Bundesweite Überprüfung - Energielabel auf Elektrogeräten bereiten Händlern in Brandenburg Probleme

Mo 24.10.22 | 13:43 Uhr
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Verpackungen mit Gluehbirnen mit Angaben der Energieeffizienzklassen. (Quelle: dpa/Falkenstein)
Bild: dpa/Falkenstein

Bei einer bundesweiten Überprüfung des EU-weiten Energielabels auf Elektrogeräten haben Experten in Brandenburg Mängel bei rund zwei Dritteln der Händler festgestellt. Wie das Brandenburger Verbraucherschutzministerium am Montag mitteilte, gab es bei 72 von 107 kontrollierten Händlern Beanstandungen, das entspricht rund 67 Prozent.

Im bundesweiten Vergleich liege Brandenburg damit weit über dem Durchschnitt von 37 Prozent. Von den knapp 10.000 Produkten, die kontrolliert wurden, gab es bei 386 Etiketten Mängel - das entspricht einem Anteil von 3,9 Prozent.

Prüfung an Geräten wie Fernsehern, Kühlschränken und Waschmaschinen

Das Landesamt für Arbeitsschutz, Verbraucherschutz und Gesundheit nahm bei der Prüfung die Energielabel an Geräten wie Fernsehern, Kühlschränken und Waschmaschinen unter die Lupe. Die Händler müssen das Etikett laut einer EU-Richtlinie gut sichtbar anbringen. Die Label müssen die Effizienzklassen von A (grün - beste Klasse) bis G (rot - schlechteste Klasse) zeigen und geben damit Auskunft über den Strom- und Wasserverbrauch.

Besonders häufig betroffen von Mängeln bei den Etiketten waren Heizgeräte und Klimaanlagen. Sie machten gemeinsam rund die Hälfte der Fälle aus.

Die meisten Händler haben laut Ministerium jedoch gut kooperiert und die Mängel umgehend beseitigt. In elf Fällen würden Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet.

Die Kontrolle war die dritte bundesweite Aktion dieser Art nach 2016 und 2017. Im vergangenen Jahr waren neue Energielabel für verschiedene Produkte eingeführt worden, weshalb sich die Länder auf eine neue Kontrollaktion verständigt hatten. Bundesweit wurden rund 75.000 Produkte bei knapp 800 Händlern kontrolliert.

11 Kommentare

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  1. 11.

    Meine LEDs verbrauchen genau 9W statt 60W (100% on, Power Meter/Energiekostenmessgerät), bei 60% (Dimmung um 40%) sogar nur 3,5 Watt. Das ist besser als der Verbrauch als Glühlampen 60W oder LL 25W.
    Was soll da bei Energielabel A nicht stimmen?

  2. 10.

    Das mit den Energielabeln auf Elektrogeräten läuft meist so wie bei Autos die Schadstoffemissionen und Geräuschemissionen. Die Autos hielten auf dem Prüfstand zur Typzulassungen die Grenzwerte ein. Im realen Fahrbetrieb bliesen bzw. blasen sie ein Vielfaches an Schadstoffen in die Luft. Der Skandal wurde öffentlich und die schlimmsten Auswüchse unterbunden.
    Bei den Geräuschemissionen ist es im Grunde dasselbe aber es interessiert kaum jemand. Bei der Typzulassung sind die Autos relativ leise und innerhalb der Grenzwerte.
    Im Fahrbetrieb, wenn der geneigte Macho per Knopfdruck auf "Sport" schaltet und richtig Gas gibt, röhren die Kisten lauter als mancher Rennwagen. Die Autoposer sind eine wichtige Zielgruppe für die Autohersteller.
    Zurück zu den Energielabeln - Da wird bei Fernsehern und Bildschirmen für die Einstufungen Helligkeit und Kontrast runtergeregelt, bei Haushaltsgeräten praxisfremde Nutzung angenommen, Temperaturen an den Meßstellen optimiert u.s.w.

  3. 9.

    Diese Etikette sollen eine Information des Kunden ermöglichen. Und genau das wird aber auf jeder Ebene erschwert. Ich wähle sehr konsequent nach Stellgröße (was ja auch am einfachsten festzustellen ist), nach Handhabungsangaben u. nach allem, was mit dem Betrieb zusammenhängt, aus. Klar, auch der Preis spielt eine gewisse Rolle. Aber das alles zu finden, was mich interessiert, das dauert echt, weil die Informationen hervoragend versteckt sind. Ich frage mich manchmal, wie ich das früher neben Beruf/Arbeit, Familie und Kinder bewältigt habe! Einem Kauf geht tatsächl. eine lange Zeit mit Informationen sammeln drauf. Etliche Testergebnisse zum Vergleichen muss man auch noch kaufen.Wie verkehrt tickt dieses Land, wenn nicht Energieverbräuche, Wassersparwerte und Angaben zum Grad der Handhabung - kurz, worauf User Einfluss nehmen kann, nicht pflichtgemäß offen gelegt werden müssen! Ein Super!-Label adelt doch eigentl. auch die Firma?

  4. 8.

    Ist es nicht der Job des Händlern seine Ware ordnungsgemäß auszuzeichnen? Und das Gesetz gilt schon über 10 Jahre mit langer Übergangsfrist. Wie lange darf man denn in Ihrer Welt warten mit der Umsetzung von Gesetzen? Oder lehnen sie allgemein Gesetze ab? Lehnen Sie den Staat ab? Die EU?

  5. 7.

    Ein Händler kennt NICHT die technischen Details? Wozu hat man dann noch einen Händler und bestellt nicht gleich billiger im Internet? Wozu dann in Ihren Augen noch den Händler? Mich nervt es eh schon, dass die sogenannten Fachverkäufer oft nur Auspacker und ins-Regalsteller sind. Bei Klamottenläden, wo keiner Ahnung übers Material Beschied weiß oder wie hier Elektroverkäufer, die sich nicht an einfachste Regeln halten und die vorwiegend ältere brandenburgische Bevölkerung veräppeln. Mittlerweile bestelle ich nur noch und hoffe der Einzelhandlung geht ein oder lernt endlich, dass nur kompetente Beratung zählt.

  6. 6.

    Anstelle der bunten Bilder finde ich nach wie vor eine Angabe der Leistungsaufnahme in kW an gut sichtbarer Stelle für sinnvoller. Was nutzt mir Effizienz, wenn das Gerät trotzdem viel Energie verbraucht?
    Zudem ist mir schleierhaft, wie diese Effizienz ermittelt wird.

    Kontrolliert das auch jemand? Wer überwacht den online-Handel?

  7. 5.

    Soll man es den Händlern doch noch schwerer machen. Es lebe die Bürokratie, bis wir daran ersticken.
    Alle paar Wochen neue Gesetze und Verordnungen. Mitunter weiß man nicht einmal, dass es sie gibt, und wenn, dann muss man sie auch noch richtig interpretieren. Wir sind alles keine Anwälte, sondern nur Menschen.
    Man muß auch noch arbeiten können. Das geht oft schon gar nicht mehr, weil man zig Dinge einzuhalten hat

  8. 4.

    Fragen über Fragen. Auf der 'Verpackung' müsste der Hersteller schon die Angaben gedruckt haben oder? muss er es nicht weil ja eine neue Richtlinie kommen könnte u. dann neue Etiketten drauf? Liefert er die Etketten (die ja evtl. ungültig werden könnten) doch lose mit zum Aufkleben aufs Gerät und den Werbeständer? dann könnte er es gleich selbst tun - Fragen über Fragen. Bei meinen Käufen ist die Klasse auf der Kartonage schon gedruckt, nicht geklebt und in der Verpackung lose ein Beiblatt. Der Händler bekommt die Etiketten für die Werbeständer geliefert, er druckt den Preis drauf, meines Wissens - nun Harren wir der Rätsel Lösung

  9. 3.

    Wieso ist da jetzt der Händler und nicht der Hersteller in der Pflicht? Gerät hergestellt, Label drauf und an den Händler ausgeliefert, fertig. Alles andere ist doch Blödsinn und öffnet dem Betrug alle Türen. Der Händler kennt doch überhaupt nicht jedes technische Detail aller neuen Geräte,

  10. 2.

    Die Händler müssen aber doch die von den Herstellern gestellten Etiketten auch an der jeweiligen Ware anbringen- und genau das ist es, was sie eben nicht tun. Offensichtlich auch mit Absicht, wenn man sieht, bei weclhen Produkten das ganz überwiegend unterbleibt- denen mit einem schlechten Wert eben (Klima/Heizgeräte)

  11. 1.

    Ich verstehe jetzt nicht, warum die Händler die Etiketten anbringen sollen. Für mich wäre es selbstverständlich, dass das der Hersteller macht, der ja auch alle Angaben zu seinen eigenen Geräten hat. Habe ich etwas verpasst? :-)

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