Bauarbeiten in der Uckermark - Gesperrter Bahnübergang bremst Landwirte aus
Weil sich Bauarbeiten verzögern, kommen Landwirte in der Uckermark derzeit nur auf Umwegen zu ihren Tieren. Zwei Monate müssen sie den Bahnübergang umfahren, um das Stroh von den Wiesen zu transportieren und ihre Tiere zu versorgen.
Der Bahnübergang zwischen Biesenbrow und Schönermark in der Uckermark ist seit Montag gesperrt. Das stellt vor allem für Landwirte ein Problem dar. Denn die nächsten zwei Monate kommen sie nur auf Umwegen auf ihre Wiesen, wie Landwirtin Sigrid Hiller am Mittwoch dem rbb sagte. "Wir haben circa 180 Mutterkühe hinter dem Bahnübergang. Die müssen mindestens zwei Mal am Tag kontrolliert werden", so die Landwirtin weiter.
Dabei soll es Absprachen zwischen Landwirten und der Deutschen Bahn gegeben haben. "Uns wurde mal im Frühjahr versprochen, dass der Bahnübergang nur für drei Tage geschlossen wird und wir als Landwirtschaftsbetrieb an den anderen Tagen drüberfahren können", so Hiller weiter.
Heu bleibt auf den Wiesen liegen
Der Umweg betrifft nicht nur das Wohl der Tiere. Auch Heu und Stroh könne Landwirt Maik Manke nicht einstapeln. "Wir können es nicht in die Halle fahren, beziehungsweise können in die Halle fahren mit einem Umweg von 20 Kilometern", so der Landwirt aus Frauenhagen.
Den Landwirten sei die Wichtigkeit der Bauarbeiten bewusst. Dennoch wünschen sie sich einen Kompromiss mit der Bahn. Ein Zeitfenster, in dem die Landwirte über den Bahnübergang fahren dürfen, würde ausreichen, sagte Hiller.
Der Bahnübergang ist wegen Ausbauarbeiten der Deutschen Bahn an der Strecke zwischen Angermünde und Stettin gesperrt. Eine Überfahrt ist nicht möglich, weil das Gleisbett herausgehoben wurde. Nach Angaben der Deutschen Bahn soll der Bahnübergang bei Schönermark nun bis zum 13. Oktober gesperrt bleiben. Zudem teilte die Bahn mit, dass sich der Ausbau der gesamten Strecke um ein Jahr verzögern wird.
Gespräche zwischen Bahn und Landwirten laufen
Auf Anfrage des rbb teilte die Deutsche Bahn mit, dass sie die Auswirkungen der Sperrung bedauern würden. "Gleichzeitig entschuldigen wir uns dafür, dass die im Vorfeld von unserer Baufirma gegenüber den Landwirten getroffenen Aussagen nicht vollumfänglich umgesetzt wurden", hieß es weiter.
Derzeit werde diskutiert, wie der Bahnübergang zeitweise befahrbar gemacht werden kann. "Hierzu laufen direkte Gespräche zwischen uns und dem Verband der Landwirte", hieß es weiter von der Deutschen Bahn.
Sendung: Antenne Brandenburg, 09.08.2022, 15:42 Uhr