Drittliga-Spiel in Rostock - Bundespolizei nimmt nach Angriff auf Zug in Gransee Ermittlungen auf

Mo 28.10.24 | 14:30 Uhr
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Angriff auf einen Zug mit Fans des Fußball-Drittligisten Rot-Weiß Essen am 26.10.2024. (Quelle: Instagram/rot_weiss_essen_fan_channel/Brandenburg aktuell)
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Audio: rbb24 Antenne Brandenburg | 28.10.2024 | Meurers, Oliver | Bild: Instagram/rot_weiss_essen_fan_channel/Brandenburg aktuell

Ein Zug mit 700 Fans des Fußball-Drittligisten Rot-Weiß Essen wurde am Samstag mitten in Brandenburg per Notbremse gestoppt. 200 Unbekannte attackierten den Zug mit Steinen. Nun wird unter anderem wegen Landfriedensbruchs ermittelt.

Nach dem Angriff auf einen Sonderzug von Essener Fußball-Fans in Brandenburg und Störaktionen in Rostock hat die Bundespolizei Berlin Ermittlungen aufgenommen.

Wie die Bundespolizei am Montag dem rbb mitteilte, wird wegen des Verdachts der Sachbeschädigung, des gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr, der gefährlichen Körperverletzung sowie des Verdachts des Landfriedensbruchs im besonders schweren Fall ermittelt.

Hansa geht davon aus, dass Täter aus Fanlager kommen

Die rund 700 Essener Anhänger waren am Samstag auf dem Weg zum Drittliga-Spiel in Rostock. Im Zug wurde bei Gransee auf freier Strecke offenbar die Notbremse gezogen. Rund 200 weiß gekleidete Vermummte kamen aus der Deckung und warfen Steine und Pyrotechnik auf den Zug. Die Scheiben mehrerer Waggons gingen bei der Attacke zu Bruch.

Die Rostocker Vereinsführung geht davon aus, dass die Täter aus dem Hansa-Fanlager kommen. Der Vorstandsvorsitzende Jürgen Wehlend zeigte sich gegenüber dem NDR entsetzt. "Wir verurteilen das natürlich auf das Schärfste." Jede Form von Gewalt sei in keinster Weise tolerabel. Der Vorstand wolle sich zeitnah mit Sicherheitskräften und Ermittlern zusammensetzen, um über das weitere Vorgehen zu beraten.

Essens Sportdirektor Christian Flüthmann erklärte, dass nach seiner Kenntnis zum Glück niemand verletzt worden sei.

Hansa-Hooligans störten Abfahrt in Rostock

Nach WDR-Informationen wurden die beschädigten Abteile im nächsten Bahnhof abgehangen und die Insassen für die Weiterfahrt auf den Rest des Zuges aufgeteilt. Hansa Rostock organisierte nach eigenen Angaben einen Shuttle-Service ins Ostseestadion. Beim DFB erwirkte der Verein, dass die Partie eine halbe Stunde später angepfiffen wurde. Die Fans trafen aber erst zur Halbzeitpause im Ostseestadion ein. Rostock gewann die Partie 4:0.

Auch bei der Abreise der Essener Fans kam es zu Zwischenfällen. Hansa-Hooligans versuchten am Hauptbahnhof in Rostock, die Abfahrt der Gäste zu stören. Einsatzkräfte der Polizei mussten eingreifen und die Störer zurückdrängen.

Noch am Samstag wurde die Wohnung eines Tatverdächtigen durchsucht. Es soll sich um einen 20-Jährigen Deutschen aus Nordwestmecklenburg handeln. Die sichergestellten Beweismittel würden nun untersucht, hieß es.

Sendung: rbb24 Inforadio, 28.10.2024, 14:00 Uhr

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20 Kommentare

  1. 20.

    Für mich hat dieses nichts mehr mit Sport zu tun. Ich hoffe nur das die ganzen Chaoten die daran beteiligt waren ermittelt werden und ihre grerechte Strafe bekommen +Stadionverbot +Schadensersatz.
    Für mich sind diese Leute Verbrecher aber keine Fußballfans und bringen ihrer Fußballclubs in schlechten Ruf mit solchen Sachen.

  2. 18.

    In Brandenburg sieht es noch gefählicher aus. Da gibts außer den Nazis und Hools auch diese JA und der dritte Weg, hardcore Nazis und halbe Kinder!

  3. 17.

    >"Frage mich wieso hier nur die Bundespolizei ermittelt."
    Weil für Angriffe auf Bahnanlagen die Bundespolizei zuständig ist. Erst wenn ein Terrorverdacht besteht, übernimmt die Generalbundesanwaltschaft den Vorgang.

  4. 16.

    Wiki Definition: "Terror (lateinisch terror „Schrecken“) bezeichnet die gezielte Ausübung von Angst und Schrecken von Menschenmassen oder Einzelpersonen durch kriminelle Taten, um ein individuelles Ziel zu erreichen."

    Frage mich wieso hier nur die Bundespolizei ermittelt.

  5. 15.

    Wenn man im Sommer ueber die Doerfer in MV faehrt kann man nur hoffen nicht irgendwo liegenzubleiben. Die Eltern und Grosseltern haben Lichtenhagen angezuendet und die Kinder stoppen jetzt Zuege auf freier Strecke. Ich bin gespannt wann wieder die ersten Brandsaetze fliegen.

    Da bekommt der Begriff "antifaschistischer Schutzwall" gleich eine neue Bedeutung ...

  6. 14.

    Wenn was auf der Strecke gelegen hätte, hätte der Zugführer eine Bremsung ausgeführt und nicht Insassen im Zug.Ausserdem wäre das bereits bekannt gegeben worden.Das klingt mir alles nach einer verabredeten Aktion von Hooligans.

  7. 13.

    >"Trotzdem sollte man sich mal fragen weshalb im Essener Fan-Zug die Notbremse gezogen wurde und zufälligerweise genau an der Stelle die vermummten Personen gewartet haben und der Zug attackiert wurde."
    Da muss man nicht lange fragen. Bei einer geplanten Aktion mogelt sich ein Hasa-Ultra in den Zug und zieht an einem genau berechneten Punkt die Notbremse, damit der Zug so 1 Kilometer weiter zum Stehen kommt. Dort warten dann schon die Hasa-Ultras. Da ist nix zufällig passiert. Das war alles geplant.
    Aufgabe der Polizei ist nun, z.B. anhand von Netzdaten eine Zusammenrottung von Handys vor dem Zughalt dort mitten in der sonst dünn besiedelten Brandenburger Landschaft zu analysieren. Denn ohne Handys vor Ort ginge die ganze Aktion nicht.

  8. 12.

    ... genau dass würde mich auch interessieren. Und die 150 Essener Fans, die dann ausgestiegen sind, um sich zu prügeln. Sind wahrscheinlich keine Nazis, da sie ja aus Essen kommen. Sieht doch wohl nach Absprache zw. den Hooligans aus - man hat sich ja 17 Jahre nicht getroffen.... !
    Mal sehen, was zum Rückspiell abgeht!!

  9. 11.

    >"Dass so etwas in der ehemaligen DDR passiert, wundert mich nicht!"
    Ich erinnere Sie dann bei den nächsten Fußballrandalen im Ruhrpott an ihre Wort.

  10. 10.

    Dass so etwas in der ehemaligen DDR passiert, wundert mich nicht!

  11. 8.

    Halt, nicht ablenken, es geht explizit um diese Nazihools von Hansa Rostock. Und wen die Bundespolizei einen erwischt hat, werden bald mehr folgen. Gefängnissstrafen sind vorprogrammiert und gerecht. Es hätte Tote geben können!

  12. 7.

    Die Aktion ist natürlich zu verurteilen.Trotzdem sollte man sich mal fragen weshalb im Essener Fan-Zug die Notbremse gezogen wurde und zufälligerweise genau an der Stelle die vermummten Personen gewartet haben und der Zug attackiert wurde.

  13. 6.

    Das Problem ist,dass alles was sonst massive Sanktionen nach sich ziehen würde,im Fußball alles erlaubt ist.Es sind ja nicht nur die sog.Fans für die keine Gesetze gelten,es ist ja die gesamte Organisation,Stichwort Infantino, und die Politik,die sonst ganz groß mit Restriktionen ist spielt bei alledem mit und erklärt sich durch Anwesendheit bei wichtigen Spielen sogar zumindest indirekt solidarisch
    Erinnert sei nur an die jubelnde Merkel.
    Gesetze gelten offenbar im Fußballgeschäft nur bedingt.

  14. 5.

    Das ist abstoßend, einfach widerlich und saugefährlich. Bitte nicht ,,durchgehen lassen! Das muß hart bestraft werden! da sind ja auch viele Nazis aus Rostock dabei.

  15. 4.

    Gepflegte Fussballtradition, die man sich nicht kaputtmachen lassen will. Auf instagram hat jemand aus Rostock geschrieben,cass das nunnal dazugehört und man selbst schuld ist, wenn nan mit seinem Kind mit der Bahn zum Fussball fährt.

  16. 3.

    Das sind für mich A-Soziale. Und mann kann Sie durchaus des Mordversuches verdächtigen. Die sollten von ihrem Verein Hansa Rostock ein lebenslanges Stadionverbot bekommen. bekannt sind sie auch für ihre Nazi-Aktionen (Lichtenhagen!). Viele von denen sind in der rechtsextremen Szene organisiert!

  17. 2.

    Das sind keine Fußballfans, das sind Kriminelle!

  18. 1.

    Und dann beschweren sich "Fanvertreter", wenn die Innenminister es wagen, wie neulich mal über Maßnahmen gegen Fangewalt zu beraten.
    Ist ja alles nur harmlose Fankultur, die Jungs wollen nur ein bisschen spielen...

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