Neue Saison - Mehr Onlinetickets und Auslastungsampeln für Berliner Freibäder
Die Ausweispflicht aus dem vergangenen Sommer bleibt bestehen, aber ansonsten ändert sich manches in den Berliner Sommerbädern: Nun kann man alle Tickets online bekommen, damit etwas billiger - und wenn die Belegungs-Ampel Rot zeigt, ist Schluss.
- Berliner Freibäder behalten Ausweispflicht ab 14 Jahren bei
- höhere Zäune, mehr Überwachung in vier Bädern und mehr Security sind geplant
- Überfüllung soll vorrangig mit digitalem Ticket-System vermieden werden
- neue Hilferuf-App wird in zwei Bädern getestet
Für die Berliner Freibäder sind in dieser Saison mehr Onlinetickets und Auslastungsampeln vorgesehen. Die Ausweispflicht für Besucherinnen und Besucher bleibe bestehen, sagte Sportsenatorin Iris Spranger (SPD) am Montag zu dem Sicherheitskonzept für die Bäder.
Badegäste ab 14 Jahren müssen dann Schülerausweis, Personalausweis, Führerschein oder anderen gültigen Ausweis vorweisen. Für mehr Sicherheit in den Bädern sollen an mehreren Sommerbad-Standorten Zäune erhöht werden, wie die Sportsenatorin sagte. Das soll das Überklettern verhindern. An bestimmten Stellen sollen Zäune auch mit Kameras überwacht werden.
Höhere Zäune und mehr Security in Berliner Freibädern
An den Eingängen von vier Sommerbädern bleibt außerdem die Videoüberwachung bestehen: in Pankow, Kreuzberg, Neukölln und am Insulaner. Damit sollen Störer unter Umständen auch im Nachhinein identifiziert werden können. Es gebe eine verstärkte Zusammenarbeit mit der Polizei, betonte der Chef der Berliner Bäder-Betriebe, Johannes Kleinsorg. So sind gemeinsame wöchentliche Lagebesprechung geplant. An heißen Tagen sollen vor Bädern mit Zwischenfällen die Polizei postiert sein, um schnell eingreifen zu können.
An heißen Tagen sollen bis zu 20 Wachleute in den großen Freibädern eingesetzt werden. Insgesamt waren es in allen Bädern an vollen Wochenenden bis zu 170 Mitarbeiter privater Wachunternehmen. Für das Sicherheitspersonal habe es zusätzliche Schulungen unter anderem mit der Polizei und psychologische Beratungen gegeben. Gut 2,5 Millionen Euro sollen für das Sicherheitspersonal ausgegeben werden, so Spranger und Kleinsorg.
Auch die Taschenkontrollen an den Eingängen bleiben bestehen. Pro Jahr gab es zuletzt meist etwa 150 Hausverbote wegen kleinerer Zwischenfälle. Straftaten waren aber eher selten der Grund, meistens ging es um Verstöße gegen die Hausordnung und kleinere Diebstähle. Allerdings sind Hausverbote bei großem Andrang schwer zu kontrollieren.
Neue Kassenregelung und Ampelsystem für Überfüllung
Die Bäder-Betriebe verlegen nun so viel wie möglich aufs Digitale, um eine bessere Kontrolle über die Auslastung ihrer Bäder zu bekommen. Zum ersten Mal kann man alle Tickets auch online kaufen, zehn Prozent günstiger. An heißen Wochenenden sollen auch Mitarbeiter mit Handscannern zusätzlich Badegäste mit Digitaltickets einlassen. Damit sollen besonders die Kassen entlastet und die zum Teil langen Warteschlangen am Eingang vermieden werden.
Die Online-Buchungen sollen den Bädern helfen, die Auslastung besser zu steuern, verknüpft mit einem Ampelsystem von Grün, Gelb, Orange und Rot. Das soll ausschließlich auf der Webseite der Bäder-Betriebe zu sehen sein. Orange etwa bedeutet, dass der Online-Ticketverkauf eingestellt wird. Bei Rot ist kein Einlass mehr möglich - auch nicht mit schon gekauften Tickets. Diese bleiben laut den Berliner Bäder-Betrieben aber sieben Tage lang gültig. Eine ähnliche Ampel-Regelung gab es schon während der Corona-Zeit, als die Zahl der Gäste streng begrenzt war.
An fünf Standorten sollen die Kassen von Juni bis August testweise nur bis 10 Uhr geöffnet sein. Danach ist der Ticket-Kauf für die Sommerbäder in Pankow, Neukölln, Insulaner, Humboldthain und Kreuzberg nur noch online möglich.
Der Vorstandsvorsitzende der Bäder-Betriebe empfiehlt Besucherinnen und Besuchern auf das Online-Ticket zu setzen. Der Kauf sei "ohne Warteschlangen vor den Kassen möglich", sagte Kleinsorg. Der Super-Ferien-Pass ist teildigitalisiert. Er muss einmal an den Kassen freigeschaltet werden. Ansonsten wird er am Eingang gescannt, so dass kein Anstehen an Kassen mehr nötig sein soll.
In zwei Bädern, Pankow und Neukölln, wird Kleinsorg zufolge eine neue Hilferuf-App getestet. Ein Knopfdruck in der App soll bei Gefahr das Sicherheitspersomal alarmieren und den genauen Standort übermitteln. Details dazu wollen die Berliner Bäder-Betriebe noch vorstellen.
Wann beginnt die Saison in den Bädern der Berliner Bäder-Betriebe?
Bereits offen:
- Sommerbad Olympiastadion
- Sommerbad Kreuzberg / Prinzenbad
- Strandband Wannsee
- Sommerbad am Insulaner
- Sommerbad Wilmersdorf
Öffnet im Mai:
- Sommerbad Gropiusstadt: Samstag, 11. Mai
- Sommerbad Neukölln / Columbiabad: Samstag, 11. Mai
- Sommerbad Seestraße: Montag, 13. Mai
- Sommerbad Pankow, Kindersommerbad Platsch: Samstag, 25. Mai
- Sommerbad Humboldthain: Montag, 27. Mai
Öffnet im Juni:
- Kindersommerbad Monbijou: Samstag, 1. Juni
- Sommerbad Staaken West: Samstag, 1. Juni
- Sommerbad Mariendorf (Rixdorfer Straße): Samstag, 1. Juni
- Sommerbad Wuhlheide: Sonntag, 9. Juni
Strandbäder privater Betreiber - alle seit 1. Mai geöffnet
- Seebad Friedrichshagen
- Strandbad Grünau
- Strandbad Jungfernheide
- Strandbad Lübars
- Strandbad Orankesee
- Strandbad Plötzensee
- Strandbad Tegelsee
- Strandbad Weißensee
- Strandbad Wendenschloss
Drei Sommerbäder bleiben in diesem Jahr wegen Sanierung oder Sanierungsbedarf geschlossen: Kombibad Spandau, Kombibad Mariendorf und Lichterfelde.
Sendung: rbb|24 Abendschau, 06.05.2024, 19:35 Uhr
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