Aufruf zum Frauentag - Warnstreiks betreffen rund 100 Kitas in Brandenburg
Zum Frauentag haben Mitarbeitende in Brandenburger Kitas die Arbeit niedergelegt, um für bessere Löhne zu demonstrieren. In der Folge blieben am Mittwoch mehr als 50 Kindertagesstätten geschlossen.
- Zum Frauentag hat Verdi Beschäftigte im Sozial- und Erziehungsdienst bundesweit zu Warnstreiks aufgerufen
- Mehr als 100 Kitas waren von den Aktionen betroffen, etwa 50 blieben laut Verdi geschlossen
- Hintergrund sind die Tarifverhandlungen im Öffentlichen Dienst
In Brandenburg sind am Frauentag Dutzende Kindertagesstätten wegen eines Warnstreiks der Gewerkschaft Verdi geschlossen geblieben - Hunderte Erzieherinnen und Erzieher forderten eine bessere Entlohnung. Insgesamt waren nach Angaben der Gewerkschaft deutlich mehr als 100 Kitas von den Aktionen betroffen, etwa 50 davon seien geschlossen gewesen. Mit den Warnstreiks will Verdi vor der dritten Verhandlungsrunde für seine Forderungen werben und damit ein Signal an die Arbeitgeber senden.
In Königs Wusterhausen (Kreis Dahme-Spreewald) beteiligten sich nach Angaben der Gewerkschaft mehr als 500 Menschen an der zentralen Aktion. Dort wurden Beschäftigte aus den Städten Bernau, Zossen, Mittenwalde, Wildau und Königs Wusterhausen sowie weiteren zwölf Ortschaften erwartet. Weit mehr Kolleginnen seien dem Aufruf gefolgt als geplant. Etwa 30 Kitas hätten in der Region komplett geschlossen, sagte Verdi-Branchenkoordinatorin Josephine Roscher. Bei rund 80 weiteren Kitas gebe es einen Notbetrieb oder eingeschränkten Betrieb.
Aktionen in Königs Wusterhausen und Hennigsdorf
Zum zweiten Aktionsort in Hennigsdorf (Landkreis Oberhavel) kamen nach Angaben von Verdi rund 800 Menschen. Dort hielt auch die Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB), Yasmin Fahimi, eine Rede. Geplant war, dass Erzieherinnen und Erzieher aus den Stäten Hennigsdorf, Oranienburg, Falkensee, Nauen, Hohen Neuendorf, Velten, Werder, Kremmen, Rathenow sowie aus Kreisverwaltungen und Gemeinden kamen. Etwa 20 Kitas hätten in diesem Bereich geschlossen, in etlichen Einrichtungen habe es Beeinträchtigungen gegeben etwa mit Notdiensten, sagte die Gewerkschaftssekretärin für den Bezirk Potsdam-Nordwestbrandenburg, Claudia Seipelt. Wenn die Arbeitgeber kein Einsehen hätten, gehe es weiter mit Aktionen.
Verdi und der Beamtenbund dbb fordern 10,5 Prozent mehr Gehalt für die Angestellten von Bund und Kommunen, mindestens aber ein Plus von 500 Euro. Bei der zweiten Verhandlungsrunde hatte es in der vergangenen Woche noch keine Annäherung gegeben.
Kommunale Arbeitgeberverbände kritisieren Streikaufruf
Die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) kritisierte derweil den Streikaufruf. Dass nun wieder Kita-Einrichtungen mit Streiks überzogen würden, zeige, dass die Gewerkschaften Tarifpolitik auf Kosten der Eltern und jungen Familien austragen, sagte VKA-Präsidentin Karin Welge.
Die nächste Verhandlungsrunde ist für den 27. März angesetzt. Verdi-Chef Frank Werneke schließt ein Scheitern nicht aus. Seinen Angaben zufolge liegen Gewerkschaft und Arbeitgeber weit auseinander.
In Berlin sind keine Aktionen an Kitas geplant, weil diese durch den Feiertag am 8. März geschlossen sind.
Sendung: rbb24 Brandenburg aktuell, 08.03.2023, 19:30 Uhr
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