Fertigstellung Ende 2026 - Bahnausbau zwischen Angermünde und Stettin um ein Jahr verzögert

Mi 09.08.23 | 18:10 Uhr
  20
Archivbild: Ein Zug der Deutschen Bahn fährt auf der Strecke zwischen Angermünde und Stettin. (Quelle: dpa/Deutsche Bahn AG/Volker Emersleben)
Video: rbb24 Brandenburg aktuell | 09.08.2023 | Diana Azzam | Bild: dpa/Deutsche Bahn AG/Volker Emersleben

Der zweigleisige Ausbau der Bahnstrecke zwischen Angermünde (Uckermark) und Stettin soll erst im Dezember 2026 abgeschlossen werden - ein Jahr später als ursprünglich geplant. Das teilte die Deutsche Bahn am Mittwoch mit. Gründe für die Verzögerung seien fehlendes Personal bei Planungs- und Ausführungsfirmen sowie ein nötiges zusätzliches Gutachten, hieß es.

Die Ausbaustrecke führt durch ein geschütztes Vogelgebiet mit bedrohten Arten wie Neuntöter, Heidelerche und Schreiadler. Den Angaben zufolge muss die Strecke zwischen Passow und der deutsch-polnischen Grenze ab Mitte 2025 für voraussichtlich 16 Monate voll gesperrt werden.

Die Bahn baut den bislang eingleisigen Abschnitt zwischen Angermünde und Passow eigenen Angaben zufolge auf zwei Gleise aus [deutschebahn.com]. Er ist Teil der insgesamt 49 Kilometer umfassenden Ausbaustrecke über Angermünde nach Stettin. Demnach sollen die Züge von Berlin nach Stettin dort mit Tempo 160 fahren können. Die Fahrzeit Berlin-Stettin wird sich demnach um 20 Minuten auf 90 Minuten verringern.

Sendung: Antenne Brandenburg, 09.08.2023, 19:00 Uhr

20 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 20.

    Wieder was gelernt. Das die Strecke FF-Eberswalde also auch der Bahnhof in der besten Kleinstadt Deutschlands (Seelow) zur Berlin-Stettiner Bahn gehört hat wusste ich gar nicht.

  2. 19.

    Sicher?
    Laut Fahrplan brauchen die ICE von Hbf zu Hbf 1 Stunde 50 Minuten.
    Bei 290km komme ich auf einen Schnitt von 160km/h. Da muss also schon öfter mal die 200 angekratzt werden.
    Fahrplan und Realität sind nicht das gleiche aber zumindest technisch möglich sollte es ja sein und ab und an auch mal erreicht.
    Als ich zum Bund nach SH und später auch HH musste also vor dem Streckenneubau, da waren (ich glaube) über 3 Stunden im IC aus Prag oder Budapest die Norm aber der Bund hat bezahlt und Bier war auch genug im Rucksack. Also besser als mit dem Auto, wo die A24 quasi eine einzige Baustelle war.

  3. 18.

    Container und Binnenschifffahrt ist allein technisch für solch kleine Flüsse schwer vorstellbar. Viel mehr als eine halbe Eisenbahnzuglänge wird man kaum auf einen odertauglichen Verband verladen bekommen. Auch wenn man ausbaut.
    Aufs Rheinlevel ist illusorisch auf Grund der Wassermenge. Mit 100 cbm/s ist da nicht viel zu gewinnen.
    Binnenschifffahrt ist gut bei Schüttgütern und vielleicht noch größeren Einzelstücken aber Container und erst recht auf der Oder?
    Da ist die Bahn schon allein wegen der Geschwindigkeit deutlich im Vorteil und in Polen wahrscheinlich nochmal besser als in Deutschland was allerdings auch nicht so besonders ist.

  4. 17.

    " Auch die ices fahren aufgrund der überlasteten Strecke selten schneller als 160 km /h. So schnell kann ein Re auch fahren, wenn die Strecke frei wäre. " So schnell konnte man schon vor 100 Jahren fahren (https://www.eisenbahn-kurier.de/startbeitraege/6089-11-mai-1936-rekordfahrt-mit-05-002-von-hamburg-nach-berlin)

  5. 16.

    "Güterverkehr nimmt zu, wenn in Swinemünde einen neuen Container Hafen gebaut wird.. dass man nicht nach Hamburg oder Rotterdam mit LKW fahren muss." Dann sollte man aber auch schleunigst die Oder auf den Stand des Rheins ausbauen für den Schiffsverkehr zum Überseehafen aus den Industriegebieten im polnischen Süden in Schlesien - davon könnte ja auch Firmen in Deutschland an der Oder oder in Odernähe profitieren.

  6. 15.

    Was der Russe nach dem 2. Weltkrieg nicht abgebaut hatte, hat db Netz nach der Bahnreform erledigt. Wir brauchen keinen Krieg. Die db Netz baute alles ab, was längere Züge oder überholungsmöglichkeiten ausschließt. Ich sitz gerade im RE von b nach Wismar. 5 x mal mussten wir auf zugüberholungen warten. Dies auf einer ice Strecke berlin - Hamburg. Auch die ices fahren aufgrund der überlasteten Strecke selten schneller als 160 km /h. So schnell kann ein Re auch fahren, wenn die Strecke frei wäre.

  7. 14.

    Woher nehmen? Die Verluste an Produktionskräften in den 90er Jahren sind kaum aufzuholen. Und beim Thema Zuwanderung glänzt weder Politik mit Kompetenz noch Bevölkerung mit Willkommenskultur.
    Mehr Wirtschaftskraft im Osten nur wollen reicht nicht.

  8. 13.

    Der Güterverkehr hat schon lange dort Vorrang. SEV gab es auch schon bei durchgehend befahrbarer Strecke mehrfach, weil angeblich die paar Personenzüge am Tag da nicht mehr auf die Strecke passten.

    Als die Strecke dann tatsächlich mehrere Wochen nicht befahrbar war, wurde der RE4 zwischen Pasewalk und Szczecin auf SEV umgestellt wegen angeblicher Gleisbauarbeiten in Löcknitz (laut DB), da fuhren allerdings Züge, nämlich die über Pasewalk, Gumience uns Tantow geleiteten Güterzüge nach Stendell.

  9. 12.

    Nicht zwangsläufig nach Russland, die Sowjetunion war da schon noch etwas größer - und andere Mitgliedsländer dürften auch weit größere Schäden gehabt haben.

  10. 11.

    Wobei das VBB-"Berlin-Stettin-Ticket von den Pendlern praktisch nie genutzt wurde. Sowohl in Szczecin als auch in Berlin (zumindest beim RE66) sammelte man sich vor dem Zug und teilte in 5er-Gruppen für BBT bzw. BBT-Nacht.

  11. 10.

    Ist dann Swinemünde kürzer und somit billiger als Rotterdam, wenn man mit USA oder China handeln möchte?
    Interessant ist das doch eher Richtung Skandinavien und Baltikum und dem ehemaligen großen Bruder sofern der irgendwann mal wieder zur Besinnung kommt. Also eher Konkurrenz zu Rostock. Für Massengüter wie Papierrollen dürfte das sicher interessant werden.
    Konkrete Prognosen zum Güterverkehr als Begründung sind auf der Bahnseite leider nicht enthalten.

  12. 9.

    Güterverkehr nimmt zu, wenn in Swinemünde einen neuen Container Hafen gebaut wird.. dass man nicht nach Hamburg oder Rotterdam mit LKW fahren muss.

  13. 8.

    Nach dem 2. Weltkrieg ist das 2 Gleis abgebaut und nach Russland verschickt worden...
    Fast alle Strecken in Brandenburg die als eingleisigen Strecken sind, haben den gleichen Schicksal...

  14. 7.

    Sie haben natürlich nicht gegen die Netiquette verstoßen, aber die Freischaltung gerät hier zuweilen zum Lottospiel. Klare Regeln scheint es da nicht zu geben. Das ist extrem schade und ärgerlich.
    Das zweite Gleis wurde bekanntlich als Reparationsleistung nach dem Krieg demontiert und die DDR hatte kein wirtschaftliches Interesse daran, es wieder aufzubauen. Sowohl Personen-, wie auch Güterverkehr Richtung Szczecin/Stettin hatten keine Priorität, da man lieber die eigenen Häfen genutzt hat und ein größeres Reiseaufkommen gab es wegen der Abschottung nie. Der Bedarf kam eigentlich erst weit nach der Wende auf, als Szczecin aus seinem Dornröschenschlaf erwacht ist und gleichzeitig viele polnische Bürger Jobs in Berlin aufgenommen haben und seitdem regelmäßig pendeln. Zunächst haben vor allem Kleinbusunternehmen diesen Markt bedient, bis die Bahn dann für diese Strecke ein extra billiges Ticket eingeführt hat (damals 10 Euro).

  15. 6.

    Über Schwedt wäre aber ein Umweg, der für die Strecke Berlin - Szczecin einen erheblichen Nachteil in der Fahrtzeit nach sich ziehen würde. Damit wäre die Fahrtzeitverkürzung zwischen diesen beiden Großstädten wieder passé. Der zweigleisige Wiederaufbau der Direktverbindung ergibt schon Sinn. Auch für den Hafen in Szczecin ist diese Verbindung sinnvoller, um Güter Richtung Westen umzuschlagen. Die polnische Bahn wartet schon ewig darauf, dass diese Strecke auf deutscher Seite endlich ausgebaut wird.

  16. 5.

    " Tja man sollte mehr Leute dort beschäftigen, dann ginge es schneller "

    Diese Leute stehen dem freien Markt aber nicht zur Verfügung ( Fachkräftemangel ) daher wird das vorhandene Personal dort eingesetzt wo die Prioritäten scheinbar am höchsten sind . Es gibt bei der Bahn 5 oder 6 " Leuchtturmprojekte " wo mit aller Kraft und mit aller Manpower dran gearbeitet wird diese fertig zu stellen wie z.b. Stuttgart 21 oder auch die Dresdner Bahn in Berlin und dann gibt es noch die vielen anderen Projekte die in der Priorität nicht an vorderster Stelle stehen wie z.b. die Stettiner Bahn oder ganz am Schluss auch die S Bahn Linie 21 in Berlin .

  17. 4.

    Tja man sollte mehr Leute dort beschäftigen, dann ginge es schneller.

  18. 3.
    Antwort auf [Grinsekatze-1440 ] vom 09.08.2023 um 21:17

    "wenn die komplette Relation mal so aussehen täte, wie das Streckenstück auf dem Aufmacherbild. " Sah sie doch schon mal: http://www.bahnstrecken.de/indexf.htm?http://www.bahnstrecken.de/chrono/bse.htm
    Zitat: "1873 Inbetriebnahme des zweiten Gleises von Angermünde bis Stettin, damit Strecke Berlin - Stettin durchgehend zweigleisig"
    (Gegen welche Regel in der Netiquette verstößt ein Hinweis auf die Historie der Strecke, so daß das mehrfach nicht gebracht werden darf als Kommentar?)

  19. 2.

    Man hätte besser die Verbindung Angermünde-Schwedt-Tantow als zweigleisige neue Strecke bauen sollen und über Passow nur noch den Güterverkehr fahren lassen.

  20. 1.

    Wie sind eigentlich die Prognosen/Erwartungen bezüglich Güterverkehr auf der Strecke?
    Ich könnte mir vorstellen da steckt eigentlich mehr Potenzial drin als für den Personenverkehr.

Nächster Artikel