Nach fristloser Kündigung - Ex-Geschäftsführer Bobic verklagt Hertha BSC

Di 21.02.23 | 11:39 Uhr
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Ex-Hertha-Geschäftsführer Fredi Bobic (Quelle: IMAGO/Nordphoto)
Bild: IMAGO/Nordphoto

Nachdem Hertha BSC dem bereits freigestellten Geschäftsführer Fredi Bobic fristlos gekündigt hat, geht dieser nun dagegen vor. Bobic klagt gegen die Kündigungen beim Arbeitsgericht Berlin.

Auch Abseits der sportlichen Sorgen kommt Hertha BSC nicht zur Ruhe. Nachdem der Verein seinem ehemaligen Geschäftsführer Fredi Bobic nach einer Freistellung die fristlose Kündigung ausgesprochen hatte, geht dieser nun juristisch dagegen vor.

Der 51-Jährige hat beim Arbeitsgericht Berlin eine Kündigungsschutzklage gegen den Verein eingereicht. "Beim Arbeitsgericht Berlin ist eine Kündigungsschutzklage von Herrn Bobic gegen Hertha BSC eingegangen, mit der die Unwirksamkeit sowohl einer außerordentlichen, d.h. fristlosen, als auch einer ordentlichen Kündigung geltend gemacht wird", bestätigte Pressesprecherin Andrea Baer am Dienstag auf Anfrage von rbb|24. Zuvor hatte die "Bild" darüber berichtet. Bisher sei lediglich die Klage eingegangen, "es ist noch kein Termin anberaumt", so Baer weiter.

Hertha würde bei Kündigung Geld sparen

Auslöser für die außerordentliche Kündigung war der Vorwurf von vereinsschädigendem Verhalten gegenüber Bobic. Er hatte in einem Interview mit dem rbb-Reporter Uri Zahavi im Anschluss an die Derby-Niederlage gegen Union Berlin am 28. Januar wütend auf Nachfragen des Reporters reagiert, die sich auf eine mögliche Trainerdiskussion bezogen. "Wenn du noch mal fragst, kriegst du eine gescheuert", sagte der 51-jährige im Weggehen zu dem rbb-Reporter. Nach rbb-Informationen hat es zudem immer mehr Differenzen hinsichtlich der sportlichen Ausrichtung zwischen Präsident Kay Bernstein und Bobic gegeben.

In Berlin hat Bobic offiziell noch einen Vertrag bis zum Sommer. Bei einer außerordentlichen Kündigung würde Hertha BSC Gehaltskosten für den Ex-Geschäftsführer sparen.

Wie es in dem Fall weitergeht, ist offen. Laut Bild werde in den nächsten Wochen ein erster Gütetermin festgelegt. Beide Seiten könnten sich aber auch außergerichtlich einigen.

Sendung: rbb24 Inforadio, 21.02.2023, 9:15 Uhr

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19 Kommentare

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  1. 19.

    Die Sache ist klarer als die meisten hier denken:

    Strafgesetzbuch (StGB) § 240 Nötigung
    (1) Wer einen Menschen rechtswidrig mit Gewalt oder durch Drohung mit einem empfindlichen Übel zu einer Handlung, Duldung oder Unterlassung nötigt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.

  2. 18.

    Ich sehe die Chancen für Bobic eher schlecht, denn wenn man das schlechte Verhalten so durchgehen lassen würde, würde das Gericht diesen Verhaltens-Umstand zweier Personen legalisieren.

  3. 17.

    „Er hat sich entschuldigt und gut ist es.“
    Nein.
    Für alle hörbar einen Reporter bedrohen oder wie am letzten WE Schiedsrichter beleidigen muss einfach Konsequenzen haben. Stichwort Vorbildwirkung!

  4. 16.

    Der "Hauptstadtverein" (steht wohl im Augenblick auf Abstiegsposition) sollte schleunigst versuchen, mit Bobic zu einer aussergerichtlichen Vereinbarung zu kommen, denn m.E. sind die Erfolgschancen von Bobic bei Gericht nicht schlecht. Es wird sonst immer peinlicher für die juristische Laienspieltruppe um den Ex Ultra Bernstein.

  5. 15.

    Ich konnte Bobic nicht viel abgewinnen, dass er aber diesen Verein verklagt, findet meine volle Unterstützung.
    Beachtlich aber die hier ungehinderte Verunglimpfung, des vorher von den Selben Gefeierten.
    Das ist wohl bei den Hertha-Fans Usus.

  6. 14.

    Bobic,erfolglos,instinktlos,hilflos,hatte schon von Anfang an vor Dardai abzuservieren.Nu is er weg, verkannt,enttäuscht ,fast wäre er beim DFB gelandet.Wärst Du Dussel doch in Frankfurt geblieben, dieser Anzug hat gepasst und dort hat er sehr gute Arbeit geleistet.Androhung von Gewalt in Ausführung seiner Arbeit ist ein Entlassungsgrund.Welch ein Realitätsverlust.

  7. 13.

    Geltungssucht und Raffgier, das zeichnet Bobic. Und die Hertha ist drauf reingefallen. Eben typisch Hertha.

  8. 12.

    Wenn jemand "frägst" sagt, Kräutern sich bei mir die Zehennägel hoch. Wenn jemand vor laufender Kamera einen Journalisten bedroht, ist das auch schon allerhand und mindestens eine Kündigung wert. Und im übrigen kann man sich nicht entschuldigen, man kann nur um selbige bitten.
    Nein, irgendwie passt er doch zu Hertha BCC Berlin.

  9. 11.

    Interessant wie du die In Berlinlebenden so siehst. Woher nimmst du das Fundament deiner Einschätzung, dass wir alle oder in der Mehrheit so sind?

  10. 10.

    Gute Frage, aber so funktioniert Profifußball nun einmal (leider) nicht. In diesem Geschäft findet sich immer jemand, der einen gut bezahlten Vertrag unterschreibt. In dem Falle hier eben ein Altbekannter, den man vor kurzem noch rausgeworfen hat. In Hannover und Hamburg trifft man sich gefühlt wöchentlich mit alten Mitarbeitern vor Gericht, Fußball wird da (vielleicht ja bald wieder gegen die Hertha) trotzdem noch gespielt.

  11. 9.

    Die nachträglich von Hertha und Bernstein versendete außerordentliche Kündigung, angeblich wegen des TV Interviews, an Bobic ist einfach nur peinlich. Der Vorgang wirkt „bauernschlau“ und einfach nur unprofessionell. Vielleicht kann Bernstein bei seiner Werbeagentur solche Gepflogenheiten an den Tag legen, hier wirkt er einmal mehr überfordert. Aber Hertha ist selbst schuld, wenn man lieber einen verbal Großspurigen Präsident im Schlabberlook (oh wie sympathisch…)wählt(passend zum Großteil Berlins), anstelle eines diplomatischen, kompetenten Machers ( evtl. da dieser einen Anzug trug und daher unsympathisch war ?!)

  12. 8.

    Die nachträglich von Hertha und Bernstein versendete außerordentliche Kündigung, angeblich wegen des TV Interviews, an Bobic ist einfach nur peinlich. Der Vorgang wirkt „bauernschlau“ und einfach nur unprofessionell. Vielleicht kann Bernstein bei seiner Werbeagentur solche Gepflogenheiten an den Tag legen, hier wirkt er einmal mehr überfordert. Aber Hertha ist selbst schuld, wenn man lieber einen verbal Großspurigen Präsident im Schlabberlook (oh wie sympathisch…)wählt(passend zum Großteil Berlins), anstelle eines diplomatischen, kompetenten Machers ( evtl. da dieser einen Anzug trug und daher unsympathisch war ?!)

  13. 6.

    Hertha wird langsam zum Big Looser Club. Den einzigen Mitarbeiter mit Sachverstand aus fadenscheinigen Gründen zu feuern.

  14. 5.

    Hertha hat natürlich nach einer Möglichkeit gesucht, um die drohende automatische Vertragsverlängerung zu vermeiden und die hat Herr Bobic mit seinem Ausraster geliefert. Sportlich hat er nichts erreicht, das ist ja nun offensichtlich, aber eben kein ausreichender Kündigungsgrund. Ich sehe die Chancen für Herrn Bobic sehr gut, dass sein Vertrag unwirksam gekündigt wurde. Die Hertha musste ihn aber zu diesem Zeitpunkt kündigen, um zumindest zu versuchen, Geld zu sparen.

  15. 4.

    Der letzte Gütetermin, den die Hertha hatte, brachte keine Lösung. Stichwort Jarstein.

  16. 3.

    der letzte Satz sagt doch schon das Ende der Geschichte vorraus !!
    .....wir haben uns außergerichtlich geeinigt und Stillschweigen vereinbart ......
    Fertig

  17. 2.

    Das ist nicht der Typ sonder das ist Hertha mit seiner unfähigen Führung. Haben die wirklich gedacht das geht alles in Ruhe über die Bühne. Der Zeitpunkt war schon unnötig und dann noch diese Fristlose Kündigung wegen was? Er hat sich entschuldigt und gut ist es. Reporter sind manchesmal Nervensägen das gehört auf beiden Seiten dazu. Was Hertha daraus macht ist unsinnig und bringt keine Ruhe in den Verein.

  18. 1.

    Na klar, passt zu diesem Typ. Noch schnell im Gehen die Hand aufhalten für... äh, wofür eigentlich?
    Unterirdische Leistung, keinen Plan, keine Impulse, keine Visionen... aber große Klappe. Wie beispielhaft und letztmalig im Interview, welches im Artikel erwähnt wurde.
    Insofern passt er dann doch wieder zur Triple7 Gmbh & Co.KG aA.