Vorläufiges Obduktionsergebnis - 15-jähriger Fußballer starb durch "stumpfe Gewalteinwirkung"

Di 06.06.23 | 20:35 Uhr
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Fußbälle liegen auf dem Rasen. (Bild: IMAGO / Karina Hessland)
Bild: IMAGO / Karina Hessland

Nach dem Tod eines Berliner Jugendlichen bei einem Fußball-Turnier in Hessen liegt das vorläufige Obduktionsergebnis vor.

Der 15-Jährige sei infolge stumpfer Gewalteinwirkung gegen die linke Kopfseite gestorben, sagte die Frankfurter Oberstaatsanwältin Nadja Niesen dem rbb am Dienstag. Es würden aber noch weitere forensisch-toxikologische Untersuchungen durchgeführt. Zuerst hatte die "B.Z." berichtet.

Mutmaßlichem Täter drohen bis zu zehn Jahre Haft

Am Pfingstsonntag war es bei einem internationalen Fußballturnier in Frankfurt am Main zu einem Streit zwischen Spielern der Mannschaft des JFC Berlin und der französischen U17-Mannschaft des FC Metz gekommen.

Dabei sei der 15-Jährige von hinten von einem 16-Jährigen angegriffen worden. Der mutmaßliche Täter sitzt in Untersuchungshaft. Sollte der Jugendliche wegen Körperverletzung mit Todesfolge verurteilt werden, droht ihm eine Freiheitsstrafe von bis zu zehn Jahren.

Bei vielen Fußball-Spielen am Wochenende - unter anderem dem DFB-Pokalfinale, den 21 Landespokal-Endspielen sowie sämtlichen Partien im Berliner Fußball - hatte es sichtbare Zeichen der Anteilnahme und Gedenkminuten gegeben.

Sendung: rbb24, 06.06.2023, 18 Uhr


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15 Kommentare

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  1. 15.

    Ach was bin ich froh, dass wir ausgebildete Juristen haben, die sich bei der Aburteilung an Gesetze halten und nicht blind rachsüchtig sind.
    Ich will den Täter gewiss nicht verteidigen, aber was hier einige für mittelalterliche Vorstellungen von der Gesetzgebung halten, ist schonübel.

  2. 14.

    Sie wollen im Ernst erzählen, dass ein total friedfertiger 16Jähriger einmalig deratig ausrastet, dass er einen 15Jährigen mit bloßen Fäusten totschlägt? Zumales sich um eine sicherlich sc hon oft erlebte Situation auf dem Fußballplatz gehandelt haben wird.
    Was die zweite Chance für den Täter betrifft: Paul hat keine Chancen mehr; er ist tot.
    Was würden Sie denken, wenn Sie Ihren Sohn zu einem Fußballturnier fahren ließen, wo ihn dann ein etwas älterer Schläger umbringt?
    Der Täter kann gern eine zweite Chance bekommen, nachdem er seine Strafe verbüsst hat. Maximal 10 Jahre für das Töten eines anderen Menschen ist aus meiner Sicht nicht angemessen.

  3. 13.

    "Also ehrlich das Strafmaß sollte mindestens 30Jahre lauten..." Würden Sie genauso denken, wenn der Täter Ihr Sohn wäre? Der vielleicht ein einziges Mal ausgerastet ist, mit diesen furchtbaren Folgen, ansonsten aber ein friedfertiger Mensch ist? Zweifellos ist das eine Tragödie - für alle Beteiligten - natürlich ist das zu bestrafen, aber hat der Täter nicht auch eine zweite Chance verdient? ER muss mit dieser Tatsache leben. Und, nein, ich betreibe keine Täter-Opfer-Umkehr.....

  4. 12.

    Der Täter ist 16 Jahre alt, 10 Jahre finde ich da schon eine lange Zeit.
    Klar muss bei Gewalt durchgegriffen werden, aber einem so jungen Täter sollte man noch die Möglichkeit geben, aus seinen Fehlern zu lernen und ein Leben zu haben.
    Klar bringt dass das Opfer nicht zurück, aber Auge um Auge, Zahn um Zahn ist auch eine überholte Denkweise.

  5. 11.

    Sollte das Wahlrecht mit 16 durchkommen, spätestens dann sollte dann auch das JGG geändert werden. Mehr Rechte bedeuten auch mehr Pflichten bzw. mehr Verantwortung.

  6. 10.

    Das richtig Schlimme ist doch, dass das Opfer Paul deeskalierend die Situation verlassen wollte. Nachdem er massiv angegriffen wurde. Er wollte sich nicht prügeln. Daher war er für den Täter ein leichtes Opfer.
    Und sind es nicht die Spieler selbst, dann prügeln manche Eltern mit. Schöne neue Welt.

  7. 9.

    Also ehrlich das Strafmaß sollte mindestens 30Jahre lauten doppelt soviel an Jahre wie der 15 jährige erst alt war ohne wegen guter Führung vorzeitig frei zu kommen.

  8. 8.

    Für alle Strafrechtsexperten:

    Nach § 18 Jugendgerichtsgesetz beträgt die Höchststrafe für Totschlag für Jugendliche zehn Jahre, wenn die Tat nach allgemeinem Strafrecht mit mehr als zehn Jahren bestraft wird.

    Schwer zu verstehen. Aber was würden denn alle angemessen finden für einen 16-jährigen Täter?

  9. 7.

    Mein Beileid gilt allen Angehörigen, auch denen des französischen Täters, die auch Opfer sind. Wir erleben ein Spiegelbild der Gesellschaft, in der Werte, Regeln usw. immer weniger wichtig werden und die Gewalt zunimmt. Und ich befürchte, es wird nicht besser werden.

  10. 6.

    "Gewalttäter endlich dauerhaft vom Sport auszuschließen. Übrigens auch die Pyromanen." Und wie soll das Ihrer Meinung nach gehen? Wollen Sie den "Gewalttätern" einen Stempel auf die Stirn gravieren? Die wenigsten gehen wohl mit dem Vorsatz, einen Menschen zu verletzen oder mehr, auf den Sportplatz, das passiert im Eifer des Gefechts und nicht nur auf Sportplätzen. Ich will das keinesfalls kleinreden oder entschuldigen, aber wer gewalttätig ist, sucht sich dann eben eine andere Bühne.

  11. 5.

    Das Problem in unserem Strafrecht... Für Steuerhinterziehung gehst du jahrelang in den Knast... Aber einen Mensch an Leib oder Leben zu schädigen, bedeutet 14 Tage barfuss ins Bett... Was läuft hier verkehrt?

  12. 4.

    Genau, die deutsche Justiz ist nur noch lächerlich. Du darfst hier sonstwas für Straftaten anstellen, und bekommst höchstens ein paar Jahre, wenn nicht sogar auf Bewährung. Ein Witz, unsere Justiz, wirklich nur noch ein Witz.

  13. 3.

    10 Jahre? Ein Witz er hatte sein ganzes Leben noch vor sich gehabt. Aber das sind halt die Deutschen Gesetze.

  14. 2.

    Leider gab es an diesem Sportwochenende wieder Gewalt und niemand hat die Absicht, etwas dagegen zu tun, obwohl alle technischen Möglichkeiten vorhanden sind. Gewalttäter endlich dauerhaft vom Sport auszuschließen. Übrigens auch die Pyromanen.

  15. 1.

    10 Jahre sind viel zu wenig, denn mit guter Führung ist er viel früher wieder auf freiem Fuß. Aber dieser 15 jährige Junge kommt nicht zurück

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