Bis 2022 an Neuer Bühne Senftenberg -
Der frühere Intendant der Neuen Bühne Senftenberg (Oberspreewald-Lausitz), Manuel Soubeyrand ist tot. Er starb im Alter von 65 Jahren. Das bestätigte der Schauspieler und Pressesprecher der Neuen Bühne Senftenberg, Friedrich Rössiger, am Mittwoch dem rbb. Nach rbb-Informationen ist Soubeyrand bereits am Zweiten Weihnachtsfeiertag verstorben.
Manuel Soubeyrand war seit 2014 Intendant an der Neuen Bühne Senftenberg. Er war in diesem Jahr am Theater verabschiedet worden und mit seiner Familie nach Essen gezogen. "Ehrlich gesagt stehen wir auch noch unter Schock", so Rössiger am Mittwoch. Bis zuletzt habe Soubeyrand für das Theater Senftenberg gearbeitet, sein Weggang sei noch nicht lange her. Die Theatermitarbeiter seien sehr bestürzt, so Rössiger weiter.
Der aktuelle Intendant der Neuen Bühne, Daniel Ris, äußerte sich bestürzt über den plötzlichen Tod seines Vorgängers Soubeyrand. Seine Gedanken und sein Mitgefühl seien bei dessen Familie, insbesondere bei seiner Frau und seinen beiden Töchtern, so Ris. Auch Soubeyrands langjähriger Weggefährte, der Intendant der Uckermärkischen Bühnen Schwedt, André Nicke drückte im rbb sein Bedauern aus. "Es gab so vielfältige Begegnungen, insbesondere in der Corona-Krisenzeit", so Nicke. "Mir fehlen immer noch die Worte, ich bin in einem geschockten Zustand", sagte der Intendant.
Ziehkind von Wolf Biermann
Manuel Soubeyrand wurde in Köln geboren, siedelte aber schon ein Jahr nach seiner Geburt nach Ostberlin über. Dort lebte er als Ziehkind des Lyrikers und Liedermachers Wolf Biermann.
Nach Angaben des Theaters Senftenberg schloss er zunächst eine Ausbildung als Zootechniker/Mechanisator ab, bevor er als Bühnenarbeiter an der Berliner Volksbühne arbeitete. Nach seinem Schauspielstudium spielte Soubeyrand am Berliner Ensemble und arbeitete als freiberuflicher Regisseur und Schauspieler. Er war später auch in Chemnitz, Cottbus, Braunschweig, Wiesbaden, Frankfurt (Oder), Innsbruck und Ulm als Regisseur tätig.
2004 wurde Soubeyrand Intendant der Württembergischen Landesbühne Esslingen, bevor er zehn Jahre später nach Senftenberg wechselte.
Woidke würdigt Verstorbenen
Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) erklärte zum Tod des Theatermachers: "Manuel Soubeyrand war ein großer Theatermann. Das Land Brandenburg hat ihm sehr viel zu verdanken. Seine Begeisterungsfähigkeit, sein Durchsetzungswille und seine künstlerische Inspiration haben dafür gesorgt, dass seine Projekte – egal ob in Senftenberg oder anderswo – immer für Aufsehen sorgten und für Anregung standen." Gerade die Lausitz habe davon in den letzten Jahren sehr profitiert.
Sendung: Radioeins, 28.12.2022, 09:30 Uhr