Drittliga-Spiel in Rostock - Bundespolizei nimmt nach Angriff auf Zug in Gransee Ermittlungen auf

Mo 28.10.24 | 17:43 Uhr
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Symbolbild: Ein Fahrzeug der Bundespolizei steht an einem Bahnhof der Deutschen Bahn. (Quelle: dpa/Balk)
Audio: rbb24 Antenne Brandenburg | 28.10.2024 | Meurers, Oliver | Bild: dpa/Balk

Ein Zug mit 800 Fans des Fußballklubs Rot-Weiß Essen wurde am Samstag von Unbekannten mit Steinen und Pyrotechnik beworfen - kurz darauf stoppte der Zug per Notbremse. Die Bundespolizei ermittelt nun unter anderem wegen Landfriedensbruchs.

Nach dem Angriff auf einen Sonderzug von Essener Fußball-Fans in Brandenburg und Störaktionen in Rostock hat die Bundespolizei Berlin Ermittlungen aufgenommen.

Wie die Bundespolizei am Montag dem rbb mitteilte, wird wegen des Verdachts der Sachbeschädigung, des gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr, der gefährlichen Körperverletzung sowie des Verdachts des Landfriedensbruchs im besonders schweren Fall ermittelt.

Die Polizei des Landes Mecklenburg-Vorpommern hat ein Online-Hinweisportal eingerichtet, in dem Hinweise gesammelt werden: mv.hinweisportal.de

Sonderzug Essener Fußballfans mit Steinen und Pyro beworfen

Die rund 800 Essener Anhänger waren am Samstag auf dem Weg zum Drittliga-Spiel in Rostock. Zuvor war die Zahl mit 700 Anhängern beziffert worden.

Die Bundespolizei teilte am Montagnachmittag mit, dass der Sonderzug am Morgen zunächst mit Steinen und Pyrotechnik beworfen wurde. Ein Reisender im Zug habe daraufhin die Notbremse gezogen, wodurch dieser auf freier Strecke zwischen den Bahnhöfen Löwenberg und Gransee zum Stehen kam.

 

Angriff auf einen Zug mit Fans des Fußball-Drittligisten Rot-Weiß Essen am 26.10.2024. (Quelle: Instagram/rot_weiss_essen_fan_channel/Brandenburg aktuell)

Anschließend sollen mehrere Essener Fußballfans aus dem Zug gestiegen sein, es kam zu körperlichen Auseinandersetzungen mit den mutmaßlichen Angreifern. Diese sollen mit geschätzt 200 Personen vor Ort gewesen sein, vermummt und alle in Weiß gekleidet. Bei der Attacke gingen die Scheiben mehrerer Waggons zu Bruch.

Der Notruf soll gegen 9.30 Uhr eingegangen sein. Als die Bundespolizei und der Polizei des Landes Brandenburg kurze Zeit später vor Ort eintrafen, waren die Angreifer bereits unerkannt geflüchtet. Insgesamt waren 60 Einsatzkräfte beteiligt.

Hansa geht davon aus, dass Täter aus Fanlager kommen

Die Rostocker Vereinsführung geht davon aus, dass die Täter aus dem Hansa-Fanlager kommen. Der Vorstandsvorsitzende Jürgen Wehlend zeigte sich gegenüber dem NDR entsetzt. "Wir verurteilen das natürlich auf das Schärfste." Jede Form von Gewalt sei in keinster Weise tolerabel. Der Vorstand wolle sich zeitnah mit Sicherheitskräften und Ermittlern zusammensetzen, um über das weitere Vorgehen zu beraten.

Drei Personen im Zug wurden durch den Angriff leicht verletzt, aber lehnten eine ärztliche Behandlung ab.

Hansa-Hooligans störten Abfahrt in Rostock

Nach WDR-Informationen wurden die beschädigten Abteile im nächsten Bahnhof abgehangen und die Insassen für die Weiterfahrt auf den Rest des Zuges aufgeteilt. 300 Fans mussten laut Bundespolizei in einen nachfolgenden Intercity-Zug umsteigen.

Hansa Rostock organisierte nach eigenen Angaben einen Shuttle-Service ins Ostseestadion. Beim DFB erwirkte der Verein, dass die Partie eine halbe Stunde später angepfiffen wurde. Die Fans konnten die Fahrt erst gegen 13.30 Uhr fortsetzen und trafen deshalb erst zur Halbzeitpause im Ostseestadion ein. Rostock gewann die Partie 4:0.

Auch bei der Abreise der Essener Fans kam es zu Zwischenfällen. Hansa-Hooligans versuchten am Hauptbahnhof in Rostock, die Abfahrt der Gäste zu stören. Einsatzkräfte der Polizei mussten eingreifen und die Störer zurückdrängen.

Noch am Samstag wurde die Wohnung eines Tatverdächtigen durchsucht. Es soll sich um einen 20-Jährigen Deutschen aus Nordwestmecklenburg handeln. Die sichergestellten Beweismittel würden nun untersucht, hieß es.

Sendung: rbb24 Inforadio, 28.10.2024, 14:00 Uhr

63 Kommentare

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  1. 62.

    Ja und? Das finde ich auch, deshalb müssen alle Fußballvereine entnazifiziert werden, finden Sie nicht?

  2. 61.

    Vom Fußball habe ich keine Ahnung. Ich bin ein Eisbär vom Scheitel bis zur Sohle. Mein Herz schlägt Puck, in guten wie in schlechten Zeiten. Doch für keinen Verein der Welt würde ich soweit gehen und meine Anliegen oder Meinungen prügelnd und menschenverachtend durchzusetzen. Was hat das mit der Liebe zum Verein zu tun?

  3. 60.

    Genau. Dann gäbe es wahrscheinlich nur ne Liga mit SC Freiburg, dem Produkt aus Leipzig und Leverkusen. Oder gibts dann gar keine Ligen mehr?

  4. 59.

    Was soll denn ein ,,Fanproblem'' sein? Geht es konkreter? Meinen Sie die Ultranazis oder die Nazihools? Danke!

  5. 58.

    ... dann bitte aber ALLE Mannschaften, in Ost und West, rausschmeißen, die ein "Fanproblem" haben ... !!

  6. 57.

    Falsch. Der Vorstand ist nicht zurückgetreten. Es sind Aufsichtsratsmitglieder zurückgetreten, wo mehrere Faktoren wohl eine Rolle spielen . Ich sehe darin auch kein Schuldeingeständnis. Für was? Für Auswüchse der Gesellschaft?

  7. 56.

    Ich kenne keine sogenannten Nazihools. Kennen Sie welche? Oder wollen Sie mir damit sagen, daß die Fans die ich kenne, alles Nazihools sind? Wie definiert sich eigentlich ein Nazihool? Ich habe keine Kenntnisse o.ä.. Haben Sie welche?

  8. 55.

    Schön, hier wieder die Hasskommentare der Berliner zu lesen. Einer Stadt, wo sie täglich gute Chancen haben, angegriffen zu werden. Ist mir 2×passiert.

  9. 54.

    Das war eine abgemachte Sache,nur das Essen +Friends dann nicht rausgekommen sind.
    Punktgenau den Zug anhalten,kann nur gewollt gewesen sein.

  10. 53.

    Schon richtig, aber da sind auch die Fans aller Vereine in der Pflicht! Und die dürfen sich nicht von den Ultranazis einschüchtern lassen, sondern die Idioten beim Namen nennen. Der Fußball muß wieder sauber werden!

  11. 52.

    Na der gesamte Vorstand von Hansa ist schonmal zurückgetreten! Das ist für mich ein Schuldeingeständnis! Aber wer sich so feige vom Acker macht, löst das Problem der Naziszene im Fußball nicht! Die Fußballvereine müssen ihre Reihen endlich säubern, also entnazifizieren. Meine Meinung!

  12. 50.

    Dann benennen Sie diese Idioten doch mal konkret.
    Können Sie das? Wenn ja, dann mal losgelegt. Und die von mir genannten Beispiele nicht auslassen. Oder gehts nur speziell um den Verein und seine Anhänger & Fans?
    Wenn ja, dann einfach mitteilen.
    Die Problematik „Rechtsaußen im Fußball“ mal wieder an dem Verein festzumachen ist billig.




  13. 48.

    Es bringt nichts die Augen vor der Realität zu verschließen! Dieser Überfall der Nazihools könnte die Chance für die Behörden und den Vereinen sein, endlich mit dem Nazinetzwerk im Fußball schluß zu machen, diesen braunen Sumpf auszutrocknen und die Straftäter zu verurteilen.
    Wir lassen uns Brandenburg nicht von diesen Idioten kaputt machen!

  14. 47.

    Na dann mal losgelegt. Es steht Ihnen frei, die Strafverfolgungsbehörden zur Arbeit zu bewegen.
    Sie können das Thema ja mal im Kreise von St.P,SV03,etc.-Anhängern diskutieren. Die sind offen für solche Vorschläge. Aber dann z.b.HBSC(Wannseefront)oder Mönchengladbach(Borussenfront) nicht vergessen.

  15. 46.

    Sie erzählen Humbug. Befassen Sie sich einfach mal mit Bremswegen etc.bei Schienenfahrzeugen. Und ständig Ihre Nazikeule ist auch langweilig. Kennen Sie die Beteiligten persönlich? Auch die, welche im Zug waren. Da waren bestimmt nur lupenreine Demokraten drin.

  16. 45.

    Hansa gehört rausgeworfen aus den Überregionalen Fussball. Es gibt schon Jahrelang Ärger mit diesen sogenannten Fans!

  17. 44.

    Brandenburg und MV kommen mir wie Posemuckel vor. Die lassen sich von diese Verbrechern (und das sind sie) seit Jahrzehnten auf der Nase rumtanzen! Durch diese Kuscheltrstegie werden diese Nazihools niemals aufhören!

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