1:4-Niederlage - Hertha BSC holt in Dortmund keine Punkte

So 19.02.23 | 19:27 Uhr
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Hertha-Spieler Lucas Tousart fasst sich verärgert an den Kopf (Bild: Imago Images/Matthias Koch)
Audio: rbb24 Inforadio | 19.02.2023 | Stephan Kaußen | Bild: Imago Images/Matthias Koch

Beim BVB hat Hertha BSC am Sonntag nicht an die Leistung aus der Vorwoche anknüpfen können. Die Berliner verloren gegen formstarke Dortmunder und befinden sich so weiter auf einem direkten Abstiegsplatz.

Fußball-Erstligist Hertha BSC hat am 21. Spieltag bei Borussia Dortmund verloren. Am Sonntagabend unterlag die Mannschaft von Sandro Schwarz 1:4 beim BVB. Einzelne Druckphasen der Berliner reichten nicht, um sich gegen starke Dortmunder durchzusetzen.

Hertha-Trainer Sandro Schwarz hielt an seiner siegreichen Startaufstellung der Vorwoche fest. Die Gastgeber tauschten auf vier Positionen. Mats Hummels startete für Niklas Süle in der Innenverteidigung. Julian Ryerson ersetzte Raphael Guerreiro, Marco Reus startete für Jude Bellingham und Donyell Malen spielte statt Sebastien Haller.

Spielzusammenfassung durch den weißen Rauch

Zu Beginn sah sich Schiedsrichter Harm Osmers gezwungen, das Spiel für mehrere Minuten zu unterbrechen, weil sich dichter weißer Rauch aus dem Gästeblock komplett übers Spielfeld legte. Nachdem die Sicht wieder einigermaßen möglich war, konnten die Zuschauer im Westfalenstadion beobachten, wie sich die Hertha im Zentrum eng positionierte und dem BVB so das Aufbauspiel erschwerte. Die erste Chance gehörte Hertha BSC: Marcus Wolf spielte einen Pass im Dortmunder Strafraum direkt vor die Füße von Jessic Ngankam. Dessen Versuch rauschte knapp übers Tor (12.).

Florian Niederlechner gewann wenig später den Zweikampf gegen Schlotterbeck und zog in Richtung Tor ab. Kobel parierte, musste danach aber direkt auf Marco Richter reagieren, der von rechts aufs lange Eck abzog. Der BVB-Torhüter hielt (21.).

Adeyemi bringt den BVB in Führung

Die Dortmunder zogen das Tempo an. Marco Reus forderte mit einem Kopfball aus sechs Metern die Aufmerksamkeit von Oliver Christensen. Der Ball ging am Tor vorbei (25.). In der folgenden Situation hatten die Berliner weniger Glück: Wieder war es Reus, der vor dem Tor beschleunigte und aus der rechten Strafraumhälfte ins Zentrum passte. Dort nahm Karim Adeyemi den Ball in der Drehung mit der Hacke an und beförderte ihn direkt ins Berliner Tor: 1:0 (27.).

Der 21-Jährige schaltete gleich nochmal in den Turbogang und ließ Filip Uremovic auf dem linken Flügel keine Chance. Von dort passte er auf den zweiten Pfosten, wo Malen einlief und den Ball fürs 2:0 nur noch ins Tor schieben musste (32.). Adeyemi ging danach jedoch zu Boden, hielt sich den linken hinteren Oberschenkel und musste ausgewechselt werden.

Die Mannschaft von Sandro Schwarz reagierte auf den Rückstand mit mehreren schnellen Gegenangriffen. Erst zog Tolga Cigerci von der Strafraumgrenze ab, dann versuchten es Suat Serdar (37.) und Marco Richter aus der Distanz (38.). Mit einem Rückstand, aber einem klar erkennbaren Willen zum Comeback ging es für Hertha BSC in die Pause.

Hertha BSC gelingt der Anschlusstreffer

Kaum zurück auf dem Feld, gelang es den Blau-Weißen zu verkürzen. Nach einem Ballverlust der Dortmunder an der Mittellinie spielte Ngankam zu Serdar, der sofort zu Lucas Tousart weiterpasste. Tousart zog mit der linken Innenseite aus sieben Metern Entfernung zum 1:2 ab (46.). Die Berliner machten noch mehr Druck. Niederlechner versuchte sich am Ausgleich, doch Dortmund-Keeper Kobel erwischte den Ball (51.).

Nach zehn Minuten ließen die Berliner etwas nach. Bynoe-Gittens und Malen versuchten sich am 3:1, scheiterten aber an Christensen, der mit der rechten Hand noch dran war (65.). Edin Terzic wechselte und Bellingham und Haller kamen für Salih Özcan und Malen (66.). Sandro Schwarz brachte in der 68. Minute gleich vier neue Spieler. Serdar, Niederlechner, Ngankam und Uremovic gingen für Jean-Paul Boetius, Dodi Lukebakio, Derry Scherhant und Agustin Rogel.

Reus trifft nach Rogel-Handspiel

Das 3:1 wurde schließlich von Marco Reus geliefert (77.). Nach einem Handspiel von Rogel bekam der BVB einen Freistoß leicht rechts versetzt vor dem Strafraum zugesprochen. Reus lief aus 17 Metern Entfernung an und platzierte den Ball zielsicher im rechten Winkel.

Hertha-Trainer Schwarz erschöpfte sein Wechselkontigent und wechselte für die letzten zehn Minuten Kevin-Prince Boateng für Cigerci ein. Doch auch Boateng konnte nichts mehr am Rückstand ändern. Stattdessen traf Julian Brandt nach einer Soloeinlage von Bynoe-Gittens noch zum 4:1 (90.). Bynoe-Gittens dribbelte sich an der kompletten Hertha-Defensive vorbei, passte zu Brandt, der nur noch Christensen vor sich sah und abzog.

Das sagt das Netz

Optimismus trotz der Niederlage:

Der Wille ist da. Die Punkte nicht.

Und die Trainerfrage? Die stellt sich weiter nicht.

Das Spiel im Liveticker

Sendung: rbb24,19.02.2023, 21:45 Uhr

19 Kommentare

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  1. 19.

    Wieso bestreiten Sie die Geschichte des selbsternannten Kultclubs? Hier können Sie es doch nachlesen:

    https://www.nd-aktuell.de/artikel/1001500.der-fc-union-als-hauptstadtklub-im-geteilten-berlin.html

    Und nein, ich habe die Vorfälle nicht in ihrer Härte miteinander verglichen, sondern wollte auf den zeitlichen Aspekt aufmerksam machen - von wem die Rivalität, die laut ihnen seit 15 Jahren besteht, ausging.

  2. 18.

    Das, was Sie hier permanent von einer "Modrow Kopie von Hertha BSC" schwafeln, geht auf keine Kuhhaut. Der FCU wurde hauptsächlich auf Anregung des damaligen Gewerkschafts-Chefs als zivile Alternative zu den beiden Berliner Stasi- und NVA-Vereinen gegründet. Modrow, als "1. Sekretär" in Köpenick, unterstützte diese Vorhaben und war im ersten Vorstand des FCU vertreten. Das hatte alles nullkommanix mit einem von Ihnen behaupteten "Vorbild" Hertha BSC zu tun.

    Und ach, Provo-Sprüche und ein Banner in der AF in 2009 oder ein "Absteiger" Transpi aus 2010 von ein paar Handvoll Unionern im Oly, sind natürlich nahezu vergleichbar mit gezielten Raketenschüssen in den angrenzenden Heimfanblock und auf die Trainerkabine der Heimmannschaft beim BL Derby etwa 10 Jahre später, ne. Sie schon ein veritabler DNA Analyst.

  3. 17.

    Auch hier bestätigen Sie wieder, was ich sagte. Der Vorgängerverein ist in den Westen abgewandert. Der heutige FC Union wurde von Modrow als Kopie von Hertha BSC für den Osten gegründet. Aber auch Sie reden mal wieder nur über Hertha. Stellen Sie sich doch mal die Frage, wie die Rivalität entstand? Waren es Unioner, die ganz im Sinne ihrer DNA, Hertha im Olympiastadion komplett anlasslos besucht haben mit einem "Absteiger"-Plakat? Waren es Unioner, die ganz im Sinne ihrer DNA, beim Eröffnungsspiel ihrer Försterei gegen Hertha stichelten (Stichwort: "protziger Nazibau")? Und gerade Sie sind ein weiteres Beispiel der Fortführung dieser DNA. Man sieht auch sie oft unter Hertha-Artikeln... ;)

  4. 16.

    Zitat: "Aber wie gesagt: es steckt in der DNA des Vereins."

    Das ist doch Tinnef. Die Vorgeschichte des heutigen, 1966 gegründeten FCU beginnt im Jahre 1906 und im Stadion An der AF wird seit 1920 gespielt. Die Rivalität mit Hertha besteht erst seit etwa 15 Jahren. Und den größten negativen Ausschlag in dieser Historie muss sich Ihr Herzensverein bzw. dessen Fans ankreiden lassen. Ich erinnere mal dezent an die gezielte Raketenschießerei beim ersten BL Derby in 2019, bei der schwere Verletzungen von Fans, Spielern und Staff in Kauf genommen wurden.

  5. 15.
    Antwort auf [Torsten Neumann] vom 20.02.2023 um 14:10

    Danke, dass Sie meinen Beitrag genau so bestätigen. Wieder einmal geht es bei Ihnen wieder nur um Hertha. Herrlich. Aber wie gesagt: es steckt in der DNA des Vereins. Und sowas ist dann der selbsternannte Kultclub.

  6. 14.

    Woche für Woche das Gleiche auf der PK. Es hat an Effizienz gefehlt. Es fehlt einfach die spielerische Qualität für die 1.Liga. Aber das merkt niemand im Verein. LEIDER.

  7. 12.

    Hach ja, wie erbärmlich langweilig muss das Leben als Anhänger des selbsternannten Kultclubs nur sein, dass man solche Kommentare wie Ihren schreiben muss.
    Die DNA der Hertha-Kopie für Ostberlin (danke an Modrow!) liegt halt im Hertha-Hass. Da können die selbsternannten Kultclub-Fans wahrscheinlich einfach nichts für. Schade, dass Investor Kölmel (der auch Red Bull nach Leipzig geholt hat) diesen Verein gerettet hat. Und dann auch noch eine Werbeagentur die "Bluten für den Kölmel-Kult"-Aktion gestartet hat.
    Naja, so sind solche komischen Gestalten wenigstens nicht beim echten Traditionsverein. :)

  8. 11.

    Wie lange wird eigentlich der Boateng noch mit durchgefüttert?

  9. 10.

    Formstarke Dortmunder? .".. reichten nicht, um sich gegen starke Dortmunder durchzusetzen". Was hat der für ein Spiel gesehen? Dortmund hat ein gutes halbes Dutzend, von katastrophalen Ballverlusten, vor dem eigenen Strafraum gehabt. Die kamen 30 MInuten der zweiten Hälfe praktisch nicht mehr konstruktiv vors Tor. Reuss spielte im Dutzend Bälle unmotiviert ins Aus. Hummels war hüftsteif wir ein Ü50 Freizeitkicker. Jede, absolut jede, mittelmässige Mannschaft hätte Dortmund aus dem Stadion geschossen. Und genau das ist das Problem. Der Gegner war Herta BSC. Eine absolut auf Abstiegsniveau gurkende Truppe, die bei jedem halbwegs geraden Angriff ein Gegentor schluckt. Übrigens, Hertha hatte in der letzten Saison am 21. Spieltag 23 Punkte.

  10. 9.

    Es bringt halt nichts nur eine gute Leistung zu zeigen , wenn man 4 Gegentore bekommt und nur 1 Tor schießt
    Dann verliert man auch nicht unverdient

  11. 8.

    Schade, dass sich wieder bewahrheitet, dass eine Schwalbe noch keinen Frühling macht.
    Ach, wie haben sich die Fans von BCC777 gefreut, wie schön dich der Traum von der Meisterschaft.
    Und jetzt die 4:1 Klatsche.
    Vielleicht gibt es in zwei Jahren die 2.Liga-Radkappe für den Wiederaufstieg - man ist eben Bescheiden und Demütig. Eigenschaften, die die alte Dame nicht kennt.

  12. 6.

    Hatte denn jemand wirklich geglaubt, daß die Blau Weißen aus Dortmund etwas zählbares mitbringen? War wohl letzte Woche ein Gastgeschenk der Gladbacher.

  13. 5.

    Antwort auf die Frage: Natürlich NICHT!!!

  14. 3.

    Ein bisschen habe ich heute da so meine Zweifel. Na ja mal abwarten. Es wäre keine Schande wenn man kämpfend verlieren würde, aber vorher alles gegeben hätte. So fair sollte man bleiben. Meine Meinung.

  15. 1.

    Ich hoffe das Dortmund 3 Fach punktet

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