Aufruf zum Frauentag - Warnstreiks betreffen rund 100 Kitas in Brandenburg

Mi 08.03.23 | 14:28 Uhr
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Teilnehmerinnen des Kita-Warnstreiks nehmen am 08.03.2023 an einer Demonstration in Hennigsdorf teil (Quelle: rbb)
Audio: Antenne Brandenburg | 08.03.2023 | Yvonne Krause | Bild: rbb

Zum Frauentag haben Mitarbeitende in Brandenburger Kitas die Arbeit niedergelegt, um für bessere Löhne zu demonstrieren. In der Folge blieben am Mittwoch mehr als 50 Kindertagesstätten geschlossen.

  • Zum Frauentag hat Verdi Beschäftigte im Sozial- und Erziehungsdienst bundesweit zu Warnstreiks aufgerufen
  • Mehr als 100 Kitas waren von den Aktionen betroffen, etwa 50 blieben laut Verdi geschlossen
  • Hintergrund sind die Tarifverhandlungen im Öffentlichen Dienst

In Brandenburg sind am Frauentag Dutzende Kindertagesstätten wegen eines Warnstreiks der Gewerkschaft Verdi geschlossen geblieben - Hunderte Erzieherinnen und Erzieher forderten eine bessere Entlohnung. Insgesamt waren nach Angaben der Gewerkschaft deutlich mehr als 100 Kitas von den Aktionen betroffen, etwa 50 davon seien geschlossen gewesen. Mit den Warnstreiks will Verdi vor der dritten Verhandlungsrunde für seine Forderungen werben und damit ein Signal an die Arbeitgeber senden.

In Königs Wusterhausen (Kreis Dahme-Spreewald) beteiligten sich nach Angaben der Gewerkschaft mehr als 500 Menschen an der zentralen Aktion. Dort wurden Beschäftigte aus den Städten Bernau, Zossen, Mittenwalde, Wildau und Königs Wusterhausen sowie weiteren zwölf Ortschaften erwartet. Weit mehr Kolleginnen seien dem Aufruf gefolgt als geplant. Etwa 30 Kitas hätten in der Region komplett geschlossen, sagte Verdi-Branchenkoordinatorin Josephine Roscher. Bei rund 80 weiteren Kitas gebe es einen Notbetrieb oder eingeschränkten Betrieb.

Aktionen in Königs Wusterhausen und Hennigsdorf

Zum zweiten Aktionsort in Hennigsdorf (Landkreis Oberhavel) kamen nach Angaben von Verdi rund 800 Menschen. Dort hielt auch die Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB), Yasmin Fahimi, eine Rede. Geplant war, dass Erzieherinnen und Erzieher aus den Stäten Hennigsdorf, Oranienburg, Falkensee, Nauen, Hohen Neuendorf, Velten, Werder, Kremmen, Rathenow sowie aus Kreisverwaltungen und Gemeinden kamen. Etwa 20 Kitas hätten in diesem Bereich geschlossen, in etlichen Einrichtungen habe es Beeinträchtigungen gegeben etwa mit Notdiensten, sagte die Gewerkschaftssekretärin für den Bezirk Potsdam-Nordwestbrandenburg, Claudia Seipelt. Wenn die Arbeitgeber kein Einsehen hätten, gehe es weiter mit Aktionen.

Verdi und der Beamtenbund dbb fordern 10,5 Prozent mehr Gehalt für die Angestellten von Bund und Kommunen, mindestens aber ein Plus von 500 Euro. Bei der zweiten Verhandlungsrunde hatte es in der vergangenen Woche noch keine Annäherung gegeben.

Kommunale Arbeitgeberverbände kritisieren Streikaufruf

Die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) kritisierte derweil den Streikaufruf. Dass nun wieder Kita-Einrichtungen mit Streiks überzogen würden, zeige, dass die Gewerkschaften Tarifpolitik auf Kosten der Eltern und jungen Familien austragen, sagte VKA-Präsidentin Karin Welge.

Die nächste Verhandlungsrunde ist für den 27. März angesetzt. Verdi-Chef Frank Werneke schließt ein Scheitern nicht aus. Seinen Angaben zufolge liegen Gewerkschaft und Arbeitgeber weit auseinander.

In Berlin sind keine Aktionen an Kitas geplant, weil diese durch den Feiertag am 8. März geschlossen sind.

Sendung: rbb24 Brandenburg aktuell, 08.03.2023, 19:30 Uhr

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56 Kommentare

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  1. 56.

    Jesse, ich unterrichte seit vielen Jahren Haushaltsrecht und Kommunalrecht an einer Fachhochschule.

    Selten habe ich jemanden mit so wenig Ahnung wie Sie erlebt.

    Sie wollen oder können nicht verstehen. dass viele Gemeinden eine Lohnerhöhung nicht stemmen können und freie oder frei werdende Stellen nicht besetzen können.

    Aber so ist es halt.

    Die Zeche für die unrealistische Forderung von Verdi werden die Mitarbeiter durch unbezahlte Mehrarbeit sowie der Bürger zahlen müssen. Ist halt so

  2. 55.

    Und was sollen Eltern machen? Sie können für ihr Kind eine andere Einrichtung suchen.

    Letztlich haben auch die Träger der Kitas nicht mehr Geld zur Verfügung. Verdi nimmt die unbezahlte Mehrarbeit bzw die Einschränkungen der Betreuung in Kauf.

  3. 54.

    Sie sollten sich einen anderen Ton angewöhnen
    Bei berechtigten Forderungen von Erpressung zu schreiben ist schon sehr Grenzwertig

  4. 53.

    Wie kommen Sie auf diesen Gedanken?

    Das zeigt einmal mehr, dass Sie keine Ahnung haben und nur auf dem Niveau der Bildzeitung leben

    Fakt ist, dass fir mehr Gehalt kein Spielraum ist. Darum werden Mitarbeiter mehr arbeiten und Bürger mehr zahlen müssen

  5. 52.

    Lassen Sie es lieber sein
    Sobald es an den eigenen Geldbeutel gehen könnte herrscht in Deutschland Neid und Mißgunst
    Ich kann dieses gejammere, die armen Arbeitgeber und Kommunen auch nicht mehr hören

  6. 51.

    Lassen Sie es lieber sein
    Sobald es an den eigenen Geldbeutel gehen könnte herrscht in Deutschland Neid und Mißgunst
    Ich kann dieses gejammere, die armen Arbeitgeber und Kommunen auch nicht mehr hören

  7. 50.

    Ja das kann durchaus stimmen, dann bleibt halt mehr liegen.
    Am Ende sind es die Eltern und Kinder die es stören wird... wenn es mehr Kinder pro Gruppe gibt, dann werden es auch weniger Angebote für die Kinder geben, weniger Bildung in Kitas, weniger Förderung, eventuell auch mehr Personalausfälle aufgrund des gestiegenen Stresses. Das heißt dann entweder das zeitweise schließen von einzelnen Gruppen, oder das Reduzieren der Öffnungszeiten. Am Ende sind die Leidtragenden die Eltern und die Kinder.
    Ich bin gespannt was Eltern dann unternehmen werden, oder ob sie einfach hinnehmen.

    Ich stehe hinter Verdi und hoffe das es am Ende mehr als 5% sind.

  8. 49.

    Ok, war zwar nicht die frage, aber ich nehme es zur Kenntnis
    Es gibt ein Buch das jedes Jahr erstellt wird und die Steuersünden auch der Kommunen Dokumentiert ( auch des Bundes usw. ) . Sehr interessant
    Lieber gibt man Steuergelder für unsinnige Dinge aus oder Spendet es ,bevor man die Angestellten Angemessen bezahlt

  9. 48.

    Bevor Sie mir meinen Job erklären, ohne davon Ahnung zu haben: jede Kommune legt den Haushaltsplan der Kommunalaufsicht beim Innenministerium vor. Diese führt die Rechtsaufsicht

    Wenn ein Fehler gemacht worden wäre. hätte die Kommunalaufsicht schnell eingegriffen.

    Übrigens kann ich nicht Hellsehen. Und ob eine Reserve für Gehaltserhöhung zu bilden ist, liegt in der Entscheidung der Kommune

    Oder hätte ich schon vor Verdi wissen müssen, was die erpressen wollen?

  10. 47.

    Ja das kann durchaus stimmen, dann bleibt halt mehr liegen.
    Am Ende sind es die Eltern und Kinder die es stören wird... wenn es mehr Kinder pro Gruppe gibt, dann werden es auch weniger Angebote für die Kinder geben, weniger Bildung in Kitas, weniger Förderung, eventuell auch mehr Personalausfälle aufgrund des gestiegenen Stresses. Das heißt dann entweder das zeitweise schließen von einzelnen Gruppen, oder das Reduzieren der Öffnungszeiten. Am Ende sind die Leidtragenden die Eltern und die Kinder.
    Ich bin gespannt was Eltern dann unternehmen werden, oder ob sie einfach hinnehmen.

    Ich stehe hinter Verdi und hoffe das es am Ende mehr als 5% sind.

  11. 46.

    Danke für die Info aus der Realität.
    Genauso habe ich mir das auch vorgestellt und wenn man in den Kommunen nicht am Personal sparen kann, sind es - leider - oft soziale Projekte, die dem Rotstift zum Opfer fallen (müssen).

  12. 45.

    Jesse, woher sollte man in der Vergangenheit wissen, was Verdi in der Zukunft fordert?

    Wenn eine Kommune mehr Ausgaben als Einnahmen hat, muss man keine Reserve einrechnen.

    Außerdem hat die Kommune kein Problem.

    Studieren sie Kommunalrecht und Haushaltsrecht und melden sich erst danach. Solchen unqualifizierten Unsinn schreiben Sie.

  13. 44.

    Jesse, Sie haben keine Ahnung. Natürlich sind Kämmerer keine Hellseher. Man rechnet max. 2 % Lohnsteigerungen ein. Wenn die Kommune klamm ist, sogar noch weniger.

    Wenn eine Kommune unter Zwangsverwaltung gestellt wird, fallen bei Kündigung übrigens keine Abfindungen an.

    Wieviel Haushaltspläne haben Sie aufgestellt?

    Sicherlich haben Sie nicht mal von der Grundzügen der Haushaltswirtschaft Ahnung.

    Schon daran gedacht, dass viele Mitarbeiter in den Kommunen befristet beschäftigt sind?

  14. 43.

    Und dann wird zukünftig noch mehr liegen bleiben. Auch werden die Gruppen größer.

    Das nimmt Verdi billigend in Kauf

  15. 41.

    Ein Problem der Kommunen gibt's nicht.

    Das frei werdende Stellen zur Gegenfinanzierung von Lohnsteigerungen genutzt werden, ist normal.

    Es ist aber schön, dass Sie alles besser wissen als ein Experte.

    Die 16 gehen nach und nach. Ohne unverhältnismäßig hohe und nicht vorhersehbare Lohnsteigerungen kann man die frei werdenden Stellen zu den gleichen Bedingungen nachbesetzen. Steigen die Löhne, nutzt man frei werdende Stellen zum Ausgleich höherer Löhne.

    Wie gesagt, Sie haben keine Ahnung

  16. 40.

    Die Stellen werden frei und können nur besetzt werden, wenn die Löhne nicht über die veranschlagten 2 % steigen. Ist der Abschluss höher, kann nur ein Teil oder keine Stelle neu besetzt werden.

    Nun gehen die 16 nicht an einem Tag. Frei werdende Stellen werden zur Finanzierung der höheren Lohnkosten genutzt. Das ist üblich

    Wenn die 16 nicht gehen würden, hätte ich die Befristungen darunter bis Juni 23 laufen lassen und nicht verlängert, dann fallen auch keine Abfindungen an.

  17. 39.

    Stimmt das ganze Geld verschenkt der Staat ja lieber als es in die Bürger dieses Landes zu stecken. Eine Schande wie Bürgerfeindlich diese Regierung ist. So fern ab vom Volk sollte jeder Politiker gekündigt werden.

  18. 38.

    Sie haben noch nie Haushaltspläne für eine Kommune erstellt. So hohe Forderungen kann man nicht berücksichtigen

  19. 37.

    Die Personalkosten steigen ständig
    Das sollte in den Haushaltsplänen jeder Kommune berücksichtigt werden
    Jede Kommune sollte jetzt schon die Lohnsteigerung der nächsten Jahre mit einberechnen, so hätte die jetzige Lohnsteigerung schon beim letzten Haushaltsplan eingerechnet werden müssen
    Wenn die Kommunen das nicht tun, ist das das Problem der Kommunen, aber nicht das der Angestellten
    Das kann nicht auf Kosten der Angestellten ausgetragen werden
    Ich arbeite auch im ÖD, allerdings auf Bundesebene, hier werden freie Stellen belegt, soweit man das Personal findet, attraktiv ist der ÖD aufgrund Arbeitsbedingungen und Löhne für viele nicht

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