Regionalliga Nordost - Energie Cottbus will den Schwung mitnehmen und auch Chemie Leipzig schlagen
Nach dem etwas zähen Saisonstart hat sich Cottbus gefangen. Sieben Punkte aus drei Spielen sind eine sehr gute Zwischenbilanz. Doch Freude kommt bei Trainer Wollitz nicht auf. Ein Grund: Routinier Hofmann droht lange auszufallen. Von Andreas Friebel
Diese Woche stand beim Fußball-Regionalligisten FC Energie Cottbus ganz im Zeichen des Nachwuchses. Aber anders, als es im ersten Moment scheinen mag. Die Lausitzer haben eine lange Ausfallliste. Um halbwegs trainieren zu können, wurden die Lücken mit U19-Spielern geschlossen. "Wir hatten zeitweise nur zwölf Profis im Training", klagt Energie-Trainer Claus-Dieter Wollitz. "Wir zahlen jetzt den Preis für den kurzen Urlaub und die knappe Vorbereitungszeit. Die Spieler haben permanent Stress und wenig Zeit zum Regenerieren."
Nur zwölf Profis im Training
Axel Borgmann, Dennis Slamar, Jonas Hildebrandt, Tim Campulka und Jonas Hofmann fielen in den vergangenen Tagen aus. Eventuell kehren einige Spieler am Samstag (13 Uhr) gegen die BSG Chemie Leipzig zurück ins Team. Ganz sicher wird aber Jonas Hofmann ausfallen. Der Mittelfeldspieler hat sich schon in der vergangenen Woche beim Auswärtsspiel in Rostock am Knie verletzt.
Gegen Chemnitz am Sonntag stand er trotzdem auf dem Rasen. "Mit der Folge, dass bei ihm am Montag gar nichts mehr ging", so Wollitz. Seit vier Tagen laufen deshalb Untersuchungen. "Er war in dieser Woche schon bei drei Ärzten und bekam verschiedene Diagnosen. Es kann leider sein, dass Jonas monatelang ausfällt." Die endgültige Diagnose steht noch aus. Details zu einer möglichen Verletzung wollte Wollitz noch nicht mitteilen. Er sprach aber am Donnerstag davon, dass ein Arzt zu einer sofortigen Operation geraten hat.
Sollte Hofmann längerfristig ausfallen, bricht im Mittelfeld eine wichtige Stütze weg. Und Cottbus wäre gezwungen auf dem Transfermarkt nachzulegen. Und das in einer Phase, in der die für die Offensive geplante Neuzugang immer noch nicht unter Dach und Fach ist. "Es sind noch immer sehr viele Spieler auf dem Markt, die Nach Vereinen suchen. Aber deren Gehaltsvorstellungen sind mit uns nicht darstellbar", sagt Wollitz, der noch etwa eine Woche Zeit hat, bis sich das Transferfenster schließt.
Rostock-Spiel hat Schwung gegeben
Der Cottbuser Coach ist sich jedenfalls sicher, dass personell noch etwas passiert. Zumal zuletzt auch wieder die Ergebnisse seiner Mannschaft gestimmt haben. Mit sieben Punkten aus drei Spielen ist Energie wieder in der Spur. Dass der Rückstand auf den Spitzenreiter der Regionalliga Nordost, Herthas U23, aktuell fünf Punkte beträgt, nimmt Wollitz nur zur Kenntnis. "Die Saison ist lang. Wir schauen nur von Spiel zu Spiel."
Und im nächsten Spiel treffen die Lausitzer auf Chemie Leipzig. Die Sachsen sind mit zwei Heimsiegen und zwei Auswärtsniederlagen gestartet. "Das ist eine Mannschaft, bei der man im Moment nicht so richtig sagen kann, wo die Reise hingeht. Trotzdem müssen wir jeden Gegner ernst nehmen", so Verteidiger Tobias Hasse, der Energie auf einem guten Weg sieht. "Das Spiel in Rostock, als wir das 0:2 gedreht haben, war für uns als Team ein ganz wichtiger Moment. Den Schwung haben wir dann gegen Chemnitz mitgenommen und wollen das auch gegen Leipzig schaffen."
Sendung: rbb24 Inforadio, 25.08.2023, 10 Uhr