Härtefallfonds - Mehr als 163.000 Anträge auf Unterstützung von Ost-Rentnern

Mo 29.01.24 | 08:17 Uhr
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Symbolbild: Eine alte Frau mit einer Krücke und Einkaufstrolley geht am 13.09.2016 durch eine Fußgängerstraße. (Quelle: dpa-Bildfunk/Jens Kalaene)
Bild: dpa-Bildfunk/Jens Kalaene

Beim Härtefallfonds für bedürftige Rentner aus der ehemaligen DDR und der Ex-Sowjetunion haben mehr als 163.000 Menschen Anträge gestellt. Bisher Geld bekommen haben aber nur rund 13.500 Bedürftige. Die Zahlen nannte das Bundessozialministerium auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur kurz vor Ablauf der Antragsfrist am 31. Januar. Es geht um Einmalzahlungen von mindestens 2.500 Euro.

Der Fonds ist gedacht für Bedürftige mit bestimmten Rentenansprüchen aus DDR-Zeiten, die 1991 nicht ins bundesdeutsche System übernommen wurden. Gemeint sind Zusatzrenten zum Beispiel für ehemalige Beschäftigte von Reichsbahn oder Post sowie Ansprüche von zu DDR-Zeiten geschiedene Frauen. Anträge stellen können auch Spätaussiedler und sogenannte jüdische Kontingentflüchtlinge aus der früheren Sowjetunion. Voraussetzung für die Einmalzahlung ist Bedürftigkeit, also eine Rente in der Nähe der Grundsicherung.

Nur 13.483 Anträge bewilligt

Die Bundesregierung hatte Mitte November 2022 die rechtlichen Grundlagen für die Errichtung des Härtefallfonds geschaffen und ihn mit 500 Millionen Euro ausgestattet. Die Bundesländer wurden aufgefordert, ihrerseits 500 Millionen Euro beizusteuern. Das lehnten die meisten Bundesländer ab. Nur die Länder Thüringen, Mecklenburg-Vorpommern, Bremen, Berlin und Hamburg sind dem Fonds beigetreten. Das hat zur Folge, dass die Einmalzahlungen in diesen Ländern 5.000 Euro betragen, während Betroffene im restlichen Deutschland 2.500 Euro bekommen. Erste Auszahlungen folgten im Juli 2023.

Eingegangen sind laut Bundessozialministerium bis zum 26. Januar 2024 sind 163.441 Anträge, teilte das Ministerium mit. Bis dahin seien 48.543 Anträge abschließend bearbeitet worden, aber nur 13.483 Anträge bewilligt.

Ausgezahlt wurden laut Bundesministerium bisher rund 35,7 Millionen Euro. Das Ministerium erwartet, dass Geld übrig bleibt, das dann zurück an die Staatskasse geht: "Ausgehend von den bei der Geschäftsstelle der Stiftung Härtefallfonds zum gegenwärtigen Zeitpunkt eingegangenen und noch nicht abschließend bearbeiteten Anträgen wird das Stiftungsvermögen voraussichtlich nicht ausgeschöpft", hieß es. Eine Verlängerung der Antragsfrist sei nicht geplant.

Sendung: rbb24 Inforadio, 29.01.2024, 08:35 Uhr

17 Kommentare

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  1. 17.

    Da muß ich Ihnen Recht geben. manche haben gar nicht die Möglichkeit. Oder sind unwissend wie ich.

  2. 16.

    Danke für die Info, sie haben mir sehr geholfen. Mit freundlichen Grüßen

  3. 15.

    ".. kurz vor Ablauf der Antragsfrist am 31. Januar. ..." sowie "... Eine Verlängerung der Antragsfrist sei nicht geplant. ..."

    Wenn ich es richtig verstehen, ist die Antragsfrist abgelaufen.
    Evtl. erst noch einmal nachfragen, bevor es um Daten, Anträge, Chancen ect. geht.
    Viel Glück!

  4. 14.

    Was muss ich einreichen?wie ist denn die cance erfolg zu haben?gibt es Anträge und wo bekommt man diese?

  5. 13.

    FalschBis zum letzten Jahr wurden erworbene OST Punkte niedriger bewertet allerdings nur noch ein paar Cent pro rentenpunkt

  6. 12.

    Woher wollen Sie denn wissen, welche Möglichkeiten Edgar überhaupt hatte???
    Eine Grundregel sollten Sie beherzigen: Nicht von sich auf andere schließen.

  7. 11.

    Nun, das es sich um ein Umlage finanziertes System handelt ist mir wohlbekannt. Ihnen scheint aber die Tatsache entgangen zu sein, dass mit Übernahme des Rentenversicherung Ost und den dort einbrechenden Beitragszahlungen die Beitragszahler West stärker belastet wurden. Zudem wurden Rentenpunkte Ost höher bewertet als Rentenpunkte West. Diese Praxis wurde erst mit dem vergangenen Jahr abgeschafft. Zudem erhöhte sich die erforderliche Rücklage bei der Rentenversicherung!

  8. 10.

    Manche Sachen muss man nur lange genug aussitzen bzw. "langsamer" bearbeiten ...
    Leider! Und traurig noch dazu!

  9. 9.

    Sowohl das Ost- als auch das Westrentensystem basiert(e) auf dem Umlageverfahren. Das bedeutet, das es weder im Osten noch im Westen einen Kapitalstock gab aus dem die Renten gezahlt wurden bzw. werden. Da ist es völlig egal, ob es im Osten Aluchips oder im Westen frei konvertierte Währung gab.

  10. 8.

    630 €? Dann haben Sie weder lange noch viel eingezahlt. Diejenigen die das aber machen, wollen nicht die „Dummen“ sein. Sie tun es für sich später und jetzt für andere.
    Auch Sie müssen erst geben, bevor Sie bekommen können. Wie unsozial ist es eigentlich, wenn man unter seinen Möglichkeiten bleibt?

  11. 7.

    https://www.deutsche-rentenversicherung.de/KnappschaftBahnSee/DE/Aktuelles/Meldungen/2023/haertefallfonds/haertefallfonds_node.html

    "Für Fragen oder weitergehende Informationen stehen Ihnen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Geschäftsstelle der Stiftung unter der kostenlosen Telefonnummer 08007241634 montags bis donnerstags in der Zeit von 8:00 Uhr bis 16:00 Uhr und freitags von 8:00 Uhr bis 14:00 Uhr gerne zur Verfügung.

    Sie können sich auch schriftlich oder per E-Mail an die Geschäftsstelle der Stiftung wenden. Anschrift und E-Mail-Adresse lauten:

    Postanschrift:
    Geschäftsstelle der Stiftung Härtefallfonds, 44781 Bochum
    E-Mail-Adresse:
    gst@stiftung-haertefallfonds.de"

  12. 6.

    ...wäre doch mal Zeit für eine Demo, oder?

  13. 5.

    Eine Benachteiligung von Westrentnern ist doch nicht meine Absicht. Lesen Sie nochmal...
    „Um- oder Einrechnen“ in die Rentenpunkte ist die Kernaussage. Das dies gerecht erfolgen muss ist doch klar.

    P.S. Die gute Erfindung der Rentenpunkte ohne Währungsangabe ist nicht ohne Grund erfolgt. Erst bei der Auszahlung erfolgt die Umrechnung in eine gültige Währung. Sehr schlau und gerecht.

  14. 4.

    Wo kann ich das beantragen? Bekomme 630 € von Bahn - See. IV Rente. Hatte damals auch die 60 Ostmark FZR. Vielleicht kann jemand helfen. Danke.

  15. 3.

    Ist eben kein Geld mehr da. Wo es hinfließt ist leicht zu ergründen. Da braucht man sich nur die größten Haushaltsposten anzusehen.

  16. 2.

    Die niedrigen Ostbezüge wurden bis zum vergangenen Jahr mit höheren Rentenpunkten bewertet als Westbezüge, das Lied vom benachteiligten Ostrentner greift nicht. Zudem wurde diese Regelung gerade durch die Linke ex PDS und die Landesregierungen der Ostbundesländer abgeschafft. Auch die zu DDR-Zeiten erworbenen Rentenpunkte wurden mit einem höheren Faktor umgerechnet. Soweit ich die Zeit des Umbruches noch in Erinnerung habe gab es viele gebrochene Erwerbsbiographien z.T. mit 1€-Jobs. Die gab es aber auch im Westen. In soweit führt ihre Forderung zu einer Benachteiligung der Westrentner, die die Renten der Ostrentner aus den von ihnen aufgebauten Ansprüchen bzw. den nach 1991 erfolgten Rentenbeiträgen mit finanziert haben, da die Rentenansprüche der Ostrenten nicht in Valuta abgesichert waren, sondern in "Aluchips".

  17. 1.

    Eine Einmalzahlung ist nicht gerecht. Die erworbenen Ansprüche von "ehemalige Beschäftigte von Reichsbahn oder Post sowie Ansprüche von zu DDR-Zeiten geschiedene Frauen" sind in die gerechteren (!) Rentenpunkte umzurechnen/einzubeziehen. Dann sind nicht nur Arme, sondern alle gerechter, entsprechend des Leistungsprinzips, behandelt.

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