Gegen den Trend - Butterpreise wieder deutlich gesunken

Mi 01.02.23 | 15:45 Uhr
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Butterprodujkte in einem Kuehlregal eines Supermarktes. (Quelle: dpa)
Audio: rbb 88.8 | 02.02.2023 | Nachrichten | Bild: dpa/Augst/Eibner-Pressefoto

Seit langem scheinen die Lebensmittelpreise in Deutschland nur noch eine Richtung zu kennen: aufwärts. Doch gibt es plötzlich ein bisschen Hoffnung auf Änderung des Trends - aus dem Kühlregal. Die Butterpreise gerieten in Deutschland am Mittwoch auf breiter Front ins Rutschen.

Die Discounter Aldi und Norma, aber auch der Lebensmittelhändler Kaufland senkten die Preise für die 250-Gramm-Packung Markenbutter im Preiseinstiegsbereich deutlich: Von 1,99 auf 1,59 Euro. Und auch die Supermarktketten Edeka und Rewe, sowie die Discounter Lidl, Netto und Penny kündigten bereits an, den Schritt zeitnah nachzuvollziehen. Schließlich gilt Butter als Eckpreisartikel, an dem sich die Kunden bei der Preiswahrnehmung eines Händlers orientieren. Auch Butter von Markenherstellern wurde vielfach günstiger.

Neuer Normalpreis deutlich niedriger

Wichtig für Verbraucher: Es handelt sich nicht um Sonderangebote, sondern den neuen Normalpreis. Zum Höhepunkt der Preiswelle im Mai hatte das Paket Butter 2,29 Euro gekostet.

Dass die Preise gerade jetzt ins Rutschen geraten, hängt mit dem Rhythmus der Preisverhandlungen in der Milchbranche zusammen. Die alten Verträge waren Ende Januar ausgelaufen, und in den neuen Verträgen konnten die Händler deutlich günstigere Einkaufspreise vereinbaren, die die aktuellen Preissenkungen ermöglichen.

Ein Grund dafür sei, dass nach den im vergangenen Jahr erzielten Rekordpreisen für Milch die Rohmilchproduktion in Deutschland wieder spürbar zugenommen habe, sagte der Hauptgeschäftsführer des Milchindustrie-Verbandes, Eckhard Heuser, der Deutschen Presse-Agentur. Dadurch sei wieder ein leichtes Überangebot entstanden, und die Preise seien unter Druck geraten. Die neuen Verträge haben eine Laufzeit von vier Wochen. Mit neuen Preissteigerungen nach dem Ende der Laufzeit rechnet der Branchenkenner aber nicht.

Trend für andere Lebensmittel nicht absehbar

Auch Hans Foldenauer vom Bundesverband Deutscher Milchviehhalter (BDM) ist von der Entwicklung alles andere als überrascht. "Das war erwartbar", sagte er. Die Großhandelspreise für Butter seien in den letzten sechs Monaten um 40 Prozent gefallen. "Wenn die Päckchenbutter jetzt nicht billiger geworden wäre, hätte da irgendwo zwischendrin jemand sauber abkassiert." Gefallen tue ihm das natürlich nicht, sagte Foldenauer. Aber es sei die Folge von zunehmender Milchanlieferung und gleichzeitig sinkender Nachfrage.

Ist damit für die Verbraucher alles wieder in Butter? Eher nicht. Denn es spricht wenig dafür, dass der Trend bei der Butter, die im vergangenen Jahr mit Preissteigerungen von 39,1 Prozent zu den größten Preistreibern im Lebensmittelhandel gehörte, auf andere Produktgruppen überspringt. Im Gegenteil: Die Verbraucherinnen und Verbraucher müssen sich in Supermärkten und bei Discountern wohl auf weitere Preiserhöhungen einstellen.

Denn nach einer Ende Januar veröffentlichten Umfrage des ifo-Instituts planen Lebensmittelhändler aktuell sogar wieder häufiger als im Vormonat, die Kunden stärker zur Kasse zu bitten. Die Inflationsrate werde "in den kommenden Monaten weiterhin hoch bleiben und sich der Anstieg der Verbraucherpreise nur allmählich abflachen", prognostizierte ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser. Besonders hoch und zudem kräftig gestiegen sind die Preiserwartungen demnach bei den Herstellern von Getränken.

Sendung: rbb24 Inforadio, 01.02.2023, 15:30 Uhr

29 Kommentare

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  1. 29.

    Dem schließe ich mich an. Es geht doch nichts über ne frische knusprige Brotstulle mit Butter obendrauf ;-) Dazu noch die bekannte Schokocreme und der Tag kann beginnen.

  2. 28.

    Naja - so schlimm isses ja auch nicht. Zucker, Säure - man hat ganz fix Zähne wie Sterne.


    Abends kommen sie raus.

  3. 27.

    Jedem das seine....ich liebe Butter und auch Schokolade. Und meine Zähne sind auch noch in Ordnung:-)

  4. 26.

    Weil man entweder egoistisch ist oder neidisch, weil sich andere noch "Luxus" nebenbei leisten können und wollen.

    Aber ganz ehrlich, hier geht es ja nicht nur um Limo und Butter..... ich arbeite selbst an der Kasse und diskutiere jeden Tag mit Kunden. Wir machen die Preise nicht, sehen aber jeden Preissprung.
    Und auch Gemüse und Obst und Grundnahrungsmittel steigen jeden Tag.
    Da hilft das bisschen Butter nicht weiter.

  5. 25.

    Nö, keine 22% sondern 20,41%.

    Noch preiswerter seine Zähne von den ganzen Säuren in den Softdrinks zu zerstören geht nicht. ;-)

  6. 24.

    Es geht hier nicht um Süßigkeiten. Der Artikel handelt von Butter und User "Hmmm" hat sich über Brause beschwert, die es aber auch zuckerfrei gibt. Warum anderen vorschreiben, was man trinken soll ???

  7. 23.

    Sie brauchen keinen Süßkram.......aber entscheiden Sie bitte nicht für andere.

  8. 22.

    Gut so, Süßigkeiten kosten die Gesellschaft auf Dauer enorm Geld und ärztliche Kapazitäten.

  9. 21.

    Ja, das ist die "Solidarität" deutscher Arbeitgeber dem Land gegenüber, wo sie ihre Geschäfte machen. Alle Vorteile nehmen, wie Arbreitskräfte, Infrastruktur, Bildung. Aber kaum etwas zurück geben und am besten noch die Gewinne ins Ausland verfrachten. Und den Deutschen die Preise erhöhen, aber mit den Löhnen nicht hinterher kommen.

  10. 20.

    Ihr Kommentar ist ziemlich daneben: Erstens gibt es die Brause auch zuckerfrei - genau so teurer! Zweitens: Wie kommen Sie dazu, anderen vorschreiben zu wollen, was sie trinken sollen? Drittens: Es geht hier um Lebensmittelpreise.

  11. 19.

    Aha, Lebensmittel, die Sie persönlich nicht nutzen, können für den Rest der Welt ruhig schweineteuer werden. Egoistischer geht es ja nicht. Trinken Sie ruhig Leitungswasser und essen Sie trockenes Brot. Ist gesund, haha.

  12. 18.

    Müller:
    "Dafür hat Aldi gerade billigste Brausesorte um ganze 22 Prozent erhöht, von 0,49 Cent auf 0,59 Cent. Das Geld wird also durch Erhöhungen an anderer Stelle wieder reingeholt. Unterm Strich wird gar nichts billiger, sondern weiter erheblich teurer."

    Wieso? Es ist doch Unsinn, dass "gar nichts billiger" wird. Die Butter wird doch billiger - sogar "unterm Strich"!
    Also: Erst Lesen, dann verstehen und dann kommentieren!

  13. 17.

    Dann erzählen Sie uns auch bitte, wie viel Liter Milch haben Sie gebraucht um 250 gr. Butter herzustellen?

  14. 15.

    Ich möchte jetzt nicht Dieter Nuhr zitieren, aber zumindest sollte man schon wissen worüber man gerade sinnfrei ätzt.
    https://www.agrarheute.com/land-leben/oekotest-findet-mineraloel-butter-schoko-kein-skandal-600453
    Lesenswert.

  15. 14.

    Die Preise haben jetzt die alten DM höhe erreicht, mein Gehalt nicht!!!! Jubel, wenigsten die Butter ist wieder bezahlbar.

  16. 13.

    Wozu Brause, Limo und co? Es sollte endlich die Zuckersteuer kommen, dann findet endlich mal ein Umdenken statt! Wir brauchen weder Süßkram noch gesüßte Getränke, das wird einem alles nur von der Werbung suggeriert...

  17. 12.

    Dafür hat Aldi gerade billigste Brausesorte um ganze 22 Prozent erhöht, von 0,49 Cent auf 0,59 Cent. Das Geld wird also durch Erhöhungen an anderer Stelle wieder reingeholt. Unterm Strich wird gar nichts billiger, sondern weiter erheblich teurer.

  18. 11.

    Ich esse keine Butter mehr.
    Etwas Öl auf der Stulle geht auch.
    Ich habe also meine Ernährung umgestellt, damit mein Geld reicht.
    Daher nützt mir die Preissenkung gar nichts, wenn die Miete 100€ raufgeht.
    Genauso wäre es, wenn der rbb berichten würde, dass Marmelade billiger geworden ist.
    Esse ich auch nicht.

  19. 10.

    Ökotest, letzte Ausgabe oder die davor. Nur eine hat sehr gut abgeschnitten, der Rest war in irgendeiner Form wenig bis stark belastet.

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