Rummel, Glühwein, Lichterglanz - Erstes Weihnachtsmarkt-Wochenende in Berlin und Brandenburg - ein Überblick

Sa 30.11.24 | 17:10 Uhr
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Weihnachtsmarkt an der Landsberger Allee am 29.11.2024. (Quelle: IMAGO/Funke Foto Services)
Video: rbb24 Brandenburg Aktuell | 25.11.2024 | Phillipp Manske | Bild: IMAGO/Funke Foto Services

Mit der Eröffnung der Weihnachtsmärkte starten Berlin und Brandenburg offiziell in die Adventszeit - mal besinnlich, mal mit Gaudi. Auch der Baum vorm Brandenburger Tor soll am 1. Advent strahlen, doch Unter den Linden bleibt es 2024 dunkel.

Zahlreiche Weihnachtsmärkte in Berlin und Brandenburg haben seit Montag geöffnet. Traditionell werden die Märkte erst nach Totensonntag (Ewigkeitssonntag) eröffnet.

Dazu gehören der Weihnachtsmarkt an der Gedächtniskirche und der Weihnachtsmarkt am Schloss Charlottenburg im Westen Berlins sowie die Märkte in Mitte auf dem Alexanderplatz und auf dem Gendarmenmarkt.

In Potsdam startet der Weihnachtsmarkt "Blauer Lichterglanz" und in Cottbus der "Weihnachtsmarkt der Tausend Sterne".

Fast 100 Weihnachtsmärkte in Berlin und Brandenburg

Die Märkte Weihnachtskirmes an der Landsberger Allee und der historische Weihnachtsmarkt auf dem RAW-Gelände in Friedrichshain hatten schon zuvor als sogenannte Wintermärkte eröffnet. Schätzungsweise 60 Märkte im gesamten Berliner Stadtgebiet hatten schon vor Totensonntag geöffnet.

Unter den fast 100 Weihnachtsmärkten in Berlin [berlin.de] sind auch viele kleinere Kiez-Märkte, die nur an wenigen Tagen oder nur an den Advents-Wochenenden öffnen oder Veranstaltungen mit internationalen Schwerpunkten: Finnisch, Italienisch, Englisch, Dänisch, Afrikanisch, Japanisch, Norwegisch.

Zunehmend gibt es auch Weihnachtsmärkte für spezielle Interessen wie einen mittelalterlichen Markt, einen "Kinky Weihnachtsmarkt" mit erotischem Anklang oder "Holy Shit Shopping" mit Produkten von Künstlerinnen und Künstlern.

Erstmals dabei ist in diesem Jahr der "Berliner Wintertraum" in Treptow, im Grunewald findet wiederum ein Hundeweihnachtsmarkt am zweiten Adventswochenden statt. Wer sich durch Weihnachtsspezialitäten futtern möchte, kann das auf dem All Inclusive Weihnachtsmarkt am Spreespeicher tun.

Viele Märkte sind weiterhin kostenlos, aber einige verlangen einen geringen Eintrittspreis. Ebenso sind die Preise für einen Becher Glühwein gestiegen - bis zu 7,50 Euro (ohne Becherpfand) zahlt man beispielsweise auf dem Weihnachtsmarkt an der Gedächtniskirche.

Mehr Weihnachtsmärkte auch nach Heiligabend geöffnet

Traditionell Schluss ist für die Weihnachtsmärkte am Heiligen Abend. Doch einige Marktbetreiber werfen die bisherigen Routinen über Bord und öffnen bis nach Weihnachten.

Auf der einen Seite hat das familiär-soziale Gründe: Unterm Weihnachtsbaum wächst das Schlechte-Laune-Potential. Schon am 25. Dezember suchen viele Menschen statt Besinnung eher Zerstreuung. Zusätzlich kann Geld, das über die Feiertage verschenkt wurde, ausgegeben werden.

Für Veranstalter und Flächenverpächter kann es sich lohnen, dass die Märkte länger laufen. Mehr Zeit für Einnahmen und die Vermieter der Flächen - also die Stadt Berlin, die Bezirke oder die Brandenburger Städte und Gemeinden - erhalten höhere Einnahmen. Außerdem können so die zu Heiligabend noch fehlenden Umsatzprozente beim Geschäft an den Zusatztagen vielleicht noch aufgeholt werden.

Sicherheitskonzepte für Weihnachtsmärkte seit Monaten geplant

Für die Veranstalter der großen Märkte in Berlin und Brandenburg spielt auch das Thema Sicherheit eine Rolle. Konzepte wurden von den Bezirken zusammen mit Polizei und Feuerwehr entwickelt. Auch private Wachdienste sollen eingesetzt werden. Die Polizei ist auch gegen Taschendiebe im Einsatz. Bei dem islamistischen Terroranschlag auf den Weihnachtsmarkt an der Gedächtniskirche im Jahr 2016 starben 13 Menschen.

Andreas Tschisch ist der zuständige Polizeidirektor für den Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz [inforadio.de]. Im rbb24 Inforadio sagte er vergangenen Montag, dass er damit rechne, dass in diesem Jahr alles ruhig verlaufen werde; das Prüfen der Gefahrenlage laufe schon seit Monaten. "Wir haben in diesem Jahr genauso viele Mitarbeiter auf dem Markt, wie wir es im letzten Jahr auch hatten", so Tschisch. Die Gefahr sei ähnlich hoch wie der Besuch eines Einkaufszentrums oder Supermarktes.

Polizeibeamte sollen aber auch ohne Anlass Taschen- und Körperkontrollen durchführen dürfen - beispielsweise bei Gruppen von Jugendlichen oder Betrunkenen. "Was uns am meisten Sorgen macht, sind Messer und Waffen", so Tschisch. Gerade mit steigendem Alkoholpegel könne dies eskalieren. Er gehe aber von einer ruhigen Lage auf den Märkten aus.


Berliner Ku'damm und Tauentzienstraße beleuchtet - Unter den Linden bleibt dunkel

Am Montag haben zudem - wie schon seit vielen Jahren - die Kirchen gemeinsam mit dem Handelsverband die öffentliche Weihnachtsbeleuchtung eingeschaltet. Das fand in diesem Jahr auf dem Bebelplatz vor der wiedereröffneten Sankt Hedwigs-Kathedrale statt.

Am Berliner Kurfürstendamm sowie auf derTauentzienstraße wurden die weihnachtlichen Lichter vergangenen Freitag eingeschaltet. Allerdings gab es 2024 kein Geld vom Senat, das Projekt musste komplett durch Spenden finanziert werden - und dabei kam nur die Hälfte der sonst üblichen rund 600.000 Euro zusammen, die nötig sind, um 4,5 Kilometer der Strecke zu erleuchten. Daher fällt die Beleuchtung auf dem Abschnitt mit 2,9 Kilometer dieses Jahr etwas kleiner aus, es fehlen zudem große Leuchtfiguren wie Nussknacker und Schneemann.

Auf dem Boulevard unter den Linden gibt es dagegen 2024 keine Weihnachtsbeleuchtung. Es seien nicht genug Spenden zusammengekommen, sagte die Bezirksbürgermeisterin von Mitte, Stefanie Remlinger (B'90/Grüne).

Weihnachtsbaum am Brandenburger Tor wird am 1. Advent erleuchtet

Vor dem Brandenburger Tor wurde am vergangenen Montagabend auch der Weihnachtsbaum aufgestellt. Es handelt sich dabei um eine gut 20 Meter hohe Fichte aus Ostthüringen - der etwa 30 Jahre alte Nadelbaum aus dem Staatswald wurde vergangene Woche in Mohlsdorf-Teichwolframsdorf gefällt, wie die Landesforstanstalt Thüringen mitteilte. Damit kommt zum zehnten Mal in Folge Deutschlands wohl bekanntester und meistfotografierter Weihnachtsbaum aus Thüringen.

Sechs Dekorateure brauchen dann fast eine ganze Woche, um den Baum mit 15.000 Energiesparlampen und Hunderten Weihnachtskugeln zu schmücken. Sonntag den 1. Dezember, dem ersten Advent, soll der Baum laut "B.Z" dann gegen 16.30 Uhr von ehrenamtlich engagierten Berlinerinnen und Berlinern angeknipst werden.

Das waren die Berliner Tannen-Pannen

Sendung: rbb24 Abendschau, 30.11.2024, 19:30 Uhr

28 Kommentare

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  1. 28.

    Auf unseren Weihnachtsmarkt in der Altstadt von Köpenick gehe ich jedes Jahr und guck mir die Verkaufsstände an, freue mich über die Musik und dass sich die Kinder auf den Karussels freuen und esse eine Pilzpfanne, ein Steak im Brötchen und trinke einen Glühwein. Da ist es mir piepegal, was das kostet.

  2. 27.

    Entweder ich gehe auf den Weihnachtsmarkt, oder eben nicht, dann habe ich die Wahl, ich ess die Wurscht, ich trink den Glühwein, oder eben nicht! Einmal im Jahr werdet ihr doch wohl in der Lage sein, eine so wichtige Entscheidung zu treffen!
    Dieses rumgeheule hier wieder …

  3. 26.

    „..nur unter fast militärischen Bewachung stattfinden können…“
    Mal ein Beispiel welche komischen Auswüchse die Angst hervorbringt…. Am Tempelhofer Hafen stehen 4/5 Buden… Menschenmassen sind eher selten aber trotzdem braucht es Betonsperren falls das ein LKW…. Im Sommer sitzen dort auf den Stufen erheblich mehr Menschen aber ist ja kein Weihnachtsmarkt.
    Aber so sind halt einige Deutsche… in 100 Jahren fährt einer mit nem LKW in einen Weihnachtsmarkt und schon „müssen“ alle bis zum Sankt Nimmerleinstag davor geschützt werden. Vermutlich sterben mehr Menschen beim Weihnachtsbaum schmücken oder auf dem Weg zum Weihnachtsmarkt aber Angst haben dann viel vor dem Besuch des Weihnachtsmarkts.

  4. 25.

    Tipp: Kladower Weihnachtsmarkt. Die BW ist wohl auch wieder da - mit der (Goulasch)Kanone und der Weihnachtsmann kommt wahrscheinlich wieder mit einen Boot vom "Entenschutz". Bessere Bewachung gibts nicht.
    Oder den Kunst- und Handwerker-Weihnachtsmarkt im Gatow. Klein aber fein. Nebenan ist "Hannes" und da kann Herr Zelle bestimmt was von erzählen.
    Ist zwar "jwd" aber recht schön.

  5. 24.

    Es gibt aber Menschen, denen das gefällt. Ich mag auch nicht alles am Weihnachtstrubel. Doch seien Sie bitte nicht so engstirnig, anderen Menschen ihre Freude darüber absprechen zu wollen. Ich mag auch keinen Schlager. Millionen lieben ihn aber. Wer wäre ich, diese zu verurteilen?

  6. 23.

    Ich persönlich fühle keinerlei Lust auf solche Märkte, die unter die in den letzten Jahren nur unter fast militärischen Bewachung stattfinden können, zu besuchen.
    Genau wie etliche Gegenden in Berlin in denen man sich lieber nicht aufhalten sollte.

  7. 22.

    Zitat: "und wo kostet der Glühwein nun 7,50€ und warum? Reisserische Überschrift wie bei der B**D-Zeitung..."

    Klicken Sie diese "reisserische Überschrift" einfach mal an, dann erfahren Sie auch, wo der G-Wein 7,50€ kostet, Michael.

  8. 21.

    Wo: Am Breitscheidplatz. Heute mit Kollegin Kirschglühwein geschlürft.
    Warum: War lecker :)

  9. 20.

    Alle Jahre wieder.....
    Es ist gut wenn Brauchtum bestand hat.
    Heute muss alles bewacht werden. Leider.
    So richtig schön ist ein Weihnachtsmarkt wenn er nicht zu kommerziell ist und wenn er klein ist. Meine Meinung.
    Wenn er wie eine Kirmes ist, mag ich nicht hin.
    Fehlt noch das man Eintritt zahlen muss.

    Alle Jahre wieder....

  10. 19.

    Überteuert, nichts mehr für Familien. Da merkt man die 2-Klassen-Gesellschaft immer mehr. Gehe lieber in Gartencenter und Baumärkte - die sind noch für viele erschwinglicher mit Ihren Weihnachtsecken.

  11. 18.

    und wo kostet der Glühwein nun 7,50€ und warum?
    Reisserische Überschrift wie bei der B**D-Zeitung und im Artikel nicht ein Wort dazu.

  12. 17.

    Ich muss zwar die Weihnachtszeit gefühlt irgendwie immer arbeiten, aber trotzdem wird zu Hause geschmückt, gebacken und Glühwein getrunken. Die Weihnachtsmärkte meide ich, aber das ist jedem seins.
    Ich wünsche allen Usern eine schöne und besinnliche Weihnachtszeit.:-)

  13. 16.

    Ihr habt wohl keine Kinder oder Enkelkinder. Die freuen sich nämlich auf Weihnachten. Wir backen Plätzchen und Stollen zusammen ,hören und singen Weihnachtslieder, Kerzen werden jeden Abend angezündet. Kakao und Glühwein wird getrunken, Spiele werden herausgesucht. Die vorweihnachtliche Zeit ist einfach so schön.

  14. 15.

    Ihr habt wohl keine Kinder oder Enkelkinder. Die freuen sich nämlich auf Weihnachten. Wir backen Plätzchen und Stollen zusammen ,hören und singen Weihnachtslieder, Kerzen werden jeden Abend angezündet. Kakao und Glühwein wird getrunken, Spiele werden herausgesucht. Die vorweihnachtliche Zeit ist einfach so schön.

  15. 14.

    Das würde den Rahmen des Berichtes wohl sprengen. Eine Auflistung von Weihnachtsmärkten im schönen Brandenburg finden sie online hier: https://www.deutsche-weihnachtsmaerkte.de/weihnachtsmarkt/in/brandenburg/
    Die Berliner Märkte unter https://www.deutsche-weihnachtsmaerkte.de/weihnachtsmarkt/in/berlin/
    Es steht 67:43 für Brandenburg ;-). Viel Spaß beim stöbern und ohne Garantie auf Vollständigkeit.

  16. 13.

    Endliiiiich! Ich liebe die Weihnachtszeit mit allem was dazu gehört.
    Die Lichter, der Duft, die Menschen, die Vorfreude.
    Es ist mir tausend mal lieber als der Sommer in Berlin :)
    Und ganz weihnachtliche Grüße an den Weihnachtshasser :D

  17. 11.

    So ist das! Heute habe ich die Weihnachtskiste aus dem Keller geholt und die Beleuchtung über die Winterbepflanzung draußen angebracht. Und heute Nachmittag wird die Beleuchtung eingeschaltet und ich werde mich wie Bolle freuen. Dazu eine Tasse Kaffee etwas Adventsgebäck und schon langsam auf die schönste Zeit des Jahres einstimmen. Und wenn es mich sehr in den Fingern juckt, dann wird vielleicht schon mal eine Dean Martin - Christmas Scheibe aufgelegt. Allen hier eine gesegnete Adventszeit!

  18. 10.

    Bitte lesen!
    " In Potsdam startet der Weihnachtsmarkt "Blauer Lichterglanz" und in Cottbus der "Weihnachtsmarkt der Tausend Sterne".
    Ende zweiter Absatz... Soweit ich weiß liegen beide Städte/Märkte in Brandenburg ;-)

    Ich finde Weihnachten toll und den Konsumterror lasse ich einfach aussen vor.

  19. 9.

    Frage; wenn Sie sich nicht für Weihnachten interessieren und das alles so schrecklich finden, warum haben Sie dann überhaupt den Artikel gelesen? Wohl doch an Weihnachten interessiert... ansonsten hätten Sie das erst gar nicht gelesen. Muss man nicht verstehen.

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