Digitale Bauanträge - Online-Bauamt für Brandenburg gestartet

Mi 03.07.24 | 21:44 Uhr
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Bauarbeiten am Neubau eines neuen Einfamilienhauses (Quelle: dpa/Udo Herrmann)
Bild: dpa/Udo Herrmann

Das Land Brandenburg will die Verfahrensdauer bei Bauanträgen mit einem sogenannten virtuellen Bauamt verkürzen. Die zentrale Plattform soll für den digitalen Datenaustausch von der Stellung eines Bauantrages bis zur Baugenehmigung genutzt werden [vba.brandenburg.de]. Der zuständige Minister Rainer Genilke (CDU) startete das Projekt am Mittwoch in Calau (Landkreis Oberspreewald-Lausitz). Der Landkreis ist Pilot- und Koordinierungsstelle für alle Belange des digitalen Bauamtes in Brandenburg. An die Plattform angeschlossen sind momentan lediglich die unteren Bauaufsichtsbehörden Oberspreewald-Lausitz und Märkisch-Oderland. Alle weiteren Aufsichtsbehörden sollen aber laut Ministerium in den nächsten Monaten folgen.

"Wer bauen möchte, benötigt eine Baugenehmigung. Ein Baugenehmigungsverfahren ist allerdings sehr komplex, es bringt eine Vielzahl von Akteuren zusammen: Bauherren, Planer, die Bauaufsichtsbehörde, Fachämter und die Gemeinde", sagte Genilke laut Mitteilung. "Geplant ist, dass künftig im virtuellen Bauamt alle Beteiligten das komplette Verfahren vom Bauantrag bis zur Baugenehmigung digital bearbeiten können."

Papier einsparen, auf den Postweg verzichten

Verfahrenszeiten sollen verkürzt werden, indem beispielsweise das Ausdrucken, Unterzeichnen und Versenden der Anträge per Post entfällt. Der gesamte Verfahrensaufwand werde reduziert, weil das Fachverfahren der Bauaufsicht direkt eingebunden sei.

Die untere Bauaufsichtsbehörde des Landkreises Oberspreewald-Lausitz bearbeitet pro Jahr durchschnittlich 600 Bauanträge. "Nach grober Schätzung des Landkreises könnten bei vollständiger Digitalisierung von 600 Bauanträgen 250.000 Blatt Papier gespart werden", hieß es in der Mitteilung des Ministeriums. Das Land Baden-Württemberg hat ein solches virtuelles Bauamt zum 1. Juli eingeführt. Seitdem können Bauanträge dort nur noch digital eingereicht werden. Pionier war das Land Mecklenburg-Vorpommern, das bereits seit 2021 digitale Bauanträge nutzt.

 

Sendung: Antenne Brandenburg, 03.07.2024, 17 Uhr

10 Kommentare

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  1. 10.

    Wenn man den Artikel bis zu ende List ist da eben nix irreführendes. Und wenn man sich beruflich mit er Thematik beschäftigen muss schon gar nicht weil man dann sich auch mal das virtuelle Bauamt anschaut.
    Nennt sich Medienkompetenz.
    Nicht einfach nur Nachrichten lesen sondern mit dem Thema an weiteren Quellen beschäftigen, bevor man sich eine Meinung bildet.

  2. 9.

    Das haben Überschriften so Ansichten, dass sie nur einen Einblick geben. Deshalb folgt darauf auch immer ein Artikel mit etwas mehr Inhalt.
    Als Architektin empfiehlt es sich einfach mal auf den Link im Artikel zu klicken und sich schon mal zu registrieren.
    Da steht dann auch warum es virtuelles Bauamt Brandenburg heißt. Ziel ist eben das alle Landkreise sich dem anschließen weil es eben Standards gibt die in MV getestet wurden und nun auch bundesweit ausgerollt werden.
    Und auch hier in Brandenburg geht Digitalisierung nur schrittweise.

  3. 8.

    Schön, wie Sie absichtlich wohl am wesentlichen Kern der Aussage vorbeikritisieren, mal so als Kritik an einen Kritiker ;-)

  4. 7.

    Mit irreführenden meine ich, dass der Titel suggeriert, dass es ganz Brandenburg betrifft und mich Bauherren bereits kontaktieren.

  5. 6.

    Aha, es wird also viel Papier eingespart. Wieviel (zusätzliche)Elektroenergie wird im Gegenzug durch den Datenverkehr verbraucht?
    Und im Übrigen: Bauamt und Baugenehmigungen werden überschätzt. Einfach schwarz bauen, man zahlt dann (wenn es denn überhaupt bemerkt wird) eine Strafe und alles geht seinen Gang.

  6. 4.

    „ Nach grober Schätzung des Landkreises könnten bei vollständiger Digitalisierung von 600 Bauanträgen 250.000 Blatt Papier gespart werden"
    Das ist ja eine prima Nachricht für alle Bauherren… naja vielleicht wäre es für Bauherren wichtiger zu wissen das nun doppelt so viele Anträge in der Hälfte der zeit bearbeitet werden… ist aber nur eine Vermutung von mir.
    Vielleicht noch einen „Zähler“ beim digitalen Antrag draufsetzen…. „Ihr Antrag ist weiterhin in Bearbeitung… bisher eingespartes Papier 50 Blatt“

  7. 3.

    Ich habe ein Brief vom Bauamt Forst erhalten, in dem eine völlig andere Information steht als in diesem Artikel dargestellt. Der Artikel ist irreführend. Ich stelle mir unter Digitalisierung nicht vor eine ZIP-Datei zu erstellen und diese per E-Mail an das Bauamt zu schicken und zusätzlich weiterhin alle Baugenehmigungen in ausgedruckter 3-facher Ausfertigung zuzuschicken.

  8. 2.

    Das ist mal eine positive Nachricht, es geht in die richtige Richtung, mehr davon!!!! Wenn die Kommunen nun auch noch mehr günstiges Bauland ihren Bürgern zur Verfügung stellen würden und es nicht alles den großen Bauträgern hinterherschmeißen würden, wäre schon ein großer Schritt Richtung Ankurbelung der privaten Bauwirtschaft getan, und wenn dann noch verstanden würde, dass nicht jedes Haus aus dem Katalog sein muss, dann würden auch unsere Orte wieder schöner aussehen und nicht so langweilig.

  9. 1.

    1. All die Beteiligten reden/schreiben auch so schon oft aneinander vorbei
    2. Wie kommen die analogen Unterlagen in die virtuelle Welt
    3. Wer hat wann wie auf was (u. 'gleichzeitig') Zugriff
    4. Ist nur schriftlich/virtuell auch für alle auch gleichbedeutend/verständlich im gemeinten Sinne der da wäre usw usw. und aus anderen Ämtern - die analogen Unterlagen sind natürlich (und natürlich nur in der Einfüüüüüührungsphaaaaase) trotzdem ein zu reichen zu verteilen zu vergessen usw. usw.

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