wie heißt es bei Euch: Punkte sind unwichtig, Preise sind alles!!!

  2. 10.

    Wir dürfen von unserem Heimatsender nicht zu viel verlangen. Insbesondere der Vergleich mit dem MDR kann der SFB nie gerecht werden. Denn nichts anderes ist der rbb. Brandenburg kennt man da auch nur aus dem Fernsehen und dann meist von einer Doku die beim MDR lief. Wenn es das Brandenburger Derby schlechthin auf dem Fußballplatz gibt, dann weiß der rbb davon nicht. Ich empfehle hier wieder den MDR, so eine ausführliche Berichterstattung nach dem Spiel gab es auch nur hier. Immerhin gab es einen Artikel in dem dieses Spiel eine Nebenrolle spielte.

  3. 9.

    Super Cottbus! Es wird langsam. Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen. Und das beste Mittel, nicht mehr gegen diesen Gegner zu spielen, ist der Aufstieg. Ich drücke die Daumen.

  4. 8.

    Gewaltsuchende Chaoten im Bereich der Potsdamer. Das hat mit Fußball nichts zu tun.

  5. 7.

    Danke an MichaG. Ich stimme voll zu.Beim MDR werden wichtige Regionalspiele übertragen. Beim RBB wird zur gleichen Zeit die 97.Wiederholung von der "Prinzessin auf der Erbse " gesendet.
    Liebe Sportredaktion setzt Euch bei Euren Boni-Direktoren durch , die alle offensichtlich nicht aus Brandenburg/Berlin kommen und das 3 Programm in den Abgrund führen.
    Gut, daß es noch RBB Info und RBB Kultur gibt, da wird noch Klasse produziert!

  6. 6.

    Einfache Antwort, der RBB muss in den nächsten drei Jahren 31 Millionen sparen. Oder 41?
    Keiner weiß es.
    Ist auch egal, bei allen anderen Sendern gibt es Übertragungen oder ein Onloneangebot.

  7. 5.

    Dieses katastrophale Ergebnis muss jetzt endgültig wachrütteln. Tauscht endlich das Trainerteam bei Tennis Borussia aus! Es bleibt nicht mehr viel Zeit, den Abstieg abzuwenden.

  8. 4.

    Tennis sollte weiter am Trainer festgehalten!
    Mit dem steigern sìe in die 7.Liga ab. Einen weiteren Abstieg gibt es dann nicht mehr!! Es ist traurig, was bei dem Verein läuft!
    Die U6 - Trainer wären alle besser! Aber man hält eisern am Trainer fest. Anhänger geht auf die Barrikaden!!!

  9. 3.

    Es ist doch immer wieder ein herrliches Gefühl, wenn Energie trotz miserablen Spieles drei Punkte aus dem Landeshauptort mitnimmt.

  10. 2.

    Das RBB vergisst doch nicht, es will nur nicht über alles berichten. Es ist sowieso schon traurig genug warum es nicht mal eine Kamera ins Stadion schafft, wenn die beiden einzig verbliebenen Brandenburger Fußballvereine (Herren) gegeneinander spielen, Beim MDR geht es meist. Vielleicht sind halt die Gelder nur in den falschen Projekten verschwunden.

  11. 1.

    Glückwunsch nach Cottbus zu diesem späten Sieg. Der RBB hat im Bericht, warum auch immer, die unmögliche Reaktion einiger Babelsberger, nach Spielende „vergessen“. Bierbecher flogen auf die Energiespieler ja schon vor Spielende reichlich, aber eine Rakete in das feiernde Cottbuser Team zu freuen ist einfach asozial.

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