1:2-Niederlage - Hertha BSC verliert Flutlichtspiel gegen FC St. Pauli

Sa 30.09.23 | 23:14 Uhr
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Herthas Toni Leistner im Zweikampf mit Elias Saad (FC St. Pauli) (Bild: Imago Images/Contrast)
Audio: rbb24 Inforadio | 30.09.2023 | Lars Becker | Bild: Imago Images/Contrast

Hertha BSC kann die eigene Siegesserie nicht weiter ausbauen. Die Berliner verlieren vor über 66.000 Zuschauenden gegen den FC St. Pauli, der damit weiter ungeschlagen ist. Nach acht Spieltagen stehen die Blau-Weißen bei neun Punkten.

  • St. Pauli gibt 24 Schüsse aufs Tor ab, Hertha nur acht
  • Johannes Eggestein (25.) und Marcel Hartel (74.) machen die Tore für die Gäste
  • Derry Scherhant trifft in der 83. Minute für Blau-Weiß

Fußball-Zweitligist Hertha BSC hat gegen den FC St. Pauli verloren. Am Samstagabend unterlag die Mannschaft von Pal Dardai mit 1:2 (0:1) gegen die Hamburger. Nach acht Spieltagen stehen die Berliner weiter bei neun Punkten.

Flutlicht und gut gefülltes Stadion

Für Hertha BSC und den FC St. Pauli war das erste Aufeinandertreffen in einem Pflichtspiel seit sieben Jahren. Damals gewannen die Berliner mit Trainer Pal Dardai an der Seitenlinie 2:0. Das erneute Aufeinandertreffen verfolgten 66.113 Zuschauende im Berliner Olympiastadion. Mit dabei: rund 12.000 mitgereiste Fans des FC St. Pauli. Vor dieser Kulisse verabschiedete Hertha BSC auch Kevin-Prince Boateng, der seine Karriere im Sommer beendet hatte.

Beide Trainer nahmen keine Änderungen in der Startelf vor. Die Gäste starteten erneut ohne ihren verletzten Kapitän Jackson Irvine, der aber wieder im Kader stand. Für ihn trug Marcel Hartel die Kapitänsbinde.

Die Gäste drücken mit Erfolg

In der Startphase sortierten sich beide Mannschaften und tasteten sich eher vorsichtig ab. Den ersten Torschuss gab es auf Seiten der Gäste nach zehn Minuten. Oladapo Afolayan dribbelte sich auf der rechten Seite an zwei Berlinern vorbei und passte zu Hartel, der vom Sechzehner abdrückte. Der Ball ging aber rechts neben dem Tor ins Aus. Das erste Signal der Berliner folgte in der 16. Minute: Andreas Bouchalakis spielte eine Ecke heraus. Fabian Reese übernahm die Standardaufgabe, passte aber direkt vor die Füße von Hartel, der zum Konter ansetzte. Die Hertha-Abwehr blieb wach und schaffte es die Aktion schnell zu unterbinden.

Ein Freistoß für den FC St. Pauli aus 20 Metern von der rechten Seite leitete eine Angriffsserie ein (23.). Hartel spielte eine Flanke auf den Elfmeterpunkt, die von den Berlinern geklärt werden konnte. Danach drückten die Hamburger immer weiter vors Berliner Tor. Wenig später waren sie damit erfolgreich. Elias Saad setzte sich auf der linken Seite gegen zwei Abwehrspieler durch und spielte den Ball ins Zentrum zu Johannes Eggestein. Der drehte sich um seine eigene Achse und schloss mit rechts ab. Ernst schaffte es den Ball abzublocken, bekam ihn aber nicht zu fassen. Eggestein setzte nach und traf zum 1:0 für St. Pauli (25.).

Umstrittene Elfmeterentscheidung

Nach einer halben Stunde gab es die erste Chance für die Gastgeber. Hertha BSC schaffte es die Hamburger Klammer zu durchbrechen. Rechts im Strafraum spielte Marten Winkler eine hohe Flanke vors Tor. Dort ging Smail Prevljak in die Luft und köpfte auf den Kasten. Nikola Vasilj hielt aber den Ball (32.).

Kurz danach kam es zu Diskussionen um einen möglichen Elfmeter für die Kiezkicker, nachdem Eric Smith nach einem Tritt von Bouchalakis im Berliner Strafraum zu Boden ging (35.). Schiedsrichter Deniz Aytekin zeigte erst auf den Elfmeterpunkt, schaute sich dann die Szene nochmal im Videobeweis an und nahm seine Entscheidung zurück. Fabian Hürzeler protestierte an der Seitenlinie und sah dafür Gelb. Für den Rest der ersten Hälfte behielten die Gäste weiter die Kontrolle und gingen mit der 1:0-Führung in die Pause.

Blasse Hertha bekommt etwas Farbe

Pal Dardai reagierte auf den Rückstand und brachte Gustav Christensen für Winkler. Das Spiel gehörte aber weiter den Kiezkickern. Saad nutze in der 49. Minute seine zentrale Position vor dem Tor für eine Chance zum 2:0. Sein Flachschuss ging jedoch knapp links am Tor vorbei.

Die Berliner erspielten sich weiter nur wenige Chancen. Der in den vorherigen Spielen erfolgreiche Haris Tabakovic kam über die linke Seite in den Strafraum und zog ab. Smith konnte allerdings noch rechtzeitig abblocken (55.). Die Gastgeber wechselten erneut: Bilal Hussein kam für Jeremy Dudziak (59.). Hertha BSC wurde etwas aktiver, schaffte es aber nicht sich freizuspielen. Stattdessen machte erneut Eggestein auf sich aufmerksam. Aus halblinker Position und etwa 22 Metern Entfernung zog der Stürmer ab. Der Ball streifte die Latte, ging aber nicht rein (65).

Beide Trainer entschieden sich für einen Doppelwechsel. Dardai brachte Bence Dardai für Michal Karbownik und Derry Scherhant für Smail Prevljak. Hürzeler schickte Irvine für sein Comeback aufs Feld. Dafür ging Connor Metcalfe runter. Außerdem kam Andreas Albers für Eggestein (71.).

FC St. Pauli baut Führung aus, Hertha legt nach

Die Gäste setzten zu einer weiteren Angriffsserie an. Afolayan spielte eine Flanke von rechts ins Zentrum. Hartel stieg dort ohne großen Druck in die Luft und köpfte im ersten Versuch gegen die Latte. Metcalfe kam an den Ball, passte zu Afolayan, der wieder zu Hartel spielte. Dessen Nachsetzer per Kopf ließ die Latte erneut wackeln und der Ball ging ins Tor zum 2:0 (74.).

Fabian Reese setzte ein seltenes Lebenszeichen für die Berliner mit einem Distanzschuss aus 18 Metern. Doch Vasilj parierte den Versuch aus halblinker Position (78.). Pal Dardai zog seinen letzten Wechsel und brachte Florian Niederlechner für Haris Tabakovic (80.). Kurz darauf gelang es der Hertha tatsächlich sich effektiv zur Wehr zu setzen. Irvine verlor den Ball im Aufbau an Bouchalakis, der zurück auf Scherhant legte. Der 20-Jährige traf sicher ins linke untere Eck zum 1:2 (83.).

In der Schlussphase behielt der FC St. Pauli jedoch die Kontrolle, obwohl Hertha nach vorne preschte, nutzte seine Wechsel (Philipp Treu für Saad und Etienne Amenyido für Afolayan) und sicherte sich den Sieg.

Die Reaktionen

Haris Tabakovic (Hertha BSC): "Sie waren schon von der ersten Minute präsenter, griffiger. Sie waren auch klarer bezüglich der Torchancen. Die erste Halbzeit war gar nichts. Da waren wir nicht mutig genug."

Toni Leistner (Hertha BSC): "Klar kann man nicht alles verteidigen, aber ich glaube, dass wir in der zweiten Halbzeit aggressiver in den Zweikämpfen waren, dass wir da auch den einen oder anderen Ballverlust erzwungen haben und vielleicht hätten wir die erste Halbzeit genauso spielen sollen."

Johannes Eggestein (FC St. Pauli): "Auch wenn wir es am Ende noch ein bisschen spannend gemacht haben, ist das, glaube ich, ein rundum gelungener Abend für die Mannschaft und mich persönlich. Und deswegen sind wir alle auch sehr zufrieden."

Das Spiel im Liveticker

Sendung: rbb24, 30.09.2023, 21:45 Uhr

38 Kommentare

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  1. 38.

    Da stimme ich Dir voll und ganz zu. Wir haben gegen einen spielstarken Aufstiegskandidaten verloren. Die nächsten beiden Auswärtsspiele werden zeigen, wo wir wirklich schon stehen. Pauli war da gestern kein Maßstab. HaHoHe

  2. 36.

    Ich bin Fan von beiden Vereinen schon seit 1982. Aber was Hass und Hetze mittlerweile gegeneinander betrifft, sind viele Hertha Frösche doch um einiges schlimmer. Trage beide Schals und höre hin wer Dich anmacht. Und denk an das Derby 22/23 wo sog. Hertha"fans die Trikots der Spieler forderten. Erlebst Du nicht bei den Eisernen!
    Ich denke Hertha ist auf einen guten Weg, muss aber noch viel Lehrgeld zahlen. Abstieg? Nein! Aufstieg? Bestimmt noch nicht.
    Eisernes HaHoHe

  3. 35.

    "Sie waren schon von der ersten Minute präsenter, griffiger. Sie waren auch klarer bezüglich der Torchancen. Die erste Halbzeit war gar nichts. Da waren wir nicht mutig genug." - ist dass das Statement eines Spielers, der mit Messi und diesem Lewandowski verglichen wurde, von einem dieser Hertha-Hofschriftsteller.
    Was redet er? Wovon? Geschafel einer spielerischen Eintagsfliege, dem vom Animator, einem verhinderten Tierarzt, Zauberer und jetzt Trainer eingeredet wird, er wäre ein ganz, ganz Großer?
    Man muss sich das mal auf der Zunge zergehen lassen. "In den ersten Minuten .... die erste Halbzeit war gar nichts"?

  4. 34.

    Deswegen sind viele Unioner auch so angepisst, weil sie da hinmüssen, ne? Die hätten lieber in der AF gespielt. Heimat und so. Von Union scheinen Sie ja wenig Ahnung zu haben, vermutlich einer dieser neuartigen Modefans.

  5. 33.

    Ob man auf Leute, die auf dem Heimweg die Grünanlagen verdrecken, andere grundlos beleidigen, parkende Kfz und S-Bahnzüge beschmieren und mit Stickern bekleben, gegen Autos mit HH-Kennzeichen treten, Leute mit St.Pauli-Shirt die Treppe herunterschupsen, auf Bahnhöfen pinkeln etc. so euphorisch als "großartig" bezeichnen sollte...?
    Ich meine hier leider keine Einzelfälle.
    Es hätte ein schöner Fußballabend sein können. Was bleibt ist: Hertha,du hast nicht nur ein Problem auf dem Platz!

  6. 32.

    Sosele, haben sich die üblichen Verdächtigen hier genug ausgetauscht? 28 Kommentare bei Hertha und 10 bei Union...

    Ist schon irre was die alte Dame immer noch so mobilisiert.

    Das war ein gutes Spiel um zu erkennen wie weit die neue Hertha Truppe ist. St. Pauli war in allen Bereichen mindestens ein Tick schneller und besser und in Topform.

    Das gilt es zu akzeptieren und die Lehren draus zu ziehen.

    Weiter ackern, ackern, ackern...

    Ha Ho He

  7. 31.

    Das ekelhaft Verhalten einiger Unionfans.
    Nuja , ich bin Berliner, aber kein Unioner und kein Herthafan.
    Ich denke das ihr genanntes ekelhafte Verhalten auf Gegenseitigkeit beruht. Da ist keine Fangemeinde besser wie die andere.

  8. 29.

    "Sie glauben doch selbst nicht das Hertha BSC aufsteigt."
    Das habe ich auch nicht behauptet.

  9. 28.

    Hätte man das Union Stadion gleich richtig ausgebaut ,dann würde es diese Diskussion nicht geben. Hertha spielt übrigens schon seit dem Start der Bundesliga 1963 in diesem Stadion und da hat es Union überhaupt noch nicht gegeben. Deshalb sagen wir es ist unser Stadion. Das einzige dagegen sind, daß Union dort spielt liegt nur am Benehmen und ekelhaften Verhalten einiger Union-Fans. Union vergisst leider, dass sie sehr viele Jahre ganz unten waren und denken jetzt sie sind die Allergrößten.

  10. 27.

    Da hat HBSC 1x „Sympathie“ von meiner Seite und dann vergeigen die gegen den Stadtteilverein aus Doppel-H umgehend. Nüscht könn se…..schxxxx St.Pxxxx.

  11. 26.

    Vielleicht einfach diese Art Kommentare sein lassen. Wenn man Hertha nicht mag, ist das ja in Ordnung. Aber diese ewige Hetzüe, meist von Union Fans, ist nicht zu ertragen.
    Und nicht vergessen es gab in dem 70 und 80er Jahren eine echte Fanfreundschaft...

  12. 25.

    Wie schon gesagt, ich war im Stadion. Es waren ordentlich Auswärtsfans da, vielleicht ein Fünftel der Gesamtzuschauer. Und warum auch nicht? Ist ja nicht weit von Hamburg. Die trugen auch zur Gesamtkulisse bei, das Stadion ist groß genug dafür. Der Support der Herthafans war von Anfang bis Ende grandios und natürlich, einfach aufgrund des Zahlenverhältnisses, sehr viel lauter als der der Paulifans. Hertha hat eine sehr stabile Fanbasis, das zeigt sich gerade jetzt.

  13. 24.

    Die 3.Liga wäre zur sportlichen Konsolidierung des Vereines wesentlich besser geeignet. Was das finanzielle anbetrifft, benötigt man wahrscheinlich keine 380 Millionen mehr, um einen Abstieg zu realisieren. Hier sollten die Verantwortlichen ihre Lektion gelernt haben und das auch so hin bekommen. Nach ein paar Jahren der Demut, gepaart mit einem attraktiven Fußball, könnte man dann vielleicht über einen Aufstieg nachdenken. Das ständige Schielen in die Bundesliga sollte man sich schnellstens abgewöhnen. Einfalt ist kein kompetenter Ratgeber ! Das ist anderen Vereinen, die sich stets auch für überdurchschnittlich gut gehalten haben, überhaupt nicht bekommen.

  14. 23.

    Schade für die alte Dame. Aber Pauli ist mir sympathisch, denn gönn' ich's...

  15. 22.

    Sorry, gegen Kiel wars überzeugend.

  16. 20.

    Bevor die Trolle aus ihrem verdienten Sonntagsschlaf erwachen: ausgerufenes Ziel von Pal Dardai ist Platz 10 zur Winterpause.
    Nicht mehr und nicht weniger.

  17. 19.

    Sie glauben doch selbst nicht das Hertha BSC aufsteigt.
    Weil sie gegen Mainz spielen wollen.
    Was haben sie gegen Mainz 05? Dort wurde die letzten 20 Jahre gute Arbeit geleistet, während Hertha BSC die Schande Berlins ist.

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