Socca World Cup im Oman - Mit Christoph Kramer Großes auf dem Kleinfeld erreichen

Mo 25.11.24 | 18:11 Uhr | Von Lynn Kraemer
Fußballer Christoph Kramer bei einem Spiel der Baller League (Bild: Imago Images/Kirchner-Media)
Audio: rbb24 Inforadio | 28.11.2024 | Astrid Kretschmer | Bild: Imago Images/Kirchner-Media

Ab Donnerstag nimmt Deutschland an der Kleinfeld-Fußball-Weltmeisterschaft teil. Mit dabei an der Seitenlinie: der gebürtige Berliner Malte Fröhlich. Vor der Abreise in den Oman gibt der Bundestrainer Einblicke in die Vorbereitung und Kaderplanung. Von Lynn Kraemer

Malte Froehlich und Christoph Kramer teilen nicht nur die Liebe zum Fußball, sondern auch einen Titel: Weltmeister. Der einzige (und in der Außenwahrnehmung nicht ganz unwichtige) Unterschied: die Größe des Feldes. Was Kramer 2014 als Feldspieler auf 110 x 75 Metern gelang, schaffte Froehlich 2018 als Trainer auf 48 x 28 Metern. Seit sechs Jahren ist der gebürtige Berliner Bundestrainer der Kleinfeld-Nationalmannschaft. Beim Socca World Cup 2024 im Oman will er mit Kramer als Starspieler seinen zweiten Titel holen.

Malte Froehlich unterbricht das Kofferpacken fürs Telefonat mit rbb|24. Für ihn und die Nationalmannschaft geht es am Dienstag über Frankfurt am Main nach Abu Dhabi und weiter nach Maskat. Sieben Stunden in der Luft und zwei Stunden Aufenthalt. Das Turnier findet vom 28. November bis 7. Dezember im Oman statt. Das Aufgebot für die WM ist mit einer U-Nationalmannschaft vergleichbar. "Wir fliegen mit so viel Staff wie Spielern. Uns fehlt nichts von der Betreuung, über den Teammanager, bis zum eigenen Koch", so der Bundestrainer.

Push durch Icon und Baller League

In den letzten Wochen liefen die Taktikbesprechungen vor allem virtuell. Zuletzt kam die Nationalmannschaft Anfang des Monats zum Vorbereitungslehrgang zusammen. Präsenztermine wie in der Sportschule Hennef in NRW sind eher selten. "Die Jungs kommen aus ganz Deutschland und wir bekommen sie nicht jede Woche zusammen. Sie spielen entweder in einer der Ligen, auf dem Großfeld oder Futsal", erklärt Malte Froehlich. Mit "einer der Ligen" meint Froehlich die Baller und Icon League. Dort stehen fast alle der Nationalspieler regelmäßig auf dem Platz. Die meisten Spieler stellt der FC OneFootball, das Community Team der Icon League.

"Die Ligen helfen uns enorm, weil die Spieler jede Woche die Möglichkeit haben, das Format mit leicht anderen Regeln und Maßen zu spielen", sagt der Bundestrainer. Während die Baller League aktuell pausiert, steht die Icon League vor ihrem letzten regulären Spieltag. Beide Projekte ziehen vor allem ein junges Publikum an: "Ich hoffe, dass der Hype in der Fläche noch größer wird und uns die Leute noch mehr wahrnehmen."

Christoph Kramer als Taktgeber

Der prominenteste Name im 14-köpfigen Kader ist Ex-Gladbacher Christoph Kramer. "Es war, ehrlich gesagt, nicht in meiner Planung, Trainer von Christoph Kramer zu sein", so Froehlich. Der Kontakt entstand über die Baller League, in der Kramer mit "Golden XI" sein eigenes Team hat. "Im Austausch ist relativ schnell klar geworden, dass er Zeit und Lust hat. Da bin ich natürlich sehr froh drüber."

Kramer bringe viel Erfahrung mit, die dem Team weiterhelfe: "Er hat gegen Spieler wie Lionel Messi gespielt und ist deutlich druckresistenter als viele andere das sein können." Für die meisten Jungs sei er nicht vom Ball zu trennen: "Und das ist, was ich mir im Oman erhoffe: Dass wir, wenn er am Ball ist, eine gewisse Ruhe haben und durchatmen können."

Deutschland hat Kleinfeld-Titelambitionen

Christoph Kramer strebt nicht weniger als den zweiten WM-Titel an. "Nach dem Titel auf dem Großfeld will ich nun auch auf dem Kleinfeld noch einmal den Pott holen", sagte der 33-Jährige nach seiner Nominierung. Und auch Malte Froehlich gibt sich optimistisch: "Wir gehören immer zu den Mannschaften, die ganz vorne mitspielen können, wenn sie es schaffen, ihr Potenzial abzurufen." Die Mannschaft sei in diesem Jahr auf dem Papier so gut, wie noch nie. Eine Entwicklung, die insbesondere der Icon League und Baller League zu verdanken ist, "weil die Jungs wirklich Erfahrung gesammelt haben. Das hatten uns viele Länder bisher voraus."

Sendung: rbb24 Inforadio, 25.11.2024, 18:15 Uhr

Beitrag von Lynn Kraemer

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