Cottbus vor Drittliga-Spiel in Dresden - Volles Haus - mit Wollitz auf der Tribüne
Die Vorfreude ist groß: Am Freitag kommt es nach langer Zeit wieder zu einem Duell zwischen Energie Cottbus und Dynamo Dresden. Allerdings ohne Trainer "Pele" Wollitz, der schon am zweiten Spieltag gesperrt ist. Von Andreas Friebel
Es ist schon ziemlich lange her, dass sich Cottbus und Dresden auf dem Fußball-Rasen getroffen haben. Über acht Jahre sind vergangenen, seitdem sich beide Mannschaften im April 2016 zuletzt gesehen haben. Nach dem 2:0 der Schwarz-Gelben im Stadion der Freundschaft stiegen die Sachsen in die 2. Bundesliga auf und die Lausitzer in die Regionalliga ab.
Dass nach so einer langen Zeit das Interesse an diesem Ost-Duell groß ist, bewies sich im Vorverkauf. Bereits nach zwei Tagen waren alle Tickets weg, sodass das Rudolf-Harbig-Stadion am Freitagabend (19 Uhr) mit etwa 32.000 Zuschauern ausverkauft sein wird.
Wollitz erfüllt früh das Klischee
Die Vorfreude bei den Fans, aber auch bei Energie-Trainer Claus-Dieter Wollitz, ist groß: "Für solche Spiele sind wir aufgestiegen. Das wollten wir. Und wenn möglich, jede Woche", so "Pele" Wollitz.
Und der Cottbuser Coach kann diese Emotionen hautnah auf der Tribüne erleben, besser muss er das. Denn der 59-Jährige ist Freitag gesperrt. Wollitz hatte sich zum Ligaauftakt (1:2 gegen Bielefeld) zu heftig beim Schiedsrichter beschwert. Und dafür binnen Sekunden zwei Mal gelb, also Gelb-Rot gesehen. "Ich habe einen Fehler gemacht und muss nun dafür sorgen, dass so etwas nicht mehr passiert", so der Trainer am Mittwoch auf der wöchentlichen Pressekonferenz. Mindestens genauso sehr wie die Sperre ärgert ihn aber eine andere Sache. "Gleich am ersten Spieltag wurde ein Klischee bedient, dass meiner Person nicht gerecht wird." Wollitz spielt dabei auf sein Image als Heißsporn an der Seitenlinie an. Das wollte er eigentlich hinter sich gelassen haben.
Im Hexenkessel von Dresden werden ihn seine beiden Co-Trainer Tobias Röder und Jonas Hildebrandt vertreten. "Für die Entwicklung der beiden ist so ein Spiel sehr gut." Und auch für die Entwicklung seiner Mannschaft dürfte dieses Duell ganz gut sein. Denn Cottbus befindet sich erneut in der Außenseiterrolle. "Wir haben zwar eine eingespielte Mannschaft. Aber wir haben auch länger nicht auf dem Niveau der dritten Liga gespielt", sagt Wollitz. Deshalb ist zu erwarten, dass Energie, wie schon gegen Bielefeld, abwartend spielen und auf Konter setzen wird. "Wir müssen erst einmal kompakt stehen, um in dieser Liga anzukommen. Und wenn wir das geschafft haben, werden wir mittelfristig auch wieder offensiver spielen."
Cottbus muss erstmal ankommen
Abwarten ist für den Anfang sicher keine schlechte Idee. Denn die Schwarz-Gelben zählen nicht nur aus Sicht von Claus-Dieter Wollitz zu den Aufstiegsanwärtern. "Das ist schon ein Brett für uns. Wir haben einige Dynamo-Spiele analysiert. Sie sind taktisch variabler eingestellt als noch in der vergangenen Saison." Obwohl die Vorbereitung aus Sicht der Sachsen nicht optimal verlief, gewann Dynamo Dresden mit seinem neuen Trainer Thomas Stamm am vergangenen Wochenende gegen Viktoria Köln mit 2:1. "Wir wollen schon nochmal eine Steigerung sehen. Wir werden nochmal ein paar Sachen, die besser gemacht werden müssen, verfeinern", so SGD-Kapitän Stefan Kutschke gegenüber dem MDR.
Und besser machen will es auch Energie. Vielleicht ja so wie beim letzten Duell in Dresden. Im Oktober 2015 gewannen die Lausitzer mit 1:0 im Rudolf-Harbig-Stadion. Es war einer von lediglich drei Auswärtssiegen von Cottbus in Dresden in der Nachwendezeit.
Sendung: rbb Antenne Brandenburg, 07.08.2024, 18:30 Uhr