Nahe Eisenhüttenstadt - Vor Abriss wird Brücke über Oder-Spree-Kanal "aufgebockt"
Nicht nur auf den Bahnlinien, sondern auch auf dem Wasserweg in Ostbrandenburg sorgen Baustellen derzeit für Einschränkungen. So ist der Oder-Spree-Kanal an zwei Stellen - bei Fürstenwalde und Eisenhüttenstadt - derzeit für Schiffe dicht.
Der Oder-Spree-Kanal ist in den kommenden Wochen an gleich zwei Stellen gesperrt. Aufgrund von Bauarbeiten ist die Durchfahrt für Schiffe sowohl bei Fürstenwalde als auch bei Eisenhüttenstadt im Kreis Oder-Spree nicht möglich.
Kanal bei Eisenhüttenstadt wegen Brückenabriss dicht
Gesperrt ist der Oder-Spree-Kanal bei Eisenhüttenstadt, weil eine Brücke in Rautenkranz so marode, dass sie abgerissen werden muss, wie es vom Wasserstraßen Neubauamt heißt. Die Vorbereitungen liefen schon seit mehreren Wochen. Eigentlich sollte sie mit einem großen Kran herausgehoben und ersetzt. Seit Montag werden etwa 3.500 Tonnen Steine unter die Brücke geschüttet und ein Querdamm errichtet. Danach beginnt der Abbruch mit zwei Hydraulikbaggern. "Nächste Woche müsste der Damm fertig sein und kommt nach Ostern wieder raus", sagt Rolf Dietrich vom Wasserstraßen Neubauamt dem rbb.
Sperrung sorgt für Probleme bei der Schifffahrt
Bis dahin heißt das aber Einschränkungen sowohl zum Beginn der Bootsaison für Freizeitkapitäne als auch die Berufsschiffer. Am Oder-Spree-Kanal in Eisenhüttenstadt ist beispielsweise das Schubschiff "Elisabeth" in der Zwangspause.
Das Schiff gehört Elisabeth Kulle, Miteigentümerin und Geschäftsführerin der gleichnamigen Wasserbau- und Schifffahrtsgesellschaft. Die Aufträge für die Firma kommen meist von weiter westwärts, doch die direkte Verbindung Richtung Berlin ist dicht. Die Umleitung über Oder und Oder-Havel-Kanal dauert gleich mehrere Tage. Das kostet viel Geld und so manchen Auftrag, sagt Kulle. "Wir hatten viele Nachfragen. So sollten in Erkner Spundwände gerammt werden, wo ich sagte, dass ich nicht weiß, wie und wann ich dahin komme." Deshalb habe Kulle auf anderen Unternehmen verweisen müssen, die die Aufträge aus der anderen Richtung anfahren könnten.
Zweite Problem-Brücke hindert Durchfahrt bis Ende Mai
Doch auch wenn die Schiffe nach Ostern zumindest bei Eisenhüttenstadt wieder fahren können, beeinträchtig eine Brücke bei Fürstenwalde weiterhin den Verkehr. Mitte Dezember hatte ein Schiff dort die ehemalige Überführung für Rohrleitungen gerammt und in der Mitte einen Knick hinterlassen. Seitdem ist die Durchfahrt dort verboten.
In der Marina Müllrose verschiebt sich deshalb der Saisonstart. Die Boote können - theoretisch - im Trockenen bleiben, da es weder nach Osten Richtung Oder noch nach Westen Richtung Berlin geht.
Das sorgt bei Bootseigentümern wie Wolfgang Kitschke in Müllrose für Ernüchterung. "Für unsere Boote heißt das, dass sie hier liegenbleiben müssen, obwohl wir die Boote immer im April-Mai nach Berlin überführen." Somit könnten lediglich Ziele in der nahen Umgebung angesteuert werden.
Immerhin gibt es jetzt einen Termin für den Brückenabriss in Fürstenwalde. Geht alles gut, könnte Ende Mai der Kanal von und nach Berlin wieder passierbar sein.
Sendung: Antenne Brandenburg, 03.04.2023, 13:30 Uhr