Nach erstem Titelgewinn - Berliner Basketball-Weltmeister werden am BER von Fans empfangen
Die deutsche Basketball-Nationalmannschaft ist nach ihrem Weltmeister-Titelgewinn am Dienstag wieder in Deutschland angekommen. Nach der offiziellen Feier in Frankfurt ließen sich vier Basketballer noch in ihrer Berliner Heimat feiern – von Fans und Familie.
Die deutschen Basketball-Nationalspieler kennen es aus den vergangenen Jahren: Gewisse Dinge brauchen ihre Zeit, sind dann aber umso schöner. So auch die Rückkehr der vier Berliner Johannes Thiemann, Maodo Lo sowie der Brüder Franz und Moritz Wagner in ihre Heimat. Um 15:50 Uhr landete die Maschine LH188 am Flughafen BER, doch erst um 17 Uhr traten die Neu-Weltmeister aus dem Terminal 1, um sich von Fans und Familie begrüßen zu lassen. Allerdings ohne den gebürtigen Berliner und langjährigen Alba-Spieler Niels Giffey, der nicht mitgereist war.
Zuvor fand in Frankfurt am Main die offizielle Feier zur Weltmeisterschaft, die die deutsche Nationalmannschaft am Montag gegen Serbien errungen hatte, statt. Mehr als 1.000 Fans begrüßten die Basketballer um Kapitän Dennis Schröder und Trainer Gordon Herbert. Für Herbert, der Alba Berlin von 2011 bis 2012 trainiert hat, sei der Titel "die Sahne auf der Torte". Die Begegnung mit den Fans, so der 64-jährige Kanadier in Frankfurt, "lässt uns spüren, dass wir Weltmeister sind. Die Menge, die Leute, das ist wirklich etwas Besonderes."
Bierchen mit den Kollegen, Umarmungen mit der Familie
In Berlin war es ein deutlich kleinerer Rahmen, der den Berliner Teil der Weltmeistermannschaft feierlich empfang. Rund 100 Menschen, bestehend aus Fans, Familie und Medienvertretern warteten geduldig vor dem Ausgang des Terminals. Als die Wagner-Brüder, Lo und Thiemann endlich aus der Tür traten, war es zunächst das Wiedersehen mit der Familie, das für emotionale Momente sorgte.
Allen voran Ex-Alba-Spieler Lo, der jüngst zu Olimpia Mailand nach Italien gewechselt ist, hatte Grund zur Freude: Der frischgebackene Vater konnte nach zwei Wochen seinen Sohn wiedersehen, der sich sichtlich über seinen Papa freute. "Es bedeutet mir sehr viel, es macht mich sehr glücklich, mein Kind, meine Familie und meine Freunde wiederzusehen", sagte Lo erkennbar beseelt. Nun habe er parallel zu den Feierlichkeiten noch seinen Umzug nach Italien zu planen. Na wenn es sonst nichts ist.
Neben Familien- waren auch Teammitglieder vor Ort. Das Alba-Trio aus Jonas Mattisseck, Malte Delow und Louis Olinde ließ es sich nicht nehmen, Mitspieler Thiemann mit einigen Umarmungen, neckischen Sprüchen und auch dem ein oder anderen Bier zu begrüßen. "Es ist so schön, dass uns so viele in Empfang nehmen, auch wenn Frankfurt der offizielle Rahmen war", so Thiemann. "Wir sind jetzt 32 Stunden unterwegs, da schläft man immer mal zwischendurch. Ich schlafe jetzt zwei bis drei Stunden und dann geht’s weiter."
"Ich bin zu müde, um den Empfang in Berlin gebührend zu schätzen"
Thiemann und seine Mannschaftskollegen wirkten tatsächlich ausgelaugt, das kräftezehrende Turnier und die bisherigen Feiereien haben emotional wie körperlich Substanz gekostet. Am Flughafen wirkten die Weltmeister regelrecht stehend K.O. So passte der kleinere, dafür aber privatere Rahmen in Berlin deutlich eher zum Batteriestand der Lokalhelden. Und trotz der noch kaum vorhandenen Energie wurde sich selbstverständlich für jedes Foto und jedes Interview noch Zeit genommen.
"Ich habe keine großen Sätze mehr übrig. Es ist ein bisschen überwältigend, man muss es etwas sacken lassen, aber heute realisieren wir, wie viele Menschen wir damit abgeholt haben", zeigt sich Moritz Wagner ebenso glücklich wie erschöpft. "Ich bin wahrscheinlich zu müde, um den Empfang in Berlin gebührend zu schätzen. Ich gehe erstmal nach Hause, esse mit meiner Familie und dann sehen wir weiter."
Auch Bruder Franz stand der Stolz, aber auch die Anstrengungen ins Gesicht geschrieben. "Es ist immer noch ein bisschen surreal. Es ist sehr cool, wie wir in Frankfurt und Berlin empfangen wurden. Wir hätten nicht damit gerechnet, dass so viele in Berlin kommen. Wir haben den Titel für alle Menschen in Deutschland geholt, denen dieser Sport so viel bedeutet", sagte der in der NBA aktive Wagner, der bereits in die Zukunft blickt: "Wir hoffen, dieser Titel kann nochmal ein richtiger Push für Basketball in Deutschland sein und mehr Kinder zum Spielen bringen."
Sendung: rbb24, 12.09.2023, 18 Uhr