Nach Rekordgewinnen 2022 - Tesla will Produktion weltweit steigern - auch in Grünheide
Auch im letzten Quartal 2022 konnte Tesla weltweit wieder zulegen. Zu den selbstgesteckten Zielen hat es allerdings nicht gereicht. Dennoch gibt Chef Elon Musk für das aktuelle Jahr neue Quoten vor, doch die Konkurrenz wächst. Von Martin Krauß
Tesla hat im vergangenen Jahr erneut Rekorde bei Gewinn und Umsatz erzielt. Das geht aus den in der Nacht zum Donnerstag vorgestellten Zahlen für das vierte Quartal 2022 hervor.
An eigenen Zielen vorbei, aber auf der Jagd nach weiteren Rekorden
Mit insgesamt 1,3 Millionen E-Autos hat der US-Konzern den Angaben zufolge seine Produktion im Vergleich zum Vorjahr um rund 40 Prozent steigern können. Das ist zwar mehr als jemals zuvor, dennoch verfehlte das Unternehmen damit seine eigenen Ziele von einer Steigerung um 50 Prozent. Dieses Ziel möchte das Unternehmen nun für 2023 erreichen.
Die Produktion soll in diesem Jahr "so schnell wie möglich" ausgeweitet werden, bekräftigte Tesla - auch am europäischen Standort in Grünheide (Oder-Spree). Dort konnte zum Ende des vergangenen Jahres die Produktion auf insgesamt 3.000 "Model Y" pro Woche erhöht werden. Zudem wurde auch die Angebotspalette erweitert, wie es von Tesla heißt. So können die Autos made in Germany nun auch in weiteren Farben geordert werden.
Das Werk ist weiterhin im Aufbau und sucht nach weiterem Personal, um seine Produktion zu erhöhen.
Für 2023 strebt der US-Konzern einen Produktionsumfang von über 250.000 Fahrzeugen für das deutsche Werk an. Insgesamt rechnet Tesla mit einem jährlichen Produktionsumfang von 1,8 Millionen Fahrzeuge weltweit. Unternehmens-Chef Elon Musk geht sogar von einem Umfang von 2 Millionen Fahrzeugen aus, sollten es die Marktbedingungen zulassen, wie verschiedene Medien berichten. Jedoch warnte Musk auch vor einer "schwierigen Rezession".
Tesla im Preiskampf auf dem Weltmarkt
Hinzu komme, dass seit Oktober in wichtigen Tesla-Märkten ein verstärkter Preisdruck zu beobachten ist, wie der Experte des Automobilmarktes Ferdinand Dudenhöffer am Donnerstag dem rbb sagte: "Im vierten Quartal begann Tesla etwas, was sehr untypisch für klassische Autobauer ist: Preissenkungsrunden". Damit wolle der US-Konzern seine Wettbewerber unter Druck setzen - allen voran die chinesischen E-Autobauer. "So hat Tesla in China - dem wichtigsten Markt für Elektroautos - im Oktober und Januar seine Preise gekappt", sagte Dudenhöffer.
In Europa folgte die Preissenkung im Januar. So wurde beispielsweise der Preis für das in Grünheide produzierte Model Y von 54.000 Euro im Oktober Anfang des Jahres auf 44.900 Euro in der Basisversion gesenkt, rechnet Dudenhöffer vor. Damit beträgt der Preisnachlass 9.100 Euro, beziehungsweise 16,9 Prozent. "Natürlich wird mit dem Preiskampf die Gewinn-Marge von Tesla fallen, was sich in Verlusten im Aktienkurs spiegeln wird", sagte der Experte weiter. Das zeigte sich bereits in den Zahlen für das vierte Quartal, wo mit 25,9 Prozent die Bruttomarge (Gewinn nach Abzug von Produktions- und Verkaufskosten) den niedrigsten Wert seit über einem Jahr hat.
Sendung: Antenne Brandenburg, 26.01.2023, 15:30 Uhr